9 Tag Montag, 03.09.07
Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg ins 70 Km entfernte McBride, wo ich schon einmal vor 6 Jahren mit einem Freund eine Hütte gemietet hatte. Dort starten wir eine Wanderung zum McBride Peak. Vom Ort aus kann man mit dem Fernglas hoch oben eine alte Feuerwachstation sehen. Leider habe ich vergessen, dass das einen Trail von 10 Km bergauf bedeutet. Dies wird uns erst klar als nach 2 Km steiler Gravel Road ein Pikup anhält und der fahrer uns fragt wohin wir denn wollen. Da er 4 ältere amerikanische Touris im Wagen hat, bietet er uns an, auf der Ladefläche ein Stück bis zur alten Pferdewechselstation, mitzufahren. Wir nehmen dankend an, somit haben wir 5 Km Fußweg gespart.


Der Fraser


Der Fraser


In die Richtung 2000 Km schwimmen bis Vancouver

Nachdem wir uns dort verabschiedet haben, der Weg wird nun steiler und enger, gehen wir noch eine halbe Stunde weiter. Wir wollen schon fast aufgeben und umdrehen, da kommt hinter uns wieder ein Pikup und ein Van den steilen Weg hoch.
Es ist eine Mormonenfamilie mit 9 Kindern, der älteste Sohn fährt den Pikup und die restlichen Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren sitzen auf der Ladefläche, Die Eltern sitzen allein in dem Van. Der Sohn im Pikup meinte, es wäre noch mindestens eine gute Stunde Fußmarsch bis zur Station und von da bis zum Gipfel auch noch einmal das Gleiche. Er lädt uns ein, irgendwie hinten auf dem Pikup noch einen Platz zu suchen, und mitzufahren. Wir sind heilfroh denn der Weg wird immer steiler und ich wundere mich, dass man hier überhaupt noch fahren kann denn es geht über Stock u. Stein. Nach einer Biegung stehen auf einmal zwei Elche gemütlich auf dem Weg, aber bis ich die Kamera aus der Tasche habe sind sie im Unterholz verschwunden. Als der Weg absolut nicht mehr weiter geht, steigen alle ab und die Jugendlichen machen sich auf den Weg zum Gipfel.


Hier wird die Luft schon ganz schön dünn.

Der junge Mann bleibt noch einen Augenblick im Wagen sitzen, und auf einmal fährt er in Trialmanier, als wäre es das Einfachste der Welt, hinter den anderen den Berg hinterher. Ich befürchte dass er sich jeden Moment rückwärts überschlägt und den Berg runterstürzt. Langsam verschwindet er hinter kleinem Buschwerk, aber nach einer halben Stunde sehe ich das Auto, hoch oben, vor den anderen Kindern, den Berg hoch krabbeln. Ich glaube der ist Trial Weltmeister.
Wir machen ein Picknick an einer etwas geschützten Stelle, denn hier oben pfeift der Wind ganz schön. Gestärkt machen wir uns an den Abstieg. Dieser dauert über drei Stunden. Wir sehen noch 2 Rehe und etwa auf halben Weg hält ein Pikup an und der Fahrer sagt uns dass er soeben hinter der vorletzten Biegung eine Bärenmutter mit einem Jungen gesehen hat. Wir haben Bärenglocken an den Hosen, und mit lauten Gesprächen gehen wir weiter, wobei wir aber unser Umfeld links u. rechts genau beobachten. Leider, oder vielleicht auch Gott sei Dank, ist von dem Bär nichts mehr zu sehen.


Kein Bär in Sicht

Mit schmerzenden Füßen erreichen wir wieder unser Womo. Nach einer ausgiebigen Erholungsphase für unsere Füße fahren wir wieder zurück zu unserem CG. von gestern. Die Sites von gestern ist auch noch frei, und wir nehmen sie sofort wieder in Beschlag. Heute ist Labour Day, und in dem kleinen Lokal wird heute für 16,50 $ ein tolles Buffet angeboten. Beim Essen können wir durchs Fenster wieder den Biber im Wasser beobachten. Vom Essen und der gemütlichen Atmosphäre sind wir begeistert, und man kann es ruhig als Geheimtipp bezeichnen. Ein schöner aber auch anstrengender Tag geht zu Ende

Tagestemperatur: sonnig 24°