Und weiter gehts es, die Antantikküste wartet:

England in der Ferne: Yarmouth nach Liverpool

17.08.2017

Der Morgen beginnt kühl mit 13 °C, aber sonnig. Trotzdem Frühstücken wir nicht draussen, sondern bleiben im RV.
Wir wollen nicht die unheimlich gefrässigen Raubtiere mit unserem Blut füttern. Mosquitos sind richtig nervig.
Entgegen der letzten Tage, machen wir uns schon um 09:30 auf den Weg, der heute etwas länger ist.




Unser Weg führt nach Birchtown, wo wir am Black Loyalist Heritage Centre halt machen.


Im Heritage Centre erfährt man die Geschichte der schwarzen Einwohner Nova Scotias (ja, auch die gab und gibt es!), die den Britten vor und während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges loyal dienten.
Nach dem Verlust der Kolonien wurden sie um Birchtown angesiedelt, erhielten Land, meist 1 Acre und durften dann ihr Leben dort aufbauen.
Das nachstehende Bild zeigt eine Hütte (Pit), ein Erdloch, das mit Baumstämmen überdacht wurde. Zwischen den Stämmen wurde Moos gestopft, damit die Lücken zu waren. Es war ein hartes Überleben, besonders wenn man bedenkt, dass die meisten Leute aus dem warmen Teil der Kolonien kamen.


Eine Teil der Einwohner folgte später dann den Versprechungen und wanderte nach Afrika, Sierra Leone, aus.

Viele Lebenswege sind gut recherchiert und dokumentiert worden.




Eine typische Kirche befindet sich gleich neben dem Heritage Centre, so wie man sie aus Filmen kennt, die in den Südstaaten der USA spielen.


Wir verzichten auf den Besuch jedes Leuchtturms den wir auf der Strecke passieren oder aber passieren könnten. Für alle Leuchttürme würde man deutlich mehr wie 3 Wochen brauchen. Somit nehmen wir nur einige auf, die auf dem Weg liegen.
Diesen hier....


...oder auch diesen....


für den wir einen Abstecher nach Lockeport gemacht haben.


Im Hafen liegen einige Fischerboote.


Hier sollte es somit auch Fisch geben, den man auf den Teller bekommen kann. Die Wahl fällt schwer, gibt es doch ausser einer Bank, 1 Giftshop, 1 Einkauslädchen sogar 1 Restaurant. Wo wollen wir heute also mal essen gehen?


Fisch & Chips werden bestellt, Aileen bekommt einen Hamburger. Der Fisch ist frisch und gut, die Fries (Chips bei den Engländern und Pommes bei uns) sind die Besten, die wir seit langem gegeseen haben.

So gestärkt machen wir uns auf die nächste Etappe. und erreichen Summerville Centre, was gleich am Summervile Beach Provincial Park liegt. Hier finden wir einen der seltenen Strände in Nova Scotia.


Wunderbar feiner Sand, der vom starken Wind in feinen Schwaden dicht über den Boden ins Meer geweht wird. (Irgendwann spült das Meer den Sand wieder an).




Wir ziehen unsere Sandalen aus und gehen am Spülsaum entlang. Man merkt, der Labradorstrom fliesst die Küste nach Süden, entsprechend kalt ist auch das Wasser.

Wir erreichen den Campground, beschliessen aber die 10 km bis nach Liverpool zu fahren und uns diese Stadt anzusehen. Gegen 16:00 Uhr sind wir dort.


Liverpool hat den Beinamen "Town of Privateers", Stadt der Freibeuter. Hier gab es viele Schiffe, die einen Kaperbrief hatten und Jagd auf französische, spanische und später liebend gerne auf amerikanische Schiffe machten. Diese wurden gekapert und Ladung und Schiff verkauft.
Heute allerdings ist der Ort recht beschaulich. Geschäfte schliessen Wochentags zwischen 16:00 und 17:00 Uhr. Da sind zu Hause die Geschäfte ja länger geöffnet!

Zu Fuß gehen wir die 400m bis zum Fort Point Lighthouse Park,


in dem ein kleiner Leucht"turm" den Schiffen die Richtung zur Hafeneinfahrt weisst.




Auf dem Weg dahin sehen wir einige schöne Häuser, wovon dieses hier exemplarisch ist.


Das die britischen Turppen hier lange anwesend waren, lässt sich auch heute noch feststellen, stehen die Rotberockten doch an allen Ecken der Stadt herum.


Nach dem kurzen Besuch machen wir uns auf zum Campground und lassen den Tag bei Sonnenschein und einem Budweiser draussen im Freien ausklingen.


Gefahrene Strecke ca. 230KM