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Thema: Steine, Stille, Sternenhimmel – die SUV- und Zelttour ab/bis Las Vegas im Sommer 2015

  1. #101
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    An der schönen Bergstraße
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    Oh es geht weiter

    Und so schön. Und das Sternenbild mit Brücke ist super . Ich will auch......
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  2. #102
    Reisebär Avatar von Taiger.Wutz
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    Bad Spencer in den Terence Hills
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    Hallo Elli,

    da hast Du uns aber ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk gemacht mit Deiner Fortsetzung des Reiseberichts.
    Ich dachte schon, es geht nicht weiter, aber potzblitz sieht man wieder Bilder und kurzweilige Zeilen.

    Nicht nur die Bildqualität ist phänomenal, vor allem beiendrucken mich Deine Motive. Klasse!

    Der Süden Utahs ist auch einer der Gegenden, die ich besonders faszinierend finde. Du bringst sie uns wieder sehr gut nahe.

    Gruß
    Günter
    - even a bad day on vacation beats a good day at work -

  3. #103
    kennt sich in Amerika aus Avatar von DosenKelm
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    So, ich habe dann mal den halben Sonntag Nachmittag damit verbracht Euren Reisebericht zu lesen.
    Sehr schön! Es ist ja auch fast unsere Route die wir im Mai gefahren sind. Toller Bericht, super geschrieben
    und dazu noch tolle Bilder!
    Du hast mir den Sonntag Nachmittag gerettet!

    Weiter so!
    Schöne Grüße aus dem Norden,
    Matthias



    http://www.flickr.com/

  4. #104
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Wunderbar, es geht weiter!
    Und auch noch mit so tollen Ecken! Da schwelge ich in Erinnerungen und freue mich darauf bald auch wieder diese Ausblicke und solche Erlebnisse zu haben.
    Ich hoffe auch auf dem Sqaw Flat CG einen Platz zu bekommen. Im Frühjahr ja leider etwas schwieriger!

    Ich meine fast der Lake Powell hat wieder mehr Wasser als im Frühjahr vor einem Jahr als wir dort waren.
    White Pocket ist immer wieder ein Highlight!
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  5. #105
    Las Vegas for ever
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    Ich kann mal wieder nicht schlafen, dieser verflixte Jetlag, und habe die Fortsetzung deines RB gefunden. Ganz toll
    LG
    Renate

  6. #106
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Hallo zusammen,
    vielen Dank für eure positiven Kommentare!
    Freut mich, dass ihr noch Gefallen an unseren Erlebnissen findet, auch wenn es eine längere Pause gab.
    Will auch fleißig sein und heute noch weiter schreiben.

  7. #107
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 20: Grand Canyon North Rim - Toroweap Point

    Dienstag, 18.08.2015:

    Entgegen meiner Befürchtung, in der Nacht im Zelt frieren zu müssen, waren die Temperaturen doch viel milder als gedacht, mir war jedenfalls nicht kalt.

    Robert und ich wachen früh auf und genießen die Aussicht am Rim direkt aus dem Zelt zwischen den Bäumen hindurch. So schön. Wir kochen Kaffee und machen es uns mit Blick auf den Rim in den Campingstühlen bequem. Wie ich solche Momente liebe!



    Nach einem ausgedehnten Frühstück überlegen wir, was wir heute noch gemeinsam unternehmen. Eigentlich wollten wir etwas wandern, was speziell den Kids sehr gut gefallen würde. Wir informieren uns im Visitor Center, entscheiden uns für eine Fahrt zum Cape Royal, und einen etwa 2 mls (oneway) Trail, der dort in der Nähe startet. Jeremie fährt bei unseren Freunden im RV mit und Robert und ich steuern erst noch das Backcountry Office an, um für die kommende Nacht am Toroweap Point ein Permit zu holen.

    Wir treffen uns am Cape Royal, die Fahrt dorthin dauert recht lange, und für die Wanderung sieht es schlecht aus. Das würde uns zeitlich nicht mehr reichen. So steuern wir nur die Viewpoints in der Nähe an und begnügen uns mit den kürzeren Spazierstrecken dorthin.







    So verabschieden wir uns eigentlich schon viel zu spät von unseren Freunden, und machen uns auf den Weg zum Toroweap Point. Allein schon die Rückfahrt vom North Rim zur Durchgangsstraße dauert ewig, aber wir werden immerhin mit einer Herde Bisons belohnt, die wir ein paar Minuten beobachten.



    Die Sonne sinkt immer tiefer, bis wir um 16:15h endlich die Mount Trumbull Road #109 Richtung Tuweep Area erreichen. Nun sind es noch 61 Meilen bis zum Ziel, und wir müssen etwa 2 Stunden für diese Strecke einplanen, wie man uns am Visitor Center am Morgen sagte. Ohje, viel zu spät gestartet.











    Die ersten 40-45 Meilen fahren sich flott, aber dann wird es allmählich etwas zäher und nach der Ranger Station zum Teil katastrophal steinig, stufig und ausgefahren. Das dauert, die Sonne ist schon fast weg und es fehlen uns immer noch ein paar Meilen bis zum Ziel.





    Gegen 18:45h erreichen wir den Toroweap Point, zwei, drei Minuten, bevor die Sonne hinter einem Berg verschwindet, aber die Schlucht ist schon komplett im Schatten. Da sind wir gut und gerne zwei Stunden zu spät. Schade, aber nicht mehr zu ändern.





    Wir fahren zum Campground und bei der Zufahrt kann ich nicht glauben, was unser Auto (und unser Fahrer) für Strecken gemeinsam zu bewältigen in der Lage sind. Das sind nun wirklich schiefe Steintreppen, die wir hinunter müssen. Ich laufe voraus und gucke ein wenig, die Höhe des Autos ist kein Problem, wir haben nur extrem Respekt vor den Steinen, die manchmal etwas scharfkantig sind.

    Daher nehmen wir auch gleich die site mit der Nummer #3, und fahren nicht mehr weiter, um die anderen sites anzuschauen. Wir sind mal wieder allein, und es ist ganz bezaubernd hier.



    Schnell bauen wir das Zelt auf und beginnen zu grillen und zu kochen (no fire allowed... Backcountry! Dank Gasgrill dennoch möglich). Wieder leckere Steaks, Guacamoletoast mit Zwiebeln, Paprika-Zucchini-Gemüse mit Zwiebeln, ein wahres Festmahl. Jeremie, der schon wieder todmüde ist, hält sich mit dem Schnippeln von Gemüse wach.

    Nach dem Essen geht er gleich schlafen, wir schauen Sterne und können einmal mehr kaum glauben, wo wir überall sein dürfen und was wir – sogar ganz allein für uns – alles erleben und genießen dürfen.

  8. #108
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 21: Toroweap Point - St. George - Zion NP

    Mittwoch, 19.08.2015:

    Kurz vor Mitternacht wache ich auf. Ich höre ein Auto, das die Steinstufen herunterfährt, sehe einen Lichtkegel und denke zuerst an den Ranger, der nun unser Permit kontrollieren will. Warum um alles in der Welt macht er das um diese Zeit??

    Das Auto hält an, jemand steigt aus. Nach einer Weile denke ich mir, nun müsste doch das Permit kontrolliert sein und das Auto wieder wegfahren. Aber nein. Ich schaffe es, solange unruhig herumzuzappeln, bis Robert wach wird. Ich erzähle ihm von dem Auto, er schaut aus dem leicht geöffneten Überzelt hinaus und sieht ein großes Fahrzeug, das an einer anderen Campsite steht. Wieso kommen welche hier erst um Mitternacht an? Diese Strecke bei Dunkelheit zu fahren ist doch der Wahnsinn!

    Nun ja, die Camper brauchen noch eine ganze Weile, bis sie sich (und ihr Auto) positioniert haben. Der Fahrer macht bestimmt vier oder fünf Mal immer wieder für wenige Sekunden der Motor an. Mit einer solchen nächtlichen Störung habe ich hier absolut nicht gerechnet, und da ich mich ziemlich erschreckt habe, wer da nun zu dieser Zeit hier herumgeistert, dauert es auch ziemlich lange, bis ich wieder einschlafen kann.

    Am frühen Morgen sieht alles schon wieder anders aus, es wird allmählich hell, wir sehen die Camper auf der anderen Site und alles ist gut. Dunkelheit finde ich schon ein wenig scary, wenn man ganz allein irgendwo im Nirgendwo ist...

    Bei einer Tasse Kaffee beobachten wir den Sonnenaufgang und genießen es, wie der Tag erwacht.



    Jeremie schläft so lange, bis es im Zelt zu heiß wird, dann frühstücken wir gemütlich.





    Wir haben uns einen kürzeren Trail herausgesucht, den Saddle Horse Trail, der uns auf einem Rundweg von etwa 2 Meilen tolle Ausblicke auf den Colorado verspricht.









    Ein schöner Weg, allerdings zum Teil etwas eng und mit vielen Büschen, was mir spätestens nach der Sichtung einer Schlange durch Jeremie mit unseren kurzen Hosen doch etwas Unbehagen verschafft. Dennoch, der Trail ist toll, wir werden - unserer Meinung nach - von etlichen Kondoren, die über uns kreisen, begleitet. Sie erscheinen uns riesig, obwohl sie in ziemlich großer Höhe fliegen.

    Der Blick auf den Colorado ist atemberaubend schön. Wir beobachten ein paar Raftingboote, die ruhig unter uns dahingleiten.

    Wir gehen den Trail zu Ende und anschließend noch einmal zum Toroweap Point, wo wir nicht nur den Verlauf des Colorado Richtung Osten, sondern auch Richtung Westen sehen können.









    Richtung Westen befindet sich auch eine der härtesten Rapids und wir beobachten die Raftingboote, die sich dort durchzirkeln. Allerdings sind dies sehr große Boote und sie haben sogar einen Motor, den sie dafür einsetzen, wie es scheint.

    Zurück auf dem Campground wird wieder alles zügig abgebaut und verpackt und wir machen uns auf den Rückweg. Die ersten wirklich harten Meilen kosten mich wieder ein paar Nerven, sieht doch der Rückweg zunächst an manchen Passagen wieder unbezwingbar für mich aus.



    Klappt alles ohne Probleme, aber ich bin froh, als wir uns wieder auf einigermaßen zügig fahrbarer Gravelroad befinden. Wir nehmen eine andere Strecke, die fast parallel zur Strecke der Hinfahrt auf der #105 (Sunshine Route) verläuft, uns aber etwas weiter westlich in Colorado City wieder auf Asphalt bringt. Einige wenige Autos kommen uns entgegen, was uns erst mal ordentlich die Sicht ver“nebelt“, aber auch wir ziehen natürlich eine fette Staubwolke hinter uns her. Es gibt einen tieferen Wash, der kein Problem darstellt, und gelegentlich sehr tiefe Spurrillen. Aber wir bringen die Strecke ohne Zwischenfälle hinter uns.


    Zivilisation in Sicht!

    Das Ziel für heute ist nicht ganz klar definiert, ich habe vorgeschlagen, dass wir in den Snow Canyon SP fahren könnten. Allerdings habe ich mich nicht über mögliche Trails informiert, doch da werden wir sicher im Visitor Center fündig.

    Wir machen einen Zwischenstopp in Hurricane bei Walmart, ein paar Snacks werden eingekauft, dann geht es weiter nach St. George, wo wir zufällig auf den Outdoorladen „The Desert Rat“ stoßen. Dort finden wir unsere Lieblingsmüsliriegel, die CLIF-Bars, in allen möglichen Geschmacksrichtungen für einen knappen Dollar das Stück. Klar, wir nehmen einige mit. Sonst kaufen wir erst mal nichts und fahren weiter zum Snow Canyon.

    Das Thermometer steigt und kurz vor dem Parkeingang steht es bei 108° Fahrenheit. Was machen wir bei dieser Hitze im Snow Canyon? Wandern sicher nicht! Krisensitzung, die aber schnell Klärung bringt. Wir fahren wieder zurück und noch einmal in den Zion NP. Da gibt es wenigstens den Virgin River, in dem man sich abkühlen kann. Wir haben zwar keine Reservierung und die Zeit ist auch schon fortgeschritten, aber wir sind guter Dinge.

    Kurz vor halb sieben stehen wir am Parkeingang und auf der Schautafel prangt in roten Lettern „Campgrounds full“. Wir lassen uns nicht abschrecken, fragen schadet nicht.

    Wir fahren direkt beim Watchman CG vor und fragen sehr bescheiden nach einer gaaanz kleinen site für ein kleines Zelt. Was sind wir glücklich, als der Ranger sagt: „I think, I can help you.“ Die Group sites sind für heute nicht reserviert, so dürfen wir eine solche beziehen. Da könnten locker auch drei Autos mit drei oder mehr Zelten stehen, aber wir bekommen die riesige site ganz für uns allein. Im E-Loop, auf einer Anhöhe gelegen und vom Virgin River ein paar Gehminuten entfernt, aber das ist uns egal. Dafür haben wir einen direkten Blick auf den Watchman und später auf den Sternenhimmel, da hier oben nicht so viele dichte Bäume stehen, die uns die Sicht versperren.

    Toll! Wir sind happy. Morgen früh müssen wir zwar auf den South CG umziehen, da wir hier nur für eine Nacht bleiben können, aber das ist ja egal.

    Wir gehen mit Jeremie noch kurz zum Fluss, damit er noch ein wenig im Wasser spielen kann, aber es ist dort schon schattig und so ist das schnell zu kühl. Hat ihm trotzdem Spaß gemacht und morgen ist ja auch noch ein Tag.

    Dann verteilen wir unsere Habseligkeiten großzügig auf zwei von sechs möglichen Tisch-/Bank-Kombinationen und freuen uns, dass wir mal wieder etwas komfortabler das Essen zubereiten können, als das schon häufig der Fall war. Da hatte sich das Meiste auf dem Boden abgespielt.



    Wir müssen unsere Reste verwerten und machen uns Tomatensalat, Zucchini-Paprikagemüse und Nudeln mit Tomatensoße.

    Beim Feierabendbier noch Sterne gucken, ein Mini-Lagerfeuer mit den Holzresten vom Vorgänger machen, Campingwäsche auf unserer site in der völligen Dunkelheit (dann muss man nicht so viel an lassen) und dann geht’s ab ins Zelt.

  9. #109
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 22: Zion National Park: Northgate Peaks Trail in der Kolob Section

    Donnerstag, 20.08.2015:

    Nach einer angenehmen Nacht, in der es im Zelt nicht zu warm war, mache ich mich mit Robert noch vor dem Frühstück auf die Socken zum South CG. Wir wollen uns schon mal ein Plätzchen sichern, damit da nichts schief geht.

    Es ist noch vor 9 Uhr und es packen schon die ein oder anderen zusammen, aber es ist zunächst nichts frei, was uns anspricht. Wir kreiseln noch in einen anderen Loop und sehen eine recht kleine site, die aber schön im Schatten liegt und nicht weit vom Virgin River entfernt ist. Dort packt ein Pärchen gerade zusammen und ich frage schnell nach, ob sie abreisen. Ja, prima, dann montieren wir unser Tag gleich am Pfosten und haben unseren Platz sicher. Leider vergesse ich beim Herausfahren aus dem Campground, den Umschlag mit dem Geld gleich vorne einzuwerfen. Aber der Host wird ja nicht schon früh am Morgen alles kontrollieren. Trotzdem lassen wir uns nicht sehr viel Zeit mit dem Abbau unseres Zeltes auf dem Watchman CG, werfen alles nur locker und chaotisch ins Auto und fahren die paar Meter zum South CG. Dort ist schnell alles wieder aufgebaut und eingerichtet und wir machen uns gemütlich ans Frühstücken.

    Jeremie geht gleich nach dem Frühstück zum Fluss, um die Lage mal zu peilen. Der Strand ist hier sehr klein und man sieht, dass kürzlich wieder eine Flashflood einiges mitgerissen hat. Der Fluss ist aber hier viel schöner als an unserer Badestelle auf dem Watchman CG, wo er nicht sehr breit und tief war.

    Wir überlegen, welchen Trail wir heute laufen könnten. Ich schlage den Watchman Trail vor, den will ich schon lange mal laufen. Dann fällt mir ein, dass ich auf dem Rechner noch ein paar PDFs von citrusmilo.com habe, die schaue ich mir durch. Ich finde einen schönen Trail in der Kolob Section, die Wanderung zu den Northgate Peaks. Wir erkundigen uns im Visitor Center, ob die Kolob Terrace Road geöffnet ist, da ich bei der Herfahrt gestern auf Anzeigetafeln gelesen habe, dass diese zeitweise gesperrt ist. Dort sind gerade Bauarbeiten, die Straße wird asphaltiert. Der Ranger rät uns aber, schnell hinzufahren, da in der Mittagspause von 12 bis 13 Uhr die Autos passieren dürfen. Allerdings würden wir dann bis 16 Uhr auf dem Parkplatz festsitzen. Aber das ist egal, denn wir brauchen ja auch eine gewisse Zeit für den Trail.

    Die Kolob Terrace Road fährt sich in weiten Teilen bereits sehr komfortabel auf dem neuen Asphalt. Dazwischen gibt es noch einige Gravelstrecken oder alte asphaltierte Passagen, die schlimme Schlaglöcher haben. Kurz vor zwölf Uhr erreichen wir die Baustelle, müssen nur etwa 20 Minuten warten und dürfen dann dem Pilotcar bis zum Wildcat Canyon Trailhead hinterherfahren.





    Wir schultern die Rucksäcke und laufen los.



    Jeremie ist mit dem GPS (das wir aber nicht wirklich brauchen, denn der Weg ist leicht zu finden) wieder unser Guide. Es geht zunächst eine gute Meile auf dem Wildcat Canyon Trail entlang, über sandige oder schottrige Wege, an Wiesen vorbei, durch Wald, bis wir auf den Northgate Peaks Trail abbiegen.





    Ein sehr schöner Trail ohne großartige Steigungen, und nach knappen 2,5 Meilen sind wir am Ziel.
    Was für ein wunderschöner Flecken Erde hier!



    Und der Weg hierher vom Trailhead bis zum Ziel menschenleer. Der totale Gegensatz zum Rummel im Main Canyon. Wir machen eine Vesperpause und lassen uns viel Zeit, denn vor 16 Uhr kommen wir ja ohnehin nicht vom Parkplatz weg.







    Wir laufen gemütlich zurück, fotografieren Kleinkruscht auf dem Boden und sind dennoch 20 Minuten zu früh am Parkplatz, der noch abgesperrt ist.





    Ich fülle während der Wartezeit meine Trinkblase wieder auf, denn sobald wir zurück am Zion Visitor Center sind, möchte ich allein noch den Watchman Trail laufen. Jeremie will natürlich im Fluss spielen und Robert bleibt dann bei ihm.

    Kurz nach 16 Uhr kommt das Pilotcar angefahren, der Fahrer sammelt die Pylonen ein und wir fahren hinterher bis zum Ende der Baustelle.

    Eine wunderschöne Strecke, diese Kolob Terrace Road, vor allem bei der Rückfahrt mit tollen Ausblicken auf die Massive des Zion NP, die man nicht so häufig sieht. Wir halten mehrmals an und fotografieren.





    Kurz vor Rockville, bereits wieder auf dem asphaltierten Highway #9, leuchtet plötzlich die Anzeige für den Reifendruck. Noch bevor wir mutmaßen können, was die Ursache ist, fährt Robert vorsichtig rechts ran – flat tire!!

    Na prima, wie das jetzt? Nachwehen unserer Offroadtouren können das wohl kaum sein. Robert wechselt den Reifen, der spare tire ist glücklicherweise ein fullsize tire, und begutachtet den Plattfuß: Ein kreisrundes Loch, etwa 4mm im Durchmesser, wie hineingestanzt in unseren Reifen. Das war irgendwas Fieses, Spitziges auf der Straße.

    Nach einer knappen halben Stunde sind wir wieder startklar und ein weiteres Mal muss ich den Watchman Trail auf unbestimmt verschieben, weil mir das zeitlich jetzt nicht mehr reichen würde.

    Egal, wir gehen, nachdem Robert mit der Autovermietung telefoniert hat, alle zusammen zum Fluss und genießen die Abkühlung dort. Jeremie baut Dämme, lässt Sand in den Fluss rieseln und ist ganz in seinem Element.





    Abends dann wieder Restegrillen. Wir haben noch Süßkartoffeln, einen Rest Nudeln vom Vortag, etwas Gemüse und machen uns noch eine Tüte unseres Trekkingessens warm. Letzten Endes war dies völlig überflüssig, da wir nach dem Snacken der Süßkartoffeln eigentlich schon pappsatt sind.

    Tja, und so sind wir leider schon wieder fast am Ende unseres Urlaubs angelangt: Der letzte Abend auf einem Campground, die letzte Nacht im Zelt. Viel zu schnell ging die Zeit vorüber. Aber es war ganz wunderbar. Morgen geht's zurück nach Las Vegas.

  10. #110
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 23: Zion NP - St. George - Las Vegas

    Freitag, 21.08.2015:

    Wir lassen uns nicht hetzen und packen in aller Ruhe nach dem letzten Open-air-Frühstück des Urlaubs unseren Kram zusammen. Alles, worauf wir schon jetzt verzichten können, stellen wir gleich mal beiseite.

    Es ist ein reges Kommen und Gehen auf dem South Campground, gestern wie heute. Und so sind auch jetzt schon wieder Camper unterwegs, die an unserem Platz Interesse zeigen. Wir sind fast fertig und die vier jungen Leute freuen sich, dass sie die site übernehmen können. Ich biete gleich noch unsere Kühlbox an, die sie gerne nehmen und gleich befüllen. Auch ein paar andere Dinge wechseln den Besitzer. Endgültig packen können wir erst im Hotel, unsere Plastikboxen brauchen wir im Moment noch. Unseren Gasgrill entsorge ich in der Mülltonne, schade eigentlich, er hat uns gute Dienste geleistet. Aber er ist dermaßen voller Fett und verkohlten Essensresten, dass ich den niemandem anbieten mag. Und auf gründliches Putzen hab ich keine Lust.

    Wir rollen Richtung Las Vegas und die erste Station ist der Car-Wash in La Verkin. So, wie unser Auto im Moment aussieht, können wir es unmöglich abgeben. Nach vier Waschgängen á 5 Minuten erstrahlt der Toyota in neuem Glanz, das staubige Interieur hat Robert schon auf dem Campground ein wenig abgeputzt. So, das sollte reichen, den Rest übernimmt die Autovermietung.

    Dann fahren wir weiter nach St. George, noch einmal in den tollen Outdoorladen "The desert rat". Heute sind wir in Kauflaune und einige wasserdichte Stoffsäcke, Flip-Flops und eine kleine Fototasche wechseln den Besitzer.

    Wir machen uns auf die Suche nach einem Tire Repair. Bis wir in Las Vegas sind, fahren wir fünf Werkstätten an, aber keine hat den passenden Reifen vor Ort. Dann lassen wir das mit der Reparatur eben bleiben, wir haben es zumindest mehrfach versucht.

    In einem Walmart in Las Vegas kaufen wir uns ein gegrilltes Hühnchen und ein paar Brötchen, sowie eiskalten Orangensaft. Das verspeisen wir etwas später in unserem Hotel.

    Wir haben uns für das Hotel Eastside Cannery entschieden, ein relativ kleines Hotel auf dem Boulder Highway, direkt neben dem Sam´s Town RV Park.





    Unser Zimmer mit zwei Queensize Betten gefällt uns sehr gut und sieht ziemlich neu aus. Leider ist in dem Casino des Hotels das Rauchen gestattet, das ist nun nicht sehr einladend, wenn man hineingeht, aber das wussten wir. Dafür haben wir kurze Wege, das ist wesentlich wichtiger. Denn wir müssen einige Male laufen, bis wir alles aus dem Auto aufs Zimmer gebracht haben. Jeremie will am liebsten gleich in den Pool, aber wir sollten schon zuerst mal packen, sonst wird es uns am Abend zu spät. Er ist geduldig und beschäftigt sich mit seinen Legos, bis wir soweit sind.

    Bis wir zum Pool kommen, ist es schon schattig dort, aber immer noch weht ein Heißluftfön, der uns nach dem Baden schnell trocknet. Sehr nett hier am Pool. Es gibt Handtücher, die man sich nehmen darf, einen Hot Tub und schöne Liegen. Der Pool ist zwar mehr eine Pfütze, keinen Meter tief an der tiefsten Stelle, aber zum Planschen reicht es aus. Allmählich dämmert es und unser Hotel wird in wechselnden Farben beleuchtet, ich find das toll und mache unzählige Bilder. Es läuft die ganze Zeit Musik aus den 50ies und 60ies, auch das find ich gut. Passt irgendwie dazu.





    Wir ziehen uns um und fahren nochmal auf den Strip, weil wir für Jonas im Hard Rock Café ein Shirt kaufen wollen. Etwa 10 Meilen sind es bis dort hin, aber es dauert, weil viel los ist auf den Straßen. Wir wissen nicht genau, wo wir am besten parken sollen, verfransen uns erst mal auf dieser riesigen Straße, die uns einen erforderlichen U-Turn verweigert...

    Dann steuern wir das Parkhaus des Monte Carlo an, was zwar von der Lage gut passt, aber auch bedeutet, dass wir uns durch ein ziemlich großes Hotel-Casino durchplagen müssen...

    Im Hard Rock Café erstehen wir ein schönes Shirt für unseren Großen, und Jeremie sucht sich lieber eine Cap aus, da die Kinder T-Shirts mehr breit als hoch sind und eine unmögliche Passform haben.

    Anschließend essen wir dort noch was und fahren zurück ins Hotel. Es ist schon reichlich spät, aber noch nicht zu spät für unseren am Nachmittag gekauften Six-Pack Coronitas. Nachdem wir unseren restlichen Kram verpackt haben, genießen wir, auf dem Bett sitzend, aus den kleinen Fläschchen „unser“ Urlaubsbier. Jeremie schläft längst, ihn hat es nach dem Duschen sofort umgehauen.

  11. #111
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Tag 24: Heimreise... Bye bye Las vegas...

    Samstag, 22.08.2015:

    Wir stehen früh auf. Obwohl ich den online-check-in für unseren Condorflug schon gestern gemacht habe, wollen wir zeitig am Flughafen sein. Zuvor steht ja noch der Zubringer nach Seattle mit Alaska Air an.
    Was wir nicht mehr brauchen (große Plastikkisten, dünne Schlafsäcke, ein paar Klamotten und Kleinkram), lassen wir mit einem Vermerk im Hotelzimmer zurück. Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen. Das restliche Gepäck wandert wieder auf dem erfreulich kurzen Weg ins Auto zurück. Robert fotografiert noch das Loch in unserem platten Reifen, man weiß ja nie, ob man das noch für irgendwas braucht.

    Die Fahrt zur Rental Car Station läuft – abgesehen von einem Tankstopp - so früh am Tag noch ohne irgendwelche Verzögerungen.

    Die Abgabe geht ebenso schnell vonstatten. Der spare tire sticht natürlich sofort ins Auge, die Mitarbeiterin will gleich wissen, ob wir das Auto tauschen wollen. Nein, leider müssen wir heute wieder zurück, unser Urlaub ist vorbei. Wir gehen kurz ins Büro, um die Formalität wegen des platten Reifens zu klären. Obwohl in meinen ADAC-Unterlagen zu lesen war, dass die Kosten zunächst meiner Kreditkarte belastet und erst später wieder erstattet werden, läuft es doch anders. Die Dame im Büro entlässt uns gleich wieder und meint, wir hätten ja eine Reifenversicherung und somit wäre alles in Ordnung, wir müssten nicht in Vorleistung gehen. Noch besser.

    Abgesehen von unserer schweren Kiste (32kg!!), kriegen wir alle Taschen einigermaßen einfach ins Shuttle zum Flughafen gewuchtet.

    Am Schalter von Alaska Air ist noch nicht viel los. Wir legen die erste Tasche aufs Band, 24,8kg. Etwas unvorbereitet trifft uns der Satz: „It´s too heavy!“ Ähem, nein, sagen wir, ist sie nicht, denn wir haben für den Rückflug Premium Eco gebucht und haben also pro Nase 32kg Freigepäck. Einige Tastenclicks später meint die Mitarbeiterin, ok, 25kg pro Gepäckstück sei in Ordnung. Das sei aber die Obergrenze. Ich kann und will es nicht glauben, habe ich doch extra wegen des Zubringerfluges bei Alaska Air die Hotline bemüht, um dies zu klären. Die Antwort dort lautete: Wenn der Flug auf einem Ticket sei, der Aufenthalt in Seattle nicht länger als x (ich glaube 10) Stunden, dann gelten die Bedingungen des Condorfluges. Wir diskutieren, sind reichlich verärgert, aber auch über uns, dass wir uns diesbezüglich mit einer telefonischen Aussage zufrieden gegeben und nicht eine schriftliche Bestätigung eingefordert haben. Eine weitere Mitarbeiterin kommt hinzu, sagt uns nochmal dasselbe, 25kg sind das Maximum. Sie rechnet uns freundlicherweise die Gebühren aus, die wir für unser Übergepäck zu bezahlen haben: 130,- $. No way! Ob wir das zahlen wollen? Sicher nicht! Dann müssen wir auspacken. Ich koche vor Ärger, entschuldige mich aber gleichzeitig bei den beiden Damen, da ich doch weiß, sie trifft keine Schuld.

    Wir ziehen erst mal von dannen. Ich möchte versuchen, ein weiteres Mal mit der Hotline zu telefonieren. Notfalls müssen wir alles nochmal aus- und umpacken, unsere Gallone Eistee als Mitbringsel für Jonas, sowie sämtliche gekauften Müsliriegel verschenken, und die Wanderschuhe anziehen, dann bekommen wir das vielleicht irgendwie hin mit den 25kg... Wir wollen nicht drüber nachdenken... ...und kommen auch nicht dazu. Denn plötzlich steht die Alaska Air Mitarbeiterin wieder neben uns. Für dieses eine Mal würden sie eine Ausnahme machen, wir hätten einen langen und anstrengenden Tag vor uns und sie wollen uns nicht unnötig stressen. Wir sollten einfach wieder zum Schalter kommen, sie würden das jetzt so durchgehen lassen. Ernsthaft? Meine Güte, wie nett. Wir bedanken uns hunderttausend Mal und schweben förmlich zur Sicherheitskontrolle.

    Spaßeshalber investiert Robert an einem Spielautomaten einen Dollar. Er meint, man müsse doch wenigstens einmal spielen, wenn man schon in Las Vegas sei. Natürlich ist der Dollar schnell verspielt, wir haben aber auch überhaupt nicht durchschaut, wie dieser Automat funktioniert oder worauf es da ankommt.

    Dann organisieren wir uns ein Frühstück und üben uns in Geduld. Wir sind ein wenig früh dran, aber besser so als anders.

    Im Flugzeug sitzen wir in der letzten Reihe, bei dem kurzen Flug aber sowieso egal.

    Ein letzter Blick auf Las Vegas...





    Kurz nach dem Start holt Jeremie nach, was ihm fehlt: Schlaf! Den zweistündigen Flug verschläft er fast komplett.

    Am Flughafen in Seattle suchen wir uns was zum Mittagessen und werden fündig bei Qdoba, einem mexikanischen Schnellrestaurant. Die Speisen werden frisch zubereitet und es schmeckt ganz ausgezeichnet.
    Ein schöner Flughafen, finden wir. Am Foodcourt werden wir mit guter Live-Musik beim Essen unterhalten.

    Am Gate fragen wir, ob es eine Möglichkeit gibt, wenigstens zwei Plätze nebeneinander zu bekommen, da ich eine rechtzeitige Sitzplatzreservierung verschlafen hatte. Da aber alles voll ist, wird mir empfohlen, einfach die Passagiere im Flugzeug anzusprechen, vielleicht sei jemand zu einem Tausch bereit.

    Und tatsächlich, ein sehr netter Mann tauscht ohne zu Überlegen, als ich ihn frage. Dankbar nimmt Jeremie neben mir in der Mittelreihe Platz, so kann er sich beim Schlafen an die Mama lehnen, anstatt an einen fremden Mann... Ich bedaure sehr, dass ich die Sitzplatzreservierung verschlafen habe, denn eigentlich bin ich ein leidenschaftlicher „Rausgucker“, schaue ständig aus dem Fenster und mache zahlreiche Bilder. Das geht nun in der Mittelreihe eben gar nicht, sehr schade...

    Dafür sind wir dankbar um die zusätzlichen 15cm Beinfreiheit, die doch ein großes Maß an Komfort mit sich bringen. Einige Zeit später kommt ein warmes Abendessen („Mama, mit richtigem Besteck!!“), und das Unterhaltungsprogramm ist auch sehr umfassend. Ich schaue ein paar Filme an und döse dann ein wenig vor mich hin, Jeremie schläft irgendwann und auch Robert, der schräg vor mir sitzt, scheint sehr entspannt zu atmen.

    Mitten in der Nacht... BINGO!... Licht an, es gibt Frühstück... Nein, ist ja gar nicht mitten in der Nacht, oder doch? Jedenfalls scheint die Sonne grell ins Flugzeug, gefühlt wollen wir schlafen, aber eben nur gefühlt. Jeremie stört sich nicht dran, ignoriert sein Frühstück und schläft weiter. Robert und ich essen das leckere Croissant und den Früchteteller. Nach Rucolasalat mit Tomaten ist mir so früh am Morgen noch nicht, da picke ich nur die Trauben raus.

    Und schwupps, sind es nur noch zwei Stunden bis Frankfurt, ging eigentlich ganz flott...

    Dort angekommen, warten wir nur kurz auf unsere ersten beiden Taschen und lang, länger, noch länger... … auf unsere Zarges-Box. Das ewige Drama, kommt sie am normalen Gepäckband an oder beim Sperrgepäck? Weder hier noch dort eine Spur von unserem Sorgenkind. Wir warten ewig lange, bis irgendwann klar ist, die kommt heute nicht mehr. Denn auch etwa zehn andere Passagiere gehen leer aus. Also warten wir weiter... am Lost&Found-Schalter. Wir sehen das recht gelassen, am Ende des Urlaubs ist das keine große Sache. Eigentlich für uns von Vorteil, darf doch ein anderer die 32kg bei uns zu Hause anschleppen...

    Dann weiteres Warten auf das Shuttle, das uns ins Hotel Mercure nach Kelsterbach bringt, wo unser Auto geurlaubt hat. Schnell alles eingepackt und ab nach Hause. Um 14:30h sind wir da, freuen uns, unseren Großen wiederzusehen und verbringen den Rest des Tages mit Auspacken und Sortieren von Wäsche und Krempel.

    Die Zarges-Box kommt übrigens unbeschadet mit viertägiger Verspätung per DHL bei uns zu Hause an.

    Und wieder ein Urlaub vorüber, mit dessen Planung ich mich seit vielen Monaten beschäftigt hatte. Ein voller Erfolg, es hat alles bestens geklappt und wir würden jederzeit wieder mit SUV und Zelt verreisen.

  12. #112
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    oh schade, schon wieder vorbei


    So schön! Wie immer mit phantastischen Bildern . Und eine echt schöne Tour, die Ihr Euch da rausgesucht habt.
    Wie du siehst, habe ich ja so den einen oder anderen Punkt übernommen.
    Die Meta-Daten der Sternbilder hätte ich gerne , bitte


    Wie habt Ihr das eigentlich mit der Autobatterie so gemacht? Auf fast allen Bildern stehen die Autotüren offen. Habt Ihr alle Lichter ausgemacht oder haben die gebrannt und die Batterie hat so lange durchgehalten? Wäre ja blöd, wenn mann in der Pampa steht so ganz alleine und das Auto springt nicht mehr an....
    Bzgl. "Best practise"-Campen werde ich Dir/Euch dann demnächst noch einmal ein Loch in den Bauch fragen, also richtet Euch schon mal drauf ein. Marwin hat auch darauf bestanden, dass wir beim Fertigessen auf Eure Marke umsteigen
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  13. #113
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Zum guten Schluss... Das Fazit unserer SUV- und Zelttour 2015

    Wieso eigentlich SUV und Zelt?

    In den letzten Urlauben im Südwesten blieb immer irgendetwas liegen. Die Liste der "To-Do's" auf nicht asphaltierten Wegen wurde immer länger...

    Aber eigentlich war ein ganz anderer Urlaub geplant: Kanada... Leider zu der uns möglichen Reisezeit mit RV für unseren Geschmack zu teuer.

    Wer war unterwegs?


    Elli und Robert mit unserem jüngeren Sohn Jeremie (9 Jahre).

    Was und wo haben wir gebucht?

    Im ADAC Reisebüro meines Vertrauens habe ich im Dezember 2014 die Flüge gebucht.

    Flug:
    FRA-LAS: mit Condor, in der ECO gewohnt knapp mit der Beinfreiheit, zusätzlich Premium Entertainment gebucht. Direktflug wie immer sehr angenehm.

    LAS-SEA: mit Alaska Air
    SEA-FRA: mit Condor, beim Rückflug in der Premium ECO

    SUV:
    Fullsize SUV gebucht über ADAC online. Wir bekamen einen Toyota 4RUNNER, der für unsere Touren das optimale Fahrzeug war.

    Hotel für die erste Nacht in Las Vegas:
    Stratosphere Hotel & Casino, gebucht über booking.com
    Select Room mit zwei Queensize Betten, unbegrenzter Zugang zur Aussichtsplattform auf dem Tower. Für eine Nacht absolut in Ordnung.

    Hotel für die letzte Nacht in Las Vegas:
    Eastside Cannery, am Boulder Highway gelegen, gebucht über booking.com
    Sehr schönes neu renoviertes Zimmer, kurze Wege, Casino leider verraucht, ist aber klein, man ist schnell bei den Aufzügen.

    Außerdem noch vorab im Internet reserviert:
    - ein paar wenige CGs (Quail Creek SP CG, Watchman CG, Kodachrome Basin SP CG, Escalante Petrified Forest SP CG)
    - Backcountry Permit für den White Rim Trail, mit Übernachtung auf dem White Crack CG

    Allgemeines zum Reisen mit Zelt:

    Ordnung im Auto:
    Haben wir erst nach ein paar wenigen Tagen so richtig organisiert bekommen. Ist absolut unabdingbar, wenn man nicht jeden Tag mehrmals alles suchen will...
    Große und kleine Plastikkisten mit unterschiedlich farbigen Deckeln erleichtern das schnelle Finden aller, auch kleiner Dinge.

    Was hatten wir speziell für's Camping dabei oder noch gekauft?
    - ein Dreimannzelt mit viel Moskitonetz am Innenzelt für bessere Belüftung (lässt halt leider auch den ganzen Sand durch...)
    - ein gutes und variables Tarp (hat sich als Sonnen- sowie auch als Regenschutz bewährt)
    - unsere kleinen (niedrigen) und leichten Campingstühle (so konnten wir bei Regen unter dem Tarp essen, was glücklicherweise nur einmal erforderlich war)
    - extrem gute Iso-Luftmatratzen und aufblasbare Kissen
    - Seidenschlafsäcke und leicht wattierte Schlafsäcke
    - eine kleine Gaslampe
    - einen PRIMUS Gaskocher
    - ein 25l Wasserkanister, der uns mit fließend Wasser versorgte
    - ein großer und stabiler Klappspaten
    - Outdoorseife
    - mehrere Plastikboxen in unterschiedlichen Größen mit unterschiedlichen Deckelfarben. So fand alles seinen festen Platz und wir mussten nicht suchen (siehe ==> Ordnung im Auto!).
    - ein Wanne zum Spülen und sich Waschen (Wasser wurde in den pit toilets oder flush toilets entsorgt)
    - ein handlicher leerer 3Liter-Wasserbehälter, der zur Campingdusche (einfach viele kleine Löcher in den Schraubdeckel stupfen) umfunktioniert wurde, hat uns so manche fehlende Dusche ersetzt.
    - der wieder absolut bewährte Backyard Gasgrill für 19,98$, den wir schon zum wiederholten Male kauften. Zum Grillen, Kochen, Toasten absolut super geeignet.
    - unsere Zargesbox, ideal als "Fresskiste" für Lebensmittel, die keine Kühlung brauchen. Bei Bedarf auch als Sitz oder Tisch nutzbar.
    - ein Cooler aus stabilem Kunststoff, dieser wurde entweder mit einem Eisblock oder chrushed Ice bestückt, bei großer Hitze auch mit beidem. Chrushed Ice kann in Zipbeuteln gut in der Kühlbox verteilt werden. Den Eisblock haben wir in einem wasserdichten Textilsack in die Kühlbox gelegt, damit nicht alles im aufgetauten Eis herumschwimmt...

    Wo haben wir gezeltet?
    Wir hatten mehrere einsame Nächte, an denen wir gänzlich allein waren (White Crack CG auf dem White Rim Trail) oder zumindest fast (White Pocket und Toroweap Point), was absolut genial, aber nachts auch ein wenig scary war.

    Ansonsten haben wir im Quail Creek SP, Zion NP (Watchman CG), Kodachrome Basin SP, Escalante Petrified Forest SP, auf dem Fruita CG im Capitol Reef NP, in Moab (in der Nacht vor dem White Rim Trail), auf dem Horsethief CG bei den Canyonlands, auf dem Squaw Flat CG im Canyonlands Needles District, im Natural Bridges NM, am Lone Rock Beach, am Grand Canyon North Rim und am Ende spontan nochmal zwei Tage im ZionNP (einmal Watchman, einmal South CG) gezeltet.

    Die ersten vier Stationen (plus der White Crack CG) waren reserviert, an allen anderen CGs sind wir auch ohne Reservierung untergekommen, manchmal mit Glück die letzte Tent site erwischt (Fruita CG), manchmal völlig problemlos eine site bekommen (Squaw Flat CG, war nachmittags noch sehr leer, es war sogar nur der A-Loop offen). Sogar auf dem Watchman hatten wir am vorletzten Tag bei später Ankunft nach 18 Uhr Glück, dass die Group Tent sites nicht reserviert waren und wir eine von diesen für eine Nacht beziehen konnten.

    Die Hitze in den Sommerferien:
    Wieder war klar, dass es heiß sein würde. Tagsüber war es fast überall heiß (Zion NP, Kodachrome Basin SP, Escalante, Capitol Reef NP, Canyonlands NP, Natural Bridges NM, Grand Canyon North Rim) bis sehr heiß (Quail Creek, rund um Page, Lee´s Ferry, Toroweap Point, Las Vegas). Meist konnten wir im Zelt trotzdem gut schlafen. Beim Wandern wurden wir allerdings hin und wieder ausgebremst, weil wir unserem Sohn nicht zuviel zumuten wollten und ihm, aber auch uns mal Abkühlung im Wasser gegönnt haben.
    Regen hatten wir im Capitol Reef NP und sehr selten mal ein Gewitter.

    So ist unsere Route verlaufen:


    Karte 1:

    Karte 2:

    Strecken/Highlights, die auch mit Wohnmobil möglich sind:

    - Quail Creek CG aus Ausgangspunkt für den Taylor Creek Trail
    - Watchman CG im Zion NP mit allen Touren, die dort per Shuttle angefahren werden können
    - Kodachrome Basin SP CG mit vielen schönen Trails, einige durch kurze Offroad Passagen erreichbar (mit Womo unter Umständen fraglich). Tolle Trails starten aber auch direkt vom CG.
    - Escalante Petrified Forest SP CG
    - Lower Calf Creek Falls
    - Capitol Reef NP
    - Canyonlands NP Island in the Sky District und Needles District
    - Natural Bridges NM
    - Lone Rock CG
    - Navajo Bridge und Lee's Ferry
    - Grand Canyon North Rim

    Strecken/Highlights, für die wir unseren SUV brauchten:

    - Yant Flat
    - Grosvenor Arch (CCR)
    - Devils Garden (HITRR)
    - Cathedral Valley
    - White Rim Trail
    - Muley Point (-> Moki Dugway, 2. Bild, geht aber mit RV)
    - White Pocket
    - Toroweap Point

    Wie viele Meilen sind wir gefahren?

    Insgesamt sind wir an 22 Reise(fahr)tagen 2568 Meilen gefahren. Die längste Tagesetappe war 226 Meilen. Weil wir mit einem SUV unterwegs waren, fuhren sich die Strecken allesamt flotter als mit einem RV.

    Wieviel hat uns der Urlaub gekostet?

    Flug: 3.608,00 €
    SUV: 1.236,00 €
    Benzinkosten: 450,00 €
    Hotels in Las Vegas: 140,00 €
    Park, sleep & fly Kelsterbach: 210,00 €
    Supermarkt (Lebensmittel und Campingzubehör): 1.173,00 €
    Campgrounds: 279,50 €
    Permits (inkl. 2x Campgroundgebühren): 42,50 €
    Essen gehen: 234,00 €
    Sonstiges (laundry, tips, Parken, Karten,...): 115,00 €
    Einkäufe und Mitbringsel: 285,00 €
    Gesamt: 7.773,00 €

    Würden wir wieder mit SUV und Zelt verreisen?

    Auf jeden Fall! Ganz bestimmt war das trockene Wetter ein ganz großer Pluspunkt für eine solche Reise. Wir haben es genossen, spontan mit Zelt trotzdem auf den CGs unterzukommen, ohne vorgebucht zu haben. Auf manchen Plätzen hätten wir ohne Zelt gar nicht übernachten können, weil man mit Wohnmobil niemals hinkommt. Ok, wir hätten natürlich - ohne Zelt - unter freiem Himmel schlafen können...
    Wir kamen mit dem SUV flott voran, es war angenehm leise beim Fahren. Vieles dauert beim Zeltcamping etwas länger und ist etwas aufwändiger (kochen, spülen, sich waschen oder duschen, Zelt und Interieur aufbauen) und der nächtliche Toilettengang nervt einfach... Kann man aber drüber hinwegsehen.

    Vielen Dank, dass ihr mit uns gereist seid. Es ist immer wieder schön, eine Reise durch das Schreiben des Berichtes gedanklich noch einmal zu erleben.

    Elli, Robert und Jeremie

  14. #114
    ...am liebsten weit weg Avatar von robbelli
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    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Wie habt Ihr das eigentlich mit der Autobatterie so gemacht? Auf fast allen Bildern stehen die Autotüren offen. Habt Ihr alle Lichter ausgemacht oder haben die gebrannt und die Batterie hat so lange durchgehalten? Wäre ja blöd, wenn mann in der Pampa steht so ganz alleine und das Auto springt nicht mehr an....
    Hi Steffi,
    einfach das Licht ausknipsen.

    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Bzgl. "Best practise"-Campen werde ich Dir/Euch dann demnächst noch einmal ein Loch in den Bauch fragen, also richtet Euch schon mal drauf ein. Marwin hat auch darauf bestanden, dass wir beim Fertigessen auf Eure Marke umsteigen
    Mein Fazit hilft dir da vielleicht schon ein Stück weiter und wo´s noch klemmt, frag einfach. Beim Trekkingessen wünsche ich dir viel Erfolg bei der Suche, ich habe leider nichts mehr von dieser Marke gefunden und konnte nur die "Reste" von 2014 mitnehmen.

  15. #115
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Herrlicher Reisebericht Elli! Eine fantastische Tour der etwas anderen Art und für Jeremie bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis.Danke, dass wir mitreisen durften.

  16. #116
    Hallo Elli,

    ich habe heute Nachmittag deinen Reisebericht in einem Rutsch durchgelesen. Sehr anschaulich und unterhaltsam geschrieben, mit zahlreichen superschönen Bildern. Einfach megatoll!!!!!

    Vielen Dank für deine Arbeit, die so ein Reisebericht mit sich bringt.

    Liebe Grüße aus Tucson,

    Christine

    edit: Mit was für einer Kamera bist du unterwegs?
    Liebe Grüße aus München
    Christine


    Ob sich ein Weg lohnt, erkennt man erst, wenn man aufgebrochen ist.


    Unser 5-jähriges US-Abenteuer könnt Ihr hier ansehen: Debby & Faya in Amerika

    Die Neuzeit gibt es unter: Quer durch die Welt

  17. #117
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    Hi Elli, vielen Dank für deinen tollen RB mit sehr schönen Bildern.
    Nachher habe ich auch den Rückflug vor mir LAS - FRA mit Condor. Sitzplatz konnte ich nicht buchen, weil man das neuerdings 77 h vorher machen muss, wenn man kostenlos buchen könnte.

    LG
    Renate

  18. #118
    Kanadier Avatar von Kali
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    Hallo Elli,
    auch ich hab jetzt deinen RB bis zum Ende gelesen.
    Danke für, wieder einmal, nen tollen, nie langweilig werdenden Bericht mit beeindruckenden Bildern.
    Auch ein Fazit finde ich immer klasse.
    Gruß Kali

    2001 2007 2012 2017 2023


  19. #119
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    So, jetzt habe ich auch noch den Rest gelesen, liebe Elli!
    Vielen Dank für den sagenhaften Bericht und die klasse Bilder!
    Bei einigen Situationen hatte ich ein Dejavue! Zum Beispiel bei euren Duschorgien!
    Bei einigen Ecken stehen Überlegungen an, die auch mal zu besuchen. Alles natürlich auch vom Wetter abhängig.
    Danke auch für das ausführliche Fazit.
    Ich freue mich schon wieder auf eure nächste Reise, in welcher Kombination auch immer die stattfinden wird und wohin sie führt!
    Denn Berichte wird es doch sicher auch weiterhin hier geben?!
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  20. #120
    Amerikaner Avatar von zeller
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    Steine, Stille, Sternenhimmel – die SUV- und Zelttour ab/bis Las Vegas im Sommer 2015

    Ich möchte auch vielmals Danke sagen... Ein wunderschöner Bericht mit super Bildern

    Bin sehr gerne mit gereist

    GLG Roland

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