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Thema: Flexibel durch den (Süd-)Westen - 6-wöchige Reise in 2 Akten

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  1. #1
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    01.08.2016
    Das Abenteuer beginnt auf dem Flughafen


    Unser Flug ging erst um 2pm. Aber wir wollten natürlich unseren Status ausnutzen und noch die Business Lounge besuchen. Marwin würde das sehr viel Spaß machen. Vor allem, weil er sich dann am Buffet austoben konnte. Wir ließen uns also von Holger um 9.30am an den Flughafen bringen. Blöderweise passte das ganze Gepäck nicht in den Jaguar, so dass wir doch den Galaxy nehmen mussten.

    Die Fahrt verlief ohne Probleme und auch am Flughafen war von den gemeldeten Verzögerungen und Umwegen wegen Umbau der Terminals überhaupt nichts zu spüren. So waren wir bereits 45 Minuten später am Terminal. Ich nahm die beiden Taschen, Marwin die Koffer. OK, die Taschen waren echt schwer. Aber ich musste ja nur bis zum Check-In. Keine 20 Minuten später hatten wir das Gepäck abgegeben. Nun hatten wir nur noch die beiden Rucksäcke, das Bordcase (Ich habe immer Kleidung und Waschzeug für den ersten Tag dabei, falls mal ein Koffer nicht ankommen sollte).

    Beim Zoll durften wir die Automaten nicht nutzen, da diese erst ab 18 Jahre erlaubt sind. Aber auch bei den Beamten waren wir schnell durch und die Frage nach dem Papa blieb aus (siehe Grenzübertritt Kanada 2011). Dank Priority-Line waren wir dann auch schnell bei der Security an der Reihe. Wie so oft wurde auch dieses Mal mein Kamera-Rucksack eines speziellen Sprengstofftests unterzogen. Das war ich gewohnt. Doch dann nickte der Security-Beamte unmerklich und plötzlich stand mit Maschinengewehr im Anschlag neben mir.
    OK, er sah noch relaxed aus, aber ich bekam nun ein leichtes Krippeln im Magen. Der Security-Beamte erklärte mir, dass der Sprengstoff-Test positiv sei. OK, jetzt wurde es ungemütlich. Nun gingen mir allerhand Gedanken durch den Kopf. Wie kommt da Sprengstoff rein? Könnte mir jemand etwas untergeschoben haben? Kann ich in den Urlaub fliegen?
    Der gesamte Rucksack wurde geöffnet und ausgeräumt. Beide Kameras musste ich einschalten. (Ja, man sollte tatsächlich zusehen, dass die Akkus der Geräte geladen sind.) Das Ganze verlief aber sehr relaxed und routiniert und ich durfte helfen beim Ausräumen. Ich wurde dann auch aufgeklärt: Die Grenzwerte, bei denen die Maschinen Alarm schlagen, wurden seit den letzten Vorkommnissen bei uns in Deutschland verschärft. Nun reichte es aus, dass ich bei Feiern oder an Sylvester Feuerwerk fotografiert hatte. Kleine Partikel haben sich dann wohl von der Kamera an die Tasche abgerieben. Und da wurden sie nun gefunden. Aha!

    Ich wurde noch gefragt, ob ich professionelle Fotografin wäre. Ich meinte, noch nicht….

    Nach der Entwarnung durch den Security-Beamten entfernte sich der Polizist auch wieder. Ich durfte mein ganzes Geraffel wieder einpacken. Und dann hatten wir endlich alle Kontrollen erledigt.
    Im Duty-Free kaufte ich mit der Beratung durch Marwin noch ein Parfüm für den Urlaub und ab ging es auf direktem Wege in die Business-Lounge.

    Es gab Mini-Schnitzel und Marwin war im siebten Himmel. Wir frühstückten gemütlich. Dabei, wie soll es anders sein, denn die Welt ist bekanntlich klein, traf ich eine Mitarbeiterin unseres Kunden. Allerdings war sie im Gegensatz zu uns dienstlich unterwegs. Wir wechselten ein paar Worte. Danach suchten Marwin und ich uns eine nette Sitzecke und verbrachten die restliche Zeit bis zum Boarding mit Fotografieren, Rollfeld beobachten, Lesen und Keksen.





    (made by Marwin)






    Gemütlich schlenderten wir zum Gate. Hier hatte sich schon wieder die erste Schlange gebildet. Warum die Leute vor dem Gate Schlange stehen, verstehe ich nicht. Jeder hat seinen Platz – keiner muss stehen.
    Aber auch vor dem Counter stand eine Schlange. Ja, und wer stand da drin? Der Conny – also der aus Texas – oder Hawaii – oder….? Ich traue mich da ja nicht, die Leute anzusprechen. Nur ganz versteckt habe ich ein Bild mit dem Smartphone gemacht.






    Der Empfang in der Business Class war dann auch echt toll. Wir bekamen gleich einen Begrüßungsdrink...



    und Marwin ein riesiges Säckchen mit Zahnbürste, Spielzeug, Stoffflugzeug, Augenbinde und Strümpfe - Genial Gelbe Lufthansastrümpfe - und Augenbinde mit Kranichaugen darauf. Wir richteten uns ein.
    Entgegen meinen Erwartungen waren sehr viele Kinder hier in der Business Class. Und so dauerte es nicht allzu lang, da kam die die Stewardess zu uns, und fragte, ob wir die Plätze tauschen könnten. Im hinteren Bereich wäre ein Pärchen, dass keine Kinder möge. Ich fand es in der dritten Reihe sehr nett, wäre aber trotzdem zum Tausch bereit gewesen. Doch Marwin verneinte vehement! Er hätte es sich nun bequem gemacht und er wolle nicht tauschen. So vereinbarte ich mit der Stewardess, wenn es tatsächlich hinten laut werden würde, könne sie einfach noch mal vorkommen.

    Es blieb ruhig. Das Essen war genial – ich konnte mir ein Menü aus je 3 verschiedenen Vorspeisen, Hauptgängen und Deserts selbst zusammenstellen. Und wir hatten gute Sicht fast die gesamte Zeit über.













    Leider musste ich mich zwischenzeitlich mit Marwin streiten, weil er mich partou nicht ans Fenster lassen wollte, als wir den Yellowstone NP überflogen. Er rutschte auch nicht, so dass ich echt kein Bild machen konnte.
    Die letzten 3 Stunden zogen sich für mich. Daran konnte dann auch der Snack vor der Landung nichts ändern. Und so war ich froh, als wir nach 11,5 Stunden endlich in LA aus dem Flieger steigen konnten.

    An der Immigration konnten wir die neuen Automaten benutzen, da wir ja zuvor schon per Visa Waiver Programm eingereist waren. Ich klickerte mich durch: Fragen beantworten (dieselben wie beim Antrag), Fingerabdrücke nehmen, Fotografieren. Zack, kam ein weißer Papierstreifen mit Verbrecherfoto von mir aus dem automateneigenen Drucker. Nun war Marwin dran. Lustig war, dass der Automat erst noch mal ein Bild von mir machte, denn ich stand hinter ihm. Glücklicherweise durften wir das Bild erneut machen. Fast befürchtete ich schon, dass ich Marwin hochheben musste. Aber nein, da hat jemand mitgedacht: Der Automat fuhr so lange nach unten, bis er ein Gesicht fand. Dieses Mal war es dann auch Marwins Gesicht. Mit den beiden Papieren ging es zum Officer. Der war total lustig drauf, erkundigte sich, was wir machen und vorhaben und meinte zum Schluss, dass nächste Mal könnten wir dann sein RV haben….

    Unsere Koffer rotierten schon auf dem Gepäckband. Wir packten alles auf 2 Gepäckwagen und machten uns auf den Weg zum Zoll. Oweh, was war denn hier los???? Ein absolutes Chaos. Keine geregelten Schlangen wie gewohnt! Eine einzige Masse an Menschen. Ich war noch einigermaßen relaxed und geduldig und wir schafften es mit den beiden Wagen zusammen zu bleiben. Langsam formten sich aus den Menschenmassen 3 Schlangen. In einer stand wieder der Conny.
    Es dauerte bestimmt 30 bis 45 Minuten, bis wir auch hier durch waren. Ok, nun ab zum Shuttle. Das kostete Nerven.

    Während an den anderen Shuttle-Haltestellen kaum was los war, war der Bürgersteig für den Alamo-Shuttle brechend voll von Menschen mit Gepäck. Unsere Koffer und Taschen waren total schwer und sperrig und ich sah schwarz, hier in naher Zukunft in den Bus zu kommen.
    Zu Hilfe kam uns ein netter Kofferträger, der wohl meine missliche Lage sofort erkannte. Das erst Mal klappte es nicht. Aber beim zweiten Shuttle-Bus, schnappte er sich einfach 2 Koffer und hastete Richtung Bus. Ok, die Koffer waren nun am bzw. im Bus, aber Marwin und ich kamen mit dem Rest nicht nach. Irgendwie schob ich mich dann durch die Menge – eher weniger amerikanisch politely, sondern eher auf die deutsche Art. Der Kofferträger schaffte durch Gesten Platz im Bus und dann saßen wir tatsächlich auf unseren Koffern im Bus und waren auf dem Weg zu unserer letzten Station für heute. Gerade konnte ich noch ein paar Dollar aus der Tasche kramen und ihm in die Hand drücken. Ich war geschafft. Marwin sah man auch inzwischen die Müdigeit an, aber er lächelte tapfer.

    Zu Hause hatte ich den Online-Check-In von Alamo gemacht. Das entsprechende Papier hatte ich in der Hand und wollte direkt zu den Autos. Aber der Parkplatzwächter lies mich damit nicht rein. Ich solle erst an die Automaten. Nun wurde ich langsam ungeduldig.
    Ich ließ Marwin beim Gepäck. Natürlich waren alle Terminals besetzt. Chaos! Und es dauerte eine Weile, bis ich an einen Automaten kam. Und ich musste noch einmal alle Daten, die ich alle beim Online-Check-In bereits eingegeben hatte, noch einmal hier eingeben: Fahrer, Licence# und und und… Auch alle Zusatzangebote durfte ich noch einmal ablehnen. Sicherheitshalber hatte ich Holger als zweiten Fahrer angegeben. Doch bei ihm wollte der Automat dann plötzlich nicht mehr die License# akzeptieren. Ich hatte nun genug! Ich cancelte den zweiten Fahrer, schnappte den meterlangen Zettel und ab raus zu Marwin. Die beiden schweren Taschen geschnappt, Zettel vorgezeigt und ab zur Choice-Line für Standard-SUVs. Marwin war es inzwischen stark anzumerken, dass er müde war. Er brauchte etwas, um hinterher zu kommen. Aber er meckerte nicht.

    Hier war ein kommen und gehen. Erst mal nichts Brauchbares dabei. Als dann aber ein kleiner Jeep um die Ecke kam, bin ich darauf gestürzt. Er war sauber, hatte nicht viel Kilometer und einen zuschaltbaren 4WD. Kleiner als erhofft, aber ok.
    Die Rücksitze wurden als erstes umgeklappt. Die Taschen rein geschmissen, Navi installiert und Hotel eingegeben. Endlich konnten wir los.

    Zum Hotel war es nicht weit. Keine 15 Minuten später waren wir dort. Schnell eingecheckt und hoch auf‘s Zimmer. Inzwischen war es 7pm -wir also seit 21 Stunden auf den Beinen.

    Der Plan, noch zum Santa Monica Pier zu fahren, wurde schnell ad acta gelegt. Ich organisierte noch ein bisschen Abendessen im Hotel, wovon Marwin aber nur die Chips aß. Danach war er rasend schnell eingeschlafen.

    Ich installierte noch die amerikanische SIM-Karte, checkte kurz das Forum. Und gegen 10pm machte auch ich die Augen zu.

    Übernachtung: Hilton Los Angeles Airport, 158,41€ (erboten über Priceline)
    Unterwegs: 18,5h
    Meilen gefahren: ca. 2 mi
    Meilen gewandert: ./.
    Geändert von Vorfreude (16.10.16 um 13:06 Uhr)
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

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