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Thema: Silver Wedding Anniversary Trip - NY, Niagara Falls & Cape Cod

  1. #141
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    Mittwoch, 12. Juni 2019
    Whirlpool Rapids & Niagara-on-the-Lake

    Pünktlich um 8 Uhr saß ich am Frühstückstisch mit einem Teller leckerer Erdbeeren und Heidelbeeren vor mir. Wir erzählten Lynn von der gestrigen Fressorgie und bedankten uns für Ihre Restaurantempfehlung. Am Frühstückstisch hatten wir Zuwachs bekommen, ein weiteres Ehepaar aus Texas hatte sich zu uns gesellt. Sie kamen ursprünglich aus der Ukraine, lebten aber schon seit über 20 Jahren in den USA und besuchten gerade Verwandtschaft in der Gegend. Was mich etwas irritierte, war, dass die Frau (welche ohne Akzent perfekt englisch sprach) ihrem Mann ständig das Gesagte in ihre Heimatsprache übersetzte. Er arbeitet wohl mit Landsleuten zusammen.

    Lynn fragte uns alle, was wir heute geplant hätten und gab ein paar Tipps dazu.Wir bekamen sogar einen Gutschein für unseren Besuch bei … später dann mehr.

    Das Wetter war herrlich, es herrschte eitel Sonnenschein und strahlend blauer Himmel . Ich war voller Vorfreude und gespannt auf den vor uns liegenden Tag.

    Unser erstes Ziel war der White Water Walk, vier Kilometer stromabwärst der Niagara Fälle. Bei der Taschenkontrolle gab es etwas Verwirrung. Eine kleine Haarspraydose steckte in einem Seitenfach meiner Tasche und der Securitymann zeigte streng darauf. Ui, die hatte ich ganz vergessen. Er fragte, ob das ein K.O. Spray wäre, ich musste grinsen und verneinte und erklärte ihm, dass das ein ganz harmloses Haarspray sei. Er grinste zurück und winkte uns weiter.



    Ein Fahrstuhl brachte uns in die Schlucht, zu dem 70 Meter tiefer gelegenen Boardwalk entlang des Niagara Rivers. Zuerst mussten wir aber noch durch diesen Tunnel. Man hörte, dass man dem Fluss immer näher kam, das Getöse wurde immer lauter.





    Am Ausgang des Tunnels kamen wir auf die erste Aussichtsplattform und hatten einen wundervollen Blick auf die Whirlpool Rapids Bridge, eine zweistöckige Eisenbahn- und Straßenbrücke über den Niagara River, welche USA und Canada miteinander verbindet. Auf dem unteren Deck befinden sich zwei Fahrspuren für den Pkw-Verkehr. Es sind nur Reisende mit NEXUS-Ausweisen für beschleunigte Grenzkontrollen zugelassen. Lastkraftwagen, Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen die Brücke nicht benutzen.



    Da standen wir nun und waren absolut begeistert. Eine Unterhaltung war schwierig, wir mussten uns stellenweise anschreien um uns bei dem lauten Getöse zu verstehen.

    Ich habe bei der Planung einige Bewertungen gelesen, dass die Sehenswürdigkeit nicht so spektakulär sein soll – ein kurzer Spaziergang an Stromschnellen vorbei – kann man ja fast überall machen, hieß es.
    Da waren wir anderer Meinung, denn die Whirlpool Rapids sind extrem starke Stromschnellen des Niagara Rivers, die mit der Kategorie 6 zu den wildesten, beeindruckendsten und gefährlichsten Wildwassern der Welt gehören. Die Rapids haben eine Fließgeschwindigkeit bis zu 35,4 km/h und das bei einer Wassertiefe von bis zu 10,7 Meter.



    So, jetzt nehme ich euch auf unseren Spaziergang über den Boardwalk mit.





    Ein Blick zurück zur ersten Aussichtsplattform, dem Beginn des Boardwalks



    Hier die Angabe, dass das Wasser sogar bis zu 48km/h erreichen kann.





    Auf den Aussichtsplattformen ist man den Stromschnellen des Niagara Rivers ganz nah.









    Gischt ist das weißliche Gemisch aus Wasser und Luft welche durch mechanische Einwirkung entsteht, wie hier durch das schnelle Strömen (Stromschnellen) von Wasser. Dies erklärt auch den Namen White Water Walk.







































    Der Boardwalk ist mit 300 Metern sehr kurz und der Eintrittspreis mit 14 CAD $ sicherlich kein Schnäppchen, aber wie schon gesagt, uns hat der Walk sehr gut gefallen und wir können einen Besuch sehr empfehlen.
    Wir machten dann noch einen kurzen Abstecher zur Whirlpool Aero Car Station.
    An dieser Stelle macht die Niagara-Schlucht aufgrund der geologischen Gegebenheiten des Untergrundes einen scharfen Knick von ca. 90° und zwingt den Fluss, seine Fließrichtung von Nord-West nach Nord-Ost zu ändern. An dieser Knickstelle entstand ein annähernd kreisförmiges Becken – der Niagara Whirlpool. Die 1916 erbaute Luftseilbahn Aero Car führt beginnend und endend in einer Höhe von 86 Metern über den Whirlpool; in der Mitte der 530 Meter langen Fahrt misst die Höhe noch 42 Meter.
















    Dann machten wir uns auf in Richtung Niagara-on-the-Lake

    Auf diesen Besuch freute ich mich riesig.

    Bevor wir den wunderschönen Ortskern besuchten, machten wir jedoch noch zwei Stopps, den ersten bei der Living Water Wayside Chapel

    Ich glaube nicht, dass sie die kleinste Kirche der Welt ist wie einige behaupten, aber sie gehört definitiv zu den kleinsten. Gebaut wurde sie 1964, um Touristen einen Zufluchtsort zu bieten, wo sie sich besinnen und innehalten können.

    Auch Trauungen in sehr kleinen Rahmen werden hier durchgeführt.









    Insgesamt 6 Personen haben hier Platz






  2. #142
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    Daneben befindet sich ein Country Market in dem wir eine kleine Rast machen wollten.

















    Es duftete verführerisch nach frischgebackenen Pies



    Ich konnte nicht anders und wir teilten uns den weltbesten Strawberry Rhabarber Pie, den ich jemals gegessen habe!






  3. #143
    I like the USA Avatar von Linedancer
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    Uiii - die Kirche ist aber wirklich winzig. Zu große und zu breite Leute passen gar nicht rein. Schnuckelig
    Booorrr - sieht der Kuchen lecker aus. Wir haben auch schon öfter bei solchen Händlern Obst gekauft. Sehr lecker. Leider gab es nie Kuchen. Wetter ist ja ein Träumchen
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  4. #144
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    Meine Erwartungen von Niagara on the Lake wurden voll und ganz erfüllt, es war wunderschön hier. 25 Minuten von den Niagarafällen entfernt befanden wir uns plötzlich inmitten von Obst- und Weinplantagen (Weinberge wäre etwas übertrieben formuliert).



    Wusstet Ihr, dass Niagara on the Lake als berühmtestes Weinanbaugebiet Kanadas gilt. Das relativ milde Klima und der gute mineralische Boden bringen qualitativ hochwertige Weine hervor. Vor allem für seine prämierten Eisweine ist die Region weltweit bekannt. Eiswein wurde in Deutschland erfunden, aber Kanada gilt heute als größter Eisweinproduzent. Die Bedingungen dafür sind hier ideal. Warme Sommer, eine trockene Brise Seeluft und garantiert eisig kalte Winter. Die Temperatur muss mehrmals unter -10° Celcius gefallen sein, dann kann die Ernte ebenfalls bei dieser Temperatur erfolgen. Meist zwischen der zweiten und dritten Januarwoche, sie kann sich aber auch bis in den März hinausziehen. In Deutschland sind -6 °C Vorschrift. Zehn Mal mehr Trauben werden für den Eiswein benötigt, als für einen normalen Wein. Die gefrorenen Beeren werden direkt nach der Lese gepresst und ein hochkonzentrierter, süßer Saft voller Geschmacksnuancen kommt hervor. Dabei verbleibt der größte Anteil des gefrorenen Wassers in der Traube, nur der süße Extrakt wird heraus gepresst.

    Hier gibt es eine enorme Vielzahl an Weingüter. Wer genügend Zeit mitbringt kann sich für eine Weintour verschiedener Anbieter entscheiden, auch eine Fahrrad-Weintour ist möglich. Ich fahr ja schon ohne Alkohol nicht so sicher und gerne Fahrrad, wie wäre das nach der dritten Weinprobe??? Da könnte mich Männe dann vom Weinacker kratzen.

    Die Auswahl eines Weinguts für eine Weinverköstigung fiel uns recht schwer. Schlussendlich hatten wir uns dann für die Peller Estates Winery entschieden. Warum genau für dieses Weingut, erklärt sich dann am Ende der Tour.





    Wir gingen an den Empfang und erkundigten uns nach der nächsten Tour. Mit dem Gutschein von Lynn erhielten wir ermäßigten Eintritt und die nächste Tour sollte erfreulicherweise in 5 Minuten starten.

    Die Lobby in der Empfangshalle







    Im Außenbereich wurden wir freundlich von Chelsie mit einem Glas Ice Cuvée Classic begrüßt und anschließend in die Geschichte des Weinguts eingeführt …

    Alles begann im März 1927 als der 24-jährige Andrew Peller aus Ungarn mit nur 5 Dollar in der Tasche und einem großen Traum mit dem Ozeandampfer in Halifax ankam … den Rest erspare ich euch 





    Danach ging es zu den Weinreben, wo wir viel über den Anbau der verschiedenen Sorten, der Pflege, Klima und Bodenbeschaffenheit erfuhren. Nebenbei durften wir einen leckeren Riesling schlürfen.







    Anschließend ging es in den Weinkeller











    Hier gab es als Kostprobe einen vollmundigen Merlot



    Jetzt kam das Highlight.
    Damit wir das richtige Feeling für die Verköstigung des Eisweins bekommen, ging es in eine Tiefkühlzelle, die zu der Eisbar 10Below Ice Lounge umgebaut wurde. Wie bei der Ernte herrschen hier -10° Celcius und damit man nicht allzu sehr fror gab es am Eingang der Bar Canada Goose Jacken zum Überziehen.





    Eisweinernte



    Wie cool, im wahrsten Sinne des Wortes, hier war alles aus kristallklarem Eis - die Wände, die Bar, die Sitzbänke, es war einfach eine tolle Atmosphäre und der uns kredenzte Eiswein schmeckte dadurch noch besser. Sehr süß, aber richtig lecker.













    Die Tour endete im Verkaufs- und Verköstigungsraum des Weinguts. Hier gab es sehr schöne Sachen zu erwerben.

    Hier sieht man unsere verköstigten Weine









    Der Besuch hatte uns sehr viel Spaß gemacht und durch die Ice Lounge 10Below wird sie uns auch ewig in Erinnerung bleiben.

  5. #145
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    Zitat Zitat von Linedancer Beitrag anzeigen
    Uiii - die Kirche ist aber wirklich winzig. Zu große und zu breite Leute passen gar nicht rein. Schnuckelig
    Booorrr - sieht der Kuchen lecker aus. Wir haben auch schon öfter bei solchen Händlern Obst gekauft. Sehr lecker. Leider gab es nie Kuchen. Wetter ist ja ein Träumchen
    Die Kirche war wirklich schnuckelig.
    Ich schwärme heute noch von dem leckeren Kuchen ... vor allem liebe ich die Kombi Erdbeere und Rhabarber

  6. #146
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    Tolle Fotos. Die Ice Bar sieht ja toll aus.
    Eiswein mag ich so gar nicht. Viel zu süß. Ich trink gerne mal Weisswein oder Rose. Bin aber überhaupt kein Kenner. Rotwein mag ich nicht so gern. Deshalb würden wir so eine Winery jetzt wohl nicht so spannend finden - zumindest nicht so spannend das es für eine Führung ausreicht. Aber auf jeden Fall ne tolle location.
    Wir hatten damals im Napa Valley überlegt eine Zugfahrt mit Weinverkostung zu machen ( als Geb. Geschenk für meinen Dad, der Wein sehr gerne mag). Aber leider war das zeitlich nicht möglich. Da geht ja schon fast ein ganzer Tag drauf.

    Lg
    Michaela
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  7. #147
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    Der Riverwalk gefällt mir sehr gut - da muss man selbst in der Schweiz suchen, dass man solche tosenden Wassermassen finden kann.

    Die kleinste Kirche der Welt beanspruchen auch die Aran Islands für sich - jene ist allerdings zerfallen, aber sie ist tatsächlich noch kleiner als die von euch besichtigte.

    Einen Peller Eiswein hatte ich auch schon im Keller...



  8. #148
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    Zitat Zitat von Linedancer Beitrag anzeigen
    Tolle Fotos. Die Ice Bar sieht ja toll aus.
    Eiswein mag ich so gar nicht. Viel zu süß. Ich trink gerne mal Weisswein oder Rose. Bin aber überhaupt kein Kenner. Rotwein mag ich nicht so gern. Deshalb würden wir so eine Winery jetzt wohl nicht so spannend finden - zumindest nicht so spannend das es für eine Führung ausreicht. Aber auf jeden Fall ne tolle location.
    Wir hatten damals im Napa Valley überlegt eine Zugfahrt mit Weinverkostung zu machen ( als Geb. Geschenk für meinen Dad, der Wein sehr gerne mag). Aber leider war das zeitlich nicht möglich. Da geht ja schon fast ein ganzer Tag drauf.

    Lg
    Michaela
    Danke liebe Michaela,

    Eiswein ist schon sehr süß, aber man trinkt ja auch nur ganz wenig und so zum Dessert finde ich ihn gar nicht schlecht.
    Wir sind jetzt auch nicht so die Wei
    ntrinker und schon gar keine Weinkenner, trotzdem fand ich es sehr interessant und die Location war toll.
    Eine Zugfahrt mit Weinverköstigung in Napa Valley hört sich super an. Ich glaube ich habe darüber mal einen Bericht im Fernseh gesehen

    Zitat Zitat von man-of-aran Beitrag anzeigen
    Der Riverwalk gefällt mir sehr gut - da muss man selbst in der Schweiz suchen, dass man solche tosenden Wassermassen finden kann.

    Die kleinste Kirche der Welt beanspruchen auch die Aran Islands für sich - jene ist allerdings zerfallen, aber sie ist tatsächlich noch kleiner als die von euch besichtigte.

    Einen Peller Eiswein hatte ich auch schon im Keller...
    Ich glaube fast, in der Stärke und mit der Gewalt gibt es keinen Fluss in der Schweiz. Man darf nicht vergessen, die Wassertiefe beträgt 10 Meter.
    Die kleinste Kirche der Welt habe ich spaßeshalber auch mal gegoogelt und das www hat mir einige Ergebnisse ausgespuckt.

    Wart ihr dann auch schon in der Peller Estates Winery?


    Liebe Grüße an euch und ein schönes WE!

    Carmen

  9. #149
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    Unsere Fahrt ging weiter zu dem kleinen malerischen Städtchen Niagara on the Lake, an der Mündung des Niagara River in den Ontariosee gelegen. Ich bat Männe um einen kurzen Fotostopp beim Sailing Club.

    Niagara River kurz vor der Einmündung in den Ontariosee





    Niagara on the Lake Sailing Club
    Dahinter findet man den Whirlpool Jetboat Dock, hier startet die Tour flussaufwärts zum Whirlpool.
    Im Hintergrund kann man die Einmündung des Niagara Rivers in den Ontariosee sehen. Am rechten Flussufer liegt der Fort Niagara State Park USA.





    Das Harbour House Hotel soll eine sehr schöne Unterkunft sein



    Im Ortskern fanden wir sehr schnell einen Parkplatz in der King Street und machten uns auf den Weg zur Queens Street, der Hauptstraße und Flaniermeile dieses entzückenden Städtchens. Wir kamen uns vor wie in einer Filmkulisse. Historische Backsteinhäuser und prachtvolle Gebäude mit viktorianischen Fassaden aus dem 19. Jahrhundert vermittelten den Eindruck als sei die Zeit in Niagara on the Lake stehengeblieben. Überall war alles wunderschön mit Blumen dekoriert.


    Es ist einer der hübschesten Kleinstädte Ontarios und wurde 1792 sogar zur ersten Hauptstadt von Upper Canada ernannt. Allerdings verlor sie vier Jahre später diesen Titel an York (dem heutigen Toronto), weil die Stadt einfach zu nah und ungeschützt an der Grenze zu den Vereinigten Staaten lag. Tatsächlich überquerte die US-Armee 1812 den Fluss und brannte die Stadt nieder, die aber rasch wieder aufgebaut und in Niagara on the Lake umgetauft wurde. Seither hat sich die Stadt kaum verändert.

    In der Zeit von April bis Oktober ist die Stadt zudem Schauplatz eines der berühmtesten Theaterfestivals in Kanada: Hier findet das Shaw Festival zu Ehren von George Bernard Shaw mit zahlreichen Aufführungen seiner Werke statt.



    Wir liefen direkt auf das frühviktorianische Luxushotel „Prince of Wales“ zu und warfen einen Blick in das 1864 erbaute Gebäude. Ein kleines Stück England mitten in Ontario. Das Mobiliar, die vielen Portraits englischer Monarchen und die wunderschönen frischen Rosenarrangements versetzten uns nicht nur in ein anderes Land, sondern auch in eine andere Zeit.











    Afternoon Tea im Drawing Room – hier kann man den Nachmittag auf die feine englische Art verbringen.



    Afternoon Tea im Drawing Room des Prince of Wales Hotel. Habe ich als Empfehlung gelesen, aber aus Zeitgründen leider darauf verzichtet. Der Preis für einen traditionellen Afternoon Tea mit leckeren Finger Tea Sandwiches, Pastries und hausgemachten Scones beginnt bei 36 CAD $.

    Die Geschichte des Afternoon Teas geht übrigens zurück bis ins Jahr 1840. Um die lange Wartezeit bis zum Abendessen zu überbrücken, ließ sich Anna Russel, die 7. Herzogin von Bedford und Hofdame von Königin Victoria, am Nachmittag ein Tablett mit Tee, Brot, Butter und etwas Kuchen servieren.
    Bald lud sie auch ihre Freunde zum Nachmittagstee ein und die Tea Time zwischen vier und fünf Uhr wurde zu einem gesellschaftlichen Event der Oberschicht. Tee war teuer und galt als Statussymbol. Die Damen kleideten sich in lange Kleider, Handschuhe und Hüte um den Afternoon Tea gebührend zu zelebrieren.




    Man kann das Städtchen auch stilvoll mit der Pferdekutsche erkunden



    Wir liefen dann eine Runde ums Hotel und …





    … machten bei Balzac´s eine kleine Kaffeepause







    Nach dem leckeren Muntermacher besuchten wir das kleine Museum „The Niagara Apothecary“. Dieses Schmuckstück ist die Rekonstruktion eines der ältesten Apotheken Kanadas. Betrieben wurde sie von 1820 bis 1964 und ist seit 1971 als Museum zugänglich. Das Interieur wurde entsprechend seinem Aussehen im Jahr 1869 gestaltet und es war äußerst interessant und sehenswert. Der Eintritt ist frei, um eine kleine Spende wird gebeten.



    Über 100 Jahre wurden hier Pillen gedreht und Salben gerührt. Hier lohnt sich ein Blick auf die mit schönen Schnitzarbeiten verzierten Theke aus Walnussholz, die Gaskronleuchter aus Kristallglas und die Regale mit den langen Reihen antiker Glas- und Porzellanbehälter und all den Pülverchen, die dazumal Heilung versprachen.
















  10. #150
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    Auf der Queen Street findet man viele kleine Lädchen, Boutiquen und Lokale

















    The Clock Tower





    The Royal George Theater



    Das unter den Theaterliebhabern bevorzugte Shaw Café







    Zum Schluss wollten wir noch in den Queens Royal Park am Ontariosee und bummelten auf dem Weg dorthin durch die gepflegten Straßen und schauten uns noch das ein oder andere wunderschöne Wohnhaus an.





















    Am See angelangt







    In der Ferne kann man die Skyline von Toronto mit den Wolkenkratzern und dem CN Tower erkennen










  11. #151
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    Die Niagara Region hat für Genießer einiges zu bieten. Nicht nur viele Weingüter, sondern auch einige Brauereien und Destillerien findet man hier. Daher war unser nächstes Ziel eine der drei ortsansässigen Brauereien des Städtchens. Die Silversmith Brewing Company hatte mich wegen der außergewöhnlichen Lokation angesprochen, das Bier wird in einer kleinen Kirche aus dem Jahre 1890 ausgeschenkt.













    Hier haben wir natürlich auch eine kleine Auswahl probiert  und das Bier war gar nicht mal so schlecht. Dazu hatten wir uns eine Portion Chips bestellt, welche „warm“ zu uns an den Tisch kam. Das hatten wir so noch nie, war aber wirklich lecker.





    Dann fehlte uns noch das Hochprozentige – dafür fuhren wir an St. Catharines vorbei nach Beamsville. Dort besuchten wir die Dillon´s Small Batch Distillers, allerdings ohne Verköstigung, denn das Personal war schon am Aufräumen. Männe hätte sowieso nichts mehr trinken dürfen, er war ja schließlich mein Fahrer und ich war ehrlich gesagt doch auch etwas froh darüber, denn danach wäre ich definitiv angesäuselt gewesen.















    Zum Abschluss des Tages hatte ich das Weingut Peninsula Ridge Estate, ebenfalls in Beamsville ausgesucht. Allerdings kamen wir hier auch kurz vor der Schließung an und so huschten nur kurz übers Gelände.











    Übrigens sind bei den Weingütern oft sehr gute Restaurants angegliedert. Da lohnt sich ein Besuch bestimmt, man muss jedoch auf die Öffnungszeiten achten.



















    Auf der Rückfahrt zu unserem B&B hielten wir noch in St. Catharines und kehrten bei The Works zum Essen ein. War lecker, eine weitere Filiale gibt es übrigens auch in Niagara Falls Canada.







    Im B&B hielten wir noch einen kleinen Plausch mit Lynn und packten dann unsere Sachen für die Abreise am nächsten Tag.

    Fazit Niagarafälle und Umgebung:
    Die Niagarafälle sind ein echtes Naturwunder. Die Power der Wassermassen, die dort in die Tiefe stürzen ist sehr beeindruckend und lösten bei uns Gänsehautfeeling aus.
    Man muss sich allerdings darüber bewusst sein, dass die Wasserfälle nicht idyllisch irgendwo mitten in einer wunderschönen Naturlandschaft liegen. Es ist ein Touristen-Highlight mit ca. 20 Millionen Besucher jedes Jahr und die kanadische Seite der Fälle gleicht mit seinen großen Hotels, Casino-Komplexen, Souvenirläden und viel Entertainment eher „Little Las Vegas“
    Meiner Meinung nach, kann man dem Rummel an den Niagarafällen nicht entgehen, aber dem Kommerz drum herum schon.

    Niagara on the Lake bzw. die Niagara Peninsula fanden wir bezaubernd und absolut sehenswert. Gerne wären wir noch ein bis zwei Tage länger geblieben um noch mehr zu sehen, zu probieren und zu genießen. Foodies haben die Region schon lange für sich entdeckt.

  12. #152
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    Question

    Donnerstag, 13. Juni 2019
    Auf geht´s nach Massachusetts zum Kabeljau Kap

    Der Abschied fiel uns zum Glück nicht allzu schwer, denn es hatte über Nacht angefangen zu regnen und die Vorfreude auf unser nächstes Ziel war sehr groß.

    Noch ein letzter Blick auf die Horseshoe Falls



    Über die Rainbow Bridge ging es zurück in die USA



    Knapp 880 Kilometer hatten wir bis zu unserer Unterkunft auf Cape Cod zu bewältigen. Aber die Fahrt war angenehm und wir wechselten uns beim Fahren ab.

    On the road







    Über die Bourne Bridge, eine der zwei Straßenbrücken, die über den Cape Cod Canal führt, fuhren wir auf die Halbinsel Cape Cod. Der Kanal wurde 1914 gebaut, um die Handelsroute zwischen Boston und New York für den Schiffsverkehr zu verkürzen. Mit dem Bau wurde die Halbinsel dann zur Insel.



    Da das Wetter regnerisch war und wir von der langen Fahrt doch etwas müde, entschieden wir uns auf schnellstem Wege zu unserem B&B über den Mid Cape Highway 6, einer gut ausgebauten Schnellstraße, zu fahren. Die Route der 6A, auch als Old Kings Highway bekannt, wäre landschaftlich aber wesentlich reizvoller – sie führt durch wunderschöne kleine historische Städte und traumhafte Landschaften.


    Cape Cod
    Im Südosten von Massachusetts, circa zwei Fahrstunden südlich von Boston befindet sich die (Halb-) Insel Cape Cod (Kap Kabeljau). Die110 Kilometer lange Insel bekam ihren Namen von den ersten europäischen Siedlern wegen des damaligen reichen Fischbestandes vor der Küste.

    Cape Cod zählt zusammen mit den nahegelegenen Inseln Martha´s Vineyard und Nantucket zu den beliebtesten Ausflugszielen und Ferienregionen an der Ostküste der USA. Ein leicht erreichbares Ziel für viele Großstädter aus Boston und New York. Kilometerlange Strände laden zum Relaxen, schwimmen und spazieren gehen ein. Malerische und historische Orte locken mit Galerien, Kunsthandwerk und Antiquitäten. Es gibt die Möglichkeit unzähliger Sport- und Freizeitmöglichkeiten oder einfach nur die Natur zu genießen.
    Für Radfahrer befindet sich dort außerdem der Cape Cod Rail Trail, eine der schönsten Radrouten Neuenglands – alte Bahntrassen wurden zu 34,5 Kilometer langen Radwegen umgestaltet.

    Die Kennedys hatten hier in Hyannis ihr Sommerhaus. Jackie Kennedy kaufte sich nach dem Tod ihres Mannes ein atemberaubendes Anwesen als Sommerresidenz auf Martha´s Vineyard. Auch die Clintons und Obamas machten hier Urlaub.

    1620 legte die Mayflower an der Nordspitze der Halbinsel an. Bald entwickelten sich die ersten Siedlungen zu Fischerorten, deren Bewohner vor allem von Walfischfang lebten. Im Laufe des 18. Jahrhunderts ließen sich wohlhabende Kapitäne auf der Insel nieder, deren prächtige Häuser mit Möbeln und Dekorationen aus der ganzen Welt eingerichtet wurden. Einige davon sind heute zu besichtigen. Um 1900 entdeckten Schriftsteller und Maler die Insel für sich; es folgten reiche Familien aus Neuengland, die hier ihre Sommerhäuser bauten und bald kamen auch die ersten Touristen auf die Insel. Das Geschäft mit den Besuchern wurde schnell zur wichtigsten Einnahmequelle und nahm immer mehr Raum ein. Dies war auch einer der Gründe, dass Präsident Kennedy 1961 die Cape Cod National Seashore ins Leben rief, mit der mehr als 60 Kilometer Küste unter Schutz gestellt wurden.



    Auf Cape Cod gibt es unwahrscheinlich viele charmante B&B´s. Da fiel uns die Auswahl wirklich schwer.

    Dank Navi fanden wir das Sea Meadow Inn at Isaiah Clark House in Brewster ohne Probleme. Ich war aufgeregt und hoffte dass die Unterkunft unserer Vorstellung entsprach.

    Sehr herzlich wurden wir von Jo-Ann begrüßt und durchs Haus geführt – ich war begeistert und fühlte mich sofort wohl in dem alten Kapitänshaus.







    Der gemütlich und sehr geschmackvoll gestaltete Eingangs- und Aufenthaltsbereich

















    Als Jo-Ann das Zimmer verließ schmiss ich mich erst mal glücklich auf das Bett. Männe grinste und meinte: „Happy wife, happy life“! Oooooh ja!!!!

    Jetzt musste aber erst mal was zu futtern her - wir hatten einen Mordshunger.
    Wir fuhren den Old Kings Highway entlang Richtung Orleans und entschieden uns für









    Männe hatte Fried Combo platter



    Ich grilled marinated shrimps - das waren die besten Shrimps auf der ganzen Reise



    Satt und zufrieden zog es uns jetzt ans Meer. Trotz des Nieselregens freute ich mich wie ein kleines Kind. Es war ein wunderschönes Gefühl auf der Insel zu sein.







    IMG_8303.jpg







    Im B&B angekommen schmiedeten wir Pläne für den nächsten Tag. Das Wetter sollte laut Wetter App wieder besser werden …

  13. #153
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    Dillon's hätte mich massivstens interessiert...

    Ihr habt eine Stop-And-Go-Reise gemacht. Nicht viele Fahrtage, aber wenn auf der Strasse, dann aber richtig!

    Jetzt bin ich sehr gespannt auf Cape Cod!



  14. #154
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    Ganz tolle Eindrücke von der Niagara-Gegend. Und was ein Wetter. Also gerade damit habt Ihr ja echt Glück ohne Ende. Wenn Ihr Fahren musstet, regnete es. Sonst geniales Sonnenwetter. Boah. boah boah!

    Eiswein ist wirklich etwas feines, wenn man ihn in Maßen genießt. Zuviel davon kann den Folgetag echt vermiesen und dafür ist er auch nicht gedacht. Genau Carmen! Als Wein zum Dessert ist es schon eine feine Sache.
    Auf einem Hilfstransport nach Rumänien bekamen wir den mal so als Wein für den Abend kredenzt. Der war aus irgendwelchen Kanälen, die ich gar nicht so genau wissen will. Da sahen viele am nächsten Tag nicht mehr so gut aus , obwohl es wirklich ein sehr guter Wein war und bestimmt nicht billig.

    Niagara, Cape Code,
    New York - das war auch unsere Strecke 2011 - naja, mit kürzeren Fahrstrecken und viel mehr Etappen zwischendurch
    . Jetzt bin ich mal auf die Erlebnisses auf der Insel gespannt.
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  15. #155
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    Meine Güte - wie hübsch ist denn bitte dieses Städtchen ( Niagara) . Sowas liebe ich ja. Mit diesen kleinen Läden, hübschen Blumen draussen ( bei uns wäre wahrscheinlich ständig alles kaputt getrampelt oder voller Hundekot). Alles etwas old school. Sooooo schön anzusehen. In solchen Orten könnte ich mehrere Tage bleiben. Konnte mich gar nicht satt sehen an deinen Bildern ( bin schon meinem Mann auf die Nerven gegangen, der gerade einen Film guckt und ich immer dran war mit "ohhh", "Toll", "guck mal").
    Jetzt freu ich mich auf Cape Cod

    Lg
    Michaela
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  16. #156
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Leider hatte ich bei unserem spontanen Kanada Trip Niagara on the Lake nicht (mehr)auf dem Schirm. Deine Bilder von dieser Region haben mich sehr beeindruckt und sollte es uns nochmal in die Nähe verschlagen, wird wohl ein dritter ( und für Roland vierter) Besuch der Niagara Falls samt Umland zur Pflicht.
    Deine Reiseberichte sind echt gefährlich ( für's Portemonnaie und das Urlaubstagekonto).

  17. #157
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    Zitat Zitat von man-of-aran Beitrag anzeigen
    Dillon's hätte mich massivstens interessiert...

    Ihr habt eine Stop-And-Go-Reise gemacht. Nicht viele Fahrtage, aber wenn auf der Strasse, dann aber richtig!

    Jetzt bin ich sehr gespannt auf Cape Cod!
    Hallo Ruedi
    Den Whiskey und den Pfirsichschnapps hätte ich auch gerne probiert. War echt schade, dass die Weingüter und Destillerien alle zwischen 17 und 18 Uhr schließen. Auf der anderen Seite war es auch gut so

    Jupp, wir sind zielorientiert!


    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Ganz tolle Eindrücke von der Niagara-Gegend. Und was ein Wetter. Also gerade damit habt Ihr ja echt Glück ohne Ende. Wenn Ihr Fahren musstet, regnete es. Sonst geniales Sonnenwetter. Boah. boah boah!

    Eiswein ist wirklich etwas feines, wenn man ihn in Maßen genießt. Zuviel davon kann den Folgetag echt vermiesen und dafür ist er auch nicht gedacht. Genau Carmen! Als Wein zum Dessert ist es schon eine feine Sache.
    Auf einem Hilfstransport nach Rumänien bekamen wir den mal so als Wein für den Abend kredenzt. Der war aus irgendwelchen Kanälen, die ich gar nicht so genau wissen will. Da sahen viele am nächsten Tag nicht mehr so gut aus , obwohl es wirklich ein sehr guter Wein war und bestimmt nicht billig.

    Niagara, Cape Code,
    New York - das war auch unsere Strecke 2011 - naja, mit kürzeren Fahrstrecken und viel mehr Etappen zwischendurch
    . Jetzt bin ich mal auf die Erlebnisses auf der Insel gespannt.
    Danke liebe Stephanie,
    das Wetter war wirklich super, fast wie bestellt!

    Ohoh Eiswein in rauen Mengen, den Kopf am nächsten Tag hätte ich nicht gewollt.

    Da wir ja nur 14 Tage hatten und uns diese drei Ziele gesteckt hatten, haben wir das Gaspedal durchgedrückt.


    Zitat Zitat von Linedancer Beitrag anzeigen
    Meine Güte - wie hübsch ist denn bitte dieses Städtchen ( Niagara) . Sowas liebe ich ja. Mit diesen kleinen Läden, hübschen Blumen draussen ( bei uns wäre wahrscheinlich ständig alles kaputt getrampelt oder voller Hundekot). Alles etwas old school. Sooooo schön anzusehen. In solchen Orten könnte ich mehrere Tage bleiben. Konnte mich gar nicht satt sehen an deinen Bildern ( bin schon meinem Mann auf die Nerven gegangen, der gerade einen Film guckt und ich immer dran war mit "ohhh", "Toll", "guck mal").
    Jetzt freu ich mich auf Cape Cod

    Lg
    Michaela
    Hallo Michaela,

    Wir waren von dem Ort auch hin und weg! Wirkte wirklich total unecht, als ob Du in Disneyland oder in den Universals in so einem Viertel herumschlenderst. Aber trotzdem oder gerade deswegen faszinierend!


    Zitat Zitat von pietja Beitrag anzeigen
    Leider hatte ich bei unserem spontanen Kanada Trip Niagara on the Lake nicht (mehr)auf dem Schirm. Deine Bilder von dieser Region haben mich sehr beeindruckt und sollte es uns nochmal in die Nähe verschlagen, wird wohl ein dritter ( und für Roland vierter) Besuch der Niagara Falls samt Umland zur Pflicht.
    Deine Reiseberichte sind echt gefährlich ( für's Portemonnaie und das Urlaubstagekonto).
    Liebe Pietja,
    Nehmt euch dann ein schönes B&B in Niagara on the Lake! Dann habt ihr nicht die Niagarafälle als Ziel. Einen Abstecher könnt ihr ja trotzdem dorthin machen

    Ich habe mich in diesem Urlaub mehrmals neu verliebt!




    So Ihr Lieben,
    morgen geht es weiter!
    Bis dahin wünsche ich euch einen guten Wochenstart!

  18. #158
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    Cool

    Freitag, 14. Juni 2019
    Martha´s Vineyard

    Wir hatten wunderbar geschlafen und sind pünktlich um 8 Uhr zum Frühstück runter. Der Speisesaal war noch leer, im Hintergrund spielte leise Swing-Musik aus den 1930er Jahren und man hörte das Klappern von Geschirr aus der Küche. Jo-Ann kam aus der selbigen und begrüßte uns freudig und Elsie, unsere Küchenfee und Meisterköchin, fragte was wir gerne zum Frühstück haben möchten. Es gab jeden Tag Pancakes oder eine Eierspeise zur Auswahl. Da wir eher die herzhaften Typen sind, hatten wir uns für das Omelette entschieden.





    Es hat genauso geschmeckt, wie es aussah … einfach köstlich



    An diesem Tag sollte es auf die Insel Martha´s Vineyard gehen. Wir wollten die Fähre (Steamship Authority) von Woods Hole nach Oak Bluffs nehmen. Gerne hätten wir den Mietwagen mitgenommen um Martha´s Vineyard richtig erkunden zu können, allerdings waren uns die Kosten für den Fährtransport des Autos in Höhe von 162$ hin- und zurück zu teuer.

    Da es am Woods Hole Terminal keine Parkplätze gibt, mussten wir zu einem der drei ausgewiesenen großen Parkplätze des Fährbetriebs in Falmouth fahren. Parkgebühr kostet 15$, an Wochenenden 20$. Von dort gab es dann einen kostenlosen Bus-Shuttle, der uns zum Hafen nach Woods Hole brachte. Man sollte auf jeden Fall eine Stunde für das ganze Prozedere, bis man auf der Fähre ist, einplanen.

    Wir lösten unsere Tickets für 17$ pro Person für die Hin-und Rückfahrt und konnten gleich auf die Fähre um 11.05 Uhr.

    Wir freuten uns sehr darauf ein klein wenig von der Insel erkunden zu dürfen.

    Martha´s Vineyard
    Ursprünglich gehörte die Insel den Wampanoag-Indianer, die sie Noepe – „Land zwischen den Fluten“ nannten.
    Martha´s Vineyard erhielt ihren Namen, ebenso wie Cape Cod von dem britischen Forscher und Abenteurer Barholomew Gosnold, der 1602 die Küste erkundete. Aufgrund der vielen wildwachsenden Weinreben auf der Insel und zu Ehren seiner Tochter, nannte er die Insel „Marthas Weingarten“.
    1642 entstand dann die erste Siedlung, das heutige Edgartown. Walfang machte den Wohlstand der Bewohner aus, der sich noch heute in den gepflegten Herrenhäusern der Kapitäne in Vineyard Haven und Edgartown wiederspiegelt.

    Fremdenverkehr ist heute die Haupteinnahmequelle von Martha´s Vineyard. Hier leben nur 15.500 Menschen dauerhaft, im Sommer steigt die Zahl der Bewohner auf über 100.000. Prominenter Urlaubsort für amerikanische Präsidenten, Stars und Sternchen aus der Film- und Musikbranche sowie der amerikanischen Oberschicht, die hier ihre Sommerresidenzen haben - Ruhe suchend in der Abgeschiedenheit der Insel.

    Hohe Dünen, Klippen, Heideland, Wälder und schöne Strände, von denen viele in Privatbesitz sind, machen die Schönheit der Insel aus.

    Auch für Filmfans bietet Marthas Vineyard ein Schmankerl: Steven Spielberg hat 1974 "Der weiße Hai" auf der Insel gedreht. Nachdem der Film herauskam, verdreifachte sich angeblich die Zahl der Vineyard-Touristen.



    Wir verließen den Hafen von Woods Hole









    Das Nobska Lighthouse auf Cape Cod lag noch im Dunst



    Fähre nach Nantucket



    East Chop Lighthouse auf Martha´s Vineyard













    Nach 45 Minuten hatten wir den Hafen von Oak Bluffs erreicht











    Oak Bluffs ist bezaubernd und absolut sehenswert, an Farbe fehlt es dem Ort keineswegs. Schon am Rande des am Fährhafen gelegenen Ocean Parks findet man wunderschöne viktorianische Häuser in Pastellfarben.

    Ocean Park















    Hier ist die Polizei gechillt unterwegs
    Das ist übrigens Dave - der gute Mann hatte sich sehr freundlich meinem Mann vorgestellt , gefragt wo er herkommt und was er hier macht und von diesem wunderbaren Ort geschwärmt. Da konnte man ihm nur zustimmen.











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  19. #159
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    So Ihr Lieben, die wunder schönen Häuser waren nur ein kleiner Einstieg. Unser eigentliches Ziel waren nämlich die kleinen Gingerbread Cottages für die der Ort berühmt ist. So machten wir uns auf den Weg dorthin















    IMG_8479.jpg

    Wir hatten es gefunden:

    Martha’s Vineyard Camp Meeting Association
    Diese Siedlung, auch Campground genannt, war 1835 zunächst als Sommertreff der Methodisten für Freiluftgottesdienste mit Zeltlager entstanden. Die Mitglieder genossen einen Tag am Strand genauso wie den Gottesdienst. Im Laufe der Zeit wurden aus den kleinen Zelten, größere Familienzelte, dann primitive Holzhütten und schließlich wunderschöne kleine bunte Cottages mit fantasievollen Verzierungen, die an Lebkuchen (Gingerbread) erinnern. Die Gingerbread Cottages umgeben den Trinity Park mit dem Tabernacle, einer runden Freilufthalle, ähnlich einem Riesenpavillon. Hier werden große Gottesdienste abgehalten, aber auch Festivals und Konzerte kann man hier genießen.

    So circa 300 von den ehemals 500 Cottages gibt es heute noch zu sehen. Heute sind die Cottages als Immobilien hoch begehrt. Zum Teil werden diese privat bewohnt, einige können auch als Ferienhaus gemietet werden. http://www.mvcma.org/cottages-for-rent.html



    Die zum Tabernacle gehörende Kirche



    Wir waren beide absolut begeistert. Die Lebkuchenhäuschen mit ihren filigran gefertigten Dachgiebeln, Erkern und Türmchen hätten aus einem Märchenbuch entsprungen sein können. …Knusper, Knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen? …



    Obwohl die Bauart sehr ähnlich ist, hat jedes Gebäude seinen ganz eigenen Stil. Verschiedene Farben, wunderschöne Zierleisten, süße kleine Veranden.

    Wir sind die ruhigen Sträßchen abgelaufen und haben glaube ich jedes der 300 Cottages fotografiert. Männe meinte zum Schluss: „So, und was machen wir jetzt mit den vielen Bildern von den Cottages?“
    Na ja, ein paar davon teile ich mit euch. (Wenn es zu viele sind, scrollt einfach drüber – sorry)











    IMG_8472.jpg



    IMG_8439.jpg



    IMG_9324.jpg











    IMG_9342.jpg




















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  20. #160
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    Wir hatten total die Zeit vergessen und ich erschrak als ich auf die Uhr blickte, es war schon 13.30 Uhr – wir mussten zurück zum Fährterminal. Ich hatte uns am Vorabend für 14 Uhr eine „Three Hours Full Island Tour“ für 39$/pro Person bei Martha´s Vineyard Tours & Excursion gebucht, da wir doch auch ein wenig mehr von der Insel sehen und erfahren wollten.

    Eigentlich wäre ich noch gerne zu dem kleinen Hafen nach Oak Bluffs, aber das war uns jetzt zeitlich nicht mehr möglich. Also, noch kurz in einen Supermarkt um etwas zu trinken zu kaufen und schnell zurück zum Fährhafen.

    Wir mussten nicht lange warten und ein schwarzer Kleinbus kam zum vereinbarten Treffpunkt um uns abzuholen. Mit uns waren noch acht weitere Personen bei der Tour dabei. Während der dreieinhalbstündigen Fahrt berichtete unser netter Fahrer ohne Unterbrechung begeistert von seiner Insel.

    Ein kurzer Fotostopp beim East Chop Lighthouse



    Der hübsche weiße Leuchtturm mit der schwarzen Kappe überwacht seit 1878 von einer knapp 30 Meter hohen Klippe aus die Schifffahrt auf dem Nantucket Sound. Wir hatten diesen ja schon bei der Überfahrt von der Fähre aus gesehen.



    P1080785.jpg

    Vom Leuchtturm fuhren wir dann durch den westlichen Teil der Insel, genauer durch West Tisbury und die Gemeinde Chilmark. Hier liegt das landschaftliche Zentrum der Insel. Die Wurzeln von Martha´s Vineyard reichen zurück auf Landwirtschaft und Walfang und es gibt hier ausgedehnte, unter Schutz stehende Wälder und lange Sandstrände.
    Die Insel ist bekannt für „farm-to-table“ – Fisch, Meeresfrüchte, aber auch Gemüse und Fleisch vom Boot bzw. der Farm gibt es frisch auf den Tisch. Die Läden in den kleinen Städtchen brüsten sich damit „einzigartig“ zu sein und sie sind es tatsächlich. Es gibt hier keine großen Handelsketten, keinen einzigen McDonald´s, keine Dunkin´ Donuts, weit und breit schon gar keinen Walmart, auch Eiscreme von Häagen-Dasz sucht man vergebens. Man findet dafür kleine Tante-Emma-Läden über die Insel verteilt, Gourmetshops, Boutiquen, Antiquitätenläden und Galerien.

    Über ein Drittel der Insel ist als „State Forest“ gesetzlich vor Bebauung geschützt und zur Einsamkeit und Ruhe trägt bei, dass immer noch ein Großteil der luxuriösen Stadthäuser mit ihren prächtigen Gärten oder der in den Wäldern verborgenen Villen als klassische „Summer Homes“ nur einen Teil des Jahres bewohnt werden.

    Es war einfach wunderschön durch die friedvolle, sanfthügelige mit Eichen und Pinien bewaldete Landschaft zu fahren. Manchmal sah man eine Einfahrt, die wohl zu einer der versteckten Sommerresidenzen führte. Ich fing an zu träumen …

    Wunderschöne alte Steinmauern als Weidebegrenzung






    Wir erreichten das malerische Fischerdorf Menemsha. Unser Fahrer gab uns ganze zehn Minuten Zeit. Wir machten unsere Kameras startklar und teilten uns auf - Männe rechte Seite und ich die linke

    In dem kleinen hübschen Hafenörtchen im Westen der Insel hätten wir wirklich gerne mehr Zeit zur Verfügung gehabt.







    Es roch nach salziger Meeresluft, Sonne und schwerer Arbeit. Die Fischer liefern ihre Beute fangfrisch an den Hintertüren der Seafood-Märkte und Lokale ab. Direkt vor den Augen der Kunden werden Austern geknackt und Hummer gekocht. Anschließend kann man im Freien zwischen Lobsterkäfigen auf verwitterten Holzbänken direkt am Hafen speisen.

























    Der öffentliche Strand von Menemsha hat eine sanfte Brandung da er auf den Vineyard Sound blickt.





    Unser Fahrer machte sich bemerkbar und drängte zur Weiterfahrt … seufz …



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