Montag, 28.06.2010:

Nachts hat es geregnet, und am nächsten Morgen hängen die Wolken tief über dem Kootenay Lake. Wir frühstücken im WoMo und machen uns dann bald fertig für die Abfahrt. Etwas nervös sind wir aufgrund der doch recht steilen Zufahrt zur Straße.



Aber Udo bewältigt sie ohne Schwierigkeiten. Heute wollen wir bis Fort Steel fahren. Es geht entlang des Kootenay Lakes und immer wieder genießen wir die unbeschreiblich schöne kanadische Landschaft. Kurz hinter Boswell legen wir einen Fotostopp für das Glass House ein. Dieses Haus ist aus rund 500.000 leeren Flaschen gebaut worden.



Dann geht es weiter in Richtung Creston, wo wir eigentlich dem Creston Wildlife Interpretation Centre einen Besuch abstatten wollten. Aber trotz intensivem Umschauen verfehlen wir irgendwie die Zufahrtsstraße und sind plötzlich außerhalb von Creston. Nun denn, weiter geht’s.
In Cranbrook müssen wir tanken. Es entwickelt sich ein Smalltalk, mit dem Tankwart, der schon einmal in Deutschland gelebt hat. Die Verabschiedung erfolgt mit „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ seinerseits.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Fort Steele. Dank der guten Wegbeschreibung auf der Homepage des Campingplatzes finden wir ihn schnell. Etwas überrascht sind wir, als keine Kreditkarten akzeptiert werden, und man nur bar bezahlen kann. Der Eigentümer stellt uns „Werne“, seinen „Hausmeister“ an die Seite, der uns unseren Stellplatz zeigt. An der Site angekommen, weist er mich ein, und will uns dann auch gleich schon beim Anschließen behilflich sein, was ich dankend ablehne, da wir noch zum Historischen Fort Steele wollen. Plötzlich „legt“ er auf Deutsch los, wozu er sich denn jetzt die Mühe gemacht hätte, mich so akkurat einzuweisen. Im Gespräch stellt sich heraus, dass er im Alter von 10 Jahren mit seinen Eltern aus Deutschland nach Kanada gekommen ist, und seitdem hier lebt. Ursprünglich kommt er aus dem Schwabenländle. Er wünscht uns viel Spaß in Fort Steel.
Das historische Fort Steele liegt nur gute 2km vom Campingplatz entfernt.



Wir parken, gehen zur Kasse, und erleben dort eine Überraschung. Auf der Uhr, die dort hängt, ist es schon eine Stunde später als auf unseren Armbanduhren. Wir haben, ohne es zu merken, die Zeitzone gewechselt. Leider haben wir so eine Stunde weniger Zeit für Fort Steele.
Die liebevoll restaurierten historischen Häuser sind schön anzusehen und in jedem Gebäude finden sich Erläuterungen zum Leben in der damaligen Zeit.







Auch unsere Tochter genießt den Aufenthalt dort sehr.



Das Fort ist recht weitläufig, so dass sie dort ungestört und gefahrlos laufen kann. Da es recht warm ist, sind wir fast schon froh, als wir nach guten 3 Stunden Fort Steele verlassen. Wir fahren zum Campingplatz zurück, wo uns „Werne“ wieder zu unserer Site geleitet, und uns dort beim Anschließen hilft. Wir erzählen, dass es unser erstes Abwasserdumpen ist, und er erzählt uns, dass es solche „Winkelstücke“ gibt, mit denen man den Schlauch fester an der Öffnung anschließen kann. Beim Auspacken des Blackwater- Schlauches sind wir alle dann überrascht, dass uns so ein rotes Ding entgegen purzelt. „Werne“ ist überrascht, wie gut unser Leih- WoMo ausgestattet ist. Dank dieses „Winkelstückes“ und „Werne’s“ tatkräftiger Unterstützung verläuft unser erstes Dumpen unfallfrei, und wir beschließen, den geheizten Pool aufzusuchen. Aber Pustekuchen, der Pool ist eiskalt, wahrscheinlich ist das Wasser noch nicht so lange drin, dass es warm werden konnte. Unsere Tochter sitzt nur am Rand, und planscht mit den Füßen im Wasser, und Udo und ich verbringen ein paar Minuten im Wasser, was sich nach einiger Zeit nicht mehr ganz so kalt anfühlt. Unserer Tochter zuliebe brechen wir den Aufenthalt am Pool ab, und gehen mit ihr zu dem kleinen Spielplatz. Dort macht sie erst einmal den Sandkasten und die Rutsche unsicher.



Auf dem Weg zum WoMo kaufen wir noch ein Bündel Feuerholz, und machen dann unser Abendessen.
Im Anschluss daran entzünden wir unser erstes Lagerfeuer, und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Die Vögel zwitschern, Grillen zirpen und das Lagerfeuer knistert. Wir sind im Urlaub.



Mitten in der Nacht werden wir von einem heftigen Gewitter geweckt. Schnell schließen wir alle Fenster und Luken, und stellen fest, dass es einen Stromausfall gegeben haben muss, da an unserem Kühlschrank die Lampe für den Gasbetrieb leuchtet.

Gefahrene Strecke: 212 km
Übernachtung: Fort Steele Campground Site Nr. 50a
Kosten:29, Can$ für Full Hook Up
Wildlife: 4 Rehe(deers), 1 Bär lt. Udo, 2 Eichhörnchen