Morgens halb 10 in Newark....wo ist der (Hertz)-Service...?

Hallo zusammen.

Vielleicht sind derartige Erfahrungen ja schon irgendwo hier im Forum gepostet worden, dann mögen die Admins den Beitrag bitte verschieben, aber ich möchte meinem Unmut eigentlich nur mal "Luft machen".

Dieses Jahr stand unsere USA-Reise (4 Wochen) unter dem Motto: Across the USA

Wir begannen in New York und es ging dann quer hindurch bis South Dakota und dann hinunter grobe Ri. Los Angeles.
Als bisherige treue Alamo-Kunden waren wir diesmal mehr oder weniger gezwungen, auf Hertz umzusatteln, da Hertz nur die Hälfte an Einwegmiete im Vergleich zu den anderen Vermietern verlangte.
Da zuerst 3 Tage New York anstanden und man dort ja nicht wirklich ein Auto braucht, hatten wir es in Deutschland über den ADAC für den 4. Tag bestellt.
Morgens um halb 10 begaben wir uns mit unseren Koffern in Newark (dort war auch unser Hotel) zum Flughafen und suchten das Hertz-Office auf.
Und ab dort dachte ich, wir wären in einem schlechten Film....

Wir betraten das große Office und freuten uns schon, dass wir die einzigen "Gäste" waren.
Im Office befanden sich, wenn ich mich recht erinnere, insgesamt sechs Schalter. Drei davon waren besetzt (2 Damen und 1 Herr). Der junge Mann war in ein Gespräch mit einem Kollegen vertieft, also wartete ich erstmal vor den Schaltern der Damen, suchte höflich lächelnd Blickkontakt ....und erntete Blicke nach dem Motto: "Ach du Sch.... schon wieder ein Kunde"
Da ich nicht auf Anhieb verstand, was die eine Dame (?) mir zurief, hielt ich sicherheitshalber mein Voucher in die Luft.
Daraufhin zeigte sie unmissverständlich auf die Wand neben dem Eingang.
Dort hingen vier (oder fünf?) Bild-Telefone, die ich beim Eintritt gar nicht bemerkt hatte.

Ende vom Lied: Nachdem ich eine Taste gedrückt hatte, durfte ich mit einer anderen Dame (die sich logischerweise nicht im Raum befand), eine ausführliche und zugleich äußerst unpersönliche Videokonferenz abhalten.
Selbst das Vorzeigen des eigenen Führerscheins gestaltete sich so, dass ich ihn in eine winzige Kamera über dem Telefon halten "durfte".
Und das Gespräch selbst war "herzallerliebst"....

Wir hatten in Deutschland einen Midsize-SUV gebucht und NATÜRLICH wurde auf dem Mietwagen-"Basar" wieder versucht über ein Upgrade zu handeln....
"Oh sie haben aber eine weite Reise vor sich, wäre da nicht ein größeres Auto besser bla bla blub blub...."
Als ich (immer noch versucht, freundlich zu sein) alle ihre Versuche abblockte, kam Strategie 2: "Leider ist kein Auto in ihrer Klasse verfügbar!"

Da ich die Mietbedingungen von Hertz nicht so richtig kannte (Asche auf mein Haupt) bzgl. "kein Auto in der Klasse da, dann kostenloses Upgrade" o. ä., erklärte ich ihr gefühlte 10 Mal, dass es ja wohl nicht unsere Schuld sein könnte und wie es jetzt weitergehen solle.
Daraufhin bot sie uns die Auswahl an zwischen: Einem Minivan :erschrocken 02: und.....jetzt kommt`s: Einem PRIUS!!! :mad: Geht`s noch????
Ich habe gelacht und sie gefragt, ob das ein Joke wäre. 4 Wochen unterwegs in einem Elektro-Ü-Ei.... (das hab ich nicht gesagt :)
Sie blieb dabei, das wären die Alternativen....oder eben ein kostenpflichtiges Upgrade auf einen Standard-SUV.
Da ich mir (mittlerweile mit unterdrückter Wut) vor so einem besch.... Videobildschirm zugegebenermaßen äußerst hilflos vorkam und wir eigentlich nur noch weg wollten, willigte ich zähneknirschend in ein Upgrade ein.
Das Telefon spuckte die Belege aus und wir konnten ins schummerige Parkhaus um unser Auto zu suchen....denn nix Choice-Line.....der Wagen war vorgegeben.

Es war ein weißer Chevy Equinox, der ganz passabel aussah, zwar schon über 30.000 mls drauf hatte (und auch nicht gereinigt war), aber uns war es erstmal egal.
Hauptsache weg!
Anschließend verbrachten wir noch 2 Tage in Washington und kurvten dann Richtung Cleveland.
Auf dem Weg dahin fiel mir beim Spielen an den Instrumenten auf, dass (der Wagen hatte eine Reifendruck-Überwachung) alle 4 Reifen unterschiedlichen Druck hatten.
Da meine Phantasie so langsam davongallopierte und ich mir schon mal ein "Was wäre, wenn..."-Szenario ausmalte (Reifenschaden am Moki-Dugway o. ä.), hielt ich an und schaute mal nach dem Reserverad....bzw. wollte danach schauen....wenn denn eins dagewesen wäre.....die Mulde war leer.
Was erdreistete ich mich außerdem auch, überhaupt in Erwägung zu ziehen, dass der Wagen vielleicht statt des Reserverades einen Kompressor an Bord hat.... :smilie_wut_5:

So saßen wir abends um 23 Uhr in Cleveland mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung.

Also zusammenreissen - nach einer Hertz-Vertretung gegoogelt - und YES!!! Die Vertretung am Flughafen hatte 24 Std. geöffnet.

Und dort trafen wir nachts um halb 1 auf einen Engel :-) in Form einer Dame in den 60ern, der wir unsere Nöte vorbrachten, die supernett und superfreundlich und völlig unkompliziert uns sofort einen anderen Wagen gab.
Es war wieder ein Equinox, aber diesmal gereinigt und nur knapp 10.000 mls. drauf, gehobene Ausstattung (Leder etc.) und vor allem MIT Reserverad!

Fazit: Das nächste Auto wird (vor der Fahrt) akribisch unter die Lupe genommen....obwohl wir bei Alamo bisher immer fast blind darauf vertrauen konnten.
Und vor allem: Hertz - einmal und nie wieder. Obwohl die liebe Dame in Cleveland (nochmal danke) alles getan hat, um den Ruf zu retten.

So...jetzt hab ich Luft abgelassen und mir geht`s besser :smilie_winke_048:

Gruß
mo

Hi Mo,

habt Ihr denn in Deutschlnd versucht die Kosten für das Upgrade erstattet zu bekommen?

Ich bin auch immer ganz froh, wenn wir die Mietwagenübernahme hinter uns haben. Meist trübt das schon im Vorfeld mein "Freundlichkeitslevel", obwohl wir eigentlich bisher nie Probleme hatten.

Hi Petra

[QUOTE]habt Ihr denn in Deutschlnd versucht die Kosten für das Upgrade erstattet zu bekommen?[/QUOTE]
Ich glaube das ist fast unmöglich. Wie will man beweisen, dass kein Auto in seiner Kategorie verfügbar war und man quasi "gezwungen" wurde ein upgrade zu machen. Nichtsdestotrotz würde ich mal eine Mail an Hertz (Deutschland UND USA) schicken. Und wenn es nur dazu dient mal auf diese Geschichte aufmerksam zu machen.

Ich werde bei sowas ja immer trotzig ( kann das überhaupt nicht ab wenn man versucht mich zu verarschen). Vielleicht hätte es nichts gebracht, aber ich hätte wohl nach dem Manager dieser Zweigstelle verlangt bzw drauf hingewiesen, dass sie mir das upgrade gratis geben müssen, wenn meine gebuchte Kategorie nicht verfügbar ist.

Ich frag mich auch gerade wozu denn die Angestellten hinter dem Tresen da sind wenn man über ein Video Telefon kommunizieren muss :smilie_denk_14:

PS: Bei National nehmen die doch eine pauschale für Einweggebühren. Wäre die teurer gewesen als die von Hertz?

Lg
Michaela

Hallo pietja,

nein haben wir nicht. Den Rest der Reise haben wir uns damit "beruhigt", dass wir ja schon in Deutschland ab und zu mit dem Gedanken gespielt hatten, vielleicht doch ein Upgrade zu nehmen....um uns mal was zu gönnen :Lachen 01:
Und zuhause stand bzw. steht für uns fest: Hertz never again.
Die Folgesachen waren die Krönung zu dieser absurden Videokonferenz. Da lobe ich mir wirklich Alamo. Auch wenn es ja vielleicht von Station zu Station bei Hertz verschieden ist. Aber wenn man bei einem Vermieter zu ersten mal direkt solche Erfahrungen macht, dann prägt es einen (zumindest mich).

Gruß
mo

Hi Michaela,

die Fragen von dir habe ich mir auch schon alle gestellt ;) und auch ich habe den Manager verlangt. Aber der war gerade nicht erreichbar....beweis`denen mal das Gegenteil.
Die Einweggebühren aller anderen Anbieter waren doppelt so hoch. Glaub mir, wir haben uns quasi nen Wolf gesucht, um was Günstigeres zu finden :-)

Gruß
mo

Aubacke:erschrocken 01:

Ich habe gerade 3 Mietwagen über den ADAC und Hertz in New York gebucht, allerdings ab JFK und einer großen Station in Manhattan. Ich habe extra geschaut, dass es eine bemannte ist und keine mit diesen Kiosk. Ich habe das alles telefonisch gebucht und mir wurde versichert, dass ich bei Buchung eines 7-Sitzers (Kategorie Ford Explorer) auch Anspruch auf einen 7-Sitzer habe, also nix mit upgrade. Na ich bin mal gespannt und werde berichten.

Weshalb Hertz? Weil die als einzige Autovermietung keine Einweggebühr zwischen Manhattan und JFK verlangt. Alamo und National wollen 399$!!!

Sollte das Ganze irgendwie nicht funktionieren wie gebucht, werde ich dem ADAC nach Rückkehr mit Sicherheit gehörig was erzählen, das ist sicher.:motz:

Ach herje, was ne Geschichte. Ich glaube, da wäre mir auch der Hut hoch gegangen.
Aber schön, dass es sich dann doch noch zum Guten gewendet hat. Und da Ihr eh über einen größeren Wagen nachgedacht : Whatever!

Bei Alamo gibt es im übrigen inzwischen Check-In-Automaten. Die sind zwar auch unpersönlich, aber leicht zu bedienen. Zwar kommen ach die Fragen nach update, aber durch Drücken des No-Buttons ist das schnell erledigt. Und es ist immer eine nette Person in der Nähe, die bei Problemen schnell einspringt :daumenhoch:

Un dso nervig die Nachfragen nach Upgrade sind: Die Leute verdienen über die verkauften Upgrades Ihr Geld. Das rechtfertigt keinen Betrug, Lügen oder schlechte Laune. Aber die nete Frage nach einem Upgrade oder Navi oder sonstigs, kann man damit einfach über sich ergehen lassen, finde ich. Wenn die Kunden alelrdings nicht drauf ansprechen, sollte man es darauf beruhe lassen und normal weiter machen.

Wir hatten in London ein paar Mal den Fall, dass uns ein Navi angeboten wurde, wir abgelehnt hatten und dann schließlich doch eines im Wagen war :peace1:

@Simone: Ich sag ja: Vielleicht waren wir wirklich nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Es muss ja nicht jede Station gleich sein. Ich drück`dir die Daumen, dass es alles wie gewünscht klappt. :peace1:

@Vorfreude: Hm, das mit den Automaten hört sich interessant an. Da würde mir das Unpersönliche nicht so viel ausmachen als wenn einem auf dem Bildschirm ein Mensch aus Fleisch und Blut penetrant und resistent gegenüber allem entgegenprangt. Weißt du zufällig, ob die Automaten auch schon in LAX angekommen sind? Dann kann ich mich seelisch schon mal drauf einstellen :smilie_matsch01: :smilie_blinker:

Gruß
mo

Leider weiß ich nicht, ob es Automaten in LA gibt. Aber es gibt inzwischen einen online-Check-In mit "Skip the counter"-Funktion in LA. Habe nur noch nicht herausgefunden, ob wir dies aus Deutschland auch nutzen können. Kamst du ja mal ausprobieren. .... ;)

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Irgendwie haben mich unsere Anmiet-Probleme ja doch nicht losgelassen. Eine Mail an Hertz zu schreiben schien mir anfangs etwas überflüssig, da ich dachte: "naja eine Mail an Hertz-Deutschland, was soll das schon bringen bzw. was wollen die denn ausrichten". Das Thema war scheinbar schon begraben, als ich bei Facebook über eine dieser tollen Werbeanzeigen von Hertz stolperte. Und da dachte ich mir: Was soll`s, poste das Problem einfach bei denen auf die Seite, damit andere Kunden zukünftig auch evtl. Bescheid wissen. An irgendwelche Regressansprüche hatte ich da gar nicht gedacht. Und plötzlich ging alles ziemlich schnell. Das Hertz-Facebook-Team meldete sich, ich solle ihnen die Buchungsnummer und meine Email-Adresse schicken und sie wollten den Fall prüfen. Und was soll ich sagen? Nach 3 Tagen erhielt ich Antwort, dass sie den Fall geprüft hatten, sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigten und uns die gezahlte Upgrade-Gebühr aufs KK-Konto zurückerstatten. Wow, hätte ich im Leben nicht mit gerechnet.
Ich habe mich bedankt und breche dann hier (wie auch schon bei FB) mal eine Lanze für den prompten Hertz-Service!

Hallo Mo,
[QUOTE]Ich habe mich bedankt und breche dann hier (wie auch schon bei FB) mal eine Lanze für den prompten Hertz-Service! [/QUOTE]
na vielleicht ist ein Mitarbeiter von Hertz ja auch Leser dieses Forum´s. :pfeif::smilie_blinker:

Na das ist ja mal ein guter Service!
Und ich finde es auch wirklich toll, dass du dies hier auch berichtet hast. :thumbup:

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