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Thema: DC, NYC und Neuengland im September 2015

  1. #21
    hat schon von Amerika gehört
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    Guten morgen Forum,

    schön das wir immer mehr werden! Und das jetzt anscheinend auch die Darstellung der Fotos funktioniert.
    Aber es überrascht mich grade ein wenig dass der Osten scheinbar wenig Liebe von den RDA Mitgliedern erfährt. Woran das wohl liegen mag!?

    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Och, meine großen erwicht es auch regelmäßig.
    Und ein AUfstand immer mit den elektronischen Gerätschaften, von denen die ja auch immer eine große Menge dabei haben
    Ich glaube weniger das es etwas mit dem Geschlecht zu tun hat. Dann schon eher die technische Ausrüstung. Meine Liebste schleppt auch immer einen ganzen Rucksack von mit "Kamera" mit sich rum.

    Zitat Zitat von Linedancer Beitrag anzeigen

    Habt ihr dann nicht den EZ Pass genommen? Ist der nicht nötig? Ich dachte an der Ostküste gibts auch so viele Mautstrecken
    Nein, wir haben den Pass nicht genommen. Wir planen unsere Route meist sehr genau voraus. Daher war ich mir sehr sicher das wir nur an drei Punkten überhaupt Maut zahlen würden (Outerbrigde Crossing nach Staten Island, NJ Turnpike und I-90 östlich von Niagara Falls, NY). Alle anderen Mautstrecken haben wir bewusst umfahren - man will ja schließlich was vom Land sehen
    Aber grundsätzlich hast du Recht. Es gibt jede Menge Mautstraßen. Und wenn man einfach drauf losfährt und/oder sich um die Maut keine Gedanken machen möchte ist der EZ-Pass sicherlich eine feine Sache. Für uns war es einfach günstiger die dreimal Mal Maut einfach bar zu zahlen.

    Zitat Zitat von pietja Beitrag anzeigen
    In dem Hotel haben wir 2011 auch genächtigt, allerdings war das Restaurant, als wir es brauchten, geschlossen.
    Die Lage fanden wir auch super.
    Hihihi... was für eine kleine Welt.
    Wie gesagt... Wir können dieses Best Western auf jeden Fall auch empfehlen.

    Gruß
    P

  2. #22
    hat schon von Amerika gehört
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    Sonntag, 06.09.2015

    Der Wecker klingt um sieben. Wir wachen auf. Kein Jetlag… Cool! Gar nicht cool ist hingegen das Wetter. Schon am frühen Morgen ist es ordentlich warm… Im Laufe des Tages sollte richtig heiß werden. Eigentlich überhaupt nicht mein Wetter, aber als Gegenleistung gibt es strahlend blauen Himmel – optimal für tolle Urlaubsfotos. Wir lassen es langsam angehen. Für unser erstes Frühstück haben wir uns einen kleinen Diner ein paar Straßen ausgesucht. Bei „Edith’s“ gibt es Omeletts mit Bacon & Cheese. Dazu Toast & O-Saft. Ahhh… Amerika hat uns wieder.

    Wir lassen das Auto heute stehen. Es geht über eine kleine Fußgängerbrücke direkt vom Hotel zum Arlington National Cemetery. Noch in Sichtweite des Hotels liegt das US Marine Corps War Memorial. Wenn auch überlebensgroß ist dieses Mahnmal verglichen mit dem was noch kommen wird geradezu dezent. Was uns wirklich beeindruckt hat sind die zahllosen Amerikaner die, teilweise in Uniform, teilweise in zivil, das Mahnmal besuchen – oft tränenüberströmt. Da merkt man dass diese Mahnmale in den Staaten eine ganz andere Bedeutung haben als vielleicht in Deutschland. Gleiches werden wir im Übrigen auch später noch mal am Vietnam Veterans Memorial erleben.



    Der National Cemetery ist in diesem Bereich eher ein großflächiger Park als ein Friedhof.





    In Verbindung mit dem tollen Wetter wirklich toll. Wir schlendern von Schatten zu Schatten um der Sonne zumindest ein wenig aus dem Weg zu gehen und haben inzwischen den zentralen Teil um das Amphitheater erreicht.





    Wir besuchen das Grab von JFK und erklimmen den Hügel zum Arlington House von wo man sogar einen Blick auf das Pentagon werfen kann.



    Ein Highlight ist mit Sicherheit der Wachwechsel am „Tomb of the unknown soldier“. Streng nach Protokoll abgehalten ergibt sich tatsächlich eine sehr besondere Stimmung.





    Eine Dame meinte aber tatsächlich während der Zeremonie telefonieren zu müssen… und wurde vom „Guard“ prompt, mehr als deutlich, darauf hingewiesen dass das eine wirklich sehr dumme Entscheidung war (ich das hatte bisher nur ein einem YouTube Video gesehen). Von unserem Standort aus konnte ich Gute zwar nicht sehen. Aber vermutlich war sie danach so klein mit Hut.



    Arlington National Cemetery hat uns vor allem durch seine Vielfalt wirklich sehr beeindruckt. Von der absolute Ruhe während der „Changing of the Guard“ Zeremonie über die weiten parkähnlichen Felder, die kaum an einen Friedhof erinnern bis zum touristischen Trouble der teilweise erstaunlich laut und irgendwie sehr amerikanisch ist. Danach machten wir uns durch die endlosen Felder mit Reihen von Grabsteinen auf den Weg Richtung Ausgang und nehmen dort die U-Bahn bis in den Norden.







    Nächster Stopp ist die National Cathedral. Das eigentliche Highlight hier sind aber die grade laufenden Rasensprenger. Wir haben mittlerweile längst die 30° Marke geknackt und die Versuchung ist tatsächlich groß.



    Schließlich geben wir uns aber mit einem kleinen Picknick auf einer der vielen Parkbänke zufrieden. Immerhin sorgt der Dunst des Rasensprengers für ein wenig angenehmere Luft. Die Kirche selbst hinterlässt bei uns einen gespaltenen Eindruck. Auf der einen Seite wirklich groß und toll anzusehen. Auf der anderen Seite fragen wir uns wer vor grade mal hundert Jahren die zweifelhafte Idee hatte ein solches Monstrum zu bauen. Morgen werden wir feststellen … In Washington mag man große, prächtige Marmorbauten.





    Wir machen uns ganz langsam auf den Rückweg Richtung Motel und sehen dabei viele diplomatische Vertretung aller möglichen Länder, das irgendwie sehr andere Georgetown und überqueren schließlich auf der Francis Scott Key Bridge wieder den Potomac nach Arlington.





    Beim Abendessen reicht es nur noch zu Sandwiches von Jimmy John’s mit Coke Zero aus der 2-Liter-Pulle.

    Achso... und bevor ich es vergesse...



    Damit verabschiede ich mich für "heute"

    Gruß
    P

  3. #23
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Beeindruckender Tag, der viel von der Amerikanischen Kultur und Mentalität zeigt
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  4. #24
    hat schon von Amerika gehört
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    Montag 07.09.2015

    Der Wecker klingelt wieder pünktlich denn wir haben viel vor. Schließlich steht heute die National Mall auf dem Programm. Für mich vielleicht das Highlight des Urlaubs. Da muss als Frühstück auch schon mal der gute, alte Creme-Cheese-Bagel von Dunkin‘ Donuts herhalten. Nach kurzer Fahrt mit der U-Bahn sind wir auch schon mittendrin… George Washington University links, Lafayette Park rechts, vor uns das Weiße Haus, dahinter die Spitze des Washington Monuments… Wahhhh…. Sightseeing Overkill…

    Erstmal durchatmen…

    Was mich wundert… Es ist tollstes Wetter, es ist Labor Day Weekend… und es ist kaum ein Mensch zu sehen. Aber gut… kann uns nur recht sein. Wir lassen das Weiße Haus erst mal links liegen denn wir haben vorbestellte Tickets für das Washington Monument.



    Nach kurzer Wartezeit und einem nicht wirklich gründlichem Sicherheitscheck geht es auch schon mit dem Fahrstuhl nach oben. Die kleinen Luken bieten eine tolle Aussicht über die ganze Mall vom Lincoln Memorial auf der einen bis zum Capitol auf der anderen Seite. Letzteres leider, leider mit eingerüsteter Kuppel… man kann halt nicht alles haben.







    Nachdem wir uns an der Aussicht satt gesehen hatten haben wir uns dann auf unsere Runde gemacht und unser typisches Sightseeing Tempo, irgendwo zwischen wandern und trödeln, eingelegt.

    Vorbei am eher schlichten, und leider von zahllosen Mücken/Moskitos bevölkerten, „Declaration of Independence“ Memorial und dem ebenfalls schlichten, aber grade dadurch, enorm beeindruckenden Vietnam Veterans Memorial bis zu Mr. Lincoln.







    In this temple – as in the hearts of the people – for whom he saved the Union – the memory of Abraham Lincoln – is enshrined forever



    Wow… das haben sie aber schön über ihn gesagt... das macht schon Gänsehaut. Gut, das mag auch daran liegen dass in dem riesigen Marmorklotz angenehm kühl ist. Aber es ist tatsächlich sehr beeindruckend und, zumindest für mich, auf eine sehr amerikanische Art nicht einmal pathetisch…

    Wir nutzen den Schatten des kleinen Wäldchens zwischen Lincoln und Korean War Memorial für eine kleine Pause und einen Snack. Weiter geht es am Reflecting Pool entlang, vorbei am World War II Memorial zum Weißen Haus.







    Erster Gedanke… genauso wie im Fernsehen… nur weiter weg. Aber irgendwie gibt es nicht viel zu tun. Ein paar Fotos von vorne, ein paar von der Rückseite… außerdem ist es zumindest hier inzwischen ziemlich überlaufen… danach geht es schon weiter in Richtung National Air & Space Museum.





    Es ist zur Abwechslung kalt… eiskalt – sehr solide Leistung der Klimaanlage. So richtig begeistern kann uns die Ausstellung leider nicht. Ich würde sagen in den meisten anderen Städten wäre es ein richtiges Highlight… In Washington, DC gibt es aber spannendere Sachen zu gucken. Daher beschränken wir uns auf keine eher schnelle, kurze Runde. Trotzdem sind die vielen Flugzeuge toll anzugucken. Auch ein riesiges Modelle eines Flugzeugträgers gibt es zu bewundern. Leicht verschämt muss ich an mein kleines Revell Modell denken das seit Jahren zu Hause im Schrank liegt ohne je zusammengebaut worden zu sein.

    Es geht wieder raus in die Hitze… und die schlägt voll zu… bevor es Richtung Capitol weitergeht heißt es also erst mal in den Schatten setzen und ein leckeres Eis genießen. Man muss sich nur zu helfen wissen

    Wie bereits gesagt war leider die komplette Kuppel des Capitols eingerüstet.



    Aber das wussten wir schließlich vorher. Trotzdem schießen wir jede Menge Fotos. Vom Capitol, der Library of Congress, dem Supreme Court… die Sightseeing Dichte ist wirklich enorm. An dieser Stelle treten wir den Rückzug an. Zum einen haben wir für morgen früh eine Tour im Capitol gebucht, zum anderen, zeigt der Schrittzähler meiner Liebsten inzwischen eine Laufstrecke jenseits der 20 Kilometer an. Es reicht für heute.

    So, das war Tag 3. Bis zu Tag 4 wird es hoffentlich nicht wieder zwei Pause geben

    Gruß
    Paul
    Geändert von Pauli (04.07.16 um 13:23 Uhr)

  5. #25
    I like the USA Avatar von Linedancer
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    Tolle Eindrücke u. schöne Bilder

    Wir wollen unbedingt noch die Ostküste erkunden. Bin also gespannt was du uns hier noch zeigst.

    Lg
    Michaela
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  6. #26
    hat schon von Amerika gehört
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    Und weil's so schön war geht es gleich weiter...

    Dienstag 08.09.2015

    Unser letzter Tag in Washington, DC. Erster Punkt wie bereits erwähnt. Die Capitol Visitors Tour. Start, wenn ich mich recht erinnere um 9:15 Uhr. Daher wieder früh raus aus den Betten und ab in die U-Bahn.

    Dieses Mal ist die Sicherheitskontrolle sehr penibel, kein Vergleich zum Washington Monument. Dabei sind die Damen und vor allem die Herren der Sicherheitscrew aber immer höflich und auch am frühen Morgen verdammt gut gelaunt. Dann wird noch jeder mit Kopfhörern und Empfänger ausgerüstet und scheinbar wahllos einer Gruppe zugeordnet und schon geht es los. Unser Führer ist haitianischer Abstammung und daher mit sehr deutlichem französischen Akzent ausgestattet. Trotzdem kann sein beachtliches Wissen auf sehr charmante Art und Weise an uns vermitteln. Eindeutig Daumen hoch. Leider wird auch das Innere der Kuppel umfassend renoviert. Daher gibt es in einigen Bereichen nicht viel mehr als Gerüste und Absperrbänder zu sehen.



    Nicht wirklich ärgerlich aber irgendwie schade. Sehr ärgerlich hingegen – an dieser Stelle fällt mir auf das ich die Eintrittskarten für das Baseballspiel heute Abend im Hotelzimmer vergessen habe.

    Nächster Halt – Union Station. Nicht mal eine Meile nördlich des Capitols liegt Washingtons größter Bahnhof. In meiner Reiseplanung hatte ich Union Station als „…zwar sehr großen aber doch recht unspektakulären Bahnhof…“ bezeichnet. Und was soll ich sagen – ich hatte Recht.
    Einzige Highlights waren ein leckeres Joghurt Parfait (die kulinarische Entdeckung dieses Urlaubs) im klimatisierten Schutz vor der Mittagshitze. Und ein Besuch der Feuerwehr. Eines der kleinen Foodkarts in der Haupthalle war zwar nicht im Flammen aufgegangen, hat aber Unmengen an tiefschwarzen Rauch fabriziert.



    Nachdem die Jungs von Engine 13 wieder abgerückt sind machen auch wir uns auf den Weg.

    Dieses Mal zum Newseum. Das kostet sogar Eintritt, in DC ist das eher die Ausnahme, hat dafür aber auch jede Menge zu bieten. Sogar ein Stück Berliner Mauer inklusive Wachturm. Besonders beeindruckend sind auch die Bereiche zum 11. September und, weil einfach clever gemacht, der „Schubladenschrank“ mit den Zeitungsschlagzeilen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte.









    Es gibt einfach unheimlich viel zu gucken und wir beschließen den geplanten Besuch bei Madame Tussaud’s gleich nebenan zu streichen und bleiben noch ein wenig.

    Irgendwann müssen wir dann doch gehen. Wir müssen schließlich den Umweg über das Motel machen um die Baseballkarten zu holen. Da das kleine Fröschlein in der Wetter App heute bis auf die 34° Leitersprosse geklettert ist kommt uns die Chance zur Abkühlung und zum Durchschnaufen allerdings nicht vollkommen ungelegen. Nach kurzer Pause geht es also wieder zurück Richtung U-Bahn Haltestelle und dann … leider nicht allzu weit. Wir schaffen es noch auf die andere Seite des Potomac Rivers… Im Schneckentempo fährt die Bahn in die Haltestelle „Foggy Bottom“ ein. Danach geht nichts mehr. Eine automatisierte Ansage wiederholt immer wieder dass ein technisches Problem gäbe. Zahllose Baseballfans die ebenfalls zum Spiel „Ihrer“ Washington Nationals gegen die New York Mets sehen wollen verlassen die Bahn – vermutlich um sich zu Fuß auf den Weg zu machen. Aber eine Stunde strammer Fußmarsch bei immer noch heißen Temperaturen klingt für uns nicht wirklich nach einer Option. Hätte ich doch nur nicht diese verflixten Karten vergessen.

    Irgendwann ist die Hoffnung dahin dass die Bahn allzu bald ihren Betrieb wieder aufnimmt und auch wir verlassen die Station. Das Baseballspiel läuft inzwischen und wir beschließen stattdessen nochmal auf die Mall zu gehen. Auch wenn es Schade um das Baseballspiel war haben wir einen tollen Abend und können fantastische Fotos vom Sonnenuntergang in faszinierender Kulisse machen. Auch nach Sonnenuntergang bieten die vielen beleuchteten Memorials und Sehenswürdigkeiten tolle Fotomotive.













    Am Ende haben wir das Beste draus gemacht.

    Gruß
    Paul

  7. #27
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Yesssssss, endlich gehts richtig los!

    Gute Bilderauswahl, interessante Texte und eine spannende Gegend!

  8. #28
    hat schon von Amerika gehört
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    Mittwoch, 09.09.2015

    Nach drei Tagen Stadt, Menschen und Trubel geht es heute ab ins Auto und die Natur. Die Koffer sind wieder eingepackt und verstaut und wir verlassen Washington auf der Interstate 66 Richtung Westen. Erster Stopp – Frühstück. Waffel, Pancakes, Eier... Das volle Programm

    Danach sind wir eine knappe Stunde unterwegs bis wir den Shenandoah National Park erreichen.



    Nachdem der Eintritt bezahlt und das Kartenmaterial eingesteckt ist stoppen wir zunächst kurz beim Visitors Center. Den vom Reiseführer empfohlenen Fox Hollow Trail können wir leider auf keiner der Karten finden aber eine kurze Nachfrage beim Park Ranger bringt uns auf den richtigen Weg.



    Gleich gegenüber des Visitors Center gelegen ist dieser Trail eine eher kurze Runde. Und wirklich viel zu sehen gibt es irgendwie auch nicht. Ein Minuspunkt für den Reiseführer. Danach geht es im Auto weiter von Viewpoint zu Viewpoint entlang des Skyline Drive. Eine wirklich tolle Strecke – grün über grün. Sehr schön nach so viel Stadt in den letzten Tagen.







    Highlight des Tages für heute sind die „Luray Caverns“. Die Höhlen sind absolut faszinierend. Unser Tour Guide leider nicht. Die Dame macht eher den Eindruck einer studentischen Aushilfskraft und vergisst immer wieder ihren ganz offensichtlich auswendig gelernten Text. Das sie stark übergewichtig und daher ständig außer Atem ist lässt das Ganze auch nicht unbedingt professioneller erscheinen Wir versuchen daher uns ganze am Ende der Gruppe zu halten um zumindest in Ruhe die tollen Höhlen zu genießen.







    Im recht happigen Eintrittspreis von $26 ist noch das „Historic Car & Carriage Caravan Museum“ enthalten das von außen eher nach einer größeren Garage aussieht und von uns daher ignoriert wird.
    Fazit: Die eigentliche Attraktion ist wirklich zu empfehlen. Leider kommt das drum herum nicht ganz mit.

    Immerhin gibt es eine Tankstelle direkt vor der Tür. Mit vollem Tank geht es auf der Interstate 81 Richtung Norden zum Tagesendziel Gettysburg.
    Kurz hinter Winchester, VA passiert es dann. Ich sehe nur noch unter dem Wagen vor mir ein backsteingroßer Gegenstand (was es wirklich war weiß ich bis heute nicht, vermutlich ein Stück Metall oder tatsächlich ein Stein) aufgewirbelt wird und auf mich zukommt. Zeit zum Reagieren habe ich nicht. Es knallt zweimal gewaltig, dann zerreißt der Gegenstand den rechten Hinterreifen. Zum Glück reagiere ich immer noch nicht sondern nehme einfach nur Gas weg und fahre vorsichtig rechts auf den Standstreifen. Wir stehen! Puh… erst mal durchatmen. Als nächstes raus aus dem Auto und hinter die Leitplanke.

    Der Puls geht zwar durch die Decke aber wir schaffen es ruhig zu bleiben und keine Panik zu bekommen, das wird uns später selber wundern.

    Ein Blick auf den Reifen verrät schnell dass wir erst mal genau hier bleiben. Weiterfahren ist keine Option zumal die letzte Abfahrt direkt hinter uns ist.





    Außerdem tropft es aus dem vorderen Bereich des Autos. Das sollte sich allerdings später lediglich als Kondensat der Klimaanlage herausstellen. Ich rufe also bei Dollar an und bekomme sogar schnell jemanden ans Telefon. Die Dame bestellt einen Abschleppwagen. Soweit, so gut. Als problematisch stellt sich lediglich die Lokalisierung unserer genauen Position heraus. Unverständlicherweise kann die Dollar Dame mit meinen Angaben - Interstate 81, Richtung Norden, bei Meile 318,2 (kann man sogar auf dem Foto, wenn auch etwas unscharf, erkennen...) – nichts anfangen sondern fragt mich immer wieder nach „landmarks“. Es stellt sich raus das sie damit Fastfood Filialen meint.
    Es dauert fast eine viertel Stunde bis ich mir sicher bin das die Dame verstanden hat wo genau wird. Nachdem das geklärt ist soll es ca. eine Stunde dauern bis der Abschleppwagen da ist. Mittlerweile ist es später Nachmittag in einer knappen Stunde wird die Dämmerung einsetzen. Wollen wir mal hoffen dass der Abschlepper pünktlich ist.

    Als die Stunde grade um ist hält plötzlich ein Pick-Up an und Walter steigt aus. Walter ist ein typischer Amerikaner wie man ihn sich vorstellt. Sehr groß, sehr schwer und …. Ja, bewaffnet.
    Zum Glück erkenne ich nicht nur den Holster an der Hüfte sondern auch seine Loomis Uniform (Ist ein Geldtransportdienstleister). Das gibt ihm einen gewissen Vertrauensvorschuss. Nachdem ich die Frage ob wir deutsche Touristen wären (dem „th“ sei Dank ) be-ja-en kann meint er mit Blick auf die Pistole am Gürtel, nur trocken „… well, I don’t think I’m gonna this then…“, stapft zurück zu seinem Pick-Up und schließt das Schießeisen im Handschuhfach ein. Er ruft kurz seine Frau an und sagt er würde zu spät zum Essen kommen und wirft dann einen Blick auf den Nissan. Die ausgelaufene Flüssigkeit ist mittlerweile weg getrocknet und wird daher als Kondensat abgetan. Gemeinsam mit Walter mache ich mich daran den Reifen zu wechseln, alleine hätte ich mir das nicht zugetraut. Es sieht dann auch so aus, das Walter den Reifen wechselt und ich daneben stehe ich Werkzeug anreiche… es tut halt jeder was er kann


    Den Abschlepper habe ich inzwischen bei Dollar abbestellt und irgendwann haben wir das Notrad montiert und alles wieder im Auto verstaut. Walter macht sich mehr oder wenig unauffällig wieder auf seinen Weg und lehnt vehement jeglichen Dank ab. Es bleibt also bei einem Handschlag.
    Danach heißt es für uns über die kleinen Landstraßen und Dörfer Virginias und Pennsylvanias den Weg zu unserem Hotel zu finden. Das Navi leistet aber gute Arbeit und nach einem Zwischenstopp bei McDonalds erreicht abends um zehn das Super 8 in Gettysburg, PA. Wir sind fix und fertig und beschließen erst mal schlafen zu gehen und uns Morgen um den Rest zu kümmern. Alles in allem denke haben wir noch ziemlich viel Glück gehabt, der Gegenstand ist unterm Auto gelandet. Wäre ich ein wenig näher dran gewesen wäre er vermutlich gegen/durch die Windschutzscheibe geknallt. Auch Walters Hilfe war ein echter Glücksfall.

    So long...

    Gruß
    Paul

  9. #29
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    AW: DC, NYC und Neuengland im September 2015

    Puh....das war ja wirklich ein deftiger Schreck...und die Hilfsbereitschaft der Amerikaner unübertroffen, so haben wir es auch kennengelernt.

    LG Pietja

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  10. #30
    hat schon von Amerika gehört
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    Donnerstag, 10.09.2015

    Soooo…

    Schritt 1: Frühstücken, auch wenn es heute sehr „continental“ ist. Mehr als Toast mit Peanut Butter und Marmelade und einigen Cerealien gibt es nicht.

    Schritt 2: Nochmal bei Dollar anrufen und herausfinden wo wir ein neues Auto herbekommen. Das Ergebnis lautet BWI, Baltimore/Washington International Airport. Das heißt für uns knapp zwei Stunden in die ziemlich falsche Richtung. Eigentlich sollte es durch Pennsylvania und das Amish County nach New York gehen. Immerhin besser als Dulles, das wäre die noch falschere Richtung.

    Es geht auf kleinen Landstraßen, auf die Interstate trauen wir uns mit dem Notrad nicht, durch recht schöne Landschaften. Dabei regnet es zu ersten Mal ein wenig.

    Am BWI angekommen stelle ich fest dass wir bereits angekündigt sind. Am Schalter muss ich noch die Schadensmeldung ausfüllen, danach geht es in einem riesigen Parkhaus in die Dollar „Ecke“. Der Wagen wird nicht genauer begutachtet als sonst und anstandslos zurückgenommen.
    Man sagt uns unser Neuer würde grade noch gereinigt und wir müssten ein wenig warten. Wir sitzen also knappe zwanzig Minuten auf unserem gesamten Gepäck und beobachten das Treiben um uns herum. Meine Liebste deutet irgendwann einen riesigen silbernen Jeep Grand Cherokee und meint ob wir nicht einfach den nehmen könnten, der stünde da schon eine ganze Weile rum. Dann kommt der Dollar Mann endlich wieder, fragt ob mit dem neuen Auto irgendwas nicht stimmen würde und deutet… na, klar auf den riesigen silbernen Jeep Grand Cherokee.

    Ich frag zur Sicherheit noch mal nach ob das wirklich unser wäre. Nach einem kurzen Ja sehen wir zu das wir unseren Kram schnell im großen Kofferraum verstauen bevor die Jungs es sich noch mal anders überlegen.

    Wir beschließen das Upgrade als Wiedergutmachung für den Ärger von gestern zu sehen und machen uns auf den langen Weg nach New York City. Dabei meiden wir die Interstate 95. Einmal wegen des Verkehrs und außerdem wegen der Mautgebühren, wir haben ja schließlich keinen EZ-Pass

    Und man will ja schließlich auch was vom Land sehen. Selbst wenn es wir heute nur aus dem Autofenster möglich ist. Die Fahrt gestaltet sich ziemlich ereignislos. Sieht man mal von den Unmengen an Regen ab die heute runterkommen. Wir haben das Gefühl jemand würde permanent Wassereimer über uns auskippen. Aber, wenn schon Dauerstarkregen, dann heute wo wir eh nur im Auto sitzen.

    Kurz vor dem Ziel überqueren wir die Outerbrigde Crossing und nach etwas mehr als vier verregneten aber staufreien Stunden erreichen wir endlich unser Ziel. Für unsere Zeit in New York haben wir uns in einem Bed & Breakfast auf Staten Island eingemietet. Leider holt uns der Dauerregen des Tages noch einmal ein. In dem für uns vorgesehenen Zimmer tropft es von der Decke. Immerhin ist das B&B nicht ausgebucht und wir bekommen das Zimmer am anderen Ende des kleinen Flurs. Das ist zwar nicht halb so schön und deutlich kleiner aber zumindest trocken. Wir wollen ja eh nur zum Schlafen bleiben.

    Viele Fotos gibt es von diesem Tag nicht...


    Das hätte unser Zuhause für die nächsten vier Nächte sein sollen. Man kann die Wasserflecken auf dem Teppich erahnen.


    Und hier unser Neuer... Fotografiert einige Tage später neben dem Vorgänger Nissan.

    So... Morgen geht's zum Big Apple

    Gruß
    Paul

  11. #31
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Zitat Zitat von Pauli Beitrag anzeigen
    Interstate 81, Richtung Norden, bei Meile 318,2 (kann man sogar auf dem Foto, wenn auch etwas unscharf, erkennen...) – nichts anfangen sondern fragt mich immer wieder nach „landmarks“. Es stellt sich raus das sie damit Fastfood Filialen meint.

    Im nachinein ein recht lustig. Euch war zu diesem Zeitpunkt aber wahrscheinlich nicht zum lachen zu Mute. Gut, dass nicht mehr passiert ist....

    Zitat Zitat von Pauli Beitrag anzeigen
    Den würde ich auch nehmen....

    Hoffe, die restlich Reise geht nun ohne AUfregung weiter.....
    Best regards,
    Stefanie

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  12. #32
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Was für ne Aufregung!
    Aber toll, wieder einmal die Hilfsbereitschaft der Amerikaner!
    Und alles für ein "Danke schön"
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

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