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Thema: Steine, Stille, Sternenhimmel – die SUV- und Zelttour ab/bis Las Vegas im Sommer 2015

  1. #81
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Hallo Claude,
    Welcome back! Schön , dass du auch hier Ball wieder vorbei schaust; )

    gesendet von meinem Smartphone via Tapatalk
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  2. #82
    Amerikaner Avatar von zeller
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    Steine, Stille, Sternenhimmel – die SUV- und Zelttour ab/bis Las Vegas im Sommer 2015

    Ich kann nur sagen Danke für die tollen Eindrücke vom Canyonland

    GLG Roland

  3. #83
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Zitat Zitat von Keilusa Beitrag anzeigen
    Danke für den Tipp, Elli!
    Da braucht man doch auch ein Permit, oder? Wo bekommt man das, und wann sollte man es beantragen, sollte es online gehen?
    Grüßle Christiane
    Hi Christiane,
    ja, für die Übernachtung brauchst du ein backcountry-overnight-Permit. Der White Crack CG als Übernachtung bietet sich an, weil er grandios liegt und es einfach herrlich dort ist. Die anderen CGs sind mehr oder weniger am Weg und nicht so abgeschieden.
    Du kannst das Permit (das hast du automatisch, wenn du erfolgreich deinen CG gebucht hast) vier Monate im Voraus online auf der NPS-Seite des Canyonlands NP buchen.

  4. #84
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Hi Elli,

    echt beeindruckende Bilder vom White Rim Trail......der eigentlich bei uns auch auf der to do Liste steht. Wir sind 2013 nur Safer trail und Potash Trail gefahren, Roland hat aber der White Rim aus der Ferne schon ziemlich beeindruckt. Allerdings würden wird die Strecke nur als geführte Tour mit spezielem Fahrzeug planen. Auf alle Fälle werde ich meinem Männe am Wochenende mal Euren Bericht zeigen. Shafertrail und Potash Road.

  5. #85
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Zitat Zitat von robbelli Beitrag anzeigen
    Da wir Jeremie aber so gerne seinen Wunsch erfüllen wollen, landen wir am Ende auf dem Slickrock RV Park. Da gibt es einen Pool, er hat viele freie sites und wir wissen auch, warum: Der Platz wird leider völlig vernachlässigt, was um so bedauerlicher ist, da er über einen sensationellen Baumbestand verfügt und an sich schon Charme haben könnte. Aber leider ist alles alt und gammelig. Egal, Jeremie freut sich total über den Pool und nutzt die letzte Stunde Sonne dort für eine ausgiebige Planscherei. Ist das Kind glücklich, sind es die Eltern auch und da stören uns die uralten Waschräume und Toiletten nun wirklich nicht.
    Habe mich jetzt auch noch eingeklinkt und lese Euren Bericht. Super geschrieben und tolle Bilder!!!

    Als ich das Wort "Slickrock" las, kam mir unser Aufenthalt 2008 dort in den Sinn; in meinem entsprechenden Reisebericht ist nachzulesen, was wir d.h. vor allem Anita von der sanitären Einrichtung hielten...

  6. #86
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Danke für die Info Elli!
    Ich muss erst mal meinem Wolfgang die Bilder vom White Rim Trail zeigen. Mal sehen ob er Lust darauf hat.
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  7. #87
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 13: Canyonlands Island in the Sky District - Canyonlands Needles District

    Dienstag, 11.08.2015:

    5:30h ist früh, viel zu früh! Was sind wir bescheuert, wir könnten doch eigentlich auch mal Urlaub machen und ausschlafen... Aber der Mesa Arch lockt, obwohl es in der Nacht immer mal wieder geregnet hat und auch jetzt der Himmel noch voller Wolken hängt.

    Wir machen uns leise fertig. Kathi schlägt vor, ich solle doch Jeremie vom Zelt ins RV umbetten, da sie nicht sicher sagen kann, ob ihre Kids das hören, wenn Jeremie klopft. Ich versuche mein Bestes, aber Jeremie mag liegen bleiben. Auch gut.

    Etwa 20 Minuten brauchen wir für die Fahrt zum Mesa Arch Trailhead. Vier, fünf andere Autos sind auch schon da, es sollten nicht die letzten bleiben...

    Wir gehen nach vorne zum Arch und suchen uns ein schönes Plätzchen aus. Etliche Stative sind schon positioniert.

    Wir reden nicht viel, zu schön ist die Stille hier.

    Und dann kommt der Bus.
    Jener, der die asiatischen Reisegruppen in kürzester Zeit durch den ganzen Südwesten karrt. Vorbei mit der Ruhe, ich halte mein Stativ fest, weil ich Angst habe, dass es umgerannt wird.





    Schön ist anders und da sich die Sonne ohnehin nicht zeigt, bleiben wir nicht mehr allzu lange dort. Aber immerhin länger als die Reisegruppe, deren Zeit nach 20 Minuten abgelaufen ist und die wieder zum Bus zurück muss. Wie die Heuschrecken... kommen, fressen, gehen...

    Als wir am CG zurück sind, erwarten uns drei ausgeschlafene und gut gelaunte Kinder. Jeremie ist zwischenzeitlich im RV und spielt mit seinem Freund.

    Während des Frühstücks beraten wir, was wir noch gemeinsam unternehmen könnten, denn wir fahren spätestens morgen leider in entgegengesetzte Richtungen weiter.

    Wir möchten gerne versuchen, auf dem Devils Garden CG ein Plätzchen für die Nacht zu bekommen, dann könnten wir im Arches NP eine schöne Wanderung zusammen machen. Gemeinsam fahren wir in Richtung Moab und wir werden schon mal in den Arches fahren, um die CG Situation abzuklären, während unsere Freunde zum Einkaufen gehen.

    Die Schlange am Parkeingang hält sich in Grenzen, allerdings zieht sich die Fahrt zum CG ziemlich hin, weil alle Autos auf dem Scenic Drive sehr langsam dahinzuckeln. Leider gibt es für heute keine Stornierung, worauf wir gehofft hatten. Der CG-Host gibt uns noch eine Map mit mehreren CGs in der Nähe von Moab, mehr kann er für uns nicht tun. Einerseits schade, andererseits schrecken uns die Menschenmassen im Arches NP auch ziemlich ab. Am Devils Garden Trailhead kann man sich vorn in die Schlange einreihen und zum Double-O-Arch durchschieben lassen, so hat es den Anschein. Nein, das gefällt uns nicht mehr, das ist eindeutig zu voll.

    In der Zwischenzeit hat sich das Wetter weiter verschlechtert und es regnet sich ein. So ist leider recht schnell klar, dass jede Familie heute den Fahrtag zum nächsten Ziel einlegen wird, da wir bei dem Regenwetter nicht wirklich viel machen können und ein verregneter CG am Colorado auch keinen großen Reiz hat. Jeremie ist zu Tode betrübt und kann absolut nicht verstehen, dass er sich von seinem Freund jetzt schon wieder trennen muss. Schade, ein paar gemeinsame Tage wären schön gewesen.

    Für uns geht es nach einem Einkauf im Citymarket jetzt in den Needles District der Canyonlands. Auf der Strecke bessert sich das Wetter wieder und es gibt einen Mix aus Sonne und Wolken.





    Wir hoffen sehr, dass der Squaw Flat CG nicht schon komplett voll ist, denn seit der plötzlichen und überraschenden Schließung des Needles Outpost CG am 1. August gibt es für uns keine wirkliche Alternative.

    Gegen 16h erreichen wir den Squaw Flat CG und sind überrascht und erfreut, wie viele Sites im A-Loop noch frei sind. Der B-Loop ist gar komplett geschlossen. Offensichtlich ist das Touristenaufkommen in den heißen Sommermonaten überschaubar.

    Wir entscheiden uns für die wunderschöne site #5 und haben hier unter anderem eine tolle Aussicht auf den Wooden Shoe Arch. Wenn wir ein wenig auf die Felsen hoch klettern, sehen wir die Needles in ihrer vollen Schönheit. Ist das klasse. Jeremie vergisst seine Enttäuschung und ist sofort auf den Felsen unterwegs. Ihm gefällt es hier ebenso gut wie uns.

    Nach dem Zeltaufbau gehen wir noch ins Visitor Center, das aber leider bereits um 17h geschlossen hat, schade. Wir haben aber die Parkzeitung sowieso schon vom Island in the sky district, da sind auch die Trails des Needles District verzeichnet. Für morgen nehmen wir uns den Squaw Canyon und Big Spring Canyon Loop Trail vor. Zwar mit über 7 Meilen nicht gerade kurz, aber der Zeitbedarf ist mit drei bis vier Stunden angegeben. Das sollte für uns passen.

    Am Abend erleben wir zur Golden Hour ein wahres Wetter-Feuerwerk: Dunkle Wolken und Gewitter in der Ferne, bei uns Sonne, gelegentlich ein paar Regentropfen und einen Regenbogen.







    Wir versuchen uns im Blitz-Shooting, den ein oder anderen fangen wir ein. Es macht total Spaß, diese Wetterkapriolen zu beobachten.





    Abends gibt es Burritos mit Guacamole, gerade noch rechtzeitig vor einem Gewitter, das ganz in der Nähe über uns hinwegzieht. Wir verziehen uns schnell ins Zelt und spielen dort noch etwas. Leider mag es aber nicht aufhören zu regnen, und so beschließen wir, heute mal auf das Zähneputzen zu verzichten und legen uns gleich schlafen. Beim nächsten Blitz und Donner vergewissert sich Jeremie sicherheitshalber noch einmal, ob das Gewitter auch weit genug weg ist, dann schläft er schnell ein. Wir auch, denn der heutige Tag war sehr lang für uns...

    Gefahrene Meilen: 192 mls
    Campground: Squaw Flat CG im Needles District des Canyonlands NP

  8. #88
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 14: Canyonlands Needles District: Squaw Canyon to Big Spring Canyon Loop Trail

    Mittwoch, 12.08.2015:

    Noch bevor meine Männer aufwachen, verlasse ich leise das Zelt und klettere auf die Felsen, die sich über dem Campground erheben. Ich liebe es, so früh morgens die Ruhe zu genießen. Herrlich ist es hier oben, die Aussicht zu allen Seiten atemberaubend schön.



    Nach unserem Müsli- und Toastfrühstück packen wir unsere Rucksäcke und machen uns auf zum Trailhead für unsere heutige Wanderung. Wir verzichten auf das Auto und gehen gleich zu Fuß, da es zum Trailhead nicht sehr weit ist. Zumindest dachten wir das, aber ein guter Kilometer wird das auch gewesen sein.









    Die Wanderung geht zunächst über sandige Wege und ein paar Felsen ohne großartige Steigungen durch den Squaw Canyon. Es ist leicht bewölkt und nicht ganz so heiß.
    Trotzdem fühle ich mich heute irgendwie erschlagen und nicht so leistungsfähig. Jeremie geht es ähnlich und wir machen mehrere kurze Pausen.



    Der Weg zieht sich, wird aber nach etwa der Hälfte deutlich interessanter, denn jetzt müssen wir einen Bergkamm überqueren, um in den Big Spring Canyon zu gelangen. Das macht eindeutig mehr Spaß, als nur auf sandigen Pfaden entlangzugehen.





    Ein Trailrunner, der uns entgegenkommt, macht eine solche Trainingseinheit wohl nicht zum ersten Mal. Trotz der mittlerweile wieder heftigen Hitze und des teilweise doch ziemlich unwegsamen Geländes ist er recht flott bergauf, bergab unterwegs. Respekt!











    Durch den Big Spring Canyon zurück zum Trailhead ist der Weg wieder ähnlich, wie durch den Squaw Canyon. Er zieht sich in die Länge und ist vor allem für Jeremie ziemlich fad ohne weitere spannende Klettereinlagen. Es ist nicht ganz einfach und wir haben gut zu tun, ihn bei Laune zu halten. Wir trinken viel und unterbrechen unseren Weg durch häufige Pausen im Schatten.







    Als wir den Trailhead endlich erreichen, sind dann doch 5 ½ Stunden rum und wir sind ziemlich geschafft. Jetzt noch die Strecke zurück zu unserer site, dann dürfen unsere qualmenden Füße wieder an die frische Luft. Das tut gut!



    Der Campground verfügt weder über Duschen noch Waschbecken (?), und wir sind verschwitzt, aber erfinderisch. Aus einem leeren Wasserkanister basteln wir uns eine Dusche. Keine große Sache, einfach Löcher in den Deckel pfriemeln und fertig. Jeremie ist der Erste. Er ziert sich ein wenig, aber unsere site ist von der Straße und den anderen sites kaum einsehbar. Außerdem haben wir direkt an einer hohen Felswand einen wunderbaren Duschplatz, der von einem großen Stein auch noch zur Hälfte verdeckt wird. Einer spielt Dusche, stellt sich auf den großen Stein und lässt es von oben regnen, der andere darf sich frisch machen. Superpraktisch und eine Wohltat für uns. Wenn ein Auto auf der Straße anfährt, oder jemand vorbei läuft, müssen wir uns nur kurz hinter den Stein ducken. Ist aber nichts los.

    Für solche Unternehmungen haben wir Outdoorseife dabei. Wenn wir normales Duschgel verwenden, sammeln wir das Wasser in einer kleinen Wanne und entsorgen es in den Pit Toilets. Ebenso verfahren wir mit unserem Spülwasser. Man sieht, es geht alles, auch mit Zelt, es ist nur ein wenig aufwendiger. Aber natürlich kommt uns dafür das gute Wetter sehr entgegen. Bei Regen wäre das alles nicht ganz so einfach und toll.

    So wunderbar erfrischt freuen wir uns nun auf unser Abendessen. Es gibt herrliche Ribeye-Steaks mit Guacamole Toast und gegrillten Zwiebeln, sowie Salat. Ein kühles Bier fehlt natürlich auch nicht. Unsere Kühlbox haben wir in Moab mit einem großen Eisblock bestückt, der hält wirklich ewig lange kühl.

    Zum Sunset fahren wir zum Pothole Point, in der Hoffnung, vom gestrigen Regen dort noch gefüllte Pools anzutreffen. Sind aber leider alle schon wieder ausgetrocknet.















    Aber auch ohne gefüllte Pools ist das ein ganz toller Aussichtspunkt, und, was soll ich sagen, es ist mal wieder nichts los. Ein, zwei andere Personen sehen wir ganz kurz mal aus der Ferne, sonst haben wir dieses wunderbare Plätzchen für uns allein.



    Heute ist das Wetter gut und wir können wieder ein Lagerfeuer machen und die Sterne beobachten. Hier im Needles District und auf unserer schönen Campsite mit großartiger Aussicht gefällt es uns richtig, richtig gut.


    Gefahrene Meilen: 10 mls
    Campground: Squaw Flat Campground im Needles District des Canyonlands NP

  9. #89
    Amerikaner Avatar von zeller
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    Wou was für tolle Bilder aus dem Needles District, ich bin sprachlos

    Lg Roland

  10. #90
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Der Neeedles District gehört für mich zu den schönsten Ecken im Südwesten, und der Sqaw Flat CG ist auch für mich die Nummer 1!
    Besser noch als der Devils Garden CG im Arches NP, finde ich.
    Wir duschen auch immer so, wenn wir mit Zelt in der Pampa unterwegs sind, allerdings haben wir uns ne Campingdusche zugelegt. Nachdem da aber die Aufhängung gerissen ist, haben wir auch mal einen Wasserkannister benutzt. Man wird erfinderisch bei minimalistischer Ausstattung. Ich finde gerade für Kinder in unserer heutigen Wohlstandswelt eine tolle Erfahrung.
    Danke für die wieder super schönen Bilder.
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  11. #91
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Die Bilder von beiden Abenden sind unglaublich schön!!! Schade hingegen das Erlebnis beim Mesa Arch.

  12. #92
    Schön ist anders und da sich die Sonne ohnehin nicht zeigt, bleiben wir nicht mehr allzu lange dort. Aber immerhin länger als die Reisegruppe, deren Zeit nach 20 Minuten abgelaufen ist und die wieder zum Bus zurück muss. Wie die Heuschrecken... kommen, fressen, gehen...

    Oh GRAUS jetzt kommen die asiatischen Busse auch schon zu solchen Orten!! Bisher waren wir dies an absoluten Highlights gewöhnt aber so früh morgens an einem doch nicht sooooo bekannten Highlight.

    Wir hatten 2011 Glück und es waren nur wenige Touris da, wobei fast alle auch sehr diszipliniert waren also kurzum ein Genuß.
    Mat frëndleche Gréiss, Claude
    berti.lu

  13. #93
    Kanadier Avatar von Kali
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    Hallo Elli,
    wenn man das so liest mit eurer "Outdoordusche" erinnert man sich an "alte Zeiten".
    An Wasserkanister oder großer Plastiksack mit Löchern kann ich mich auch noch gut erinnern.
    Gruß Kali

    2001 2007 2012 2017 2023


  14. #94
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 15: Needles District - Natural Bridges NM - Owachomo Bridge

    Donnerstag, 13.08.2015:

    Wieder werde ich kurz vor Sonnenaufgang wach und genieße die Stille des beginnenden Tages oben auf den Felsen.



    Die aufgehende Sonne taucht die Needles in ein unglaublich warmes, angenehmes Licht.



    Meine beiden Männer schlafen noch, als ich wieder unten am Platz bin, so schreibe ich noch ein wenig in meinem Reisetagebuch. Ich hänge immer ein paar Tage hinterher, es ist zu wenig Zeit, um alles just-in-time zu erledigen.

    Nach einem gemütlichen Frühstück läuft wieder unser zwischenzeitlich gut eingespieltes Abbau- und Packverfahren an. Jeder weiß, wo er anpacken muss, es geht richtig flott. Wir machen unseren 20l - Wasserkanister wieder voll, da wir nicht genau wissen, ob es auf dem Natural Bridges CG Wasser gibt. Sicher ist sicher.

    Mit Lebensmitteln sind wir etwas knapp, aber auf unserer Strecke kommen wir in Blanding vorbei. Dort gibt es unter anderem einen Family Dollar und den Clark´s Market, da finden wir alles, was wir brauchen. Da wir heute Abend Nudeln machen und kein frisches Fleisch kaufen, verzichten wir auf den Kauf von Eis für den Cooler, das noch vorhandene sollte bis morgen reichen.

    Hier gibt es auch eine Laundry, die wir bei der Einfahrt nach Blanding schon gesehen haben, da haben wir heute ebenfalls Bedarf. Während die Wäsche hier gewaschen und getrocknet wird, sitzen wir im Schatten vor der Laundry, haben Wifi vom Visitor Center Blanding und können mal wieder mails abrufen und Whatsapp Nachrichten verschicken.

    Dann geht’s weiter zum Natural Bridges National Monument. Hier waren wir 2013 schon einmal, und es hat uns so gut gefallen, dass wir da nochmals hin möchten. Jeremie spekuliert auf ein weiteres Rangerprogramm mit Sternegucken mittels Riesenteleskop. Das gab es 2013, nur hatten wir da Vollmond und Wolken. Da gab es nicht sehr viel zu sehen.

    Gegen 15:00h kommen wir dort an und schauen zuerst nach einem freien Platz. Wir hoffen auf site #5, die hatten wir beim letzten Besuch und sie hat uns gut gefallen, aber leider ist die schon besetzt.
    Ich bekomme leicht Panik, denn an jedem Pföstchen scheint bereits eine Reservierung zu hängen...

    Im Auto vor uns sind zwei Männer auf der Suche, die haben uns überholt, als wir das NM-Schild am Parkeingang fotografiert haben. Wenn die uns jetzt die letzte site wegschnappen, motte ich meine Kamera ein und mache kein einziges Bild mehr in diesem Urlaub!
    Dann, doch noch ein freier Platz, und noch einer, und sogar ein dritter. Gottseidank! Wir entscheiden uns für site #7, doch als wir zu Fuß ins Visitor Center zurück laufen, sehen wir, dass auch site #13 frei ist. Die ist viel schöner, also wechseln wir kurz vor Einwurf des Umschlags mit der camping fee noch einmal.

    Der Weg zu Fuß zum Visitor Center ist sehr schön angelegt, etwa 15 Minuten brauchen wir dafür.

    Zur großen Freude von Jeremie erfahren wir, dass es heute Abend um 21h wieder ein Astronomy program gibt und eine kristallklare Nacht erwartet wird. Darüber hinaus ist morgen Neumond, also sozusagen perfekte Bedingungen. Seit 2007 ist Natural Bridges einer der wenigen Dark Skies Parks, es gibt innerhalb von 40 Meilen keine künstliche Lichtquelle.

    Zurück auf unserer site suchen wir uns nach dem Zeltaufbau ein schattiges Plätzchen, bevor wir etwas später den Loop bis zur Owachomo Bridge fahren und dort den kurzen Weg hinunter laufen. Die anderen beiden Brücken hatten wir schon 2013 besucht.



















    Die Brücke ist toll, unglaublich groß, wenn man direkt darunter steht und der Zeitbedarf ist wirklich gering.

    Rechtzeitig, bevor das Ranger Program losgeht, machen wir auf Wunsch von Jeremie mal wieder Nudeln mit Käsesauce und Gemüse (das allerdings auf Wunsch von uns Großen). Dann geht’s wieder zu Fuß und mit unseren Campingstühlen bewaffnet zum Visitor Center. Dort haben sich schon einige Leute eingefunden und die Teleskope und ein Fernglas sind auch schon aufgebaut.
    Den Ranger, Avory, kennen wir noch vom letzten Besuch, er hat auch 2013 das Ranger Program gemacht. Wir dürfen gleich durchs Teleskop schauen und sehen den Saturn, faszinierend, sieht irgendwie aus wie hingemalt mit dem breiten Ring.

    Mit leidenschaftlicher Begeisterung führt uns Avory durch diesen wunderbaren Abend. Wir können etliche Sternenhaufen und den Andromedanebel durchs Teleskop bewundern, sowie eine Galaxie, die etliche Millionen Lichtjahre entfernt ist. Außerdem erklärt Avory, wie wir den Polarstern finden, der Skorpion wird uns gezeigt und wir werden Zeugen von unzähligen Sternschnuppen. Dass heute die Nacht der Sternschnuppen ist, hatten wir bei unserer Routenplanung nicht auf dem Schirm. Was für ein glücklicher Zufall, genau heute an diesem perfekt dafür geeigneten Ort zu sein!
    Eine der unzähligen Sternschnuppen ist unglaublich lang und zieht einmal quer über den ganzen Nachthimmel. Sowas hab ich noch nie zuvor gesehen, ganz großes Kino!

    Irgendwann ist Jeremie todmüde und wir müssen uns auf den Heimweg machen. Robert fährt nochmal zur Owachomo Bridge, um Nachtaufnahmen zu machen. Er hatte zuvor den Ranger gefragt, ob der Loop nachts geöffnet ist und ja, man kann hin fahren und fotografieren.

    Ich bleibe am Platz bei Jeremie, der dankbar im Zelt verschwindet, und versuche mich ebenfalls mit Kamera und Stativ am Nachthimmel. Da fehlt mir aber bisher komplett das Know-how und so wird das nichts. Als ich in der Ferne (aber doch nicht ganz so weit weg...) ein Tier heulen höre, ich vermute einen Kojoten, mache ich mich lieber zügig fertig, um ins Zelt zu kommen. So allein ist mir das mal wieder nicht so geheuer, außerdem ist es ohnehin schon fast 0:00h.

    Kurz darauf kommt Robert zurück und ist total begeistert, wie schön es an der Bridge war. Er war allein und hat einige Bilder gemacht.



    Allerdings ärgert er sich ein Loch in den Bauch, dass das Kabel seines Fernauslösers seit Beginn des Urlaubs unauffindbar ist...

  15. #95
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    Tag 16: Natural Bridges NM; Sipapu Bridge - Page - Lone Rock

    Freitag, 14.08.2015:

    Nach Frühstück und Zusammenpacken fahren wir nochmals auf den Loop. Ich möchte gerne noch einmal zur Sipapu Bridge hinunter laufen, die fand ich bei unserem Besuch vor zwei Jahren so schön und auch der Weg war toll. Robert begleitet mich, aber Jeremie hat keine Lust und bleibt am Auto.











    Wir sind nach einer knappen Stunde wieder zurück und nach erneutem Auffüllen unseres Wasserkanisters am Visitor Center (das machen wir, wann immer sich die Gelegenheit ergibt), starten wir zu unserer längsten Fahretappe nach Page.

    Wir machen einen kleinen Abstecher zum Muley Point und sind total begeistert, welche Aussicht sich uns dort bietet. Grandios, und total viel Grün, so viel Grün haben wir in dieser Gegend im Sommer noch nie gesehen.



    Das Monument Valley verschwindet zwar etwas unter einem Dunstschleier, die Aussicht aber ist fantastisch schön und sehr beeindruckend.



    Weiter geht es über den Moki Dugway nach Mexican Hat.





    Hier tanken wir, kaufen einen Eisblock für den Cooler und fahren am Monument Valley vorbei nach Page. Erster Stopp: Walmart. Jeremie darf dort seinen schon so lange versprochenen LEGO Bionicle kaufen.

    Noch einige Lebensmittel suchen wir für die nächste zwei Tage zusammen, dann fahren wir zum Lone Rock, stoppen aber noch kurz am Carl Hayden Visitor Center. Da wir von der Minenkatastrophe gehört haben, die es bei Silverton gab, möchten wir uns erkundigen, ob es irgendwelche Einschränkungen gibt, was das Baden am Lake Powell betrifft. Gibt es aber glücklicherweise keine. Campen am Lone Rock und dann nicht baden können, wäre doof.

    Am Lone Rock suchen wir uns etwas weiter hinten am Strand ein Plätzchen für unser Zelt. Da es Freitag ist, ist der Strand vorn komplett voll mit Wagenburgen von Trailern, RVs, Booten und ATVs.



    Der Hitze wegen brummen die Generatoren, was wir an unserem Platz aber nur als dumpfen Unterton hören können. Trotzdem sind wir nah genug am Strand, dass wir in weniger als einer Minute hinlaufen können. Herrlich erfrischend ist das Wasser.



    Am Abend gibt es mal wieder leckere Burger, dazu Guacamole und Süßkartoffeln. Da es bereits dunkel ist und der Glühstrumpf unserer Gaslampe kaputt ging, vertagen wir den Abwasch auf morgen früh und stellen alles in unserer Spülschüssel ins Auto. Sterne gucken geht hier zwar auch, aber bei weitem nicht so eindrucksvoll, wie im Natural Bridges NM. Viel zu viele RVs haben ihre spezielle Extra-Beleuchtung an und auch von Page ist viel Licht am Horizont auszumachen.

    Stärkere Windböen sorgen dafür, dass unser Zeltinventar mit Sand paniert wird, obwohl das Überzelt drüber ist. Das ist der Nachteil eines Innenzeltes mit viel Moskitonetz...

  16. #96
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    Tag 17: 15.08.2015: Lone Rock - Vermilion Cliffs NM; White Pocket

    Samstag, 15.08.2015:

    Ich konnte heute nicht besonders gut schlafen. Es war ziemlich heiß im Zelt und irgendwo hat sich eine größere Gruppe lautstark bis spät in die Nacht unterhalten. Mit knirschenden Zähnen wachen wir auf, der Wind am gestrigen Abend hat mit dem Sand ganze Arbeit geleistet.

    Eine wunderbare Stimmung zum Sunrise erwartet mich beim Verlassen des Zeltes (naja... ich will ehrlich sein, weil es so schön aussieht, gehe ich raus, sonst hätte ich ja noch liegenbleiben können...).



    Ein leckeres Frühstück mit Rührei und Bacon, sowie einem feinen Obstteller macht uns fit für den Tag. Der hier gekaufte Instantkaffee trägt seinen Teil dazu leider nicht bei...

    Heute möchten wir gerne zur White Pocket fahren, um dort oben zu zelten. Auf dem Weg dorthin wollen wir den Yellow Rock „mitnehmen“.

    Zuerst gehen wir aber nach dem Abbau nochmal baden. Jeremie hat einen solchen Spaß, dass wir das einige Zeit ausdehnen und dann beschließen, dass es für den Yellow Rock heute auf jeden Fall nicht mehr reicht, das würde mit der Anfahrt zur White Pocket zu knapp. Im Dunkeln wollen wir auf den sandigen Pisten nicht unterwegs sein. Außerdem ist ja die Golden Hour dort ein erklärtes Ziel von uns. Ist aber egal, gucken wir den Yellow Rock halt morgen an.

    Wir waren etwas nachlässig mit unseren Müllbeuteln, die wir nur zugebunden unters Auto gelegt haben... Während wir gebadet haben, hat eine Schar Raben jedenfalls ein Fest gefeiert und den Müll großzügig auf dem Strand verteilt... Freiwillige vor und einsammeln!

    Bevor wir losdüsen, machen wir uns an den Duschen, die es oben am Strand im Freien gibt, mit Bikini und Badehose so frisch, wie es in Badekleidung möglich ist. Herrlich!

    Den ersten Stopp machen wir am BLM Büro in Big Water, wo wir uns nach der Wettervorhersage und dem Straßenzustand erkundigen. Der Ranger dort kann uns aber leider nicht weiter helfen und schickt uns zur Paria Contact Station. Dort erfahren wir, das Wetter bleibt gut, passt. Wir kaufen noch eine detaillierte Straßenkarte des Gebietes und machen uns auf den Weg.

    Die House Rock Valley Road ist in einem katastrophalen Zustand, gemessen an dem, wie wir sie in den letzten beiden Jahren angetroffen haben. Der Buckskin wash ist sehr tief ausgefahren und Robert schippt erst mal einiges an Sand zusammen, um das Loch aufzufüllen. Vorsichtig fährt er durch, klappt alles gut ohne irgendwo aufzusitzen. Das Gute: Hier ist es nicht steinig, es gibt nur Sand, der beim Aufsitzen zumindest keinen Schaden anrichten dürfte.





    Empfohlen wird zur White Pocket die Anfahrt über das Corral Valley. So sind wir auch bei unserem letzten Besuch in 2013 gefahren. Allerdings will Robert gern die kürzere Anfahrt über Paw Hole wagen, obwohl wegen Tiefsand davon abgeraten wird. Mittlerweile kann er ganz gut einschätzen, was er und unser Auto leisten können, also biegen wir wenige Meilen nach der Stateline links auf die Road #1079 ab. Im schlimmsten Fall müssen wir uns freibuddeln und wieder zurück fahren.





    Die Strecke ist durchaus anspruchsvoll und in Teilen grenzwertig. Es gibt einige Steinstufen und sehr tiefe sandige Passagen, wo wir ein wenig ins Schwimmen kommen, dennoch kommen wir überall durch und bleiben nicht liegen. Die satt braunen Felskegel von Paw Hole fotografieren wir nur kurz durchs Seitenfenster. Für dieses Gebiet ist ein Permit erforderlich, welches wir nicht haben, so können wir diese sicher sehr lohnenswerte Gegend nicht erkunden.
    Gegen 15:30 Uhr erreichen wir den Trailhead der White Pocket und es stehen noch einige Autos verschiedener Touranbieter dort.

    Wir spannen zunächst unser Tarp, um Schatten zu haben, packen die Campingstühle aus und trinken was Kühles. Herrlich, ganz entspannt hier zu sitzen und auf die Golden Hour warten zu können.





    Gegen 17 Uhr machen sich die letzten Tagesbesucher mit ihren Guides auf den Heimweg, aber wir dürfen dort bleiben. Ein großartiges Gefühl! Es stehen noch zwei andere Autos auf der uns gegenüberliegenden Seite. Zwei Männer, die ebenfalls am Fotografieren interessiert sind, wie sich schnell herausstellt.

    Bevor wir losziehen, haben wir noch etwas Zeit, die jeder auf seine Art nutzt: Jeremie spielt Lego, ich schreibe mein Reisetagebuch, Robert sitzt einfach nur da und genießt die Ruhe.

    Zur Golden Hour gehen wir in dieses wunderschöne Gebiet und machen einige Bilder.

























    Ein Traum, wie die Steine leuchten, von Minute zu Minute mehr. Als die Sonne weg ist, fangen die Wolken an zu brennen, es ist fantastisch.



    Wir sehen zu, dass wir noch im letzten Tageslicht unser Zelt aufbauen und anfangen zu grillen. Es gibt hervorragende Steaks, wieder unsere Guacamoletoasts mit gegrillten Zwiebeln und Tomaten-/Gurkensalat. Was für ein Mahl in dieser Wildnis! So feudal essen wir zu Hause oft nicht...

    Der Sternenhimmel ist einen Tag nach Neumond immer noch unglaublich strahlend schön. Es gibt wieder einige Sternschnuppen, die Milchstraße leuchtet, was das Zeug hält und Robert ärgert sich erneut über sein verschlamptes Kabel.

    So what...? Diesen fantastischen Tag kann uns keiner mehr nehmen!

  17. #97
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 18: White Pocket - Lone Rock - Yellow Rock (ein Versuch...)

    Sonntag, 16.08.2015:

    Wir haben wunderbar geschlafen und Robert macht sich zum Sonnenaufgang nochmal auf die Socken.









    Jeremie schläft noch tief und fest, also bleibe ich bei ihm im Zelt. Sobald die Sonne unser Zelt erreicht, wird es heiß, wir müssen raus hier.

    Ich fange schon mal mit den Frühstücksvorbereitungen an, da kommt auch schon wieder Robert von seiner Fototour zurück.

    Erst parken wir unser Auto um, um ein wenig Schatten zu haben, in der Sonne ist es so früh am Morgen schon nicht mehr auszuhalten.

    Bis wir gemütlich gefrühstückt, abgespült und alles wieder abgebaut und eingepackt haben, vergeht einige Zeit und wir starten um 9:30h unsere Rückfahrt.
    Auf den ersten Meilen kommen uns schon wieder einige Touranbieter entgegen. Für die Rückfahrt nehmen wir die empfohlene Strecke und sind trotz mehr Meilen sogar ein wenig schneller wieder auf dem Highway #89. Absoluter Blödsinn, über Paw Hole zu fahren...

    An sich wollten wir auf der Fahrt zurück zum Lone Rock Beach den Yellow Rock in unser Programm einbauen, da die Cottonwood Canyon Road ja direkt an der Strecke liegt. Aber es ist unglaublich heiß und in dieser Gluthitze einen Berg zu erklimmen und ausgedehnt zu wandern, scheint uns nur die zweitbeste Idee zu sein. Wir ändern unsere Pläne und fahren zunächst nach Page zurück, um bei Safeway unsere Vorräte aufzustocken. Dort gibt es leckeres Gemüse, Obst, Fleisch, Shrimps und Lachs, was wir heute und morgen verbrauchen wollen. Für längere Zeit einzukaufen lässt weder unser Platzangebot noch die Hitze zu. Neues Eis für den Cooler brauchen wir natürlich auch.

    Dann geht es wieder zurück zum Lone Rock Beach, wo wir heute nochmal übernachten möchten. Jetzt ist es uns für den Aufbau des Zeltes aber noch viel zu heiß und wir gehen lieber gleich in den See.

    Ich bin total fasziniert vom absolut beeindruckenden Arrangement der Wolken, die sich heute von ihrer fotogensten Seite zeigen. Einen schöneren Himmel kann man sich kaum vorstellen. Nur das grüne Gestrüpp im Vordergrund des Bildes ist äußerst fies. Das hat ganz miese Dornen, die überall stecken bleiben. Flip-Flops sind in Zukunft nicht mehr das Schuhwerk meiner Wahl, wenn ich mich mal wieder dort aufhalte.





    Schatten ist rar hier, unser Auto mit aufgeklapptem Kofferraum muss als Schattenspender reichen. Das aufgespannte Tarp fällt dem starken Wind zum Opfer und wir bauen dieses schnell wieder ab.

    Das Wasser ist der einzige Ort, an dem es sich in dieser Hitze aushalten lässt und wir verschieben unsere Wanderung zum Yellow Rock auf später am Tag. Jeremie spielt mit einem deutschen Jungen, und wir unterhalten uns mit dessen Eltern eine Weile. Eigentlich wollten wir um 16:30h zum Yellow Rock aufbrechen, kommen aber erst um 17:15h unter Protest von Jeremie los. Er wäre lieber hier geblieben und hätte mit dem Jungen weiter gespielt. Kann ich verstehen...

    Die Fahrt zurück zur Cottonwood Canyon Road und die 14 Meilen auf dieser bis zum Trailhead ziehen sich hin, wir brauchen etwa eine Stunde dafür.





    Die Sonne steht schon ziemlich tief, als wir los laufen. Der Weg durchs Gestrüpp (wir in kurzen Hosen...) ist nicht leicht zu finden, dann können wir uns aber an cairns orientieren und finden den steilen, gerölligen Aufstieg, der sich nun schon im Schatten befindet. Anstrengend ist es, dort hoch zu kraxeln, wir trinken immer wieder zwischendurch, weil es trotz Schatten immer noch heiß ist. Irgendwann sind wir oben und sehen den Yellow Rock in der Ferne, aber schon gänzlich im Schatten, leider...

    Um noch ein paar wenige Sonnenstrahlen auf dem herrlichen Gelb des Felsens zu erhaschen, müssten wir einen weiten Weg zurücklegen, um den Yellow Rock von der anderen Seite anschauen zu können. Dann wird es aber dunkel, bis wir wieder absteigen. Das ist uns zu gefährlich, wir kehren schweren Herzens um.







    Letzten Endes verbuchen wir unseren Ausflug als total verkorkste Aktion und im Nachhinein hätten wir lieber einen schönen Nachmittag am Strand ausklingen lassen sollen. Da haben wir uns zeitlich ziemlich verschätzt. So kommen wir weit nach 21 Uhr wieder zurück, Jeremie ist längst im Auto tief eingeschlafen und wir müssen noch bei äußerst starkem Wind das Zelt aufbauen und etwas zu Essen machen. Der Einfachheit halber wird das heute Abend eine Tütenmahlzeit Chili con Carne, das zwar erstaunlich gut schmeckt, aber den verkorksten Abend nun auch nicht mehr retten kann. Nach ein paar (wenigen) Bissen fällt Jeremie total erledigt ins Bett/auf die Matte.

    Robert und ich werden vom Wind ziemlich sandgestrahlt, doch als er nachlässt, beschließen wir spontan, dass dies doch ein guter Platz für eine Outdoordusche wäre. Wir haben noch einen leeren Kanister da, der wird präpariert und so duschen wir direkt am Lone Rock Beach in der völligen Dunkelheit, dafür direkt unter dem Sternenhimmel. Das ist mal klasse! Zeltnachbarn haben wir keine und die RVs sind auch zu weit weg, als dass wir Beobachter haben könnten. So frisch geduscht fühlen wir uns gleich besser, aber bevor wieder der Wind kommt und uns erneut paniert, verziehen wir uns lieber ins Zelt.

  18. #98
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 19: Lone Rock - Navajo Bridge und Lees Ferry - Grand Canyon North Rim

    Montag, 17.08.2015:

    Wenn schon der Abend verkorkst war, so muss doch wenigstens der nächste Morgen entspannt werden. Wir lassen uns Zeit und hetzen nicht.



    Herrlich, wie wenig nun am Strand noch los ist nach dem Wochenende.



    Geruhsam frühstücken wir, Jeremie spielt wieder mit dem Jungen im Lake Powell, und wir packen allmählich zusammen. Heute Abend werden wir uns mit Freunden am Grand Canyon North Rim treffen. Die Fahrt dorthin ist nicht sehr lang, wir haben also keine Eile.

    Als sich die deutsche Familie mit ihrem Escape Campervan auf die Weiterreise macht, fahren auch wir los. Es ist schon Mittag und wir müssen nochmals frische Vorräte und Wasser in Page einkaufen, um die nächsten zwei Tage über die Runden zu kommen.

    Als wir auf dem Walmart Parkplatz unseren Cooler mit neuem Eis bestücken, stellen wir fest, dass in der Hitze trotz Eisblock im Cooler alles an Frischfleisch und Fisch, Käse und Sour Cream, was wir gestern erst gekauft haben, verdorben ist. Unter großem Bedauern wandert fast der komplette Inhalt unserer Kühlbox in den Müll. Jammerschade... da haben wir etwas zu voreilig und zu viel eingekauft. Zusätzlich zum Eisblock kaufen wir nun noch Crushed Ice, das wir in verschiedene Zipbeutel verteilen, um den Cooler auch von oben etwas besser mit Eis zu versorgen und die Kälte besser zu verteilen. So überlebt unser neu gekauftes Hackfleisch und Steak auf jeden Fall.

    Dann geht es endlich los in Richtung Grand Canyon North Rim. Beim Navajo Bridge NM machen wir einen Stopp und auch Lees Ferry schauen wir uns an. Dort bleibt Jeremie bei laufender Klimaanlage im Auto sitzen, wir wagen uns zum Fotografieren nach draußen, sind aber bei 110° Fahrenheit immer froh um unser gekühltes Auto, wenn wir wieder einsteigen.









    Am Paria Beach gefällt es uns richtig gut, aber es ist einfach zu heiß, um dort länger zu verweilen.







    Interessant ist auch die Bootsrampe, wo die kommerziellen und auch privaten Raftingboote zu Wasser gelassen werden. Ein Truck nach dem anderen fährt vor und lädt Vorräte und Raftingboote ab. Da kommt schon eine Menge Krempel bei einer solchen Raftingtour zusammen. Wahnsinn, was da alles ausgeladen wird.
    Auch bei den privaten Raftern herrscht geschäftiges Treiben, aber jeder Handgriff sitzt, so hat es den Anschein.









    Wir fahren weiter, gegen 18 Uhr rechnen wir mit der Ankunft unserer Freunde am North Rim. Wir werden eine Campsite mit ihnen teilen, reserviert haben wir für uns am North Rim Campground nicht.

    Schön, wie sich die Landschaft auf der Fahrt wieder verändert. In größerer Höhe haben wir wieder viele Nadelbäume und in recht kurzer Zeit sind wir von der Wüste direkt im Gebirge.
    Die Bisons, die dort oben in den Meadows leben, zeigen sich uns heute leider nicht.

    Wir sind schon deutlich früher als 18 Uhr am North Rim und besuchen das Visitor Center, sowie den Bright Angel Point. Der Weg dorthin ist nur kurz, aber gespickt mit schönen Fotomotiven, vor allem zu dieser Tageszeit. Herrlich!













    Dann fahren wir das kurze Stück zurück zum Campground und erklären der Rangerin dort, mit wem wir uns treffen und die Campsite teilen. Oh ja, unsere Freunde seien vor wenigen Minuten eingetroffen und hätten das schon erwähnt, aber Moment, wie viele Personen sind wir denn? Drei? Dann wären es ja sieben auf einer site, es dürfen aber nur sechs sein. Mahnend fügt sie hinzu: "Don´t exceed the campground regulations!!" NEIN.... wir doch nicht! Da unsere Freunde zwei sites reserviert hat, weil sie mit Verwandtschaft unterwegs sind, beruhigen wir die Dame und sagen, wir werden uns schon so aufteilen, dass nicht mehr als sechs Personen die site belegen...

    Wir suchen die site #15, da steht zwar ein RV, aber von unseren Freunden ist niemand zu sehen. Die zweite site, die sie reserviert haben, ist auch noch komplett leer.
    Wir fahren den Einbahn-Loop nochmals, um an der site #15 einfach mal zu warten. Dort hält sich nun aber eine mir fremde Familie auf. Nach kurzem Gespräch stellt sich heraus, es ist die Verwandtschaft von unseren Freunden, die noch nicht da sind, weil sie wegen einer Wanderung erst später aus dem Zion NP los fuhren.

    Wir dürfen freundlicherweise auf der Site der Verwandtschaft unser Zelt aufschlagen, dort gibt es ein Tent Pad und die Aussicht am Rim ist umwerfend. Da die Familie nur zu dritt ist, dürfen wir auch hochoffiziell und ohne schlechtes Gewissen alle drei in unserem Zelt übernachten, ohne die Campground-Regeln auch nur heimlich übertreten zu müssen.

    Wir machen schon mal unsere Burritos, damit wir nicht wieder im Dunkeln essen müssen. Herrlich ist es hier, der Campground gefällt uns! Obwohl wir uns vorher beim Bright Angel Point schon beide fragten, was wir hier eigentlich wollen, es ist doch viel zu voll hier... Dass man sich so schnell an Einsamkeit gewöhnen kann...

    Gegen später, es ist schon dämmrig, kommen unsere Freunde endlich an und wir haben uns viel zu erzählen. Später sitzen wir am Campfire und sowohl die Großen, als auch die Kids unterhalten sich angeregt. Es wird ein langer und sehr schöner unterhaltsamer Abend.

  19. #99
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Hi Elli,

    schön dass es weitergeht....natürlich mal wieder mit erstklassigen Fotos. White Pocket hat uns 2013 auch super gefallen wennauch wir dort keinen Sonnenuntergang erleben konnten. Der North Rim ist anschließend dann leider dem Shutdown zum Opfer gefallen.

  20. #100
    Amerikaner Avatar von zeller
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    Steine, Stille, Sternenhimmel – die SUV- und Zelttour ab/bis Las Vegas im Sommer 2015

    Ach ist das schön !!
    Bei den White Pocket müssen wir unbedingt auch einmal über Nacht bleiben, Nord Rim wollten wir auch einen Besuch machen, war aber ende April leider nich gesperrt

    Lg Roland

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