Der letzte Tag in New Mexico

Es ist noch nicht mal 8 Uhr und wir sind bereits auf dem Weg, uns über die NM 475 in den Himmel der Sangre de Cristo Mountains zu schrauben. 15 Meilen "winding road", schade, dass wir unser Motorrad nicht bei uns haben. Immer weiter nach oben, durch den Hyde Memorial State Park hindurch und bald säumen ein paar Schneereste die Straße. Homer Simpson fragte mal, da er einen Kredit für ein Wohnmobil brauchte, ob eine Sirene ein schlechtes Zeichen sei. Und wir fragen uns jetzt, ob es der Schnee nicht auch ist.

Am Parkplatz der Santa Fe Ski Area im Aspen Basin hat es nur noch 2 Grad plus. Wir ziehen uns warm an und starten am Windsor Trail 254 weiter nach oben. Nach gut 0,7 Meilen erreichen wir die Pecos Wilderness und unser GPS zeigt nach rechts, immer dem Zaun entlang. Bald liegt der Schnee im Wald, ist aber noch kein Problem, da er trägt und der Trail noch nicht eisig ist. Auf halben Weg zum Gipfel des Lake Peak ist jedoch Schluß. Wir brechen ab, denn der nun nicht mehr tragfähige Schnee wird zu tief, wir sacken teilweise bis zu den Knien ein, und dort, wo weniger Schnee liegt, sorgt Eis dafür, dass wir nicht mehr vernünftig voran kommen. Nach 3,4 Meilen sind wir zurück am Auto



Wir beschließen, nochmal zur Ghost Ranch zu fahren und den Kitchen Mesa Trail in Angriff zu nehmen. Aber heute zahlen wir keine 10 Dollar und fahren an der Dining Hall vorbei und stoppen erst am Kitchen Mesa Trailhead, der am Ende der Ranch bzw. des kleinen Dorfes liegt.

Die heutigen Gegensätze könnten nicht größer sein. Jetzt knallt die Sonne auf den Trail, von Schatten spendenden Bäumen kaum eine Spur. Rote und gelbe Felsen, ein roter, sandiger Trail und vor uns eine Mesa, die wie gemalen in der Landschaft steht.



Über eine Brücke und ein paar kleinen Hügeln geht es in ein kleines rotes Tal, das geradeaus durchstiegen werden muss. Der Trail teilt sich, aber alle Wege führen auf einen kleine Pass. Der linke Weg zeigt ein paar Schautafeln, die über Dinosaurier Ausgrabungen informieren. Der rechte Weg führt direkt hinauf zum Pass. Oben angekommen eröffnet sich uns ein wunderbarer Blick in ein tolles Tal, das vom Aroyo del Yeso bis Wand der Kitchen Mesa reicht. Und der Weg führt nach rechts, immer dieser Wand entgegen.

Nach 0,9 Meilen nimmt der Trail Fahrt auf, es geht nach oben. Grün angemalte Dosen und Cairns weisen den Weg. Der Sand wird immer mehr vom Gestein abgelöst, aber der Wanderweg ist bestens gepflegt und dort, wo Steine sind, sind kleine Treppen angelegt. Das gibt uns Hoffnung, dass wir die Mesa oben erreichen. Auf dem Trail sieht momentan jedoch nichts danach aus, ob und wie wir über diese Wand nach oben kommen könnten.

Nach 1,14 Meilen stehen wir dann direkt davor. Es sind zwar nur noch ein paar Meter, aber es bräuchte Kletterkunst und Mut. Auch die Abschätzung, ob wir da wieder runter kämen, verläuft negativ. Ärgerlich, - aber halt!

Zum Glück kommen Hiker und die steigen weiter links über Felsen nach oben. Erst jetzt sehen wir das Wegzeichen, also die grüne Dose, die versteckt in einem Felsspalt ihr Dasein fristet, und einen grünen Pfeil. Wie heißt das Sprichwort: Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht! Auf alle Fälle können wir hier relativ locker durch einen Spalt hochklettern. Nach rund 10 Metern stehen wir nun nach insgesamt 45 Minuten auf einem Zwischenplateau.




Es geht nach rechts. Über Felsen wandern wir weiter nach oben. Es gibt keine weiteren Schwierigkeiten bis zum "Mesa-Dach", das wir nach 1,3 Meilen in 53 Minuten erreichen. Nun wird die Wanderung zum Spaziergang, mit unglaublichen Aussichten und schönen Fels- und Gipsformationen. Der Chimney Rock schiebt sich ebenfalls ins Bild und der Abuquiu Lake liegt unten ruhig in der Ebene. Mehrere Abstecher führen zur Rim-Kante und man kann sich kaum satt sehen von dieser herrlichen Natur.




Nach 1,86 Meilen treten wir den Rückweg an und freuen uns, dass wir den Aufstieg geschafft haben. Insgesamt sind wir 3,68 Meilen unterwegs, - was für ein toller Hike! Wir sind uns einig, dass das bisher die schönste Wanderung war.

Diesen tollen Tag voller Gegensätze beenden wir im "Terra Cotta Wine Bistro" bei einem guten Essen und einer guten Flasche Wein.