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Thema: Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado

  1. #21
    Es ist schon fast 8.30 Uhr als wir auf der Interstate 25 bei 2 Grad und Nebel nach Norden düsen. Schnurstracks führt uns die Straße nach Wyoming. Bald kommt Cheyenne in Sicht und die Hauptstadt des Bundesstaates empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.

    Nach endlosen Prärien taucht ein schönes Riff auf. Wir fahren durch Lost Spring an der US 18 und diese "Großstadt" hat doch tatsächtlich 18 Einwohner. Hier liegt noch viel angewehter Schnee an den Bahngleisen und Schneegittern entlang. Bei Lusk geht es dann an der Staatsgrenze von Nebraska und South Dakota nach Norden. Die Bäume werden höher, die Einsamkeit bleibt. Nach 260 Meilen sind wir dann endgültig in South Dakota gelandet.

    Nach der nicht enden wollenden Prärie folgt nun endlich Gebirge. Wir sind in den Black Hills. In Custer nehmen wir die Mount Rushmore und die Sylvan Lake Road hoch in die Berge. Beim Abzweig zur Needles Highway ist die Fee Station, - 20 USD werden fällig. Der Eintritt zum Custer State Park gilt 7 Tage. Und nach 320 Meilen Fahrt schlängelt sich unser Auto nun durch die Felsnadeln und den einspurigen Needles Eye Tunnel. Wir sind am Parkplatz und Trailhead zum Cathedral Spires Trail. Viele Parkplätze sind nicht und im Sommer wird es hier immer sehr, sehr eng.

    Der Weg führt kurz den Wald hinunter und dann geht es nach oben im Prinzip durch die Needles hindurch. Die Steigung ist moderat und das Wetter spielt super mit, bis auf den kalten Wind, der hier oben pfeift. Aber es ist einfach herrlich hier.





    Eine coole Gegend, der Foto und das Handy tun ihre Arbeit bis zum "End of Trail", der am Rand eines kleinen Hochtals nach 0,9 Meilen liegt. Nach 30 Minuten sind wir oben. Mehrere Trails würden weiter in die Berge, sogar bis zum South Dakota High Point führen. Es geht zurück, wie wir gekommen sind. Das war ein kurzer, aber abwechlungsreicher Trail mit fantastischen Felsformationen. Nach 1,75 Meilen sind wir nach knapp einer Stunde wieder am Parkplatz.

    Es ist nur eine kurze Fahrt runter zum Sylvan Lake. Dieser schöne See liegt eingebettet in Felsen in einer tollen Landschaft. Jetzt am Spätnachmittag ist kaum mehr ein Mensch zu sehen, was in Stoßzeiten anders ist, denn hier befinden sich auch die Trailheads zum Little Devils Tower und zum Harney Peak, der ja jetzt Black Elk Peak heißt.

    Wir machen uns auf und folgen dem Ufer auf einem gut ausgebauten Trail im Uhrzeigersinn. Der Rundweg ist nur eine Meile lang und sehr kurzweilig, es tun sich immer wieder interessante Motive auf.

    Ziemlich auf halben Weg, dort wo die Staumauer steht, führt der Trail kurz weg vom See und es geht durch eine Felsspalte hinten den Damm und um die dort hohen Felsen herum. Ein paar Angler sind gut drauf, haben Spaß und begrüßen uns lautstark. Nach 30 Minuten sind wir wieder am Parkplatz. Schön, dass es ziemlich ruhig war und so wurde es zum Abschluß ein toller Spaziergang.





    Auf nach Rapid City, - wir checken im Tru by Hilton Mount Rushmore ein. Das Zimmer ist für zwei Betten etwas klein, aber ausreichend. Das Bad ist groß und schön. Nachdem Tru eine neue Hilton Marke, möglicherweise die Ablösung der Hampton Inns ist, hatten wir in Springsfield ein nagelneues Hotel. Hier in Rapid City ist es nicht alt, aber schon etwas abgewohnt.

    Das Abendessen im Minerva war gut, der Rombauer war besser.

  2. #22
    Freitag, 04.05.2022

    Das Frühstück gibt es im angeschlossenen Hampton Inn and Suites. Es war ok!

    Leider regnet es heute und wir verlassen unser Hotel um dreiviertel Neun bei 6 Grad Celsius. Auf der SD 79 donnern wir nach Süden. Dann geht's rechts auf die US 18 und auf der SD 71 nach Nebraska, das wir nach 93 Meilen erreichen. Nach 100 Meilen wird es trocken. Links und rechts der Straße nur noch National Grassland. Die Nebraska Nummer 2 bringt uns unserem Ziel sehr nahe und bereits bei der Einfahrt zum Toadstool Geological Park beginnen kleine Badlands mit Butten.

    Nach 116 Meilen verlassen wir den Teer und es geht 14 Meilen ungeteert, jedoch PKW-tauglich in die Prärie. Die Dirt Road führt schnurstracks neben den Gleisen der Santa Fe Railroad entlang. 1,5 Meilen vor dem Toadstool Geological Campground müssen wir die Gleise passieren und dann steuern wir direkt auf die Badlands zu.

    Wir waren 130 Meilen und über 2 Stunden unterwegs und stehen jetzt wirklich im Nirgendwo im Oglala National Grassland. Es ist einfach toll hier und die 3 Dollar Eintritt zahlen wir gerne. Picnic-Tische und Toiletten und ein Campingplatz auf dem niemand steht. Vor uns liegen friedlich die Badlands und bereits von hier sehen sie vielversprechend aus.





    Wir folgen den Markierungspfosten hinein in diese schöne Landschaft. Bereits nach 0,2 Meilen finden wir uns in einem kleinen Goblin Valley wieder. Vorbei an Wunderwerken der Natur, die der Fantasie freien Lauf lassen. Und ausserhalb des Gebietes reicht der Horizont bis nach New York, - oder fast. Durch den noch nassen Untergrund bilden sich Stollen unter unseren Schuhen, aber das ist weiter nicht schlimm, denn es gibt immer die Möglichkeit auf Felsen auszuweichen. Der Rundweg endet nach knapp einer Meile und wir haben uns sehr gefreut, dass das Wetter gehalten hat.



    Unser Wanderausflug ist noch nicht zu Ende. Wir fahren die NE 2 weiter nach Süden. Überall an den Feldern sind Tannenbaumreihen gepflanzt, um vor den Schneemassen und deren Verwehungen zu schützen. Schnee haben wir Gott sei Dank keinen mehr und als wir die US 20 West bei Crowford erreichen, sieht man schon die hohen und schönen Butten, die man von Nebraska kennt, in der Landschaft stehen. Wir fahren die 20er weiter, um Crowford herum, und sind nach 21 Meilen auf dem Parkplatz zu den Red Cloud Buttes. Eine Gebühr von 12 USD soll über outdoornebraska.org bezahlt werden. Die Webseite meldet sich aber nicht und so geht es sozusagen als Schwarzfahrer in die Landschaft.

    Nachdem wir einen Weidezaun übersteigen mussten, kamen uns doch tatsächlich zwei Mountain-Biker auf einer alten Dirtroad entgegen. Wir haben sie dann noch beobachtet, wie sie mit den Rädern hier raus kommen, aber das hat irgendwie gedauert und letztendlich haben wir keine Lösung für den Rückweg erhalten, um die Weidezaunübersteigung zu vermeiden.



    Der Trail ist gut mit großen, weißen Pfosten gekennzeichnet, es geht den Straßenspuren entlang nach oben. Wir sind in der Fort Robinson State Wildlife Area. Vor uns liegen die riesigen Buttes der Red Cloud Buttes, ein kleines Gebirge aus hellem Stein. Es geht nach rechts oben und links am Saddle Rock vorbei. Wir erreichen nach 0,65 Meilen einen Sattel, den McKenzie Pass. Mich erinnert diese Landschaft an die ersten Siedler, die mit ihren Planwagen gen Westen zogen. Ein wirklich echtes America-Feeling sozusagen. Es ist nicht rot, aber es ist eine sehr schöne amerikanische Landschaft.

    Wir sind am Wagon Wheel Trail und blicken vom Pass in ein kleines Tal hinunter. Links hinten ist die Lover's Leap Butte bereits zu sehen. Der Trail führt hinunter und nach insgesamt einer Meile an einem riesigen Schild vorbei, das alle Trails hier mit Namen und Richtung benennt. Es geht nach links den Lover's Leap Trail, der auch mit weißen Pfosten markiert ist, hinauf. Nach 1,2 Meilen nimmt die Steigung drastisch zu, die Schritte verlangsamen sich, der Puls steigt. Es geht hinauf zur Butte.

    Nach 45 Minuten und 1,45 Meilen sind wir oben, der Trail endet direkt am Felsen. Eine tolle Landschaft, ein schönes Tal, umgeben von riesigen Butten, liegt zu unseren Füßen. Der Blick reicht nach Crowford und sehr weit darüber hinaus, obwohl es etwas diesig ist. Nach dem Sightseeing machen wir uns auf den Rückweg und sind nach 2,95 Meilen und 1,5 Stunden zurück am Auto.





    Wir hatten heute so ein Glück mit dem Wetter auf den beiden so komplett verschiedenen Trails und den Landschaften. Und auf der Rückfahrt über die 385 N kommt sogar noch die Sonne raus. Und auch wenn wir heute weit gefahren sind, es hat sich absolut gelohnt. Das Abendessen im Outback war schon ok.

  3. #23
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    die "Santa Fe" ist nun auch als 'BNSF' (uns sehr) bekannt ...

  4. #24
    Zitat Zitat von Chris Beitrag anzeigen
    die "Santa Fe" ist nun auch als 'BNSF' (uns sehr) bekannt ...
    Mir auch ... genauer als Burlington Northern Santa Fé Railway - ich kenn einen, der war dort schon mal bei der Arbeit :-)

  5. #25
    Donnerstag, 05.05.2022

    Das Wanderfieber hat uns offensichtlich erneut erfasst, denn wir sind schon um 7.15 Uhr auf dem Teer. Es hat 8 Grad und die Sonne scheint. Auf in die Black Hills.

    Nebraska hat uns gestern den Tank geleert und so müssen wir noch nachfüllen. Und da haben wir trotz aller Erfahrung einen Fehler begangen. Und nachdem die Benzinpreise so exorbitant gestiegen sind, möchten wir hier darauf eingehen. Es ist schon klar, dass die Ölkonzerne nicht daran interessiert sind, dass wir Kunden vernünftig betreut werden. Schließlich verkaufen sie ein Grundnahrungsmittel, das momentan noch fast ein jeder braucht. Ein weiteres Beispiel für die Kundenorientierung ist eine neue, durchaus als kreativ anzusehende Preisgestaltung. Der gemeine Tourist nimmt für seinen Leihwagen nicht das beste, sondern das billigste Benzin. Und das ist in aller Regel das Regular 85. Und uns geht es so, dass wir automatisch nur 85 drücken und dann tanken. Im Anschluß an diesen Tankstopp wird das nicht mehr so sein. In South Dakota ist das Regular im Mai 2022 nicht immer das billigste Benzin. Vielmehr war es hier und an vielen anderen Tankstellen das Premium oder Unleaded plus, die billiger gewesen wären. Würde man die Ölkonzerne interviewen, gäbe es bestimmt eine sehr gute Erklärung dafür. Wir haben es bemerkt und anschließend sehr aufmerksam gehandelt. Das System des Kapitalismus hat manchmal kleine Nachteile.

    Zum Reisebericht

  6. #26
    Hier geht es zum Reisebericht, der inzwischen komplett fertig und auch als PDF veröffentlicht ist

    Donnerstag, 05.05.2022

    Der Harney Peak, den wir heute besteigen, heißt jetzt Black Elk Peak und ist zum einen der höchste Berg in South Dakota, der sogenannte South Dakota High Point, und zum anderen der höchste Berg östlich der Rockies und westlich der Pyrenäen. Um was sich die Leute alles Gedanken machen.

    Wir fahren durch Hill City, ein netter kleiner Ort, dann weiter zum Sylvan Lake. Nach einer Stunde Fahrt heißt es: Hier ist erneut unser Trailhead. Gestern noch in der Prärie im National Grassland und heute im Hochgebirge in den Black Hills; that's America! Das Wetter ist traumhaft und so machen wir uns mit Freude auf den Weg nach oben. Der Black Elk Peak Trail, Trail No. 9, ist breit und gut gepflegt. Die Steigungen halten sich in Grenzen, es bleibt lange bei einem Spaziergang. Sehr gemächlich geht es im Wald nach oben. Nach 0,75 Meilen öffnet sich der Blick auf die Needles und dahinter den Harney Peak mit seinem unverwechselbaren Lookout Turm. Hauptsächlich ist es ein Waldweg mit ein paar Viewpoints und Lichtungen, die Brände verursacht haben.



    Nach 2,45 Meilen müssen Serpentinen die Steigungen minimieren und nach 3 Meilen erreichen wir einen tollen Viewpoint auf eine wunderschöne Gegend. Nach 3,2 Meilen biegt der Trail nach links ab. Die letzten Meter verlaufen durch einen Felsen und über Treppen hoch zum Harney Peak und Lookout Tower. Am letzten Stück und am Peak hängen überall bunte Stoffreste, die wohl einen Eindruck vom Mount Everest Basislager vermitteln sollen. Nett, aber Quatsch!





    Auf dem Weg nach unten nehmen wir nach 0,6 Meilen den Abzweig Trail No. 4 zum Little Devils Tower. Es geht eine knappe Meile durch den Wald und dann sehen wir wunderschöne Needles, die etwas oberhalb des Cathedral Spires Trail stehen. Wunderbare Felsentürme begleiten uns nach unten. Nach 5 Meilen steht ein riesiger Obelisk direkt am Trail und vor uns der Little Devils Tower(link is external). Die Umgebung wechselt; nun stehen riesige Felsbrocken mit Moos bewachsen am Weg. Nach 5,5 Meilen gibt es einen Abzweig zum Cathedral Spires Trail.



    Fast geschafft! Über eine weite Wiese und einen Parkplatz, der gleichzeitig der 2. Trailhead zum Little Devil's Tower ist, erreichen wir nach 7,3 Meilen in 3,5 Stunden unser Auto. Toller Hike!

    Es ist erst 12 Uhr und wir beginnen mit einer Car Wash, es war wirklich nötig, und dann sitzen wir im Starbucks. Heute früh haben wir erst bemerkt, dass Rapid City eine nette Altstadt hat und nun parken wir mal dort und gehen etwas spazieren. Die Main Street ist der Beginn unserer Runde. So oft waren wir schon in dieser Stadt, aber die Altstadt haben wir noch nie bemerkt und noch nie angeschaut. Es gibt ein tolles, historisches Hotel, das Alex Johnson (Curio by Hilton). Die Lobby sieht klasse aus. Viele kleine Geschäfte und Bars säumen den weiteren Weg. Statuen von amerikanischen Präsidenten sind an jeder Ecke aufgestellt.





    Dann kommt noch der Walmart dran, denn wir brauchen Getränke und ein paar Kleinigkeiten für den Magen, denn morgen beginnen wir die Great Plains in Ostrichtung zu überwinden.

    Das Abendessen gibt es erneut im Minerva, - mein Büffelsteak war nicht gut.
    Geändert von zehrer (27.08.22 um 19:18 Uhr)

  7. #27
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    Am letzten Stück und am Peak hängen überall bunte Stoffreste, die wohl einen Eindruck vom Mount Everest Basislager vermitteln sollen. Nett, aber Quatsch!
    Ich denke, dass es sich hier nicht um einen "Quatsch" handelt. Vielmehr denke ich, dass diese bunten Bänder einen indianischen Ursprung haben. Orte wo bunte Bänder (vor allem an Bäumen) angebracht wurden gibt es in den USA öfters. Das sind heilige Orte der Indianer und an manchen dieser Orte wird man gebeten vor Respekt der Traditionen nicht zu fotografieren.
    Die Black Hills sind heilige Orte für Indianer. Der Harney Peak wurde 2016 in Black Elk Peak, nach einem Lakota Medizinmann umbenannt. Der Black Elk Peak war ein heiliger Gipfel der Lakota.
    LG
    Travelina

  8. #28
    Das weiß ich doch ... danke für die Aufklärung

  9. #29
    Hier geht es zum Reisebericht, der inzwischen komplett fertig und auch als PDF veröffentlicht ist



    Freitag, 06.05.2022

    Es gibt viel zu tun, respektive zu fahren. Wir beginnen den Sprung zurück über die Great Plains. Das Frühstück lassen wir sausen.

    Um 7.30 Uhr donnern wir bei sonnigen 10 Grad Celsius auf der Interstate 90 nach Osten. Nach 116 Meilen ist es eine Stunde früher. Mitten in South Dakota beginnt die Central Time. Nach 200 Meilen überqueren wir bei Chamberlain den Missouri River. Oh, schon 388 Meilen unterwegs. Zeit die Interstate zu wechseln, wir sind jetzt auf der I-29 South und bei Sioux City überqueren wir die Staatsgrenze nach Iowa. 5,5 Stunden sind vorbei.

    Bei einer Pause an einer Tanke bekommen wir doch tatsächlich noch einen USA Road Atlas. Die letzten drei Wochen haben wir gesucht und gesucht und nirgends einen entsprechenden Atlas gefunden. Meist gibt es nur den jeweiligen Staat. Gerade bei so Autofahrten ist es immer wieder interessant zu finden wo man gerade ist. Das macht uns seit Navi-Zeiten noch mehr Spaß, früher war es ja essentiell.

    Kurz vor Omaha beginnen die Baustellen. Die Verkehrswege der Stadt werden radikal erneuert und umgebaut. Das Navi kennt sich nicht mehr aus und so landen wir irgendwann neben der Umgehungsautobahn und müssen kurz zurück, um die Zufahrt zum Zentrum zu finden. Aber nach 7,5 Stunden ist es geschafft, wir checken im Even Hotel ein. Ein schönes Hotel. Es ist nagelneu, modern und unser Zimmer hat sogar eine Fitness-Ecke mit Matte und Ball und ... schön, braucht aber niemand. Das Zimmer ist aber klasse und wunderbar groß, genau wie das Bad. Und eine Dusche können wir jetzt sehr wohl vertragen.

    Wir machen uns auf den Weg nach Downtown, werden aber auch hier immer wieder von Baustellen gestört. Warren Buffett hat wohl vor, die Stadt neu zu gestalten und sein Vermögen in die Heimat zu investieren. Ein Oracel halt!





    Wir waren schon mal hier und wissen, dass es im Old Market Viertel schöne Bars und Restaurants gibt. Und jetzt sitzen wir in einer ziemlich "strange" anmutenden Cocktail-Bar und genießen den Vorabend. Der Abendspaziergang endet dann im Spencer's Steak House. Alles wunderbar!



    Samstag, 07.05.2022

    Um an ein Frühstück zu kommen, muss man zum Terminal. Das Frühstück ist in diesem Hotel nahezu voll it-gestützt. Terminals wie bei McDonalds zur Bestellung und irgendwann kommt das Zeugs aus der Küche, - das ist Fortschritt. Darauf haben wir aber jetzt keinen Bock, wir nehmen unsere Koffer und checken aus. Um 8.30 Uhr sind wir auf der Interstate 80, die uns weiter nach Osten und sofort nach Iowa bringt.

    Leider finden wir hier entlang der Interstate kein passendes Lokal für ein gutes Frühstück. Die, die es gibt, sind am Samstag um diese Zeit überfüllt. Irgendwann treibt uns dann der Hunger in einen Subway. Auch gut!

    In Iowa fallen uns viele Windräder auf, die Wohnsiedlungen sehen gepflegt aus, wie die Vorgärten auch. Nach 130 Meilen erreichen wir Des Moines. Die Hauptstadt Iowas wartet mit einem pompösen Capitol auf, dessen Kuppel natürlich aus Gold ist. Das Tagebuch erwähnt auch, dass die Stadt bereits bei der Durchfahrt den Eindruck einer sehr sauberen Stadt vermittelt. Aha! Wir wechseln in Des Moines die Interstate und fahren auf der I-35 nach Norden.

    Wir tanken, auch in Iowa ist das Regular nicht immer das billigste Benzin, und wechseln auf die US 20, die wir am Exit 266 zum Backbone State Park verlassen. Nach 5 Stunden parken wir am Trailhead und freuen uns darauf, uns etwas die Beine zu vertreten.

    Der Backbone State Park ist Iowas ältester State Park, der 1919 eingeweiht wurde. Er liegt im Tal des Maquoketa River, der auch dafür gesorgt hat, dass an den Ufern interessante Steinformationen inklusive Steinbögen stehen. Der Trail ist sehr gut ausgebaut und links und rechts davon führen kurze Abstecher in die Felsenlandschaft. Unten fließt der Fluss ungestört in seiner Bahn.



    Bereits nach 0,12 Meilen steht der Triple Arch. Name ist Programm. Der Wanderweg führt weiter an der Ridge entlang und nach 0,3 Meilen steht erneut ein Arch, der den Namen V23-125 trägt. Ja, bekannte Steinbögen tragen einen Namen und die "Nebenkriegsschauplätze" sind nummeriert. Die Landschaft hier ist geprägt von riesigen, narbigen Felsen, dicken Hoodoos, Arche und dem Maquoketa Fluss.





    Wir bleiben immer auf der Ridge, die an der Spitze zur Kurve und Rückkehr zwingt, und steigen dann nach ca. 0,7 Meilen links hinunter zum Fluss. Nach 1,2 Meilen geht es wieder nach oben und durch einen großen Steinbogen zurück zum Parkplatz. Es waren 1,55 Meilen und eine knappe Stunde, die wir unterwegs sind. Es gäbe mehrere Trails hier zu wandern, aber wir düsen jetzt ab nach Dubuque, - für uns völliges Neuland!

    Wir haben noch 60 Meilen bis an den östlichen Rand von Iowa. Dort liegt Dubuque praktisch in einem Drei-Länder-Eck von Iowa, Wisconsin und Illinois. Nach insgesamt 7 Stunden und 20 Minuten stehen wir an der Rezeption des riesigen Grand Harbor Resort. Ein 4 Sterne Hotel, aber mit angeschlossenem Wasserpark. Das haben wir bei der Buchung leider übersehen. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, abgewohnt und voll bis unter das Dach. Der Auflauf ist gewaltig, denn es ist auch noch Wochenende.

    Wir gehen am Mississippi entlang und dann in die Stadt, die knapp 60.000 Einwohner hat. Schöne alte Backsteinhäuser liegen links und rechts der Central Avenue. Ein paar Bars und Restaurants gibt es auch. Wir setzen uns in eine Brewery ans offene Fenster, blicken auf Dubuque und lassen uns das Bier schmecken.





    Zum Abendessen geht es zurück zum Hotel, da die Restaurants in der Stadt teilweise geschlossen haben oder die Speisekarte nicht so unserem Geschmack entspricht. Das Grand Harbor beherbergt ein Tony Roma's. Das Lokal ist überschwemmt mit Leuten, aber wir bekommen einen Tisch mit Blick auf den Mississippi. Das Essen war ok und der Wein auch.


    Sonntag, 08.05.2022

    Das Frühstück, das im nicht gerade günstigen Preis inbegriffen war, haben wir ausgelassen. Der Frühstücksraum an einer Wendeltreppe war eine Frechheit, viel zu klein. Die Leute verteilten sich stehend, um auf einen Platz zu warten. Das ist ärgerlich und wir ziehen ab. Der Maquoketa Caves State Park [Raccoon Creek] wartet.

    Es hat 17 Grad und es ist Muttertag in den USA. Damit sind wir praktisch chancenlos einen Platz zum Frühstück zu ergattern. Wir erreichen, wenn auch hungrig, den Maquoketa Caves State Park im Raccoon Creek sicher über die US 61.

    Ein Rundweg, zunächst eine Nordschleife, führt uns an vielen kleinen Höhlen und Steinbögen vorbei. Und dann kommen wir nach der ersten Schleife, die rund eine halbe Meile lang war, zurück in die Nähe des Trailheads. Und hier steht eine Natural Bridge, der Maquoketa Caves Arch und die Dance Hall Cave, die beide gewaltig sind. Die Dance Hall Cave führt geschätzte 100 Meter entlang des unterirdischen Flusses unter dem Fels hindurch. Lampen vermeiden die absolute Dunkelheit. Das ist klasse, unglaublich und wunderschön!





    Wieder am Tageslicht geht es in Stufen hinauf zur südlichen Schleife. Auch sie führt vorbei an Höhlen und tollen Felsformationen. Nach einer Stunde, rund 1,5 Meilen, sind wir zurück am Parkplatz. Dieser State Park ist es wert, wirklich super! Das war leider das Ende unseres Wanderurlaubs und wir setzen nun die Städtereise mit unserem letzten Halt in Chicago fort.

    An der US 30 bei Clinton erreichen wir Illinois und in Morrison machen wir eine kurze Pause mit einem kleinen Spaziergang in der Main Street. Schöne alte Fassaden gibt es hier, aber Menschen sind keine zu sehen. Wir haben noch Zeit, sind zu früh für den Check-in, und suchen an der I-80 nach Süden ein Outlet. Nichts war's, also machen wir uns auf den Weg nach Chicago, wo uns der übliche Stau empfängt. Dazu kommt eine Mega-Baustelle rund um den Wacker Drive, in dessen Nähe sich unser Hotel befindet. Verfahren haben wir uns ausgerechnet in den Tunnels, wo es kein GPS-Signal gibt.

    Irgendwie erreichen wir dann unser Hilton Garden Inn. Parkplatz ist vor dem Hotel bereits Fehlanzeige, also 2. Reihe und dann verkehrt rum auf der Gegenseite. Und dann ist das Zimmer auch noch nicht fertig. Valet Parking für 69 Dollar, also Vollpension für den Jeep, - so ist das inzwischen in amerikanischen Großstädten, wenn man im Zentrum übernachtet.

    Unser Zimmer im 18. Stock ist super und für ein Stadthotel mit zwei Betten sehr geräumig. Dusche und dann ab in die Straßenschluchten. Vor 5 Jahren sind wir hier Marathon gelaufen, unglaublich wie die Zeit vergeht. Aber wir haben die Stadt wiedererkannt, denn wir waren schon unzählige Male hier. Es gibt also keinen großen Sightseeing-Druck und so schlendern wir gemütlich am Chicago River entlang.



    Das Abendessen in der Siena Tavern war ok, natürlich nicht gerade billig. Der Ca dei Frati war trotz dem jungen Baujahr 2020 gut. Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Auf jeder Rechnung steht hier im Mai 2022 drei Prozent Surcharge wegen Energiekosten. 4 Bier vor dem Essen haben 40 Dollar gekostet - prost!

    Hier geht es zum Reisebericht, der inzwischen komplett fertig und auch als PDF veröffentlicht ist

  10. #30
    Dienstag, 10.05.2022

    Schönstes Wetter begleitet uns am River entlang zum Navy Pier. Hier dürfen sich Jugendliche unter 18 Jahren nur in Begleitung aufhalten. That's America!. Das Panorama von der Halbinsel ist toll, die Geschäfte öffnen jedoch erst um 11 Uhr. Und so gehen wir wieder die Michigan Avenue bis zur Watertower Plaza Mall. Die kann man vergessen, jedes 2. Geschäft hat zu und in den anderen gibt es nur Schrott. Schade, das USA Shopping Feeling gibt es leider nicht mehr. Auch in den großen Kaufhäusern ist nichts los. Erst bei Bloomingdale werden wir fündig. Und nach 10,5 Kilometer müssen wir uns kurz im Starbucks erholen.



    Nachmittags gehen wir nochmal los und über das Shedd Aquarium und das Adler Planetarium am Ufer entlang zu einem für uns neuen Gebäude. Der Lakeshore East Park führt uns direkt zum Fuße des Gebäudes "The Tides". Eine unglaubliche Wellenarchitektur an drei aufragenden Türmen. Wir sind begeistert. Wir haben versucht ins Gebäude zu gelangen, aber chancenlos. Auch toll ist das "Wave", das außen eine wellige Struktur zeigt und innen tolle Appartements zu vermutlich nicht bezahlbaren Preisen anbietet.





    Nochmal 6,5 km, es reicht, Chicago bye, bye! Das Abendessen im McCormick war erneut gut.


    Mittwoch, 11.05.2022

    Der ungeliebte letzte Tag begrüßt uns mit schwülen 32 Grad Celsius, am Anfang hatten wir 32 Grad Fahrenheit und Schneesturm. Wir lassen uns Zeit beim Frühstück und beim Packen und dann fahren wir halt noch ein paar Meilen, um den Tag rumzubringen. Die Interstate 55 South ist die Route 66 und bringt uns zunächst zum Waterfall Glen. Es wären 6 Meilen bis zu einem kleinen Wasserfall, aber bei dieser Hitze wären wir durchgeschwitzt, was wir den anderen LH Passagieren nicht antun wollen.

    Also weiter, bis wir nach 98 Meilen Pontiac erreichen. Der kleine Ort an der Route 66 war die erste namhafte Station nach Chicago. Es gibt ein paar schöne Wandtattoos zu sehen und der einzige große Hit ist der Benzinpreis hier. 75 Cent die Gallone billiger als rund um Chicago.





    Es hilft nichts, auf zum Flughafen. Dort gehen wir noch in das daneben liegende Fashion Outlet und es gibt hier tatsächlich noch schöne und gut sortierte Shops. Die Autoabgabe bei Alamo klappt problemlos. Bye Jeep Grand Cherokee, du warst ein tolles Auto!

    Wir fahren mit der Tram zum Terminal 1, wo die Lufthansa ganz hinten in der Ecke mit 10 Countern sein Dasein fristet. Sie öffnen erst um 18 Uhr, das heißt wir warten mit anderen auf den wenigen Sitzplätzen. Armselig! Aber auch diese Zeit ging rum und es lief zügig bei der Kontrolle. Und dann waren wir angenehm überrascht über die neue Business-Lounge "Polaris" im Terminal C. Die Lounge ist sehr einladend gestaltet und das warme und kalte Buffet waren top.

    Eine Stunde vor Boarding machen wir uns auf den Weg zum Gate B17, wo nichts angeschlagen war und wir etwas verunsichert waren, bis dann endlich die Crew kam. Wir kamen dann pünktlich weg und haben 6 Stunden ohne Essen geschlafen. Pünktlich sind wir zum Frühstück aufgewacht und die restliche Zeit ging schnell rum. In München wurden wir mit etwas Verzögerung vom Parkservice abgeholt und fuhren dann mit dem eigenen Auto heim.


    Fazit: Es war ein wirklich lang ersehnter, schöner Urlaub mit mehr Abwechslung als wir erwartet haben. Die Preise waren für 3,5 Wochen so wie vor Corona für 5,5 Wochen. Da kann man jetzt schimpfen oder sich darüber freuen, dass es endlich wieder geklappt hat.

    Alle Berichte unserer 32 USA Reisen findet Ihr hier

  11. #31
    Danke für Eure Aufmerksamkeit, - jetzt sind die Wanderungen an der Reihe. 3 sind bislang online

  12. #32

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