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Chihuahua 2019
Bei manchen Geschichten ist es schwierig zu bestimmen wann und wo der Anfang ist. Diese began möglicherweise schon vor ein paar Jahren, als ich auf einer Veranstaltung jemanden überhörte der erzählte wie er schnell mal auf’s Mopped steigt und kurz über Stock und Stein nach Mittelamerika fährt – konkret hier: Panama.
Im drauf folgenden Jahr hatte ich diesen Typen immer mal wieder hier und dort in Dallas getroffen und ein paar wenige Sätze geplaudert. Er hatte mir auch mal eine geheimnisvolle Visitenkarte mit Telefonnummer zugesteckt – ohne Namen, nur mit Logo und Telefonnummer. Falls ich mal Interesse haben sollte auf eine Off Road Motorrad-Tour mitzufahren.
Inzwischen waren 2 Jahre vergangen und mir fiel beim Räumen genau diese Visitenkarte in die Hand. Ich hatte noch ein paar freie Tage Urlaub zu verbraten und dachte da frage ich mal nach ob er was südlich der Grenze anliegen hat. Also mal mehr oder weniger unbekannt eine SMS geschickt ...
Zwei Stunden später kam eine ausführlichste SMS zurück:
Hola Amigo ... you made the cut … to Benavides. We have been invited back to Casa Gloria and we’all know what that means …
Öhm ... nein – ich wusste nicht what this means ... aber weiter hiess es:
find some “ladies” ... run from the Federales … Bikes on top of the bar … as a reminder, this is an invite only event … if you wonder if your buddy was invited … he probably wasn’t …
Meet April 3 gas station in Presidio, TX 3:30 – 5:00PM – you will need a passport …
Ich bin an sich kein Gruppenreisender - und dies war jetzt schon wieder an der Grenze ὕberorganisiert zu sein ... aber ich habs dann mal trotzdem im Kalender notiert ...
Die Geschichte, die folgt werde ich zensieren müssen - aber auch dann kann ich nicht garantieren dass alle Grenzen von Gesetz, Vernunft, Korruption, gutem Geschmack oder Anstand von allen beteiligten Parteien stets ungedehnt bleiben ... möglicherweise im Grenzbereich von forentauglich ...
Die Kapitel wären:
Aller Anfang ist kalt
Ralleystreifen und Flussbiegungen
No More Peppers in my Chili
The Porch
Hasenpfeffer mit Selleriesalz
Funkenflug
¡Ciudad de México - Tenemos un Problema!
Casa Gloria
Das Schnappsglas
Faßbrause
Schneller als Montezuma erlaubt
Der Pinguin und die Gummi-Kuh
No Country for Old Men
... klingt das nach etwas wo jemand dennoch an einem Reisebericht interessiert wäre ... ?
man-of-aran
25.07.19, 08:47
Oh ja :sabber_2: :sabber_2: :sabber_2:
Ich bin absolut überzeugt, dass das eine spannende, amüsante und nachdenkenswerte Story wird...
:smilie_thumbs_5::Ablaus::Freude 01:
Ich, ich, ich :sabber_2::sabber_2::sabber_2:
Das klingt nach typisch Chris :smilie_blinker: und mega spannend :Ablaus:
Da bin ich doch auch an Bord ( bzw auf dem Bock), auch wenn ich kein Motorradfahrer bin. Das hört sich ja richtig verrucht an, also genau das Richtige für eine Klosterschülerin.
Hallo Chris,
na dein letzter Satz hat sich doch wohl erübrigt!!!:pfeif:
Na klar !!!!!
Würd dann mal nen "Schächtelchen" Rolinck in die Kühlung schmeissen!
Oh Sch..... wir machen ja ne Moped-Tour. Oder hast du nen Anhänger?:Lachen 01:
Das klingt jetzt schon sehr unterhaltsam ^^
In Chihuahua und MC waren wir vor 2 Jahren :smilie_winke_048:, somit bin ich auf den RB gespannt :sabber_2:.
Leider werde ich nicht immer zeitnahe mit an Bord sein können, da mich der Job derzeit ganz schön fordert. Aber hau in die Tasten!
gut - fangen wir mal langsam an ...
Aller Anfang ist kalt
Ende März/Anfang April sind die Temperaturen in Nord Texas in der Regel warm bis heiss, mit leichten Schwankungen in beide Richtungen. Perfekte Zeit fürs Motorrad bevor das Wetter in den Sommermonaten die 40 Grad Hürde locker hinter sich lässt.
Hat man dann aber mal was vor, hat auch das Texas Wetter oft eine Überraschung parat; dieses Jahr Ende März Kaltausläufer von Canada mit Temperaturen bis an die Gefriergrenze.
Das ist jetzt unpraktisch, da die Temperaturen in Süd-Texas und Mexico schon jenseits von 30 Grad sind. Man muss auch einigermassen leicht packen - bei nur 55 Litern Drybag kann jetzt nicht das ganze Winterzeug mitgeschleppt werden.
Das muss jetzt pragmatisch gelöst werden; also einfach auf den ersten Meilen die Zähne zusammenbeissen und warme Gedanken machen. Es wird dann ja theoretisch mit jeder Stunde nach Süden etwas wärmer und der Tiefausläufer wird nicht ewig über Texas stehen ... theoretisch!
Bis Presidio in Texas unten an der Grenze sind es etwa 9 Stunden im Auto über die Interstate (etwa 560 Meilen/900 km) - mit dem Mopped über die Nebenstrassen entsprechend länger. Also auf jeden Fall zwei Tage Anreise – ich hab mir auch noch einen Tag im Big Bend National Park vorgemerkt, um dort ein paar Off-Road Strecken zu machen die ich bisher mit Auto oder Strassenmotorrad noch nicht gemacht hatte. Im gemächlichen Tempo sollte ich es aber locker über den Tag bis Ozona, TX oder so schaffen ... .
Auf geht’s ...:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0055.jpg
gepackt und abfahrbereit ...
Puh ... das mit dem Zähne zusammenbeissen war dann doch schwieriger als ich dachte ... etwa 9 Grad und die luftdurchlässige Jacke lässt tatsächlich Luft durch - auch kalte ... das war schon bitter. Gerade auf den ersten Kilometer Interstate mit der man schnell aus der Stadt raus kommt ...
Der (Fahrt-)Wind ist am schlimmsten ... also Halt beim nächsten Walmart und einen Einwegponcho für 98 Cent gekauft um den Wind unter der Jacke etwas abzuhalten.
Das machte es schon etwas erträglicher ... zunächst ... .
Allerdings waren die Arme noch nicht windgeschützt ... also ein paar Walmarts später wieder rechts ran und für $9.99 eine Faltregenjacke – mit Ärmel – gekauft und untergezogen ... :
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0056.jpg
Nicht unbedingt hochmodisch – und ganz nebenbei kann ich nicht behaupten dass die Joppe von Qualität und Verarbeitung die $9.99 wert war – aber jetzt im Moment war sie Gold wert! Ich hätte sie an dem Tag für keinen Betrag der Welt wieder hergegeben ...!
Kurz vor San Angelo hab ich dann das Handtuch geschmissen ... die Pausen zum Aufwärmen mit heissem Kaffee wurden immer häufiger – die Pausen länger und die Fahrabschnitte kürzer. Also rechts ran und auf dem Smartphone ein Hotel gebucht. Mit Restaurant in Laufweite ... . Mann, Mann, Mann – das war selbst zum Laufen zu kalt.
Entfernungsmässig blieb ich da weit hinter meiner Erwartung und das wird morgen einen strammen Tag bis zum Big Bend National Park geben. Wie entwickeln sich denn die Temperaturen? Sah nicht wirklich vielversprechend aus, aber vielleicht wird es dann doch milder als bislang vorhergesagt:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/K2019_0178.jpg
Sorry, dass heute alle etwas frieren und schlottern mussten ... morgen wirds besser ...!
Die Strecke vom Tag:
https://kurv.gr/vc7le
Sorry, dass heute alle etwas frieren und schlottern mussten ... morgen wirds besser ...!
Na wenigsten bleibt so das Abendbierchen "wohltemperiert".:Lachen 01:
Da wird es doch gleich etwas kühler um den Kopf, wenn man das so liest :biggrin_girl:
man-of-aran
26.07.19, 11:24
Ach, wenn sich das Wetter doch besser planen liesse...
Ich hätte gerne ein Selfie des Zwiebelschalen-Chris gesehen. Stelle es mir nun halt vor dem inneren Auge vor.
Monique und Dieter hätten dir bestimmt noch Equipment-Tipps gehabt. Doch das war bei dir ja vor allem eine Platzfrage.
Bin sehr gespannt... der nächste Tag wurde ja offenbar nicht soooo viel besser... aber wenn's dann noch geregnet hätte, hättest du vielleicht sogar abbrechen müssen?
Von Rallystreifen und Flussbiegungen
... aber wenn's dann noch geregnet hätte, ...
Sagte jemand was von Regen? Ruedi, dann warst du es also der den Regen herbeigeredet hat ...!! Schau mal wie das Wetter am Morgen aussah: *mit dem Fuss tapp*
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/K2019_0180.jpg
Na Klasse! Da kann man sich ja gleich wieder in Plastik einwickeln. Vom Hotel gleich auf die Landstrasse – auf zum Big Bend, wir sind etwas hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Also nun ohne viel Pause ... nein - das war alles noch zu frisch ... also erstmal wieder rechts ran und ausgiebig frühstücken und auf gefälligere Temperaturen warten.
Irgendwann wurde es dann gefälliger und es konnte losgehen ... . Hier ist nun West-Texas und weite Teile von West-Texas kann mit einem Bild zusammengefasst werden – der weitere Vormittag sah nämlich so aus:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0057.jpg
Aber mein Gedanke vom Vortag trug nun endlich Früchte; es wurde mit jeder vorangeschrittenen Viertelstunde und mit jeder gefahrenen Meile zunehmend wärmer ...! Nach einer Stunde beim ersten Tankstopp hatte ich bereits das Plastik vollständig abgenommen und war nun nur noch mit einem T-Shirt unter der Jacke unterwegs. So ab Fort Stockton (Streckenführung weiter unten illustriert) konnte man sagen es ist nun fast zu warm ... .
Die andere Erlösung kommt so ab Fort Stockton in Form von ersten Kurven – die Landschaft wird auch gefälliger. Ausderdem sieht es auf der Landkarte so aus als sei man fast da ... das ist natürlich eine listige Täuschung – über eine Stunde bis zur nächsten Ortschaft, Marathon, TX, und nochmal so 45 Minuten bis zum Parkeingang des Big Bend National Parks.
In Marathon nochmal tanken - die Tankstellen sind hier spärlich. Keine Gelegenheit auslassen! Beim Tanken war auch ein Paar deutscher Touristen mit einem weissen Miet-Jaguar dort und konnte nicht bestimmen was für eine Sorte Sprit man tanken solle. Mit gebrochenem Englisch halten sie mir die Bedienungsanleitung unter die Nase.
Ich weis es auch nicht so genau, aber erkläre in normalem Deutsch dass ich mir nicht vorstellen kann dass ein Jaguar irgendwas weniger als Super möchte – aber andererseits man beim Mietwagen grundsätzlich nur Normal vertankt ... .
Der Big Bend National Park, benannt nach der Region die in einem grossen Bogen des Rio Grandes liegt, ist das landschaftliche Schmuckstück in Texas. Ein wirklich lohnender Park, der oft zu wenig Beachtung findet - leider selbst mit dem Auto runde 9 Fahrstunden vom Dallas – Forth Worth Metroplex entfernt.
Hier der Parkeingang wo ich gerne ein Vorzeige-Bild vom Mopped und dem Eingangsschild gemacht hätte, aber heute hier nur eins von einem anderen Tag anbieten kann ... :
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0063.jpg
Der Picobär ist natürlich dabei
... das Schild wurde nämlich von einem rund 50-köpfigen Schulausflug belagert ... rechts, links, oben, unten und davor ... .
Erstmal schnell weiter und in den Park. Für heute war an sich die Old Ore Road locker geplant. Eine Off-Road Strecke im National Park, die noch in meiner Sammlung fehlt. Ich bin da bislang immer nur mit Auto (Coupe) oder Strassen-Mopped hier gewesen.
Allerdings war die Zeit auch schon wieder vorangeschritten, zum einen deswegen weil ich am Vortag nicht so weit gekommen war wie ich hätte sollen und auch an diesem Morgen durch die Frühstückströdelei nicht viel Zeit gut gemacht worden war ... . Der Visitor Center oben am Persimion Gap wurde auch gerade vor meiner Nase abgeschlossen, so dass ich die tagesaktuellen Informationen über den Strassenzustand der Offroad-Pisten draussen am Schaukasten lesen musste. Old Ore Road hatte den üblichen 4x4 high clearance Status ... sollte für mich passen, obgleich ich nur 1x2 anbieten konnte ... ;)
Maverick Road, kein Thema für heute, war als 4x4 und sandig eingestuft, und die Terlingua Ranch Road, die über eine offroad Piste aus dem Park herausführt war auch als schwierig und sehr sandig verwarnt. Moment mal ... die Terlingua Ranch ... ja richtig! Was habe ich da nicht immer schon für Geschichten drüber gehört. Da wollte ich immer schon mal hin. Caroll Shelby hat die Ranch in den 1950ern übernommen und als Offroad-Paradies ausgebaut.
Caroll Shelby, genau der – der Erfinder des Rally Streifens und Gründer des Terlingua Chili Wettbewerbs, bekannt durch die Shelby Cobra, dem Shelby Ford Mustang und dem Terlingua Racing Team ... . Wer sich im Motorsport auskennt kennt vielleicht das markante Logo mit dem Shelby Rabbit im Wappen, einige Sonderserien des Ford Mustangs haben statt des Mustangs auch den Hasen vorne im Kühlergrill ... :
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0064.jpg
Rateaufgabe: Weiss jemand was die erhobene Pfote des Hasen bedeutet ...?
Da es eh schon sehr spät ist – könnte ich statt der Old Ore Road doch diese wenig befahrene Piste zur Terlingua Ranch nehmen und die Old Ore Road dann morgen machen ... .
Sounds like a Plan ...!
Das war jetzt so nicht richtig vorbereitet und ich hab es auch nicht richtig recherchiert, aber ich meine mich zu erinnern dass die Terlingua Ranch einen Saloon hat, wo die wildesten Parties seit Havanna vor der Revolution gefeiert werden und die absolut coolsten Typen rumhängen. Klar - der Ort ist nur entweder über rauhe off road Pisten zu erreichen oder über eine Landebahn, die aber in ebenso rauhen Zustand ist –Shelby war auch Pilot und hatte eine eigene DC-3 mit der er und seine Kumpels seinerzeit schnell mal von Dallas für ein paar wilde Tage zur Ranch geflogen sind.
Sicher ist: – da gibts nur aufgestellte Typen an der Bar ... . Der Plan ist geändert - es geht zur Ranch ...!
Die Strecke bislang:
https://kurv.gr/EyxGy
Hört sich spannend an . Ich bin dabei. Hättest Du für die kalten Tage nicht einen Pullover mitnehmen können, der anschliessend nicht mehr gebraucht würde ? :smilie_denk_14:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/K2019_0180.jpg
Ich finde es ja sehr beachtlich, dass Du immer noch in Grad Celsius denkst. Oder hast Du speziell für Dein europäisches Publikum die App umgestellt, damit wir nicht umrechnen müssen?
Ich weis es auch nicht so genau, aber erkläre in normalem Deutsch dass ich mir nicht vorstellen kann dass ein Jaguar irgendwas weniger als Super möchte – aber andererseits man beim Mietwagen grundsätzlich nur Normal vertankt ... .
Nur für's Protokoll. Unser Jaguar verlankt nach Diesel :peace1:.
Mit der zweiten AUssage stimme ich aber voll überein. :smilie_thumbs_5:
Nur für's Protokoll. Unser Jaguar verlankt nach Diesel :peace1:.
Wie sich die Zeiten ändern!!!
Früher war sowas unvorstellbar, ebenso wie es nen Porsche mit 4 Türen oder ner Anhängerkuplung geben könnte.:pfeif:
man-of-aran
27.07.19, 15:10
[b]
Sagte jemand was von Regen? Ruedi, dann warst du es also der den Regen herbeigeredet hat ...!! Schau mal wie das Wetter am Morgen aussah: *mit dem Fuss tapp*
Dann werde ich jetzt wohl vor lauter schlechtes Gewissen drei Tage nicht mehr schlafen können (aber macht nix, ich hab ja grad Ferien).
Freue mich schon auf den Saloon-Bericht. Da wird's wohl nicht allzuviele Bilder geben, denn die wirklichen "Typen" lassen sich vielleicht nicht so gerne fotografieren.
Du hast schon ganz schön Strecke gemacht :smilie_thumbs_5:. Bei der Kälte muss man auf jeden Fall Gas geben :smilie_girl_307:.
Ich hätte zumindest eine Sweat-Jacke dabei gehabt. Die ist auch an kühlen Abenden nicht verkehrt, wenn man etwas länger draußen sitzen möchte.
dass die Terlingua Ranch einen Saloon hat, wo die wildesten Parties seit Havanna vor der Revolution gefeiert werden und die absolut coolsten Typen rumhängen.
Da darfst du natürlich nicht fehlen :biggrin_girl:.
Hi,
da muss ich ja noch schnell mitfahren.:Ablaus: Als Motorradfahrerin muss ich das ja mitverfolgen. Obwohl ich eher nur auf der Straße fahre und nur wenn es sich nicht vermeiden lässt diese verlasse. Aber ich bin voll gespannt wie's weitergeht.:daumenhoch:
Hättest Du für die kalten Tage nicht einen Pullover mitnehmen können, der anschliessend nicht mehr gebraucht würde ? :smilie_denk_14:
Ich hätte zumindest eine Sweat-Jacke dabei gehabt.
Wenn die Jacke luftdurchlassig ist kann da auch Pullover oder Sweat-Jacke nicht viel reissen – und fuer eine zweite Motorradjacke ist auf einem Trip einfach kein Platz.
Ausserdem bin ich nicht so fuer das Kleidungsentsorgen auf Trips ... hab mit der Strategie mal vor vielen Jahren ein $2 T-Shirt zum Tragen und anschliessendem Wegwerfen gekauft und nun ist es immer noch mein absolutes Lieblings T-Shirt ...
Ich finde es ja sehr beachtlich, dass Du immer noch in Grad Celsius denkst. Oder hast Du speziell für Dein europäisches Publikum die App umgestellt, damit wir nicht umrechnen müssen?
Die gangigen Temparaturen kann ich in Fahrenheit einschaetzen ohne umzurechnen – aber tief im Inneren rechne ich in Celsius. Haette es aber freundlischerweise auch fuer euch in Celsius umgerechnet. Ich bemuehe mich ja auch relevante Entfernungen im RB in Km anzugeben ...
Celsius ist uebrigens seit dem 31.07.1996 auch in USA die offizielle Temperaturangabe. Die Medien und der Mob machen allerdings nicht mit ... .
Unser Jaguar verlankt nach Diesel :peace1:
Katze tankt Diesel? - Solche Entwicklungen kriege ich hier nicht mit ... . In manchen Staaten, z.B. Massachusetts duerfen Diesel PKW nicht verkauft oder als Neufahrzeug angemeldet werden. Den Rest hat VW nun erfolgreich abgewuergt.
Mann stelle sich vor die Autovermietungen hier wuerden Diesel PKW ausgeben – da muessten aber eine Menge Fahrzeuge mit falschem Kraftstoff in den Leitungen in die Werkstaette geschleppt werden ... .
Dann werde ich jetzt wohl vor lauter schlechtes Gewissen drei Tage nicht mehr schlafen können .
Ruedi, bitte quael dich nicht – ich habs ueberstanden ...
Obwohl ich eher nur auf der Straße fahre ...
Keine Sorge – es wurde auf diesem Trip auch sehr viel Strasse gefahren ...
Da darfst du natürlich nicht fehlen :biggrin_girl:.
Seit euch da mal nicht so sicher ... wartet ab was dort im Saloon passiert ...
man-of-aran
28.07.19, 11:15
wartet ab was dort im Saloon passiert ...
Wir tun ja gerade nix anderes... :pfeif: :smilie_blinker:
Ein kleines Episödchen schaff ich noch bevor ich die Woche unterwegs bin ...
No More Peppers in my Chili ...
Auf geht’s zur Terlingua Ranch, jenem fast sagenumworbenen Ort der schwer zu erreichen ist. Dort hängen nur obercoole Typen ab - die Erben von Shelby’s Kumpels, sandfarbene Nachfahren festlandgebundener Wüsten-Piraten – dies ist nur für Männer mit echten Haaren auf der Brust!
Nun gut – der Weg vom Big Bend National Park war technisch nicht besonders anspruchsvoll, aber ganz einfach auch nicht. Es hatte immer wieder Abschnitte mit tiefem, losen Sand ... nicht so richtig mein Fall, aber das Ganze muss schliesslich auch verdient sein!
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0058.jpg
23 Meilen Piste (37 km) ...
Die letzten 4 Meilen zur Ranch hatte ich noch einen grossen Radlader vor mir der ordentlich Staub aufgewirbelt hatte, aber doch so schnell unterwegs war dass es nicht einfach war zu überholen ... .
Verschwitzt und eingestaubt kam ich an der Ranch an und sah auch schon die Wegweiser zur Bar ... . Das Bike war schnell und lässig geparkt, Jacke und Protektor abgenommen ...:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0059.jpg
Wo ist der Eingang?
Ah, dort drüben ... es hat sogar den Terlingua Racing Hasen auf der Tür. Die erhobene Pfote heisst übrigens:
“No more peppers in my Chili please“ ... .
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0060.jpg
Nun ist es Zeit in die Bar zu gehen und sich unter die coolsten Typen unter der glutheissen Sonne zu mischen. Ich bin verschwitzt und staubig – aber Kölnisch Wasser und Make up sind hier sicher nicht erwünscht ... ! Knarrzend öffnet sich die Tür und ich trete ein ... es fühlt sich an als sei der Saloon plötzlich verstummt und sämtliche Augenpaare auf mich gerichtet ... .
Au Backe – da habe ich was fehleingeschätzt ...!
...
man-of-aran
28.07.19, 20:19
Chris - The Master of Cliffhanger...
Chris - The Master of Cliffhanger...
Ja, finde ich auch :motz:
Aber nachdem Menu, welches vor der Bar angeschrieben ist, kann ich mir vorstellen, was da kommt :biggrin_girl:. Denn für 'ne Rocker Bande ist das nichts....
The Porch
Nun ist es Zeit in die Bar zu gehen und sich unter die coolsten Typen unter der glutheissen Sonne zu mischen. Ich bin verschwitzt und staubig – aber Kölnisch Wasser und Make up sind hier sicher nicht erwünscht ... ! Knarrzend öffnet sich die Tür und ich trete ein ... es fühlt sich an als sei der Saloon plötzlich verstummt und sämtliche Augenpaare auf mich gerichtet ... .
Au Backe – da habe ich was fehleingeschätzt ...! Denn entweder hab ich mich an der Tür geirrt oder ich muss das nächste Mal die Gegebenheiten doch besser recherchieren ... . Der Raum war ganzheitlich besetzt mit Senioren in feinstem Golf-Karo-Chic... und im Hintergrund spielte leise Piano-Musik. Ich war so falsch und unpassend wie ein Fuchs im Hühnerstall ... oder war es das Huhn im Fuchsbau? Dies ist eindeutig eine Ü70 Angelegenheit.
Was eine Pleite ... . Ich habe keine Erklärung – aber ich hatte irgendwo gehört dass auf der Terlingua Ranch die aufgestellten Typen rumhängen ... .
Schnell ein kaltes Getränk an der Bar – immer unter den argwöhnischen Blicken der anderen Gäste ... . Die schreiben in ihren Reiseberichten im No-No-Nanette-Forum vermutlich ungefähr sowas:
... der Afternoon-Tea mit Bisquit auf der Ranch war ein Class-Akt - aber das abgerissene Publikum was dort zuweilen bewirtet wird ...
... tun wir einfach so als hätten wir es nicht gesehen ...
Wie sind die überhaupt hier hingekommen ...? Über die sandige Piste?!
Oh nein – ich sehe nun der Weg zum Ort Terlingua ist als Strasse bestens ausgebaut und asphaltiert. Da muss ich also definitiv falschen Informationen aufgesessen sein ... .
Zumindest bin ich mal an der Ranch gewesen und kanns abhaken. Auch die Strecke aus dem National Park heraus zur Ranch. War zu der vorangeschrittenen Stunde auch sinnvoller als noch sehr spät am Nachmittag die Old Ore Road im Park zu fahren. Das mache ich dann auf jeden Fall morgen ... ich habe ja noch einen ganzen Tag Zeit bevor ich die Jungs an der Grenze treffe. Alles gut!
Schnell ins Hotel eingecheckt und weiter zur „Porch“, der grossen Veranda des örtlichen General Stores und des sogenannten Starlight Theatres. Dort findet man zumindest viele coole Leute – und es ist wirklich egal ob normal cool oder ober-cool ... auf der Porch sind (fast) immer unkomplizierte Leute. Im alten Theater ist neben einer Bühne für Live-Musik auch ein Restaurant mit dem Terlingua-Chili als Aushänge-Dish - was sonst!
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0061.jpg
Der Laden war wie oft proppenvoll und es war eine Wartezeit angesagt. Diese verbringt man auf der grossen Veranda wo man schnell Anschluss findet. Ich war noch nicht ganz vom Mopped abgestiegen da wurde ich auch schon von Dave und Matt aus North Carolina angesprochen. Das Model von meinem Moped hat ein recht markantes Farbschema und ist in USA nicht oft verkauft worden. Da gibt es genug drüber zu schwatzen. Dave und Matt waren auch hier zum moppedfahren, sie wollten die zahlreichen off road Pisten der Umgebung unsicher machen. Es gesellten sich im Anschluss noch ein paar mehr Leute zu und es gab einen grossen Tisch drinnen im historischen Gemäuer für die neu zusammengewürfelte Truppe.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0062.jpg
Im Laufe des Abends wurde dann beschlossen, dass der gesamte Tisch morgen zum ‘Top of the World‘ fahren wird. Jemand Namens ‚Bob‘ (welcher nicht zugegen war) kenne den Weg und werde die Truppe dorthin führen.
Das klang verlockend, passte aber nicht genau in meinen Plan. Ich musste doch die Old Ore Road drüben im Park nachholen - hatte heute ja nicht mehr geklappt. Andererseits muss man im Urlaub gar nichts müssen! Die Old Ore kann ich irgendwann immer noch machen - zum Big Bend kommt man öfter mal. Die nächsten Male werde ich sicher auch bevorzugt mit dem Adventure-Bike hierher zurückkehren. Die technischen Off-Road Anforderungen der Piste zum Top of the World seien auch nur moderat - meinte Dave ... und “die Tour sei etwas, was man nicht alle Tage mache ... “ - lange Rede kurzer Sinn, man hatte mich halb überzeugt, mit der Truppe zu dem ‚Top of the World‘ zu fahren ... was immer das auch wieder sei – das konnte nämlich keiner so richtig erklären ... .
Hundertprozentig überzeugt den Park dranzugeben war ich zwar noch nicht – aber die Jungs hatten Recht; wann hat man schon mal die Gelegenheit mit ortskundiger Führung im Hinterland unterwegs zu sein?
Die Strecke der letzen beiden Teile (inkl. Terlingua Ranch)
https://kurv.gr/tHvEn
ich bin gespannt, auf was letztendlich die Wahl fällt....
man-of-aran
31.07.19, 09:24
Mein lieber Chris - es sollte dir doch eine Ehre sein, in den Fotobüchern dieser Ü-70-er-Truppe als "DER COOLE TYP UNTER DER GLUTHEISSEN SONNE" zu erscheinen. Stell dir mal vor, die haben alle den weiten Weg über die gut ausgebaute Piste gemacht, um solche Typen in der Bar zu sehen, und was finden sie vor? Nur ein paar andere Golf-Karo-Typen. Und als sie die Hoffnung schon bald verlieren, da kommt so ein staubiger Typ rein und ihr Wunsch geht in Erfüllung. Hättest nur noch zum Pianisten gehen sollen und sagen "Play It Again, Sam"... ach nein, falscher Film.
Uns ging es übrigens ähnlich wie dir, als wir beim Creux-du-Van drei Stunden hochgekraxelt sind und verschwitzt und stolz im "Bergrestaurant" eingetroffen sind, wo dann all die anderen Leute aus ihren Autos vom Parkplatz hinter dem Restaurant angeschlendert kamen (gerüchteweise sind sogar andere Forums-Typen da schon mit ihrer BMW angefahren gekommen...).
Ob auf dem "Top of the World" die Karo-Typen auch wieder auftauchen (mit dem Bus hochgekarrt worden)?
Danke für die Aufklärung Chris, ich dachte schon, jetzt kann ich meinem Gedächtnis nicht mehr trauen ....
Da hast du hast den Altersdurchschnitt ganz plötzlich gesenkt, wenn auch nicht viel :Lachen 01:. Da waren doch ganz "coole" Oldies dabei :smilie_thumbs_5:.
Ich dachte bei dem Cliffhanger schon, die Kneipe hatte geschlossen. Klar, ein paar junge, nette Girls waren besser gewesen, doch die hebst du dir für Mexiko auf :smilie_blinker:.
Hasenpfeffer mit Selleriesalz
Dieser Morgen fing entspannt an. Grosse Abfahrt mit Bob war für 10:00 Uhr angesagt – das macht die Truppe doch schon mal sympathisch. Da hat man glatt noch Zeit für ein richtiges Frühstück in der Tankstelle. Die Tankstelle ist zentral gleich an der grossen Abzweigung. In jede Richtung ist es weit zum nächsten richtigen Ort. Fast jeder hält dort, ob nun zum Tanken oder für eine letzte Besorgung. Entsprechend geht es dort zu. Man sollte sich einfach dort mal einen ganzen Tag nur auf die Bank setzen um dem eifrigen Treiben zu zuschauen. Hier treffen sich Urlauber und Reisende aller Disziplinen; Kayaker, Wanderer, Mountain Biker, Rafter, Camper, Golfer, Übersee-Touristen, Jeep-Fahrer und natürlich auch Motorradfahrer in allen Formen: Sportbiker mit ihren Rennverkleidungen, Cruiser auf Harleys, Tourenbikes, Adventure-Bikes aber auch die echten Dirt Biker mit ihren leichten kleinen Maschinen ohne Strassenzulassung – das sieht man hier offenbar nicht so eng.
Nach einem deftigen Frühstück in der Tankstelle ging es dann zum vereinbarten Treffpunkt - einem RV-Park am Ortsausgang.
Ich war sogar etwas zu früh dort, aber es hatten sich schon ein paar Bikes eingefunden. Dort war auch Dave, der gestern die Einladung ausgesprochen hatte und machte seine Honda reisefertig.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0066.jpg
Während eines Schwätzchens kam auch Bob hinzu, ging geradewegs auf mich zu und musterte mein Mopped ... „Wie ... mit dem dicken Ding willst du mit uns mitfahren ...?“ und schüttelt den Kopf ... er glaube nicht dass das das richtige Gerät sei – zu dick und zu schwer ...! – öhm ... Dave hatte doch gesagt die Strecke wäre nicht schwierig ...?!
- „Dave hat keine Ahnung ...! Mit dem Ding kann man nicht zum Top of the World ...!“
Tja, das klärte dann auch die immer noch latent im Hinterkopf währende Debatte ob ich nicht doch lieber in den Park fahren solle ... .
- „dann fahre ich wohl heute in den Park ...“
... aber Bob lenkte ein und sagte wir können ja erstmal gucken wie es so läuft ... . Umdrehen und in den Park fahren könne ich dann ja immer noch.
Also los ... auf zum Top of the World … zunächst etwas rauhere Schotterpisten im Hinterland nördlich von Terlingua. Alles noch recht ok zum fahren ... hatte Bob da etwa masslos übertrieben?
Während eines Päuschens hab ich dann mal vorsichtig gefragt wann die schweren Stellen kommen ...
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0076.jpg
die Piste
„Die kommen noch ...“
Na Klasse, wir haben in der Zwischenzeit lediglich gute zwei Dutzend Abzweigungen genommen, die etwa alle gleich aussahen. Da war ich mir nicht sicher ob ich den Weg zurück wieder finden würde ... . Bei einem vorzeitigen Aus muss ich dann wohl warten bis die Truppe auf dem Rückweg wieder vorbei kommt ...
„... wir kommen hier auf dem Rückweg nicht vorbei weil wir einen anderen Weg zurück nehmen ...“, ergänzte Bob ...
... und so kams ... die Wege gingen nun auf und ab, stellenweise recht steil – da musste man mit Schwung rauf ... zunehmend wurde aus dem Schotter nun faustdickes Gestein und dann stellenwweise pampelmusengrosses Geröll ... macht das mit dem Schwung schwierig. Auf den dicken Steinen sprang mein Hinterrad wie ein Ping-Pong Ball ... .
„Da müssen wir Luft rauslassen ...“, bestimmte Bob ... und hatte damit vermutlich Recht, der Luftdruck war vorschriftsmässig für die Strasse - die Hälfte würde vielleicht besser passen. Für den morgigen Tag ist aber die Texas Farm-to-Market Road 170 nach Presidio vorgesehen, das beste Stück Strasse in ganz Texas. Da hätte ich schon gern den ganzen Luftdruck im Reifen. Und Terlingua ist nicht der Ort wo man verlässlich funktionierende Ausstattung an der örtlichen Tankstelle findet ...
Alte Regel – nirgend jemand lässt irgendwas raus bevor wir nicht wissen wie wir es nachher wieder rein kriegen! Bob sagte er habe noch einen Mini-Inflator der mit CO2 funktioniert - aber keine Patrone mehr. Dave sagte dass Matt vielleicht noch eine beim Wohnwagen habe oder er sonst noch seinen Nachbarn fragen könne ... . Vielleicht hat irgendwer noch ...
- “... nope - die Luft bleibt drin ... !“
Nebenbei noch schnell ein Blütenfoto gemacht:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0067.jpg
die Wüste lebt ...
Zur Auflockerung des Programms macht Bob noch einen Abstecher zum „Broken Dream“, wie er es bezeichnet ... (langsam glaube ich er denkt sich diese Namen alle nur aus ...):
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0068.jpg
Der broken Dream war eine nun verlassene Baustelle, wo jemand angefangen hatte ein recht pfiffiges und luxuriöses Haus in der Wüste zu bauen. Ich habe leider kein richtig gutes Foto – nur ein zensiertes, aber man konnte schon sehen dass es stilvoll geworden wäre. Herrlich rustikaler Baustil mit lokalem Fels gemauert, super Aussicht und ruhige Lage ... zu ruhig, ... ich hatte bereits über 20 Meilen (~ 32 km) auf dem Zähler seit wir die Strasse verlassen hatten – hier gab es weder Strom noch Wasser und die Logistik für den Bau wird nicht einfach gewesen sein; wenn ich hier schon nicht mit dem ‚dicken‘ Motorrad hinfahren soll, dann werden die Zulieferei sowie Betonmischer auch keine einfache Anfahrt haben. Dem Bauherrn ist dann in Folge das Geld ausgegangen.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0069.jpg
Bild musste zensiert werden – bitte keine Nachfragen ...
So abgelegen ist schon eine Herausforderung – da kann man nicht mal eine schnelle Besorgung machen ... man stelle sich nur mal vor dass während der Zubereitung des grad geschossenen Hasens plötzlich der frische Knoblauch ausgeht und man stattdessen mit Selleriesalz aus der Dose nachwürzen muss ...
Schlussendlich, nach ein paar Wendemanövern, weil Bob zum Schluss auch nicht mehr so sicher navigierte, waren wir da - am ‘Top of the World‘:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0070.jpg
Top of the World
Die Aussicht war lohnenswert:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0073.jpg
Blick nach Süden - ungefähr Richtung Terlingua
Hier noch ein Bild von der Truppe bei einem Stop auf dem Rückweg:
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Um eventuell aufkommende Fragen zu beantworten:
Ja - da ist ein Mädel dabei, das ist Tiffany ...
Ja - sie fährt besser Mopped als alle anderen ...
Und ja – sie hat einen Boyfriend, und der ist in der kanadischen Olympia-Auswahl und Teilnehmer der X-Games ... ausserdem ein netter Kerl.
Aber gut – wenn solche Dinge alle geklaert sind brauchen wir älteren Semester dann auch nicht die ganze Zeit die Bäuche einziehen... :D
Wie ich noch erfahren hatte gehört das gesamte Gelände auf dem wir hier unterwegs sind zur Terlingua Ranch, ... das erklärt dann zumindest in Teilen das Rätsel von gestern; die ober-coolen Typen findet man nicht im Saloon, sondern hier draussen auf den weiten Pisten der Terlingua Ranch ... :daumenhoch:
OK ok , ... jede Menge obercoole Typen plus ein Zugelaufener mit ‘nem zu grossen Mopped ...
Die ungefähre Strecke am Morgen (nicht sicher ob alle Teilstücke korrekt sind):
https://kurv.gr/TfakB
Die Jungs hier haben alle Shinko Reifen empfohlen - eine Reifenmarke aus China. Gute Traktion, günstig im Preis und hohe Laufleistung.
Seltsamerweise werden wir über Shinko auf diesem Trip nochmal reden müssen ... .
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0066.jpg
:smilie_denk_14: Hmm, ich kann hier nicht erkennen, wo Deine Maschine so viel "größer" ist als die andere???
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0069.jpg
Du hättest aber auch den Schatten zensieren sollen:peace1:
Du hättest aber auch den Schatten zensieren sollen:peace1:
:smilie_muaha::smilie_muaha::smilie_muaha:
Lieber Chris,
ich reise trotz :smilie_urlaub_2:begeistert mit und bekomme das Grinsen gar nicht aus dem Gesicht:biggrin_girl: wieder einmal einmalig spannend geschrieben:Ablaus:
Lass uns bitte nicht zu lange warten bis es weitergeht :Smilie respect1:
Saluti da Venezia:smilie_winke_048:
:smilie_denk_14: Hmm, ich kann hier nicht erkennen, wo Deine Maschine so viel "größer" ist als die andere???
ist aber so - Dave's Honda (Enduro) dort wird mit dem nicht originalen Tank so zwischen 130 und 140 kg wiegen. Meine (sog. Adventurebike) nachdem ich auf Lithium Batterie umgeruestet habe 187 kg. Tiffany's Yamaha als echtes Dirt Bike (letztes Bild) vielleicht nur knapp ueber 100 KG. Das macht schon einen Unterschied. Vor allem wenn man es wieder aufheben muss ...
Du hättest aber auch den Schatten zensieren sollen:peace1
hatte ich eingangs drueber nachgedacht - aber man kann da nicht erkennen was sich da hinter der schwarzen Box abgespielt hat ... :smilie_frech_124:
.. - aber man kann da nicht erkennen was sich da hinter der schwarzen Box abgespielt hat ... :smilie_frech_124:
Aber mit ein wenig Fantasie erahnen!:pfeif:
...und das in aller Öffentlichkeit??? :huch::smilie_girl_190: Wo bleibt hier die amerikanische Zurückhaltung und Anstand. :smilie_blinker::biggrin_girl:
Wir sind wohl alle fantasibegabt genug für's Schattenbilder entschlüsseln:Lachen 01:
Chris, ich liebe Deinen Schreibe und bin schon sehr gespannt darauf, was uns noch alles erwartet.
Das erinnert mich an Born to be wild (https://www.youtube.com/watch?v=Ap39VkAZruw) :Lachen 01: und die Wüste braucht ab und zu auch etwas Bewässerung :smilie_blinker: :biggrin_girl:.
Du hast schon recht: Wenn die Luft erst einmal raus ist ... . Davon abgesehen wäre es bei einem festgefahrenen Moped und so einer starken Truppe doch möglich, die Kiste aus dem Sand zu ziehen. Bei einem Auto ist das schon schwieriger. Nun bin ich auf die weiteren Erlebnisse gespannt :sabber_2:.
Ich bin auch gespannt . Ohne Ilonas Kommentar wäre ich ahnungslos geblieben .
schoen zu sehen wie alle nun raten was da hinter der Zensur-Box stattfindet und es scheinen alle noch auf dem Holzweg zu sein - gut, ich sagte ja - keine Nachfragen ...
Du hast schon recht: Wenn die Luft erst einmal raus ist ... . Davon abgesehen wäre es bei einem festgefahrenen Moped und so einer starken Truppe doch möglich, die Kiste aus dem Sand zu ziehen. Bei einem Auto ist das schon schwieriger.
die Luft musste hier nicht raus wegen der Traktion, sondern um den Reifen weicher zu federn - springt sonst auf Geroell zu sehr hin und her ...
Funkenflug
Der Tag war noch lange nicht zuende ... wir waren am frühen Nachmittag zurück in Terlingua. Da müsste die Zeit noch reichen doch noch auf einen Sprung in den Park zu fahren.
Schnell nachgetankt und weiter in den Big Bend National Park. Für die Old Ore Road reicht die Zeit nicht, aber die Old Maverik Road (sandig) zum Santa Elena Canyon und die Asphaltstrecke wieder zurück müsste einigermassen bequem drin liegen.
Standardstrecke, aber kurzweiliger als nichts tun. Kurzer Stop an der Luna Jacal, so wie ich es der Schautafel entnommen habe eine ehemalige Schafhirtenschutzhütte
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Kurz zum POI eingedreht, im Hintergrund sieht man schon den Einschnitt vom Santa Elena Canyon
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0077.jpg
Luna Jacal
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Old Maverick Road
Der Santa Elena Canyon ist einer von drei Canyons im Park wo sich der Rio Grande durch den Felsen schnitt. Genauer gesagt ein Halber von drei halben Canyons im Park, denn der Rio Grande bildet den Grenzverlauf zwischen USA und Mexico. Deshalb liegen die jeweils südlichen Hälften der Canyons ausserhalb des Parks.
Der Santa Elena Canyon ist möglicherweise der schönste der drei Canyons, ich habe allerdings einen davon noch nie in Natura gesehen, der Mariscal Canyon - nur über eine rauhe Piste zu erreichen. Ist aber auf der to-do-Liste für zukünftige Trips in den Park mit dem Mopped.
Der Santa Elena Canyon kommt näher ... :
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0080.jpg
Die letzen Meter geht es zu Fuss an den Strand vom Rio Grande:
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Links ist Mexico, rechts USA
Von dort dann gemütlich auf dem Ross Maxwell Scenic Drive (für die Ortskundigen, das ist die normale asphaltierte Stichstrasse zum Santa Elena Canyon) zurück Richtung Terlingua.
Die Luft ist aber sehr trocken – ausserdem ist es sehr heiss, vielleicht sollte ich einen schnellen Stop am Castolon Visitor Center einlegen, genauer gesagt am angeschlossenen General Store um noch ein schnelles Kaltgetränk für den sofortigen Verzehr zu erwerben. Ich kenne die Öffnungszeiten nicht auswendig, aber es ist 16:53 Uhr! Als berechtigte Arbeitshyphotese kann man annehmen dass der Shop möglicherweise um fünf Uhr schliesst ... sieben Minuten Zeit und war ich nicht eben noch an einem Schild ‘7 Meilen‘ bis Castolon vorbeigefahren?! Nun aber hurtig, rein rechnerisch muss ich 60 mph fahren um noch vorm zuschnappen des Verschlussbolzens schnell den Fuss in die Ladentür zu stellen ... .
Die Parkleitung möchte übrigens gerne dass wir im Park nur maximal 45 mph fahren ... das dachte sich auch ein PKW Fahrer der vor mir mit 42,5 mph auf der kurvigen Strecke daher schlich ... das Überholen war bei Kurven und Gegenverkehr nicht einfach ... .
Punkt fünf knatter ich nach nicht weiter zu erwähnenden Fahrmanövern beim General Store auf den Hof. Dort war der Rummel los ... die Schulklasse vom Vortag war auch da und hatte alles in Beschlag. Da die Riesentruppe mit Privatfahrzeugen der Eltern angereist war gab es beinahe nicht mal einen Parkplatz fürs Mopped. Irgendwo konnte ich mich dann doch noch wo dazwischen quetschen.
Der Laden - der tatsächlich um 17:00 Uhr schliesst – war noch geöffnet, aber geplündert ... . Konnte noch schnell ein Gatorate greifen – mag ich eigentlich nicht so sehr aber in so einem Fall ist man nicht wählerisch ... .
Der Laden selbst ist sehr sehenswert, das Gebäude ist authentisch - 1902 im Adobe Stil gebaut aus den alten Tagen als Castolon ein Trading Post gewesen ist, der Handel aller Art pflegte - legal und auch nicht so legal. Der Handel war auch grenzübergreifend ins benachbarte Mexico – der Norden der mexikanischen Provinzen Cohuila und Chihuahua waren seinerzeit faktisch Teil des texanischen Wirtschaftsraums – es gab hier nie einen Zaun oder eine Mauer - und hoffentlich wirds auch in der Zukunft keine geben!
Draussen vor dem Gebäude ist ein Sonnenschutz aus Zuckerrohr, der dem Klientel Schatten spendet und dort hab ich dann auch mein Gatorade getrunken. Mit einer der Mütter der Schulklasse kam ich ins Gespräch, da sie eine Austauschschülerin aus der Schweiz dabei hatte. Es gab ein kurzes Schwätzchen bis die gesamte Truppe aufsattelte und weiter zog ... ah – diese Ruhe ... .
Plötzlich rollte dann auch noch der weisse Jaguar vom Vortag auf den Vorplatz ... fragte dann auch gleich – wieder in gebrochenem Englisch – wo ich das Gatorate her habe ... ! – Ja, der Laden war nun geschlossen ... :( ...
Hier ein paar wenige Fotos vom Castolon Store - innen wie aussen:
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die Holzkabine hinten ist das alte Postamt (zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht mehr in Betrieb)
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0086.jpg
eine alte Zapfsäule
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0087.jpg
das Sonnendach aus Zuckerrohr spendete Schatten für die Besucher
Hier kommt nun der wirklich traurige Teil der Geschichte, ... das Gebäude ist im drauffolgenden Monat bis auf die Mauern niedergebrannt :(
Ein Wildfeuer, das auf der mexikanischen Seite begann ist durch Funkenflug über den Fluss geschlagen und hatte genau das Sonnendach aus dem trockenen Rohr entzündet was dann in Folge das ganze Gebäude in Flammen aufgehen lies.
Teile der historischen Einrichtung und Gegenstände konnten noch gerettet werden – aber Innenleben und Dach sind weg und es wird im Moment geprüft ob die Mauern für einen Wiederaufbau taugen.
Weiter gehts vorbei an einer der Vorzeige-Attraktionen des Parks, dem Aussichtspunkt für die sogenannten ‘Mule Ears‘
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0088.jpg
Eselsohren
Zurück in Terlingua, kehre ich noch bei Bob und den anderen auf dem Campingplatz ein, um dort den Tag ausklingen zu lassen.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0090.jpg
Was hier wie ein kantiger Wohnwagen aussieht ist ein sogenannter ‘Toy-Hauler‘, kannte ich bislang auch noch nicht.
Vorne wie ein normaler Wohnwagen, war der hintere Teil mit einer Laderampe versehen, wo bis zu drei Motorräder Platz finden:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0089.jpg
Wenn die Moppeds dann draussen sind kann man elektrisch vom Dach noch ein weiteres Bett runterlassen:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0091.jpg
praktisch ...!
das Ründchen vom Nachmittag:
https://kurv.gr/yMfCc
Hallo Chris,
diese sogenannten "Toy-Hauler" sind hier vor ein paar Jahren auf der Messe in Düsseldorf auch vorgestellt worden.
Sind aber nicht so richtig bekannt geworden.
Werden auch, wenn überhaupt, nur von "richtigen" Crossern, die mit diesen dann zu Wettbewerben fahren, geordert.
Liegt vielleicht auch ein bisschen daran das sich die Gerüche der Flüßigkeiten vom Bike im ganzen Wohnwagen verteilen.
Na ja, nicht jeder hat "Benzin im Blut"gern. https://www.cosgan.de/images/midi/ekelig/c050.gif
man-of-aran
10.08.19, 16:16
Ein spannender Tag!
Ich finde die Bilder der Schlucht recht spektakulär! Und auch der Toy-Hauler... nicht jedermann's Sache, aber schön zu sehen, was es da alles an Erfindungen gibt. Ich finde nur schon die Slide-Out-Technologie bei RV's und Wohnwägen witzig.
Schade um die Trading Post.....Die Schlucht ist schon ziemlich beeindruckend.
Natürlich bin ich weiterhin gespannt dabei.
Hier kommt nun der wirklich traurige Teil der Geschichte, ... das Gebäude ist im drauffolgenden Monat bis auf die Mauern niedergebrannt :(
Ein Wildfeuer, das auf der mexikanischen Seite begann ist durch Funkenflug über den Fluss geschlagen und hatte genau das Sonnendach aus dem trockenen Rohr entzündet was dann in Folge das ganze Gebäude in Flammen aufgehen lies.
Teile der historischen Einrichtung und Gegenstände konnten noch gerettet werden – aber Innenleben und Dach sind weg und es wird im Moment geprüft ob die Mauern für einen Wiederaufbau taugen.
Tsja, hätten wir jetzt die Mauer schon gehabt...... :Lachen 01:
Sehr schöner Park. Ich muss umbedingt meine texanischen Freunde dort besuchen. Die haben innerhalb des Parkes wohl ein Stück Land. Wirklich nett!
Was hier wie ein kantiger Wohnwagen aussieht ist ein sogenannter ‘Toy-Hauler‘, kannte ich bislang auch noch nicht.
Vorne wie ein normaler Wohnwagen, war der hintere Teil mit einer Laderampe versehen, wo bis zu drei Motorräder Platz finden:
Was, Du bist schon so lange da drübern und hast das noch nicht gekannt? :smilie_denk_17:
Wir haben 2009 unseren ersten gesehen - und zwar noch eine Nummer größer. Da konnte man einen Slide Out komplett nach hinten die die Garage rein fahren. :smilie_thumbs_5:
schoen dass noch einige dabei sind ...
Sehr schöner Park. Ich muss umbedingt meine texanischen Freunde dort besuchen. Die haben innerhalb des Parkes wohl ein Stück Land. Wirklich nett!
der Big Bend ist ein herrlicher Park und wird einfach von vielen unterschaetzt - gerade auch in seiner Vielfaeltigkeit ...
Was, Du bist schon so lange da drübern und hast das noch nicht gekannt? :smilie_denk_17:
ich schaue ja nicht bei fremden Leuten in den Wohnwagen rein … (if the camper is rockin' don't come knockin' …) :smilie_blinker:
Bin auch noch dabei :smilie_winke_048: Hab im Moment halt wenig Zeit für Kommentare. Lese aber begeistert mit, da ich den Big Bend NP in bester Erinnerung habe. Ich war damals erstaunt wie leicht man dort die Grenze überqueren kann. Wir sahen Mexikaner mit Pferden und Booten wie sie zwischen den Ländern hin und her wechseln.
Ich frage mich, wann die Schlucht "zugemauert" wird, wenn die Mexikaner dort so einfach über die Grenze können.
Das kann doch keinesfalls im Sinne vom Blondschopf sein.
ich schaue ja nicht bei fremden Leuten in den Wohnwagen rein … (if the camper is rockin' don't come knockin' …) :smilie_blinker:
Auch dabei gibt es Poser :peace1:
¡Ciudad de México - Tenemos un Problema!
Heute war eigentlich viel Zeit ... Treffpunkt mit der Truppe war zwischen 15:30 und 17:30 an der letzten Tankstelle vor der Grenze. Das sind runde 65 Meilen von hier, also kein grosser Deal. Ich habe viel Zeit! Ausserdem ist die Strecke zwischen Terlingua und Presidio, TX unter Motorradfahrern bekannt als die beste Strecke in ganz Texas. Landschaftlich ein Leckerbissen, gut asphaltiert, kurvig ohne Ende und als Zusatzbonbon auch noch mit steilen Passagen auf und ab. In manchen Kreisen auch als die ‘Achterbahn‘ betitelt.
Aber bis dahin ist noch viel Zeit ... erst mal eine Runde frühstücken. Tanken brauche ich noch nicht, das geschieht kurz vor der Grenze noch bis zum Stehkragen. Also brauche ich auch nicht an der Tanke vom Vortag zu frühstücken und kann endlich mal ‘Espresso Y Poco Mas‘, das neue Café oben neben dem General Store ausprobieren (vgl. Kapitel ‘the Porch‘).
Gesagt getan, es gab ein ordentliches Frühstück und auch guten Kaffee. Die Wartezeit war etwas lang, aber ich hatte ja Zeit. Überraschend gab es auch schnelles, umsonstes WiFi – hier in dieser Gegend wo es oft keinen einfachen Internetzugang gibt. Eigentlich war der ganze Betrieb auch zu sauber und zu reibungslos für Terlingua, aber die Zivilisation scheint auch hier Einzug zu halten ... .
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0092.jpg
Das Plätzchen war schattig, eine leichte Brise sorgte für angenehme Frische, die Aussicht war fantastisch, ich konnte die Mule Ears sehen und es gab auch genügend Peoplewatching, da ein reger Betrieb von Gästen ein Laufkino der eigenen Art bot. Mit den verschiedenen Tischnachbarn konnte auch das ein oder andere Schwätzchen gehalten werden.
Irgendwann muss aber auch das perfekteste Frühstück ein Ende haben und man muss weiter ... .
Ich hatte an den Vortagen schon mal per SMS gefragt wie ich die Truppe überhaupt erkenne.
Die Antwort:
“You will know us when you see us“
Nach der herrlichen FM 170 bis Presidio – Fotos kommen auf dem Rückweg – kam ich mit etwas Zeit so kurz nach 15:00 Uhr an besagter Tankstelle in Presidio, Texas an.
Yupp – da waren sie auch schon alle, wirklich sehr einfach zu erkennen. War schon eine dämliche Frage, die ich da gestellt hatte.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0094.jpg
Grant, Initiator des Trips ging geradewegs auf mich zu und musterte mein Mopped ... “Wie ... mit dem kleinen Ding willst du mit uns mitfahren ...?“ und schüttelt den Kopf ... er glaube nicht dass das das richtige Gerät sei – zu klein und zu langsam ...!
Ich schaute mich um. Es war ein weites Feld von grossvolumigen Adventurebikes. Ausser den Boliden aus dem Hause BMW konnte ich noch eine Africa Twin und eine Moto Guzzi Stelvio ausmachen ... .
Nach ein paar weisen Worten zur Grenzüberquerung an die Allgemeinheit, “Reisepass und Papiere griffbereit und Jacken ausziehen ...“ ging es los ... zum Grenzübertritt ...:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0095.jpg
... nein erst noch mal zum Duty Free Shop ... die Raucher brauchen natürlich steuerfreie Zigaretten ...
Nun geht es endlich weiter zum Grenzüber ...
... nein, nun mussten einige noch zur letzten Besorgung zum Dollar General Store, eine Ladenkette im amerikanischen Hinterland mit verschiedensten Kurzwaren ... was um alles in der Welt muss da noch eilig gekauft werden ...?!?
Schlussendlich ging es dann doch zum Grenzübertritt. Ich war eigentlich gut gerüstet; als Deutscher ist die Notwendigkeit eines Reisepasses ja kein fremdes Konzept – Amerikanern muss das oft allerdings noch erklärt werden. Für die Einfuhr des eigenen Fahrzeugs ist es etwas trickreicher. Für den grenznahen Bereich innerhalb Mexicos genügt das Equivalent zum deutschen Fahrzeugschein, für weitreichendere Trips muss auch das Equivalent des Fahrzeugbriefs oder zumindest eine Kopie mitgeführt werden.
Hier wird es tricky – Texas hat keinen Fahrzeugschein, die Angaben für den Normalbetrieb befinden sich in dem übergrossen Registrierungsaufkleber bei Autos (dies ist etwa das Equivalent des deutschen Kreiswappens im Kennzeichen). Auf den kleinen Motorradkennzeichen ist der Aufkleber so klein dass da kein Platz für Details ist. Ich hatte mir noch kurz vor Abfahrt schnell eine Kopie von dem Schreiben gemacht, das es bei der Zulassung des Moppeds gegeben hatte – nur so für den Fall der Fälle.
Nach kurzem Durchwinken auf der amerikanischen Seite in Presidio ging es über den Rio Grande nach Ojinaga, Mexico. Fotos vom Übertritt gits keine.
Dort wurden wir auch alle in separate Buchten gewunken und von den Grenzern überprüft. Reisepass – kein Problem, ... wo geht es hin?
– “nach Benavides ...“
- “nach wo ...?“
- “Benavides“
- “nie gehört ...!“
Orte dessen Existenz bezweifelt werden kenne ich bislang nur Bielefeld ... aber hier scheint es einen neuen Fall zu geben ... .
Da fiel mir ein dass der Ort Benavides auch gelegentlich auf texanischen Enduro Webseiten als ‘San Carlos‘ bezeichnet wird. Vielleicht versuche ich es mal damit?
- “San Carlos ... „
- “¡Ah ... San Carlos!“ ... das schien er zu verstehen ...
... ich habe das später mal noch recherchiert, San Carlos war der ursprüngliche Name des Ortes und ist 1937 mit vielen anderen Orten in der Region von den kirchlichen Bezeichnungen weg und hin zu Mitstreitern des mexikanischen Bürgerkriegs von 1910 bis 1920 geändert worden. San Carlos ist in dem Zuge zu Manuel Benavides umbenannt worden.
Die Papiere wollte er dann aber trotzdem noch sehen um die Fahrgestellnummern abzugleichen ... dazu musste ich ihm zeigen wo die Fahrgestellnummer zu finden ist, weiter hat es ihn dann aber nicht interessiert und ich durfte weiter fahren.
Sammelpunkt war hinter‘m Zaun.
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So nach und nach kamen alle raus, aber am Ende fehlten noch 4 Leute ... . Einige hatten Sena Interkom und hatten Sprechverbindung untereinander im Helm. Da konnte nachgefragt werden.
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Der Sachverhalt war– und man konnte es fast ahnen - die fehlende Kopie von der Zulassung. Die Grenzbeamten sagten ohne dem gebe es keinen Einlass nach Mexico – ausser sie würden ein Auge zudrücken, aber das koste dann 200 Dollar pro Person und Auge ... . Gut dass sie nicht beide Augen zudrücken müssen ... .
Grant, intimer Kenner der Korrup... – moment, keine K-Wörter mehr hinter der Grenze (und davon gibt es hier in der Region mehrere) – also intimer Kenner der lokalen Bürokratie sagte er fährt mal schnell gegen die Richtung zurück und wolle es auf 100 Dollar pro Person runterhandeln.
Aber es kam ein weiterer Einwand von einem unserer Mitfahrer. Er war gebürtiger Mexikaner und sein Vater bekleidet ein hohes Amt bei einer Bundesbehörde in Mexico City. Da hat er mal schnell angerufen ... “Mexico City – we have a problem ... “ ... .
Dieser hatte dann schnell per Telefon die gesamte Grenzstation strammstehen lassen und zwei Minuten später wurden auch unsere fehlenden 4 Freunde mit einem freundlichen Schulterklopfen ins Land gelassen ... .
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der Pico-Bär wartet geduldig
Erster Stop im Land ist dann der grosse Supermercado in Ojinaga, um ein paar Besorgungen zu machen. Was ist es bloss mit dem ganzen Shoppen – ich dachte auf Männertrips wird nicht geshoppt ...!?
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Dort auf dem Parkplatz konnte ich mich erstmal der Mannschaft vorstellen, denn ich kannte ja eigentlich niemanden.
Einige sagten: “Oh ... wir haben schon im Big Bend von dir gehört ...“
- “ähm ... was ...?!“
- “ja, gestern im Big Bend Park bei den Hot Springs hat man uns schon von dir erzählt ... die schwedische Familie hat uns von einem Chris berichtet der auch ein BMW Motorrad habe ... .“
- “was für eine schwedische Familie ...? Ich kenne keine schwedische Familie ...“. Ich bin auf diesem Trip auch gar nicht an den Hot Springs gewesen ... . Da muss ich noch eine Weile drüber grübeln ... .
So langsam kamen alle aus dem Supermarkt wieder hervor. Grant hatte Tequila in grossen Plastik-Kanistern gekauft und noch vor Ort expeditionsgerecht in einen weissen 1.75 Galonen Rotopax Pack umgefüllt ... das sind über sechs einhalb Liter. Da sprechen wir nochmal drüber ... .
https://rotopax.com/175-gallon-water.html
Zusätzlich habe ich mich noch etwas nützlich gemacht und habe ein paar Dollar für das lokale rote Kreuz gespendet. Da kriegt man in Latein Amerika im Gegenzug oft einen Aufkleber. Diese Aufkleber helfen Milde zu stimmen bei Kontrollen aller Art (noch so ein K-Wort) ... . Ich kenne das noch aus den alten Tagen als ich mit meinem VW Bus durch Mittelamerika bin. Da klebten immer diverse Aufkleber vorne links auf der Scheibe.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0101.jpg
salvar una vida
Die Strecke bis jetzt:
https://kurv.gr/U2opw
Weiter gehts in Richtung Benavides ... .
man-of-aran
16.08.19, 08:56
Unglaublich, diese Einreisegeschichte. Also sind alle Gerüchte wahr...
Bin ja mal gespannt, wie der Tequila weggehaut wird.
Und ob deine Maschine sich wirklich als zu klein erweisen wird.
Hallo Chris,
du verstehst es die Spannung immer hoch zu halten.:daumenhoch:
Moped zu klein hab ich so auch noch nicht gehört, wenn dann wird meistens von"etwas schwach auf der Brust" geredet.
Täusche ich mich oder ist das kein reiner Männertrip? Ich dachte ich hätte ein Mädel entdeckt...mit etwas längeren Haaren von hinten. Ich denke in Texas gibt es kaum Männer mit langen Haaren....das ist dort unpassend. :smilie_blinker:
Hallo Traveline,
ja du siehst richtig!
Schau mal Beitrag 30:pfeif:
Zu groß, zu klein..... tsja mal wieder ein Beweis für unseren Einstein seine Relativitätstheorie......
Die Grenzgeschichte ist klasse. Sowas kenne ich noch von unseren Hilfstransporten. Das ist live! [emoji1787]
Uns Gott und die Welt kennt Chris - oder zumindest die Schweden.... [emoji23][emoji1787][emoji23][emoji1787][emoji23][emoji1787]
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Hallo Traveline,
ja du siehst richtig!
Schau mal Beitrag 30:pfeif:
Kali - das war eine andere Truppe ...
Ich dachte ich hätte ein Mädel entdeckt...mit etwas längeren Haaren von hinten. Ich denke in Texas gibt es kaum Männer mit langen Haaren....das ist dort unpassend. :smilie_blinker:
das ist tatsaechlich ein Maennerzopf …
Uns Gott und die Welt kennt Chris - oder zumindest die Schweden....
warten wir mal ab wie sich die Geschichte entwickelt ...
Als wir vor 5 Jahren mit dem Linienbus in Tihuana über die Grenze sind, waren die Beamten nur wegen einem Schreibfehler im Formular pingelig. Ansonsten haben wir die Einreisegebühr bezahlt, das Gepäck wurde durchleuchtet und schon waren wir in Mexiko.
Was war denn das für ein Fusel im Kanister? Tequila gibt es doch in jedem Supermarkt sehr günstig. Warum also einen Kaninster kaufen und umfüllen :smilie_denk_17:? Hat der Biker etwa schwäbische oder schottische Wurzeln?
Fragen über Fragen ... Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Was war denn das für ein Fusel im Kanister? Tequila gibt es doch in jedem Supermarkt sehr günstig. Warum also einen Kaninster kaufen und umfüllen :smilie_denk_17:? Hat der Biker etwa schwäbische oder schottische Wurzeln?
ich kenne nicht seine Beweggruende - aber ich kenne es zumindest aus Mexico, Brasilien, Kolumbien, Equador oder Venezuela dass man lokalen Stoff (ob nun Tequilla oder Cachaça) in Kanistern kauft ...
Casa Gloria
Durch die Strassen von Ojinaga ging es unter peinlich genauer Einhaltung der örtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung. Als Fremder fällt man auf und muss die milderne Wirkung des Rot-Kreuz-Aufklebers nicht gleich in der ersten halben Stunde ausprobieren.
Tricky genug war es ja schon ... die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Mexico – wie auch anderswo – ist in Kilometer pro Stunde angegeben, aber die Vorhut hatte die ausgeschilderten 40 km/h relativ korrekt umgesetzt und es ging innerorts von Ojinaga gesittet zu.
Man hat auf den ‘Metric Bikes‘ - wie die Harley Gemeinschaft andere Marken leicht verächtlich nennt - oft eine zweite Skala oder Umschaltknopf für Geschwindigkeit in km/h. Mit 25 Meilen pro Stunde schlichen wir durch den Ort. Wurden dabei natürlich vom lokalen Verkehr rechts und links überholt ... .
Nach dem Ortsausgangsschild auf der Carretera Federal gings dann schon etwas zügiger zu – wie hoch ist die Geschwindigkeitsbegrenzung in Mexico noch gleich auf diesen Landstrassen ...?
Am Abzweig nach Benavides hatte das gute Benehmen ein eindeutiges Ende; 80 km/h zeigten die Schilder aber alle drehten auf ... . Benavides liegt am Ende einer 56 km langen Sackgasse.
Die Arbeitshypothese der Truppe war dass die federale Polizei dort nicht einfährt. Der Ort selbst wird von einer anderen Organisation kontrolliert – aber das ist wieder ein K-Wort ... .
Also alle drehten auf ... . Ich hab auch mal am Gas gedreht, aber da wurde deutlich wieso mein Mopped als zu klein und langsam empfunden wurde ... . Flach liegend, Drehzahl nahe der roten Linie zeigte der Tacho eine Zeigerbreite über 85 ... Meilen pro Stunde ... der Einzylinder brüllte und die Räder eierten ... aber die Tachonadel arbeitete sich tapfer auf die 90 Meilen Marke zu. Mein Abstand zum Feld wurde trotzdem immer grösser bis am Ende alle am vorderen Horizont verschwanden ... .
Nun gut, Benavides ist als einziger Ort an der Strasse vermutlich nicht zu verfehlen und nach Casa Gloria kann ich dann noch im Ort fragen. Intonations-Frage hiess das glaub ich im Sprachunterricht ... ¿Caßah Gloohriah ? ... wird schon klappen ... :daumenhoch:
Da kann ich auch gleich mal anhalten und ein Bild vom Eingangsschild des Parque National Cañon de Santa Elena machen; denn auch auf der mexikanischen Seite des Rio Grandes ist Natur Park.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0115.jpg
Interesant, dass das Begrüssungschild ein Foto vom Elena Canyon zeigt, welches eindeutig von der USA Seite aufgenommen war. Vielleicht ist der Canyon von der amerikanischen Seite aus einfacher zu erreichen? Wir werden sehen ... .
Unterwegs konnte ich dann noch einen Teil der Truppe einholen, da es einen Plattfuß gab. Da musste ein Hinterreifen gestopft werden mit einem Plug. Gut wenn man schlauchlose Reifen hat ... . Apropos – sieht so aus dass mein Mopped und eine weitere Honda die einzigen mit Schlauchreifen sind. Hoffentlich kennt sich da jemand im Fall des Falles mit aus ... ich muss gestehen dass ich das im Feld nicht selbst reparieren kann. Echt peinlich!
Casa Gloria war schnell gefunden. Das Anwesen bestand aus einem Haupthaus und einer Handvoll Bungalows rund drum. Die meisten hatten sich schon in den Bungalows breit gemacht aber ich bin eh eher der Haupthaus-Typ, passt also gut.
Da bin ich auch näher an der Küche, wo morgens und abends Köstliches zubereitet wird.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0103.jpg
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0104.jpg
mi Habitación
Auf der Veranda des Haupthauses war schon angerichtet:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0105.jpg
Ha ...! Nicht nur näher an der Küche, sondern auch näher an den Abendaktivitäten und den Margaritas. Perfekt! Ich bin eh immer der letzte der zu Bett geht ...
Durchs Anwesen führte auch noch ein Aquadukt, der ... hab jetzt vergessen wann genau der angelegt wurde, aber ist schon eine Weile her.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0106.jpg
¡idílico!
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0107.jpg
Katzenbilder gehen immer ...
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0108.jpg
Moppeds vorm Haupthaus...
Da gabs also die ersten Margaritas schon satt vor Sonnenuntergang und Gloria hatte 4 Küchenfeen angeheuert, die für uns köstlichst gekocht haben ... . Nicht unbedingt pünktlich – aber köstlich!
Inzwischen flossen die Margaritas und das mexikanische Bier in Strömen ... . Zeit genug drüber zu grübeln wer diese schwedische Familie sei, die mich angeblich kennen soll ... .
Ausserdem war da noch Javier, Glorias Neffe. Der war sozusagen unser ‘Handler‘ vor Ort, ... er kennt alles und jeden – auch die örtliche Polizei und das Kartell. Da kann jetzt nichts mehr schiefgehen, ... .
Nach dem Essen bestimmt er wir müssen noch in die örtliche Kneipe fahren um Kontakt mit der lokalen Bevölkerung zu pflegen. Also auf die Moppeds um in den Ortskern zu fahren - denn zum Laufen ist das zu weit ...
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0109.jpg
Ähm ... damit hatte ich jetzt nicht so richtig gerechnet, da ich ja bereits einige Drinks in den Abend vorgeprescht war ... . Jetzt noch Moppedfahren? Aber kultureller Austausch mit den Locals ist angesagt.
Alte Tradition wo man Mitgliedern der lokalen ‘Organisation‘ ein paar Drinks spendiert.
Mit Getöse - oder zumindest halben Getöse (alles was BMWs so an Geräuschkulisse hergeben) gings in den Ort zur Bar ... welche dann aber geschlossen war ... . Na – unser Handler hat alles im Griff ... ! Kurze Beratschlagung und der Beschluss - zurück zum Casa!
Nein – unterwegs stand Javier auf einer Kreuzung und leitete uns um zum örtlichen Getränkehandel. Dort wird heute abend getrunken:
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Der gefühlte halbe Ort hatte sich auch schon eingefunden und der kulturelle Austausch konnte beginnen. Mit Händen und Füssen, Broken Englisch und Bröckchen Spanish wurde es ein unterhaltsamer Abend und jeder hat jedem Biere gekauft. Bezahlt wurde bar in US Dollar und es gab Pesos als Wechselgeld zurück – vermutlich nicht der beste Wechselkurs.
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wieviel ist das ... ?
Einer weiteren Tradition zufolge wird auch immer ein Bike an die Theke geholt. Da man mit alten Traditionen nicht brechen soll wurde hier zumindest ein Mopped in den Verkaufsraum gerollt:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0110.jpg
Zum Schluss kam auch noch der Rotopax mit dem Tequila zum Einsatz um ein paar Schlückchen anzubieten:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0112.jpg
der Rotopax
Der strenge Ladenschluss für Alkoholausschank in der Provinz ist 22:00 Uhr - was bedeutet dass die ortseigene Polizei ab zehn Uhr mitgetrunken hat ... .
die Strecke:
https://kurv.gr/KuVrh
man-of-aran
21.08.19, 09:56
Echt jetzt - die Polizei hat mitgetrunken?
Was soll denn das mit dem Motorrad im Ladenlokal? Was für einen Hintergrund hat diese "Tradition"?
Que lindo gato y uno bueno habitacion :Ablaus:. Me gusta Mexiko :smilie_thumbs_5:.
Ich bin auch noch ganz begeistert dabei, bei dieser etwas anderen Reise.
Das mit der Policia kenne ich. War zwar in Belarus - aber dich gleiches Prinzip. [emoji23][emoji106]
Bin weiterhin begeistert dabei und der Sinn des Motorrads auf der Theke würde mich auch interessieren.
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Ich bin auch noch ganz begeistert dabei, bei dieser etwas anderen Reise.
öhm ... was ist denn da so anders an dieser Reise ...?
Was soll denn das mit dem Motorrad im Ladenlokal? Was für einen Hintergrund hat diese "Tradition"?
... und der Sinn des Motorrads auf der Theke würde mich auch interessieren.
natürlich gibt es da eine Vorgeschichte ... aber ich scheute mich das zu erwähnen, da ich nicht sicher bin ob ich das richtig zusammen kriege ...
... also ein harter Kern dieser Truppe fährt schon seit geraumer Zeit nach Benavides und irgendwann muss es mal die Diskussion an der Bar gegeben haben wie stabil dieselbige gebaut sei. Derjenige der die Bar gebaut hat - ein weiterer Vetter von Javier - hatte gewettet dass sie mühelos ein Motorrad aushält, was dann gleich ausprobiert worden ist. Irgendwie ist da in den Folgejahren eine Tradition draus geworden beim alljährlichen Besuch ein Motorrad auf die Bar zu heben ... . Das gilt eigentlich nur für die Bar im Ort und da ist dann beim Getränkehändler aus der Not heraus eine Variante geworden ... .
So oder so ähnlich muss das gewesen sein ... . :)
Mit viel, viel Kombinationsgabe kann nun auch der Titel einer der nachfolgenden Kapitel gedeutet werden ... :pfeif:
man-of-aran
22.08.19, 08:10
Die Kapitel wären:
Aller Anfang ist kalt
Ralleystreifen und Flussbiegungen
No More Peppers in my Chili
The Porch
Hasenpfeffer mit Selleriesalz
Funkenflug
¡Ciudad de México - Tenemos un Problema!
Casa Gloria
Das Schnappsglas
Faßbrause
Schneller als Montezuma erlaubt
Der Pinguin und die Gummi-Kuh
No Country for Old Men
Obwohl Bankanalyst, konnte ich den Zusammenhang zwischen der Bar-Geschichte und den Titeln noch nicht wirklich deuten. Vielleicht kriegt die Truppe eine Runde spendiert, wenn der Motorrad-in-der-Bar-(oder beim-Getränkehändler-)Parkierer mit einem vollen Schnappsglas auf dem Sozius rausfahren kann, ohne was zu verschütten? Wobei - habe beim Motorrad auf dem Photo keinen wirklichen Sozius-Sitz gesehen.
... wenn der Motorrad-in-der-Bar-(oder beim-Getränkehändler-)Parkierer mit einem vollen Schnappsglas auf dem Sozius rausfahren kann, ohne was zu verschütten?
das hört sich nach einer typisch schweizer Wette bei Frank Elstner an ...
öhm ... was ist denn da so anders an dieser Reise ...?
Für uns anders, für dich vielleicht nicht
- Motorrad statt Auto/RV
- Abenteuerfaktor, da im Grunde vorher nichts wirklich bekannt/geplant war
Hi Chris......
jetzt bin ich auch dazu gekommen deinem Bericht zu folgen. Was für ein Abenteuer in einer wunderschönen Landschaft. Den Big Bend National Park haben wir ja auf unserer Reise durch Texas besucht.....
Das Gelände kommt deinem Motorrad ja sehr entgegen......
Monique und Dieter hätten dir bestimmt noch Equipment-Tipps gehabt. Doch das war bei dir ja vor allem eine Platzfrage.
Wir sind ja gerade von unserer Tour durch die französichen Seealpen zurück. Da waren die Temperaturen sehr moderat. Wir hatten aber im Südtirol auch schon 5-10 Grad. Aber mit dem richtigen BMW-Equipment war das gar kein Problem.
Was bitte ist denn deine BMW für ein Modell. Dieter hat sie eingehend studiert und kam zu keiner Lösung. Keine GS:smilie_denk_49:?
gerüchteweise sind sogar andere Forums-Typen da schon mit ihrer BMW angefahren gekommen. ja wir outen uns:biggrin_girl:.....was soll ich hochlatschen wenn ich fahren kann:peace1:
Übringens Chris.....die Seealpen waren der Oberknaller:Ablaus:
Freue mich auf mehr.....
Viele Grüss
Monique
- Abenteuerfaktor, da im Grunde vorher nichts wirklich bekannt/geplant war
immerhin wusste ich dass es zum Casa Gloria ging - das ist mehr Info als ich sonst bei meinen Reisen habe … :smilie_winke_5:
Was bitte ist denn deine BMW für ein Modell. Dieter hat sie eingehend studiert und kam zu keiner Lösung. Keine GS:smilie_denk_49:?
dies ist eine G650 GS Sertão, die hoeher gelegte Version der normalen G650 GS. Hat ein 21" Vorderrad und andere Federung gegenueber der Normalversion. Sind nicht so viele von gebaut worden und noch viel weniger in USA verkauft. Hatte ich doch in neuwertigem Zustand letztes Jahr als Schnapper aus Phoenix geholt ...
https://www.reisedurchamerika.net/showthread.php?42-Sind-mal-wieder-quot-Up-Scheu-quot&p=63441&viewfull=1#post63441
ja wir outen uns:biggrin_girl:.....was soll ich hochlatschen wenn ich fahren kann:peace1:
hoert sich so an als wenn es da noch eine Geschichte gibt, die uns noch nicht erzaehlt worden ist …
man-of-aran
24.08.19, 17:49
Uns ging es übrigens ähnlich wie dir, als wir beim Creux-du-Van drei Stunden hochgekraxelt sind und verschwitzt und stolz im "Bergrestaurant" eingetroffen sind, wo dann all die anderen Leute aus ihren Autos vom Parkplatz hinter dem Restaurant angeschlendert kamen (gerüchteweise sind sogar andere Forums-Typen da schon mit ihrer BMW angefahren gekommen...)
Darum ging's Monique, lieber Chris!
Das Schnappsglas
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack , tack, tack, tack ...
...
...
Was ist das für ein Geräusch von dem ich wach werde ...?
Ein Specht ...?
... das Geräusch kommt aus der Küche ... da ich nun schon wach bin kann ich dort mal nach dem Rechten schauen und mir auch gleich einen Kaffee holen. Noch ein Vorteil im Haupthaus zu sein – kurze Wege zur Kaffeemaschine.
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Ah – in der Küche wird am Frühstück gearbeitet und es sieht so aus als muss da viel geschnippelt und gehackt werden. Pico de Gallo handgeschnippelt – mit dem kleinen Messer auf dem Brettchen ... da hätte manch einer zur Küchenmaschine gegriffen ... .
An anderer Stelle wurde zusätzlich an einem Obstsalat geschnippelt.
Das Frühstück war für 8:00 morgens angekündigt – eigentlich ein wenig zu früh für den Urlaub, aber was will man machen ... bei Gruppenreisen ist man halt immer ans Programm gebunden ... .
Um es vorwegzunehmen – es wurde noch lange munter weiter geschnippelt und gehackt bis kurz vor neun. Das Frühstück wurde dann letztlich so gegen 9:45 serviert – die mexikanische Version von 8:00 Uhr:
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Pico de Gallo handgeschnitten ...
Da kann man doch gut mit leben ... das Haupthaus gefällt mir immer besser ... ich kann morgens im Bett liegen bleiben bis die Schnippelgeräusche verstummen und dann ist immer noch etwa eine dreiviertel Stunde Zeit um geschniegelt und gestriegelt am Frühstückstisch zu sitzen ... Urlaub perfekt!
Heute auf dem Programm war ein Tagesausflug in die Landeshauptstadt der gleichnamigen Provinz, nach Chihuahua.
Auf dem Weg zur Stadt – zumindest auf der Nebenstrecke – liegt gleich hinter Ojinaga der Cañón del Pegüis. Ein halbwegs grosser und tiefer Canyon mit Aussichtspunkt. Grund genug für eine kurze Rast mit Besichtigung:
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Viel mehr weiss ich über diesen Canyon auch nicht, ausser dass er da plötzlich am Wegesrand war. Wie ich später recherchiert habe: bis zu 300 Meter tief und der Fluss hindurch nennt sich Rio Conchos, welcher westlich von Ojinaga in den Rio Grande mündet. Flussrichtung auf meinen Fotos von rechts nach links.
Von dort ging es über eine moppedfreundliche, kurvige Strecke mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit Richtung Chihuahua.
Wichtigster und einziger Programmpunkt dieser Truppe: eine Kneipe, in der die Ortskundigen jedesmal einkehren. Gegenüber wurde kurzerhand an der Strasse geparkt. Damit die Wertsachen auf den Moppeds sicher sind wird auch noch schnell ein Passant für ein paar Dollar angeheuert, um dieselbigen zu bewachen.
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Es musste dann allerdings nochmal unser sprachkundigster Mann rausgeschickt werden, um dem Bewacher zu erklären er brauche nicht unsere Windschutzscheiben mit dem kratzigen alten Lappen zu reinigen ... damit hatte er nämlich schon mal begonnen. Wirklich sehr serviceorientiert!
Auf dem Rückweg gings dann direkt zurück zum Casa und auf der Stichstrasse dann wieder dasselbe Spiel vom Vortag; alle drehen auf und das Feld zieht sich auseinander wie Kaugummi bis alle vorne aus meinem Sichtfeld verschwinden ... .
Trotzdem war ich abermals nicht der letzte, der im Casa ankommt ... der selbe Unglücksrabe vom Vortag stand wieder mit plattem Reifen da. Ungefähr an derselben Stelle wie am Vortag. Diesmal hatte sich ein Teil der Lauffläche des Reifens aufgelöst.
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nix mehr zu flicken ...
Da war jetzt mit einem schnellen Stopfen nichts mehr zu flicken ... . Aber eine Vorhut ... oder vielmehr Mittelhut, da ja nach alter Piratenmanier auf niemanden gewartet wird ... also eine Truppe ist bereits los um Javier mit dem Pickup Truck zu holen ...
Nach einer Weile hörte man in der Ferne ein sonores Brummen ... die ‘Mittelhut‘ kam zurück (vermutlich mit Höchstgeschwindigkeit) um mitzuteilen dass der Pickup auf dem Weg ist ...
Interessanter Effekt am Rand; die beiden baugleichen Motorräder fuhren nebeneinander auf uns zu und klangen wie ein zweimotoriges Flugzeugen bei dem beide Propeller perfekt synchronisiert laufen ... falls das jemand schon mal zufälligerweise gemacht hat (Propeller synchronisiert)...
Praktischerweise war grad an dieser Stelle eine passende Böschung am Strassenrand, so dass das Mopped ohne Mühe auf den Truck geschoben werden konnte und keine Hebeübung notwendig war:
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Die Hebeübung heben wir uns dann für den Abend in der lokalen Bar auf. Der kaputte Reifen war übrigens ein Shinko - von der Marke hören wir doch schon das zweite Mal auf diesem Trip ... . `
Das wird jetzt eh noch interessant wie das hier weitergeht ... Javier wird das Mopped ja nicht mit dem Pickup bis nach Dallas bringen ... .
Nach dem alles verladen war galt wieder das Piraten-Recht; alle gaben Vollgas und das Feld zog sich auseinander.
Es musste auch noch vollgetankt werden für den morgigen Trip. Es gab seit kurzem im Ort eine Pemex-Tankstelle – nagelneu. Gleich mal links ran und volltanken. Während der Tankwart noch füllte kamen auch die anderen. Der Tankwart hatte sie zuvor weggeschickt da man weder mit Kreditkarte noch mit US Dollar bezahlen konnte. Mussten sie alle noch schnell zum Getränkemarkt fahren um beim Erwerb einer Dose Bier die notwendigen Pesos als Wechselgeld zu erlangen ... .
Pesos hatte ich auch keine - aber ich hatte auch erst gar nicht gefragt. Und da das Benzin nun schon mal im Tank war hatte man natürlich eine bessere Verhandlungsposition. Es ist immer einfacher um Vergebung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen ....
Der Rest des Nachmittags und die Wartezeit bis zum Abendessen lies sich mit Kaffee und Margaritas am Haus aushalten – alternativ hätte man noch zu einem kleinen Canyon mit einem Swimming Hole fahren können. Da musste man auch noch ein kleines Stück zu Fuss gehen - aber man will es auch nicht übertreiben ... .
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Der kaputte Reifen sollte uns aber noch beschäftigen. Nach ausgiebigem Telefonieren hatte man den nächstgelegenen Reifen in der passenden Grösse in Midland, TX ausfindig gemacht. Gute 6 Stunden Fahrzeit – ein Weg ... yikes!
Auf jeden Fall schon mal das Hinterrad ausbauen ...:
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Auch Javier konnte in Ojinaga nichts brauchbares auftreiben ... . Da musste nun Gloria selbst ran! Sie hatte dann unter Hinzunahme aller Tanten und Verwandten einen passenden Reifen bei einem Motorradhändler in Chihuahua-City gefunden – einen Michelin. Sogar für einen sehr wettbewerbsfähigen Preis. Da hatte der Kollege nicht lange gezögert und das Vertrauen in Shinko aufgegeben und gleich sowohl Vorder- und Hinterreifen von Michelin in Chihuahua bestellt:
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Morgen früh gehts mit einem weiteren Cousin von Gloria mit dem Auto und beiden Rädern zurück nach Chihuahua!
Der Abend geht aber weiter – es mussten schliesslich kulturelle Kontakte gepflegt werden. Die Bar war heute offen und das Publikum wartete schon.
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Viel gibts nicht zu erzählen, ausser dass ein Mopped in die Bar geholt und nach alter Tradition auf den Tesen gestellt wurde.
Plötzlich wurde beschlossen dass Schnäppse getrunken werden sollen ...
Flugs greift jeder – Einheimischer wie Fremder - in Jacken- oder Hosentasche und holt ein Schnappsglass heraus ... .
Verfasser:- “... ähm ... ich habe kein Schnappsglas ...“
Alle: - “... wie - du hast kein Schnappsglas ...?!? ... das weiss doch jeder dass man hier sein eigenes Schnappsglass mitbringen muss ...!“
Offenbar habe ich mich mit den Hauptgepflogenheiten des Gastlandes nicht hinreichend vertraut gemacht ... das war übrigens was einige noch vorm Überqueren der Grenze in Presidio im Dollar Store gemacht hatten – genau das Schnappsglass nachkaufen, was sie zuhause auf der Anrichte vergessen hatten ... .
Kein Schnapps für mich - aber das war OK, wir mussten ja zu sehr später Stunde noch wieder mit den Moppeds zurück zum Casa fahren, teils über holprige Schotterpisten ...:
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Morgen gehts dann Off-Road.
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Gute Nacht John-Boy ...
.
man-of-aran
25.08.19, 11:20
Kein Schnappsglas mit dabei???
Wenn du mal in der Schweiz bist... ich habe noch etwa 20 davon übrig...
Pesos hatte ich auch keine - aber ich hatte auch erst gar nicht gefragt. Und da das Benzin nun schon mal im Tank war hatte man natürlich eine bessere Verhandlungsposition. Es ist immer einfacher um Vergebung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen ....
Perfekt, gut gemacht :smilie_thumbs_5:! Alte Berater-Regel: "Frage keine Frage, auf die Du die Antwort nicht hören willst...." :biggrin_girl:
Offenbar habe ich mich mit den Hauptgepflogenheiten des Gastlandes nicht hinreichend vertraut gemacht ... das war übrigens was einige noch vorm Überqueren der Grenze in Presidio im Dollar Store gemacht hatten – genau das Schnappsglass nachkaufen, was sie zuhause auf der Anrichte vergessen hatten ... .
Kein Schnapps für mich - aber das war OK, wir mussten ja zu sehr später Stunde noch wieder mit den Moppeds zurück zum Casa fahren, teils über holprige Schotterpisten ...:
Naja, bei den Gebräuchen dort hätte es doch bestimmt auch eine abgeschnittene Plastik-Wasserflasche getan, oder? Bischen großvolumiger, aber das hätte wohl keinen gestört (also ich denke nun an die Halbliterflaschen, bevor hier wieder komische Ideen geäußert werden. Aber ginge natürlich auch mit den 1,5Liter :smilie_trink_6:)
... ein halbes Episödchen schaffen wir noch bevor es eine kleine Zwangspause gibt, weil ich die nächsten Tage unterwegs bin ...
Faßbrause
Heute kommt der geplante Höhepunkt der Reise – der Tagesausflug nach Boquillas in der Nachbarprovinz Coahuila!
Das ist nicht ganz ohne Herausforderung; die einfache Strecke ist etwa 230 Kilometer offroad. 460 Kilometer gesamt. Es gibt unterwegs keine Tankstelle und vor Ort in Boquillas auch nicht!
Aber es gebe jemanden unterwegs der ‘Barrel-Gas‘ verkaufe – Benzin vom Faß. Javier wisse wo das ist. Der Plan war dort auf dem Rückweg vorsichtshalber eine Galone oder zwei nachzutanken ... . Mal kurz rechnen ... so maximal 180 Meilen, dann ist mein Tank leer. Also ungefähr 300 km. Wir wissen auch nicht hundertprozentig genau wo diese “Faßbrause” angeboten wird.
Fuer mich klar dass ich sowohl auf-dem Hin- als auch dem Rückweg dort zum Tanken Halt machen muss. Gab natürlich gleich wieder etwas Gefrotzel dass da ein Extra-Boxenstop erforderlich war ... .
Heute sind es sowieso verschärfte Bedingungen - die Temperaturen sollen die 40 Grad Marke knacken, wir sind in der Wüste, sandige Off Road Pisten, keine Wegweiser und wir skizzierten schon die logistische Herausforderung mit dem Benzin.
Aber Javier kennt den Weg und kommt mit. Damit haben wir zur Sicherheit auch noch hinten ein Versorgungsfahrzeug für alle Fälle! Also, nicht hinten sondern vorne – weil er kennt den Weg. Es kann nichts mehr schief gehen.
- “Wir sind in der Wüste – wir brauchen viel Wasser“ sagt Grant. Dieser Hinweis ist ja so gut wie der mit dem Reisepass ... wer wird schon in der Wüste ohne Wasser unterwegs sein?! Ich hatte eh schon meinen Camelbak bis zum Stehkragen mit Wasser gefüllt und aus irgendeiner inneren Eingebung auch noch eine einzelne Flasche Wasser im Vorbeigehen gegriffen und zusätzlich in den Rucksackteil des Camelbaks gesteckt.
Alles war gut organisiert – mehrere Paletten Wasser wurden hinten auf den Pickup geladen und unser Mitstreiter mit den grössten Adventure-Alu-Seitenkoffern hatte auf beiden Seiten soviel Wasserflaschen geladen bis diese beinahe aus den Nähten platzten.
Auf geht’s – quer durch Benavides und am Ende der Strasse auf die staubigen Pisten Richtung Osten – Boquillas, wir kommen!
Boquillas – der Ort ist von Mexico nur sehr schwierig zu erreichen. Von USA aus allerdings tatsächlich Ziel von Tagestouristen, die vom gegenüberliegendem Big Bend National Park – mittlerweile völlig legal - mit einem Ruderboot über den Rio Grande gebracht werden um dort billigem Tequila und scharfwürziger Enchiladas bei Mariachimusik zu frönen.
Die Pisten sind wirklich sehr staubig – und unsere Geschwindigkeit für die Sichtverhältnisse viel zu hoch. Ich kann teilweise nur gerade noch den Vordermann mit Mühe in der Staubwolke ausmachen. Wahnsinn! Eine kleine Staub-Pause gibt es nach etwa 30 km in einer kleinen Siedlung, wo Javier erstmal irgendwo anklopfen muss um nach dem Weg zu fragen ... .
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Nach 30 Kilometern schon nach dem Weg fragen – das kann ja noch heiter werden ... . Der Herr des blauen Hauses sagt er müsse ein Stück mitkommen, dann kann er den Weg besser zeigen. Also steigt er zu Javier ins Auto.
Wir fahren ein ganzes Stück weiter – es gab bislang noch keinen einzigen Abzweig - da hält der Pickup, beide steigen aus und der geheuerte Lotse erklärt mit kundiger Gestik, wie denn weiter zu fahren sei.
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Er musste dann natürlich wieder zurück zum blauen Haus gebracht werden. Javier dreht in 12 Zügen auf der schmalen Piste und weg ist er. Das war dann auch das letzte Mal dass wir ihn und den Pickup gesehen haben ... !
Weiter gehts. Die Piste wird nicht unbedingt staubfreier, aber die nun gefahrenen Geschwindigkeiten werden etwas den Umständen angepasst und der Staub wirbelt nicht mehr ganz so stark. Hat auch den Vorteil dass man besser sehen kann. Zum Beispiel, dass wir nur noch zu siebt waren ... !?
Ursprünglich zu sechzehn – einer mit dem Auto nach Chiuhuahua – da sollten wir jetzt zu fünfzehn sein ... gut die Hälfte ist verschwunden ... .
Erst Mal warten – vielleicht kommen die ja noch ... . Kann ich erstmal ein Blütenfoto machen, sowas macht sich im Reisebericht immer gut:
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Nach etwa 10 Minuten schicken wir einen berittenen Boten los mal zu gucken wo die anderen geblieben sind. Nach einiger Zeit kommt er wieder zurück:
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Es gab leider einen unglücklichen Sturz nach einer Kollision im Blindflug einer Staubfahne. Jason hat sich die Koffer verbogen und das Knie verletzt. Er humpelt mit dem Bike wieder zurück zum Casa – die anderen sind gleich hier ... .
Keine schöne Nachricht, aber gut dass nicht mehr passiert ist. Nach kurzer Zeit sind auch die anderen da und weiter gehts. Wir müssen ja noch das Barrel-Gas finden ... .
Als wir an der Stelle waren wo es das Benzin aus Fässern geben solle sah es nicht so aus als sei irgendwer da. “İHola! ... İholaaaa ...!“ – es schien niemand zu Haus zu sein ... . Und von den Fässern auch keine Spur.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0135.jpg
kein Barrel-Gas ...
Sah ja erstmal aus als sei dies nur Pech für mich, der jetzt schon nachtanken muss. Aber richtig überlegt ist das auch ein wichtiger Informationsschnipsel für alle anderen. Die stünden dann hier auf dem Rückweg mit leerem Tank und rufen ¿İhola!? ... .
Dämmerte nun so langsam jedem dass die Fahrt nach Boquillas ohne Sprit auch für alle vorbei ist ... bitte mal nachrechnen ...!
Ein neuer Plan für den angebrochenen Tag musste her. Der Sprit mag vielleicht ausgehen – die Ideen aber nicht! Grant schlug vor nach Santa Elena zu fahren. Er ist da vor Jahren mal gewesen und kennt den Weg!
Neues Ziel der Etappe ist also Santa Elena – Namensgeberin des Santa Elena Canyons, den wir vor drei Tagen schon gesehen hatten.
Boquillas hat keine Tankstelle - aber Gastronomie. Ein kleines Mittagessen im Schatten und ein kühles Getränk wären in dieser Hitze genau das richtige. Ich hoffe in Santa Elena gibt es brauchbare Bewirtung für eine Erfrischung. Ich süppel auch schon die ganze Zeit aus meinem Camelbak ... . Apropos Camelbak – bei einer kurzen Fotopause ziehe ich noch weit vor Erreichen des Tagesziels den letzten Schluck aus der Trinkblase:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0137.jpg
Der Weg zieht sich wie Kaugummi als Schotterpiste – mal ok, mal etwas herb und weggebrökelt, möglicherweise von Regenfällen vor geraumer Zeit. An einer Stelle ist sogar ein kurzes Stück Betonpiste mitten im Nirgendwo – vielleicht 50 Meter lang – wozu nur? Im Moment habe ich eh nur den Meilenzähler im Auge, den ich beim Tanken auf Null gestellt hatte. So zwischen 150 und 160 Meilen geht in der Regel die Warnleuchte an ... da wäre es schön, wenn wir noch deutlich vor der 75 wieder umdrehen, der halbe Wert von dem was ich garantiert aus dem Tank hole. Die Reserve ist dann zum Vergurken ... .
Mit Benzin ist in Santa Elena nicht zu rechnen, aber eine kleine Cantina mit Bewirtung kommt nun gerade richtig für eine Erfrischung und der Gelegenheit den Camelbak neu zu befüllen.
Wer meine Reiseberichte kennt weiss wie es ausgeht, wenn ich all solche Details erwähne ... .
.
Aber Javier kennt den Weg und kommt mit.
:smilie_thumbs_5:
wo Javier erstmal irgendwo anklopfen muss um nach dem Weg zu fragen ... .
:smilie_denk_17:
Javier dreht in 12 Zügen auf der schmalen Piste und weg ist er. Das war dann auch das letzte Mal dass wir ihn und den Pickup gesehen haben ... !
:Lachen 01: Ein toller Guide!
Ich ahne Anstrengendes. .......
Und?
Cliffhanger bis nach deiner Reise?
Da Du den RB schreibst, brauchen wir nicht zu befürchten, dass Du im Nirgendwo ohne Benzin liegengeblieben und verdurstet bist. :Smilie respect1:
Wow eine sehr vertrauenswürdige Truppe.... [emoji12]
Gesendet von meinem SM-G965F mit Tapatalk
Hi Chris,
was für ein genialer Bericht. :smilie_thumbs_5:
Bin auch mit dabei und gespannt auf die weiteren Etappen.
Weiter gehts ... .
Schneller als Montezuma erlaubt
Santa Elena ist wie San Carlos auch in den 1930er Jahren umbenannt worden, um die kirchlichen Namen zu tilgen und durch verdiente Politiker und Freiheitskämpfer zu ersetzen. Santa Elena ist offiziell in Benito Juárez umbenannt worden – wird aber auch heute noch von jedem Santa Elena genannt.
Die Stadt war früher auch an den US-amerikanischen Wirtschaftsraum gekoppelt und es gab sogar eine Brücke oder Furt von Castolon über den Rio Grande. Das ist aber schon eine lange Zeit her – ich konnte leider nicht richtig rauskriegen seit wann.
Benito Juárez hat auf jeden Fall schon mal bessere Zeiten gesehen und meine Vorstellung von einer Cantina mit erfrischener Mahlzeit im Schatten und einem kühlen Getränk schmolz nach einer sehr kurzen Ortsdurchfahrt dahin ...:
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Hier im Bild das Stadtzentrum mit der Hauptstrasse. Wenn nicht schon ganze Büsche aus den Bürgersteigen wuchsen wären sie hochgeklappt gewesen ... der Ort zeigte zwar dass er nicht unbewohnt war, aber wirkte wie ausgestorben.
Interesssanterweise waren wir hier nur etwa einen Kilometer vom Castolon General Store entfernt wo die leeren Getränkeregale möglicherweise schon wieder befüllt worden sind. So ein Gatorate käme jetzt genau richtig ... .
“Wir versuchen bis zum Santa Elena Canyon vorzufahren, das ist nicht mehr weit ...“ so der weitere Plan. Der Einschnitt des Canyons war deutlich zu erkennen und die Pisten gingen auch ungefähr in die Richtung. Irgendwann war dann das Ende der Pisten und dort Zäune gezogen. Von hier dann nur weiter zu Fuss oder wir hätten einen Zaun nieder nehmen müssen – würde sich aber für Gäste im Land nicht gehören. Also machen wir eine Rast an einem Verschlag neben einer Ziegenweide:
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Mein Meilenzähler zeigte jetzt übrigens genau 75 Meilen an – genau die Hälfte dessen was ich als Faustregel für eine Tankfüllung empfinde ... . Da dürfen wir jetzt aber keine grossen Umwege mehr machen ... .
Wer hat eigentlich das ganze Wasser ...?
Au Backe – das hatte Jason, unser Mann der sich gleich zu Anfang am Knie verletzt hatte und umgedreht ist. Er hatte dabei auch das Wasser wieder zurück zum Casa genommen ... ! Der Pickup war vorher schon verschwunden und mein Camelbak war schon lange leer. Aber ich hatte noch die eine Flasche im Rucksack, die ich noch kurz vor Abfahrt gegriffen hatte ... .
Bestandsaufnahme:
40 Grad im Schatten - wir sind 14 Personen, es sind noch mindestens 4 bis 5 Stunden zurück zum Casa – und wir haben alle zusammen 3 (in Worten drei) 500 ml Flaschen Wasser, 12 Dosen Bier und - genau - noch ungefähr 5 ½ Liter Tequila in dem Rotopax-Kanister ... .
Munter wurden das Dosenbier geköpft und der Tequila ausgeschenkt – man muss ja hydriert bleiben ... ! Ich nippte lieber an meinem verbleibenen Wasser ... .
Ein anderes Problem - welches die Gruppe als sehr viel dringlicher empfand - war dass es mittlerweile schon viertel vor drei war und Gloria für 18:00 Uhr das Abendessen anvisieren wird.
- “der Rückweg ist immer schneller“, war eine Formel mit der man versuchte dieses Problem zu lösen.
- “wir fahren in zwei Gruppen zurück“ - eine schnelle, die ausrichten wird dass das Abendessen nach hinten verschoben wird – und eine langsame - für diejenigen die nicht in der schnellen Gruppe sind ... .
Ich konnte mich nicht so richtig entscheiden ... die langsamen waren wirklich langsam und die schnellen waren wirklich schnell. Meine Strategie war daher am Ende der schnellen Gruppe mitzufahren – wenn das nicht klappt kann ich immer noch zum Anfang der langsamen Gruppe zurück fallen.
Kurz vor Abfahrt kam noch ein Hinweis dass man zwischen Santa Elena und hier eine Seitenspur gesehen hat. Das sei bestimmt eine Abkürzung um auf den Hauptweg zurück zu kommen. Gute Idee – da können wir vielleicht eine halbe Meile Distanz rauskürzen - der Wasser- und der Benzin-Haushalt sind für jedes Entgegenkommen dankbar ... .
Die schnelle Gruppe war wirklich schnell und nach nur kurzer Zeit nur noch eine Staubfahne weiter vorne. Der Abzweig unterwegs entpuppte sich allerdings als ein Abzweig mit vielen Abzweigen ... welchen nehmen? Wäre ich doch nur denselben Weg wie bei der Hinfahrt gefahren ... .
Aber zurückfahren gibt es bekanntermassen bei Männern nicht! Die grobe Richtung passte, das konnte ich am Sonnenstand und den Bergketten erkennen - sowie an der Staubfahne weiter vorne. Theoretisch müsste auch eine weiter hinten sein ... .
Die Landschaft ist monoton und Schotterpisten sehen alle gleich aus. Ich habe eigentlich einen guten Orientierungssinn und kann jede Strecke, die ich hinfahre in der Regel auch wieder zurückfahren. Und überhaupt wird es hier sicher nur einen Weg geben ...!?
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Die vordere Staubfahne war nun nicht mehr zu sehen und nach hinten schaut man nicht. Plötzlich lag da ein Agaven-Stengel quer über dem Weg ... .! Kein Hindernis, aber ich konnte mich nicht erinnern dass da einer auf dem Hinweg gelegen hat!
Da gehen einem die Gedanken durch den Kopf ... . Bin ich durch die Abkürzung auf einen anderen Weg geraten der möglicherweise parallel zum Hinweg läuft? Ist der Agaven-Stengel erst am Nachmittag umgefallen nachdem wir da durch waren? Soll ich besser wieder zurück nach Santa Elena und den Faden neu aufnehmen? Ich habe ja noch die Reserve im Tank – gute 40 Meilen, wenn alles normal läuft ... .Wie sorgfältig hat der Pemex Typ da gestern den Tank bis oben befüllt ...?? Wird das Wasser reichen? Wer ist diese schwedische Familie? Man hat ja keine Vorstellung was da für Gedanken durch den Kopf gehen können.
Auf einer Anhöhe halte ich mal an, mache den Motor aus und nehme den Helm ab – Horchposten ... !
Nix zu hören – nix zu sehen ... keine Staubwolke vorne – keine Staubwolke hinten ... . Nach einiger Zeit dann ein Knattern ... da kam mein Kollege mit der Honda um die Ecke – ich bin auf dem richtigen Weg ...!
Na gut –fast! Er ist sich nämlich auch nicht sicher ob es der richtige Weg ist und hat auch schon eine Weile niemanden mehr gesehen. Wir fuhren erstmal zu zweit weiter ... als ich gerade überlegte ob es theoretisch überhaupt möglich ist dass hier draussen zwei verschiedene Wege mit derselben Ausrichtung geben kann kam auf einmal das markante Stück Betonpiste in Sicht (vgl. letztes Kapitel) ! Hurra - wir sind auf der richtigen Strecke!
Das Benzin sollte reichen – aber da ist noch der Durst. Der Vorrat in meiner Wasserflasche ging bedenklich zur Neige und natürlich musste ich noch die verbleibenen, mittlerweile gut temperierten Schlücke mit meinem neuen Mitstreiter teilen, der kein Wasser mehr hatte. Die Pulle war dann leer noch bevor wir die Hälfte der Strecke hinter uns hatten. Die Sonne brannte immer noch gut auf den Pelz ... die Temperatur sicher noch +/- 40 Grad.
Moment mal – ich habs ...!
Amerikaner können nie die Schweiz und Schweden unterscheiden ... ja sicher ...! Das kann nur die Familie mit der schweizer Austauschschülerin gewesen sein. Die kannten meinen Namen und die Tatsache dass ich ein BMW Motorrad habe. Und Schweiz und Schweden ist in USA ungefähr dasselbe ... bei so vielen gemeinsamen Anfangsbuchstaben ... .
Liebe Schweizer: bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen ... als Trost: Oesterreich und Australien können viele Amerikaner auch nicht auseinanderhalten ...! Geographie in Englisch ist schwer ... .
Welche gedankliche Last da von einem fällt. Nun kann man sich wieder aufs Tagesgeschäft konzentrieren: wo gibts Wasser?!
Als wir dann wieder an dem blauen Haus vorbei kamen habe ich angehalten und wollte klopfen. Aber unser Wegweiser vom Morgen stand schon draussen vor der Tür. Ob er Wasser für uns hat. – “Agua“ ... ich hatte noch vorsichtshalber eine 5 Dollar Note hingehalten, aber er schien zu verstehen und verschwand im Haus.
Man mag mir – zu Recht - Naivität vorwerfen, aber ich hatte irgendwie erwartet dass er mit ein paar eisgekühlten Flaschen verpacktem Wasser zurück kommt – vielleicht sogar einem prickelnden, eiskalten Topo Chico Mineralwasser. Mit geschlossenen Augen konnte ich schon sehen, wie die kalte Flasche in der Hitze auf der Aussenseite etwas kondensierte und einige Tropfen schwitzend an dem schlanken Flaschenkörper hinab perlten ... alles zum Greifen nah ... das sanfte Zischen wenn der Öffner den Kronkorken abhebelt - ich konnte es in Gedanken schon hören ... !
Aber nein - das hatte ich mal wieder völlig falsch eingeschätzt; ... er kam zurück mit was ungefähr aussah wie ein 30 Jahre alter abgewetzter Zahnputzbecher und einer ebenso lädierten Plastikkaraffe voll Wasser unbekannter Herkunft.
Der Durst war gross und das Wasser zimmerwarm und ich nahm den ersten Becher in einem Zug. Den zweiten stürzte ich auch schnell hinrunter ...
... Moment mal – was wird da nochmal immer über das Trinkwasser in Mexico gesagt ... ?!
Mein Mitfahrer guckte mich entsetzt an und verweigerte jeglichen Schluck als ich ihm den Becher reichte! Dabei wissen wir gar nicht genau woher dieses Wasser kam. Man darf da auch nicht zu übervorsichtig sein - vermutlich hat es eine Pumpe hinter dem blauen Haus?
Egal – die Schlücke waren drin und lassen sich auf einfache Weise nicht rückgängig machen. Die anderen Weisen rueckten nun in den Mittelpunkt der Überlegungen: wenn denn Montezumas Rache käme, dann ist es auf jeden Fall besser es beginnt zuhause im Casa statt hier draussen auf dem Mopped. Es muss jetzt schnell gehen ... !
Es waren noch gute 30 Kilometer ... auf geht’s ... ohne Verzug und mit Staubfahne zurück zum Casa bevor sich Magen und mehr bemerkbar machen ... .
Zurück am Casa stellte sich dann raus dass es dem Magen gut ging, Aufregung umsonst - die Familie im blauen Haus trinkt das Wasser ja auch. Zur Sicherheit borgte ich mir aber ein Schnappsglas, um schnell noch zwei doppelte Sotols hinterherzukippen ... . Sotol ist der kleine Cousin vom Tequila und das Staatsgetränk beziehungsweise das Provinzgetränk Chihuahuas.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0140.jpg
Der weitere Abend verlief ruhig - ich fuhr nicht mehr mit zur örtlichen Kneipe – zum einen weil ich schon kräftig den “Flüssigkeitshaushalt“ nachreguliert hatte und zum anderen weil an diesem Abend dort ein Roosterfight stattfand - ein traditionelles, aber mittlerweile in den meisten mexikanischen Provinzen verbotenes Spektakel. Dem wollte ich nicht beiwohnen – ist nix für mich. Ein paar andere blieben aus dem gleichen Grund auch zurück und wir begnügten uns mit Haus-Margaritas und Geschichten aus aller Welt.
Die ungefähre Strecke:
https://kurv.gr/uHU2Q
(die letzten 10 Meilen konnte kurviger nicht darstellen)
.
Da bin ich ja nach meiner Motorradtour durch Kroatien rechtzeitig zur Fortsetzung deiner Tour zurück.:daumenhoch:
Deine Tour ist ja Abenteuer pur.:huch: Soviel Nervenkitzel (Wasser, Benzin) bräuchte ich nicht, aber das war ja so sicher nicht geplant.
Spannend erzählt, ich freu mich schon auf die Fortsetzung.
Oh Mann, Oh Mann! So viel Aufregung und.... war da nun irgendwie ein interessantes Ziel am Ende :smilie_denk_49:. Das war doch nun einfach rumgegurke in der Einöde mit viel Aufregung, Abenteuer und Risiko :smilie_denk_17:
Ich meine, Abenteuer scheue ich ja bekanntermaßen auch nicht, aber tatsächlich ist das nur Mittel um interessante Zielen zu erreichen. Aber OK, bin auch kein Biker..... :peace1:
Was ich dafür echt nachvollziehen kann, ist das Thema "Wasserengpass bei Hitze". Tatsächlich habe ich das erste Mal in meinem Leben erfahren, was Durst bedeutet, als wir 2009 zum Horseshoe Bend sind. Keine lange Strecke und wir hatten jeder einen halben Liter dabei. Aber die Hitze von oben, reflektiert von unten...……….. verdammte Ka.... - wir waren froh wieder am Auto zu sein....
Aber tatsächlich Engpass hatte ich dagegen, als ich mit Marwin alleine zum Druid Arch gewandert bin. Und wir haben sehr viel richtig gemacht: Aufbruch früh morgens, jeder hatte 4 Liter dabei von uns. Trotzdem hatte Marwin seinen gesamten Wasservorrat aufgebraucht, da hatten wir noch 3 bis 4 Meilen Rückweg vor uns. :erschrocken 01: Und der hatte echt Panik, als plötzlich nichts mehr aus seinem Camelback kam. Somit müssten wir den Rest aus meiner Blase teilen, womit ich mich natürlich dann zurückgehalten habe....
Ganz ehrlich: Doofes Gefühl und ich möchte auf keine Fall verdursten :peace1:. Kann ich also nachvollziehen...
Ich denke auch, dass es in einer Situation wie dieser, besser ist, überhaupt etwas zu trinken. Ganz alleine auf einer Insel gestrandet, sollte man sich genau überlegen, was man trinkt. Aber ich denke, mit der Nähe des Ziels vor Augen, kann man auch das Risiko von Montezumas Rache tragen. Vor Dehydratation umkippen ist dagegen das größere Übel.
Den Roosterfight musste ich erst mal googlen :smilie_denk_17:. Danach hätte ich mich auch entschieden, zu Hause zu bleiben :smilie_thumbs_5:
man-of-aran
16.09.19, 08:30
Der weitere Abend verlief ruhig - ich fuhr nicht mehr mit zur örtlichen Kneipe – zum einen weil ich schon kräftig den “Flüssigkeitshaushalt“ nachreguliert hatte und zum anderen weil an diesem Abend dort ein Roosterfight stattfand - ein traditionelles, aber mittlerweile in den meisten mexikanischen Provinzen verbotenes Spektakel. Dem wollte ich nicht beiwohnen – ist nix für mich. Ein paar andere blieben aus dem gleichen Grund auch zurück und wir begnügten uns mit Haus-Margaritas und Geschichten aus aller Welt.
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Ob unsere Kuhkämpfe im Wallis besser sind? Ich glaube schon.
Mach dir keinen Kopf, das Schweden-Schweiz-Problem ist mir bestens bekannt und habe ich am Lake Tahoe auch schon erlebt. Austria und Australia war mir nicht bekannt - Australia ist ja immerhin ein Kontinent...
Wieviel Benzin hattest du am Schluss noch im Tank?
Mach dir keinen Kopf, das Schweden-Schweiz-Problem ist mir bestens bekannt und habe ich am Lake Tahoe auch schon erlebt. Austria und Australia war mir nicht bekannt - Australia ist ja immerhin ein Kontinent...
Australia ist ja bekannt, aber Austria ist zu klein. Und wenn man es kennt, dann auch nur wegen Sound of Music. Wir wurden sogar einmal gefragt ob wir mit dem Auto von Österreich angereist sind.:biggrin_girl: Ich finde soetwas immer lustig.
Aber diese Problem der Verwechslung gabs schon vor über 100 Jahren. Da wurde bei der Einreise in die USA von Nikola Tesla als Nationalität Schweden eingetragen, obwohl er serbisch-stämmig war.
Hallo Chris,
also deine Reise ist ja an Abenteuer nicht mehr zu überbieten.
Diese "Roosterfight" gibt es sogar in der Hardcore-Version.
Diese wird aber im verborgenen abgehalten.Davon gab es im Netz mal kurze Zeit nen Video.
Dabei haben die "Kämpfer" Rasierklingen an den Füßen.
Aber diese Problem der Verwechslung gabs schon vor über 100 Jahren. Da wurde bei der Einreise in die USA von Nikola Tesla als Nationalität Schweden eingetragen, obwohl er serbisch-stämmig war.
Naja, so gesehen sind wir Europäer auch nicht besser. Sonst hießen die Indianer ja nicht Indianer [emoji12]
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2012, Audio-Tour, Liberty Island: " Slowakei ein kleines Land im Norden von England "
Chris, du nimmst an Abenteuer wirklich mit, was geht. Mir wird es schon beim Lesen ganz mulmig.
Ja, das war genial. Aber wurde leider inzwischen korrigiert
Der Pinguin und die Gummi-Kuh
Sorry Freunde – es gab leider eine lange Pause, aber nun geht’s weiter.
Heute war Abfahrt – aber nur keine Hektik ... es steht nur eine kurze Etappe an. Da die Wartezeiten an der Grenze zurück in die USA manchmal unberechenbar sein können, ist nur eine kurze Strecke mit einer weiteren Nacht zum Abschluss in Marathon, TX vorgesehen. Dort war ausserdem geplant im vornehmen Restaurant des ehernen Gage Hotels zum Dinner einzukehren. Marathon ist so ungefähr 200 bis 250 km hinter der Grenze – je nachdem wie man fährt. Alles easy.
Auf der Strecke nach Ojinaga wurde wieder gesprintet, aber sollen sie. Die meisten wollten im Ort noch irgendwelchen Trödel und Nippes kaufen ... ich brauche nix und fahre heute selbständig mein eigenes Tempo.
An der Grenze war nicht viel los, obgleich es schon nicht besonders schnell voran ging. Alle Fahrzeuge und Papiere werden auf der USA-Seite aufmerksamst kontrolliert und es dauerte gefühlte 10 Minuten um eine Fahrzeuglänge voran zu rücken.
Als ich an der Reihe war gings eigentlich recht schnell – mittlerweile benutze ich ja den blauen Reisepass ...
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0141.jpg
Hinter der Grenze ging es wieder auf die FM 170 ... wir erinnern uns, die Strecke zwischen Presidio und Lajitas wird unter den Moppedfahrern in Texas auch die ‘Achterbahn‘ genannt. Immer am Rio Grande entlang - die nachfolgenden Fotos werden der Strecke nicht richtig gerecht:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0143.jpg
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Die Strecke wird unbestritten als die beste Motorrad Strecke von Texas bezeichnet – nicht dass es sehr schwierig ist in Texas diesen Titel zu erlangen ... .
Kurzer Tank- und Erfrischungs Stopp in Terlingua und dann weiter in den Big Bend National Park. Die anfängliche Überlegung war hoch in die Chisos zu fahren und auch noch endlich die Old Ore Road zu machen ... aber das war etwas überplant; die Entfernungen in Texas sind weit und da hatte ich mich deutlich verschätzt - oder auch vertrödelt. Ein bischen schiebe ich es auch auf die Geschwindigkeitsbegrenzung im Park von 45 mph. Da kann ja sogar dieses kleine Mopped schneller ...!
Chisos wurden dementsprechend gestrichen, aber zum Vorfühlen zumindest mal ein paar Meilen auf die Old Ore Road zum gucken. Nach Verstreichen der gesetzten Zeit musste ich umdrehen um noch rechtzeitig zum Abendessen in Marathon zu sein - es war doch schon später als geplant. Auf jeden Fall eine wunderschöne Strecke – vermutlich sogar besser als der Trip zum ‘Top of the World‘ – aber die Old Ore Road bleibt dann halt fürs nächste Mal. Und da freue ich mich schon drauf ... vielleicht sogar auch mit Zelt und Schlafsack, um an den primitien Campsites eine oder zwei Nächte zu bleiben. Muss mal sehen ob das alles auf dem kleinen Mopped festgebunden werden kann.
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0147.jpg
Wunderschön - der Big Bend National Park ist wirklich eine empfehlenswerte Perle im sonst schon mal einödigen West-Texas.
Da das letzte Abendessen im hoteleigenen Restaurant des Gage-Hotels stattfindet bietet es sich natürlich an dort auch zu übernachten. Hotel wie Restaurant gelten als fein, beziehungsweise man gibt sich dort fein und exclusiv – möeglicherweise dabei auch etwas überzogen. Der Komfort und das Ambiente sind zugegebenerweise gehobener als die Umgebung vermuten lässt. Das Hotel ist original aus dem Jahr 1927 und ist preisgekrönt in verschiedensten Kategorien. Angeschlossen ein Spa und Wellnessbereich und dazu natürlich ein Plakat mit Dame, die halbgrosse schwarze Kieselsteine auf dem Rücken verteilt hat ... weiss irgendwer wozu das gut ist? Oder enttarne ich mich mit der Frage bereits als Spa-Banause?
Die Übernachtungspreise sind in der Regel nördlich von Gut und Böse und das Restaurant wartet mit ähnlichem Ambiete auf ... mehr dazu später.
Für mich als Spätbucher war allerdings nichts mehr frei, so dass ich nur als Restaurantgast an der exklusiven Tafel teilnehmen durfte. Der Ort war ausgebucht und ich musste auf AirBnB zurückgreifen. Statt weltgewandtem Condé Nast Flair für 250 die Nacht gabs für mich nur eine pappmaché-artige und fantasiebegabte Unterkunft - hergestellt aus Recycling Materialien und zum Preis von 39 Dollar pro Nacht, ... darf ich vorstellen; “The Beehive“:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0148.jpg
Parken im Preis inbegriffen ...
Mein kleines Bienenhaus war innen gerade gross genug für ein Einzelbett und meinen 55 Liter Drybag ... (65 Liter hätten möglicherweise nicht mehr gepasst ...!) . Perfekt!
Zum Dinner hab ich dann noch schnell den Staub aus dem kurzärmeligen Hemd geklopft – so gut es eben geht, ... weil das Restaurant eher abend-chic trägt. Als ich dort den Kopf reinsteckte um zu gucken ob die Truppe schon drin war, wurde ich auch schon gleich an der Tür von einem Pinguin abgefangen - ob ich denn eine Reservierung habe ... . Na da weiss man doch schon Bescheid ... möglicherweise passt unsere Truppe hier nicht so richtig hin ... .
Die anderen waren nämlich noch auf den Zimmern weil man erst eine Reservierung für 20:30 bekommen hat – zum Ende der Öffnungszeit. Da konnte man sich noch die Zeit mit Kaltgetränken im stilvollen Innenhof vertreiben ...
Etwa drei Lärmbeschwerden später war es dann soweit und wir durften zum Restaurant rüber. Das Essen war tatsächlich sehr gut und die Preise erwartungsgemäss gesalzen. Aber besser Preise gesalzen als Essen versalzen.
Unser Benehmen war weitgehend OK - niemand hat gerülpst, in die Stoffserviette geschneutzt oder Rotwein zum Fisch bestellt! Trotzdem hatte der Pinguin vom Begrüssungspult stets ein scharfes Auge auf uns gerichtet ... so ganz glücklich war er mit unserer Anwesenheit sicher nicht ... . Obgleich wir mit unserem Getränkekonsum bestimmt sauber im oberen Quantil der Bezahlskala gelegen haben ... .
Dennoch ein gelungender Abend – nicht zuletzt weil zur vorgerückten Stunde die Idee kam mit eingeschliffenen Traditionen nicht zu brechen ... ! Also holten wir mal kurz in einem unbeobachteten Moment durch die Tür eins der Motorräder in den Speisesaal und haben ordentlich am Gas gedreht:
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0151.jpg
Welch ein Spass ... sowas gabs hier noch nie! Dem Pinguin gefiel das natürlich nicht – konnte ihm ja nicht gefallen ... und er hatte doch die ganze Zeit schon irgendwie Lunte gerochen ... . Der Geschäftsführer kam besorgt und fragte vorsichtig ob wir das Motorrad wieder rausbringen können wenn wir fertig sind? Rausgeschmissen wurden wir aber nicht ... .
Ich hatte die ganze Zeit nie verstanden warum man ein Motorrad in ein Etablissement holt – ich verstehe es auch immer noch nicht richtig ... aber an diesem Abend hat es mich zumindest lohnend amüsiert ... :D
Gut, ... zugegeben ... George Berger war noch ein klein bischen frecher – erinnert sich noch wer an den Film?
https://www.youtube.com/watch?v=-1LRD3DtFAo...
Die Strecke von heute:
https://kurv.gr/IwGsW
Also viel Jazz ja zu George Berger nicht gefehlt [emoji23][emoji1787]
OMG, what a grazy party!
Aber am meisten interessant ist ja, dass das Restaurant überhaupt auf der Tour-Liste stand....
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man-of-aran
21.10.19, 08:26
Artenungerecht speisen... das gefällt mir!
Hätte das Beehive für meine 1,86 m oder gar für Didi oder Günther auch gereicht?
Wunderschön - der Big Bend National Park ist wirklich eine empfehlenswerte Perle im sonst schon mal einödigen West-Texas.
Nur deshalb würde ich nach Texas reisen. Bisher hat mich der Bundesstaat nicht sonderlich gereizt.
Statt weltgewandtem Condé Nast Flair für 250 die Nacht gabs für mich nur eine pappmaché-artige und fantasiebegabte Unterkunft - hergestellt aus Recycling Materialien und zum Preis von 39 Dollar pro Nacht, ... darf ich vorstellen; “The Beehive“:
Was für eine Unterkunft :Lachen 01:. Aber immerhin wurde die Kälberbox aus recyceltem Material hergestellt :smilie_thumbs_5:.
Welch ein Spass ... sowas gabs hier noch nie! Dem Pinguin gefiel das natürlich nicht – konnte ihm ja nicht gefallen ... und er hatte doch die ganze Zeit schon irgendwie Lunte gerochen ... . Der Geschäftsführer kam besorgt und fragte vorsichtig ob wir das Motorrad wieder rausbringen können wenn wir fertig sind? Rausgeschmissen wurden wir aber nicht ... .
Ich hatte die ganze Zeit nie verstanden warum man ein Motorrad in ein Etablissement holt – ich verstehe es auch immer noch nicht richtig ... aber an diesem Abend hat es mich zumindest lohnend amüsiert ..
:biggrin_girl: Man muss nicht alles verstehen und bestimmt kannte der Pinguin diese Tradition schon. Hauptsache, ihr hattet Spaß.
Nicht, dass Du jetzt auf die Idee kommst das Motorrad zur Silvesterparty ins Bellagio mitzubringen :smilie_blinker: :Lachen 01: Buch vielleicht etwas früher, damit Du ein vernünftiges Zimmer bekommst.
Nicht, dass Du jetzt auf die Idee kommst das Motorrad zur Silvesterparty ins Bellagio mitzubringen :smilie_blinker: :Lachen 01:
Warum nicht?
Nen schöner Burnout vorm Dessert hat doch auch was!:pfeif:
Nicht, dass Du jetzt auf die Idee kommst das Motorrad zur Silvesterparty ins Bellagio mitzubringen :smilie_blinker: :Lachen 01: Buch vielleicht etwas früher, damit Du ein vernünftiges Zimmer bekommst.
Platz genug sollte doch sein, oder?
Nicht wirklich, Saal ist voller Tische, Tanzfläche schon fast klein. Sorry, of topic.
Nicht, dass Du jetzt auf die Idee kommst das Motorrad zur Silvesterparty ins Bellagio mitzubringen :smilie_blinker: :Lachen 01:
du weisst doch - wenn eine Verhaltensweise erstmal eingeschliffen ist, ist es schwer diese wieder abzulegen … ich versuch mich zu beherrschen …
Obgleich es ja interessant waere wie weit man den mit dem Mopped dort kommen wuerde … ist ja ein ganzes Stueck von der Strasse bis zum Ballroom. Oder du musst hinten von innen den Notausgang aufmachen und wir kommen von da … :)
Es ist vermutlich einfacher wir tanzen auf den Tischen … aber dann wollen alle wieder Fotos davon sehen ...
Buch vielleicht etwas früher, damit Du ein vernünftiges Zimmer bekommst.
das Abenteuer beginnt wo die Planung endet ...
Also wenn ihr ein Motorrad ins Bellagio bekommt, wollen wir auch ein Foto sehen....
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Sorry Freunde, aber es gab hier eine unplanmässige Pause im Bericht wegen meines Umzugs, es gab wie berichtet im neuen Haus massive Probleme mit dem Internet. Auf gehts in die letzte Episode - hier noch ein paar Bilder und kurze Eindrücke von der Rückfahrt:
No Country for Old Men
An diesem Tag findet – wieder nach alter, verrückter Tradition – das “Race to the Dub“ statt; wo jeder Teilnehmer auf eigene Kappe bis zu einem sonntäglichen Motorradtreffen im gleichnamigen Pub in Dallas rast. Gewinner, wer als erstes ankommt.
Da brauche ich aus zwei Gründen nicht mitmachen – zum einen ist mein Mopped nun zertifiziert nicht das schnellste und zum anderen bringt mich das zu weit aus der Richtung, weil ich auf der anderen Seite des Stadtgebiets bin. Ich nehme mir für die Strecke lieber zwei Tage Zeit, da ich auch den Montag noch frei habe. Da zuckel ich ein wenig auf einsamen Nebenstrassen durch die Weiten von West-Texas. Wir wissen schon, vieles davon auch sehr geradeaus ...
Abmarschbereit am Bienenhaus:
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Zunächst ging es gemütlich auf der alten US Route 90 Richtung Osten. Fünfzig Meilen nichts – dann der kleine Ort Sanderson.
Hier spielen Teile des sehr sehenswerten Films “No Country for Old Men“ und es wurde auch hier gedreht - der Ort sieht so aus als ob Sheriff Bell gleich an der Moteltür klopft:
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Im Ort waren die Dinos los .. allerdings nur als geschweisste Yard Art Skulpturen:
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Von Sanderson aus ging es dann ein kurzes Stück über die 285 bis zur Ranch Road 2400, über die ich zuvor in einem texanischen Motorrad Magazin gelesen hatte. Die war schon etwas gefälliger nach west-texanischen Ansprüchen und windet sich mit leichten Sweepern durch die Rolling Hills. Die blühenden Wildflowers luden zu Blütenfotos ein – ich hatte ja Zeit:
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Ein altes Fort ist noch auf dem Weg; das Fort Lancaster östlich von Sheffield, TX:
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Arrojos und Cliffs bestimmen die Landschaft und dem Motorradfahrer solls Recht sein. Die Strasse bekommt dadurch ein paar Kurven wo man sonst mit dem Lineal gezogen hätte ...
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ein Päus‘chen
Übernachtung wieder in San Angelo. Die Stadt hat ein paar Attraktionen; eine davon ist das Cactus Hotel, welches 1929 als viertes Hotel von Conrad Hilton eröffnet worden ist. Mit 14 Stockwerken heute immer noch das höchste Gebäude von San Angelo.
Fünf Monate später kam der grosse Börsencrash und Hilton verlor das Gebäude nebst Einrichtung und es wurde als das Cactus Hotel unter anderem Besitz weitergeführt.
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Ich liebe alte, ehrwürdige Hotels und dieses fasziniert immer wieder wenn ich durch San Angelo komme. Heute kein Hotel mehr aber man kann immer noch das Foyer besichtigen. Angeschlossen ist auch das Mesquite Bean Caffee welches aber wegen einer Veranstaltung an dem Morgen geschlossen war. Da wollte ich eigentlich frühstücken.
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Dann halt bei einem hochdekorierten Food-Truck:
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Weiter gings gemütlich meist auf dem Highway 67, manchmal auf einem Nebenweg, falls passend Richtung Dallas.
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Ein spätes Mittagessen bietet sich dann bei meinem Lieblings BBQ-Laden in Stephenville, TX an (schon wieder im Einzugsbereich einer Mopped-Tagestour):
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Ein sliced Brisket Jalapeno Sandwich mit allem drauf ... (Rateaufgabe: was heisst JSD/POJ/R ... lol)
Zurück in Fort Worth musste dann erstmal das Mopped wieder auf Hochglanz gebracht werden:
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... man kann wieder die ursprünglichen Farben erkennen ...
... und auch die Klamotten hatten es nötig
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Motorrad-Klamotten waschen macht wirklich keinen Spass ...
Die Strecke der letzten zwei Tage:
https://kurv.gr/7wpLV
Das wars dann wieder Freunde ... ein kurzer 10 Tage Trip nach Chihuahua. Eine tolle Tour und das Programm nicht zu stark durch organisiert. Die Grenzen von gutem Benehmen, Vernunft und gutem Geschmack sind hier und da überschritten worden, aber insgesamt hat der Trip viel Spass gebracht.
Das nächste Mal kann kommen ... :D
man-of-aran
06.01.20, 08:56
Ich liebe den Film "No Country For Old Men". Da du kein old man bist, bist du also schnell durch dort.
Die Frage eines Unwissenden: was ist schlecht am Motorrad-Klamotten-Waschen?
Hey Chris, vielen Dank für den launigen, lustigen, spannenden, ungewöhnlichen Bericht!!!
Hallo Chris,
danke für das Mitnehmen auf diese Tour, die mir das eine oder andere Mal mindestens ein Schmunzeln abverlangt hat.
Du zeigst uns mit Deinen Berichten oft Ecken, Orte und Geschehnisse, die wir als Reisende eher nicht auf der Agenda haben. :smilie_thumbs_5:
Ich hoffe, der nächste Bericht einer Deiner Trips wird nicht lange auf sich warten lassen. Stehst Du denn noch auf der SMS-Liste dieses Burschen? Oder ziehst Du ein erneuten Trip mit dieser Gang nicht mehr in Betracht?
Aber Chris, um Himmels willen, was ist denn diese braune Brühe mit den Stückchen darin....????:smilie_denk_14:
[QUOTE=Chris;72887]
http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0174.jpg
[/QUOTE=Chris]
Hi Chris, danke fürs Mitnehmen . Möchte auch wissen was in der Brühe steckt, Zucker sieht anders aus.
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