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Thema: Silver Wedding Anniversary Trip - NY, Niagara Falls & Cape Cod

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  1. #1
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    Samstag, 15. Juni 2019
    Warum heißt der Buckelwal Buckelwal?

    Vor dem Frühstück machte ich noch ein paar Bilder von unserem schönen B&B in der Morgensonne. Das Wetter war wunderschön, jedoch noch viel zu frisch um das Frühstück draußen einzunehmen.







    Heute gab es Eier Benedict , Premiere für uns!
    War gut, allerdings Sauce Hollandaise am frühen Morgen - muss ich nicht unbedingt haben.



    Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf, zu unserem ersten Tagesziel.
    Nach einer guten Stunde Fahrzeit, erreichten wir das kleine Städtchen Provincetown.
    Wir parkten auf dem Parkplatz der MacMillan Pier direkt am Hafen. An diesem Tag wollten wir eine Whale-Watching-Tour machen. Dafür hatten wir uns den Anbieter Dolphin Fleet ausgesucht. Um ca. 9.30 Uhr gingen wir in den kleinen Laden und kauften uns Tickets für die nächste Tour um 10.30 Uhr. Ich erkundigte mich nach dem heutigen Seegang  - die Dame meinte man solle auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, es wäre recht windig gewesen am Morgen. Gut, dass ich die Dramamine (die ich letztes Jahr für Junior gekauft hatte) eingesteckt hatte - vorsichtshalber nahm ich gleich eine davon.





    Da wir bis zum Ablegen noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns schon mal ein wenig in der Stadt um.


    [B]Provincetown
    [/B]Im Jahre 1620 setzten hier die Pilgerväter erstmals Fuß auf amerikanischen Boden, ehe sie sich fünf Wochen später entschieden, auf der anderen Seite der Bucht in Plymouth anzusiedeln.
    Provincetown galt als Zentrum für Walfang und Fischerei, über 40 Piers, heute sind es nur noch 3, streckten sich in die Bay hinein. Hier lebten die bekanntesten Walfänger Neuenglands.

    Ende des 18. Jahrhunderts, nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges, waren viele Portugiesen von den Azoren und Kapverden nach Provincetown gekommen. Sie hatten zuerst auf den Walfängern von Nantucket und New Bedford angeheuert, die auf den Azoren Frischwasser und Fleisch aufnahmen und dort Leute finden mussten, weil viele amerikanische Walfänger desertierten. So kamen die Portugiesen nach Neuengland, holten ihre Familien nach und versuchten, sich auf dem neuen Kontinent ein besseres Leben aufzubauen. Sie lernten schnell, sich der amerikanischen Lebensart anzupassen und noch heute leben viele Nachkommen der portugiesischen Einwanderer in dem Städtchen.

    Im 19. Jahrhundert ließen sich Maler, Künstler und Schriftsteller hier nieder, die den Ort zu der Künstlerkolonie P´town machten. In den 1960er Jahren kam es zu einem weiteren Bevölkerungswachstum - der ländliche Charakter und die niedrigen Grundstückspreise sprachen die Hippies dieser Zeit an. Der ideale Ort um Partys zu feiern und Gras zu rauchen. Cannabis-Duft hing in der Luft. Viele der Hippies blieben dauerhaft in Provincetown und gründeten dort Familien. In der Commercial Street, der Hauptstraße des Örtchens, entstanden zahlreiche neue Cafés und Headshops – Läden, die Wasserpfeifen und anderes Zubehör für den Konsum von Cannabis verkauften.
    Die Hippie-Welle ebbt wieder ab und in den 70er Jahren zogen zunehmend Schwule nach Provincetown. 1978 wurde die Provincetown Business Guild (PBG) ins Leben gerufen, um gezielt den schwulen Tourismus zu fördern. Provincetown gehört inzwischen zu den bekanntesten von Homosexuellen bevorzugten Urlaubszielen an der amerikanischen Ostküste.

    Heute leben hier neben den alteingesessenen Fischerfamilien viele Künstler, Intellektuelle , Außenseiter, Idealisten und Visionäre. Provincetown steht synonym für ein entspanntes Lebensgefühl.



    Enge Strassen, verwinkelte Gassen, Häuschen, dicht an dicht.



    P1080898.jpg







    P1080903.jpg

    Dann wurde es langsam Zeit zur Pier zu laufen. Wir nahmen die Abkürzung über den Strand.



















    Von der MacMillan Pier starten täglich zahlreiche Boote zur Walbeobachtung und zur Hochseefischerei.





    Wir gingen aufs Schiff und waren uns ziemlich unschlüssig, wo wir sitzen sollten. Im Nachhinein kann ich nur sagen, ist völlig egal. Wir setzten uns ins Freie auf den Bug des Dampfers. Gespannt schauten wir uns an - werden wir heute tatsächlich Wale sehen!











    Wir fuhren ca.1 Stunde zum Naturschutzgebiet Stellwagen Bank National Marine Sanctuary, einem riesigen Unterwasserplateau und beliebten Walbeobachtungsgebiet am Eingang der Massachusetts Bay zwischen Cape Cod und Cape Ann.
    Die Gebiet beginnt 10 km nördlich von Provincetown, ist hier knapp zehn Kilometer breit und erstreckt sich etwa 30 km weiter in den Norden. Das Plateau liegt lediglich 30 bis 40 Meter unter der Wasseroberfläche, während die umliegenden Gewässer deutlich tiefer, um die 100 bis 200 m, sind. Die geringe Wassertiefe verbunden mit den Mineralien und Nährstoffen, die von auf die Bank treffenden Tiefwasser-Strömungen emporgehoben werden, begünstigen ein reiches Ökosystem, das auch große Meerestiere wie Buckel-, Zwerg- und gelegentlich auch Finnwale anzieht.
    Im18. und 19. Jahrhundert das Zentrum des weltweiten Walfangs, heute eine große Touristenattraktion. Das Stellwagen Bank National Marine Sanctuary wird von vielen Häfen angelaufen, wie z. B. Provincetown, Barnstable, Boston, Plymouth und Nantucket. Die Saison beginnt im April und endet im Oktober.


    Long Point Light Station









    Männe kam mit einem amerikanischen Touristen ins Gespräch und beide waren sehr vertieft darin. Seine Frau, die eine Reihe vor mir saß meinte nach einer halben Stunde, sie könne über Bord gehen und ihrem Mann würde das nicht einmal auffallen. Na ja, der Aussage konnte ich mich nur anschließen .




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  2. #2
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    Wir hielten noch einen kleinen Smalltalk bis das Schiff die Motoren drosselte und wir nur noch langsam Fahrt machten.
    Da kamen dann alle Passagiere langsam in Bewegung und drängten sich an die Schiffsreling und hielten Ausschau nach den Meeresriesen. Wir gesellten uns zu unseren Männern und ließen ebenfalls den Blick über die Meeresoberfläche wandern. Unsere Walsafari begann.

    Zuerst erblickten wir einen Seelöwen



    Nein, es waren zwei



    Dann hieß es: „Wal, da bläst er!“
    Ganz weit entfernt konnte man den höckerigen Kopf eines Buckelwals auftauchen sehen. Ein Raunen ging durch die Menge.



    Das Schiff fuhr langsam näher. Es war eine Mutter mit ihrem Kalb.





    Schwebend durch den Ozean



    Der Buckelwal
    Die lateinische Bezeichnung Megaptera novaeangliae bedeutet „der mit den großen Flügeln aus Neuengland“.

    Buckelwale sind, neben den Grauwalen, die beliebtesten Whale-Watching-Wale überhaupt. Das liegt daran, dass ihre jährlichen Wanderwege recht bekannt sind und sie daher einigermaßen verlässlich zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten auftauchen.

    Buckelwale werden durchschnittlich bis zu 15 Metern groß und erreichen ein Körpergewicht von etwa 30 Tonnen. Die Oberseite der Buckelwale ist schwarz, blauschwarz oder dunkelgrau gefärbt. Die Furchen, Flanken und Unterseiten der Schwanz- und Brustflossen können weiß oder schwarz bzw. gemustert sein. Die bedeutendsten Merkmale des Buckelwals sind seine langen Brustflossen (Flipper), die 1/3 der Körperlänge, bis zu 5 Meter erreichen können.

    Beim Abtauchen heben Buckelwale fast immer die Fluke, die in Form und Farbgebung bei jedem Tier einzigartig ist – wie bei einem Fingerabdruck – das macht die Identifizierung mit Hilfe von Foto-Vergleichen sogar für Anfänger leicht. Auf einer guten Whale-Watching-Tour erhält man so schon direkt an Bord weitere Informationen zu den gesichteten Tieren, so auch während unserer Fahrt. Die Tiere wurden alle namentlich genannt.

    Seinen Namen verdankt der Buckewla seiner Eigenart, den Rücken beim Abtauchen zu beugen und dabei einen Buckel zu bilden.















    Der Blas eines Buckelwals kann in bis zu 245 Metern Entfernung gehört werden und beinahe 6 Meter hoch reichen.



    Buckelwale leben überwiegend allein oder gelegentlich zum Jagen und Paaren in kleinen Gruppen von zwei bis neun Tieren. Kühe mit Neugeborenen werden oft von einem Bullen begleitet, der sie gegen zudringliche andere Wale verteidigt. Im Bereich der Nahrungsgründe und auch der Fortpflanzungsgebiete finden sie sich dagegen auch zu größeren Gruppen zusammen, wobei sich die Einzelgruppen allerdings weiterhin unabhängig voneinander bewegen. Für die Nahrungsgründe konnte allerdings nachgewiesen werden, dass sich hier alljährlich Gruppen von mehreren Tieren treffen, die gemeinsam jagen und deren Zusammensetzung über Jahre hinweg stabil sein kann.

    Auch hier hatten wir eine Gruppe von vier Buckelwalen.



























    Dann tauchten die Meeresgiganten für eine längere Zeit unter und vom Kapitän kam die Durchsage, dass wir wieder zum Heimathafen zurückkehren.
    Von dem Kerlchen wurden wir dann verabschiedet



    Während unserer Rückreise tauchte neben dem Schiff plötzlich ein Finnwal auf. Mit bis zu 27 Meter Länge und 80 Tonnen Gewicht nach dem Blauwal das zweitgrößte Tier der Erde.







    Wow, wir waren hellauf begeistert.! Was für ein großartiges unvergessliches Naturerlebnis, diese Meeresriesen in ihrem natürlichen Lebensraum zu treffen.

    Beim Einlaufen in Provincetown



    „They also faced the sea“ ein wunderschönes aussagekräftiges Kunstwerk am Boatshouse von Norma Holt und Ewa Nogiec.
    Bei Interesse: http://www.iamprovincetown.com/PortugueseWomen/





    IMG_0769.jpg

    Das 1910 gebaute Pilgrim Monument erinnert an die Landung der Pilgerväter, die im Jahre 1620 mit der Mayflower hier anlegten. Von der Aussichtsterrasse des 77m hohen Granitturms hat man einen schönen Blick auf die Stadt, den Hafen und die Küsten von Cape Cod. Das Bauwerk ist dem Torre del Mangia im italienischen Siena nachempfunden. Leider waren wir nicht oben.





    Wir machten uns auf den Weg zurück in die Stadt





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  3. #3
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    Ich nehme euch jetzt einfach mit auf unseren Spaziergang durch die Commercial Street mit den vielen netten Cafés, Bars, kleinen Läden mit verlockenden Auslagen, B&B´s und den zahlreichen Kunstgalerien. P´town ist anders, eine kleine bunte weltoffene und tolerante Stadt. Ich habe einige Male gelesen, dass sie ein klein wenig an Key West erinnert , jupp das fand ich auch (allerdings wäre Provincetown der große Bruder von Key West)













    IMG_8645.jpg













    Ich dachte zuerst das wäre eine Fototapete



















    Captain Jack´s Wharf – für den, der eine spezielle Unterkunft sucht https://captainjackswharf.com/accommodations/













    Im Relish Bakery & Sandwich Shop machten wir eine Kaffeepause und aßen eine Kleinigkeit

    IMG_0897.jpg

    IMG_1309.jpg

    IMG_1312.jpg

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  4. #4
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    Unser nächstes Ziel war der erste und dadurch älteste, sowie höchste Leuchtturm Cape Cods, das Highland Light oder auch Cape Cod Light.

    Um Schiffe vor den gefährlichen Gewässern entlang der Küste zu warnen, beauftragte George Washington im Jahre 1797 an diesem Standort die Errichtung eines Leuchtturms. 1833 wurde das ursprünglich aus Holz errichtete Bauwerk durch ein Gebäude aus Ziegelsteinen ersetzt, musste jedoch 1857 aufgrund von Baufälligkeit abgerissen und wurde durch den heute noch in Betrieb befindlichen Turm ersetzt.

    Im Juli 1996 wurde der gesamte Gebäudekomplex innerhalb von 18 Tagen 140 Meter landeinwärts auf das Gelände des Highland Golfplatzes verschoben, da durch die fortschreitende Erosion der Küstenlinie die Gefahr bestand, dass der Turm ins Meer stürzt.







    Als wir ankamen war es kurz vor 16 Uhr, so hatten wir noch Zeit den Leuchtturm zu besteigen







    IMG_1330.jpg



    Wir hatten einen schönen Panoramablick von hier oben















    Unsere Fahrt durch den naturbelasseneren Nordosten Cape Cods ging weiter. Die Straße führte durch wunderschöne Pinien- und Kiefernwälder hindurch.



    Den erlebnisreichen Tag wollten wir entspannt am Strand ausklingen lassen.

    Cahoon Hollow Beach ist ein wunderschöner Sandstrand mit steilen Dünenklippen, wir waren begeistert … was für ein Ausblick!





    Vor Cape Cod werden in letzter Zeit immer häufiger Weiße Haie gesichtet. Das lässt sich relativ leicht erklären, denn hier hat die Zahl der Seehunde in den vergangenen Jahren stark zugenommen und Seehunde sind eine Leibspeise der Weißen Haie.



    Wir liefen den steilen Dünenpfad zum Strand hinunter.









    Mann war das schön hier. Wir setzten uns in den Sand und genossen das Hier und Jetzt. In der Ferne sahen wir drei Seehunde im Wasser spielen.









    Abendessen wollten wir im Beachcomber, das hier direkt über dem Stand liegt.











    Männe hatte leckeren Thunfisch und ich einen guten griechischen Salat.


  5. #5
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Die Walsichtungsquote in der Stellwagen Bank ist glaub ich sehr sehr hoch, das kann uns Chris bestimmt auch bestätigen.

    Das nächste Mal müssen wir unbedingt in Provincetown übernachten, ich finde das Städtchen toll.

    Übrigens: das, was wie eine Kirche aussieht, ist innen eine Bibliothek. Anita war hell begeistert.

    Tolle, tolle, tolle Photos!



  6. #6
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    Hallo Ruedi,
    ja, das habe ich auch so gehört.
    Provincetown ist sehr unterhaltsam. Es reicht den ganzen Tag in ein Straßencafé zu sitzen und die Leute zu beobachten.
    Die Kirche, ich weiß das mit der Bibliothek und dem Schiff im Innern ... hab aber erst im Nachhinein davon erfahren . Ich habe die schönen Bilder in deinem RB gesehen.

  7. #7
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    Hihi,
    schön, dass es unseren Wal an der Pier noch gibt
    Ja, Provincetown ist toll. Auch die die Whale Watching Touren von Dolphin sind toll. Ihr hattet ellerdings hier auch ein bischen mehr Glüßck als wir. Denn wir haben nur die Rücken der Wale gesehen und leider nicht die Schwanzflossen. Trotzdem auch für uns ein Highlight. Das Bild mit den Vögeln auf der Hafenmauer habe ich auch genau so

    Wir hatten einen tollen Campgound auf der Höhe von P-Town. War toll und auch die Dünenlandschaft ist wunderschön.
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  8. #8
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    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Hihi,
    schön, dass es unseren Wal an der Pier noch gibt
    Ja, Provincetown ist toll. Auch die die Whale Watching Touren von Dolphin sind toll. Ihr hattet ellerdings hier auch ein bischen mehr Glüßck als wir. Denn wir haben nur die Rücken der Wale gesehen und leider nicht die Schwanzflossen. Trotzdem auch für uns ein Highlight. Das Bild mit den Vögeln auf der Hafenmauer habe ich auch genau so

    Wir hatten einen tollen Campgound auf der Höhe von P-Town. War toll und auch die Dünenlandschaft ist wunderschön.
    Genau, ich dachte auch beim Vorbeilaufen, wenn die Whale Watching Tour nichts wird, haben wir wenigstens den Plastikwal gesehen. Stepanie, das nächste Mal sehen wir vielleicht einen springenden Buckelwal - dann wird es noch besser !
    Provincetown ist besonders und die Landschaft drumherum wunderschön!


    Zitat Zitat von Linedancer Beitrag anzeigen
    Was für ein Erlebnis mit den Walsichtungen. Wenn ich doch nicht so schnell seekrank werden würde. Daher kommt das niemals für mich in Frage.

    Du machst echt tolle Fotos.
    Für mich ist es eigentlich egal was jemand für eine super duper Camera hat. Wichtiger ist doch die Motivauswahl und wenn man ein Auge dafür hat, dann schafft es heutzutage doch fast jede Camera vernünftige Bilder ( Qualität) zu machen. Vor allem gefällt mir das deine Fotos nicht so bearbeitet aussehen. Das lässt viele Fotos immer künstlich aussehen.
    Ich bin völlig begeistert von deinem Bericht und hätte große Lust diese Tour 1:1 nachzufahren
    Nee, wenn Du nur über der Reling hängst bringt das nichts. Schade!
    Danke für Dein Lob, liebe Michaela. Ich habe nur die Bilder von der Winery etwas bearbeitet, da ich im Spanienurlaub Männes PC dabei hatte und er hat so Bildbearbeitungsspielereien drauf. Da habe ich dann ein wenig getestet.
    Aber mir gefallen die Bilder unbearbeitet auch am besten, bzw. den Horizont muss ich öfters begradigen irgendwie guck ich schief.

    Tatsächlich würde ich die Tour genau so wieder machen. Gerne an manchen Orten noch ein zwei Tage mehr, aber wir fanden die Tour grandios. Männe mag nicht so gerne die richtigen Rundreisen, wo man jede Nacht woanders schläft.


    So, ich mach jetzt mit dem RB weiter ...

    Liebe Grüße und einen schönen Abend euch allen
    Carmen

  9. #9
    I like the USA Avatar von Linedancer
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    Was für ein Erlebnis mit den Walsichtungen. Wenn ich doch nicht so schnell seekrank werden würde. Daher kommt das niemals für mich in Frage.

    Du machst echt tolle Fotos.
    Für mich ist es eigentlich egal was jemand für eine super duper Camera hat. Wichtiger ist doch die Motivauswahl und wenn man ein Auge dafür hat, dann schafft es heutzutage doch fast jede Camera vernünftige Bilder ( Qualität) zu machen. Vor allem gefällt mir das deine Fotos nicht so bearbeitet aussehen. Das lässt viele Fotos immer künstlich aussehen.
    Ich bin völlig begeistert von deinem Bericht und hätte große Lust diese Tour 1:1 nachzufahren
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  10. #10
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    Sonntag, 16.08.2019
    Cape Cod – wunderschön und abwechslungsreich

    Unser letzter ganzer Tag auf Cape Cod (snief)
    Da das Wetter nicht ganz so gut war, schliefen wir etwas länger und ließen den Tag ruhig angehen. Nach einem sehr guten und gemütlichen Frühstück fuhren wir zum Brewster Store, einem über 150 Jahre alten Gemischtwarenladen.

    Auf der Homepage des Brewster Store steht:

    "If Brewster were human body,
    the STORE would be its HEART."


    Das Gebäude wurde1852 als Kirche erbaut. Einige Jahre später wechselte es seinen Besitzer für 1$. Dieser entfernte den Kirchturm, baute eine große Veranda an und eröffnete 1966 diesen Gemischtwarenladen.







    Du meine Güte, was für ein bezaubernder Laden. Die alten Holzdielen und Wandregale waren schön erhalten und sorgsam gepflegt. Hier gab es einfach alles, von Postkarten, allerlei Haushaltswaren, schönen Souvenirs, Bonbons, Spielzeug, Knöpfe bis hin zu Öllampen-Zubehör.

















    Es war toll hier, überall gab es etwas zu entdecken. Ich hätte hier Stunden verbringen können, aber wir wollten ja noch was von der Insel sehen.

    Die Fahrt ging auf der A6 Richtung North Eastham zum Nauset Light mit seinem schönen Strand. Vom Parkplatz liefen wir einen kleinen Weg runter zum Wasser. Auch hier wieder die Warnung …











    Wir liefen eine Weile am Strand entlang und trotz des bewölkten Wetters genossen wir den Strandbesuch und den Blick aufs Meer.



    In der Ferne entdeckten wir wieder eine Robbe









    Da es aber nach Regen aussah, machten wir uns relativ schnell wieder auf den Rückweg zum Nauset Leuchtturm.

    IMG_1545.jpg

    Geschichte des Nauset Lights

    Nachdem bereits viele Schiffe vor der Küste Easthams verunglückt waren, baten die Einwohner im Jahre 1836 am Nauset Beach einen Leuchtturm zu errichten. Der Kongress der Vereinigten Staaten bewilligte die Errichtung. Um den Standort vom Einzellicht des Highland Lights in North Truro und den Zwillingslichtern in Chatham unterscheidbar zu machen, wurde die Errichtung von drei baugleichen Leuchttürmen am Nauset Beach beschlossen.

    Innerhalb von 38 Tagen wurden im Jahr 1838 drei Leuchttürme, die heute als Three Sisters of Nauset bekannt sind, errichtet. Die Türme standen mit einem Abstand von ca. 46 Metern in einer geraden Linie. Jedoch war es auch hier so, dass durch die Bodenerosion der Küste, die Leuchttürme 1890 bereits am Rande der Klippe standen. 1892 wurden daher drei neue Türme weiter westlich errichtet. 1911 war die Erosion nur noch 2,5 Meter vom nördlichsten Turm entfernt und das Bureau of Lighthouses entschied sich zu einer Reduzierung von nur noch einem Leuchtturm an diesem Standort.

    The Three Sisters wurden daher weiter ins Landesinnere versetzt und die beiden äußeren Leuchttürme außer Betrieb genommen, während der mittlere ein weißes Licht erhielt, das alle zehn Sekunden drei Lichtblitze als Hommage an die ursprünglichen drei Türme erzeugte.

    1923 befand sich der verbliebene Leuchtturm in sehr schlechtem Zustand. Zwischenzeitlich war auch der Standort bei Chatham von zwei auf einen Leuchtturm reduziert worden, sodass der dort nicht mehr genutzte Turm abgebaut und in Eastham, als heutiges Nauset Light, auf einem neuen Fundament wieder aufgebaut werden konnte.

    Die fortschreitende Bodenerosion bereitete dem Nauset Light auch weiterhin Probleme. 1996 wurde der 90 Tonnen schwere Turm, der nur noch ca. 13 Meter von den Klippen entfernt stand um 102 Meter an seinen jetzigen Standort versetzt.








    P1080996.jpg

    Wir liefen einen kurzen Trail zu dem heutigen Standort der Three Sisters Leuchttürme.













    Im leichten Nieselregen machten wir uns auf den Weg zu unserem Auto um unser nächstes Tagesziel zu erreichen.

  11. #11
    Amerikaner
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    Durch sanftbewaldete Hügel fuhren wir in das malerische Chatham. Hier ein Blick in die Ryders Cove





    Chatham Fish Pier

    Der Pier ist einen Besuch wert. Die Fischer sind jeden Tag, wenn es das Wetter zulässt, draußen und entladen hier nach 12 Uhr mittags ihre vollbeladenen Fischkutter. Dabei fällt wohl der ein oder andere Fisch für die im Hafenbecken tummelnden Robben ab.
    Während unseres Aufenthaltes kam leider kein Fischkutter angefahren, gerne hätte ich zugesehen wie der Fang entladen wird.



    Die warten wohl auf den nächsten Fischkutter









    Frischeren Fisch als hier, an der schon etwas verwitterten Fischbude, gibt es fast nicht









    Wir teilten uns unsere erste Lobster Roll! Ich war etwas vorsichtig, da ich normalerweise ungern etwas in „Mayonnaise ertränktes“ esse. Aber Daumen hoch, die Mischung hat gepasst und es war sehr lecker.






    Die Insel strotzt nur so vor natürlicher Vielfalt. Attraktive Strände, bezaubernde Landschaften und charmante Orte. Wir besuchten den Bass Hole Boardwalk am Grays Beach in Yarmouth. Der Boardwalk erstreckt sich über wunderschönes Marschland.











    Ein geeignetes Revier für den Fischadler
















    Nach unserem schönen Spaziergang benötigten wir dringend einen Kaffee und fuhren ins Nirvana

    IMG_1643.jpg







    IMG_1648.jpg

    Auf dem Weg vom Parkplatz zum Café sah ich diese Little Free Library. Das ist doch mal eine ganz tolle Idee! Wird auch schon bei uns in einigen Städten angeboten, habe ich später von verschiedenen Leuten gehört.

    IMG_1639.jpg

    IMG_1655.jpg

    Wir fuhren zurück zu unserer Unterkunft, denn unser letztes Tagesziel konnten wir von dort gut zu Fuß erreichen. Wir wollten zur Stony Brook Grist Mill laufen, die gerade mal eine Meile von unserem B&B entfernt war.



    Was für ein idyllischer Ort!
    Die jetzige Mühle wurde im Jahre 1873 gebaut. Im Innern gibt es ein kleines Museum, allerdings hat dieses nur samstags von July bis August geöffnet.













    IMG_8978.jpg

    IMG_8982.jpg



    IMG_1671.jpg







    Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft geknipst



    Als wir im B&B ankamen begrüßte uns Jo-Ann und fragte was wir heute alles gemacht hatten. Sie machte uns darauf aufmerksam, dass es im Speisezimmer noch Wein und ein paar Snacks gäbe. Da sagten wir natürlich nicht nein, bedienten uns am kleinen Speisenbuffet und machten es uns dann im Kaminzimmer gemütlich.





    So stell ich mir heimkommen an einem bewölkten regnerischen Tag an der See vor. Gedimmtes Licht, Kerzenschein, „Feuer“ im Kamin , Wein und Käse. Hach, es war soooo schön - ich will hier nimmer weg!

  12. #12
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    So sieht es also aus, wenn man Zeit hat auf Cape Cod, und nicht nur die nächsten Ziele im Kopf hat.

    Das Marschland finde ich ganz speziell.

    Frage: die jeweiligen Lokalitäten, Cafés und Restaurants, hast du die alle schon vorher ausgesucht oder sind die jeweils an Eurem Weg gewesen und spontan ausgesucht worden?



  13. #13
    Amerikaner
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    Zitat Zitat von man-of-aran Beitrag anzeigen
    So sieht es also aus, wenn man Zeit hat auf Cape Cod, und nicht nur die nächsten Ziele im Kopf hat.

    Das Marschland finde ich ganz speziell.

    Frage: die jeweiligen Lokalitäten, Cafés und Restaurants, hast du die alle schon vorher ausgesucht oder sind die jeweils an Eurem Weg gewesen und spontan ausgesucht worden?
    Ich finde Cape Cod hat sooooo viel zu bieten und ich bin sehr froh, dass wir uns wirklich auf diese Insel beschränkt haben. Die Tage waren trotzdem zu wenig, aber wenn wir je wieder einmal nach Neuengland kommen, dann will ich wieder ein paar Tage auf diese Insel.

    Wegen den Lokalitäten: Ich such mir bei der Planung schon geeignete Cafés und Restaurants raus und speichere sie auf Google Maps. Entweder stehen sie auf dem Reiseplan oder aber ich schau vor Ort was von meinen gespeicherten Lokalitäten gerade passen könnte, so wie das Café Nirvana. Ich liebe diese Recherchen ... gehören bei mir zur Vorfreude dazu

    Liebe Grüße
    Carmen

  14. #14
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Zitat Zitat von Cawu Beitrag anzeigen
    Wegen den Lokalitäten: Ich such mir bei der Planung schon geeignete Cafés und Restaurants raus und speichere sie auf Google Maps. Entweder stehen sie auf dem Reiseplan oder aber ich schau vor Ort was von meinen gespeicherten Lokalitäten gerade passen könnte, so wie das Café Nirvana. Ich liebe diese Recherchen ... gehören bei mir zur Vorfreude dazu
    Hab ich's mir doch gedacht. Da sind ja wirklich sehr sehr viele spezielle Locations dabei.

    Ich recherchiere zwar auch sehr gerne, aber bei den Locations lassen wir uns immer von der Nase leiten. Hat auch was.



  15. #15
    I like the USA Avatar von Linedancer
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    Also ich muss auch immer einige Fotos "begradigen" - obwohl ich mir sicher bin, dass das Motiv während de fotografierens ganz gerade war.

    So eine Library steht bei uns hier auch am Marktplatz. Tolle Sache. Mich wundert nur, dass bisher niemand alles geklaut oder zerstört hat. Damit hatte ich echt gerechnet als es aufgestellt wurde.
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  16. #16
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    schoene Bilder vom Cape … obgleich es schon seltsam klingt es als Insel zu bezeichnen … ich denke "Cape" passt besser. So nennen es hier alle ...

  17. #17
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Also die Mühle ist ja goldig. Wie idyllisch!

    Ja ich muss sagen, da haben wir uns doch auch nicht genug Zeit für Cape gelassen. Auf der anderen Seite waren wir ja die komplette Küste von Main (Acadia NP) und das möchte ich tatsächlich auch nicht missen. Man müsste halt mal so richtig Zeit haben, um wirklich alles unter einen Hut zu bringen und alles sehen zu können

    Aber Eure Tage waren auch nicht kurz, oder? Wann seit Ihr morgens normalerweise los und wann ward Ihr zurück in den Hotel/ B&Bs. Ich finde es super toll, was Ihr in der Zeit gesehen habt - an allen Etappen-Zielen. Aber es war auch schon ein "gutes" Tagespensum, oder?


    Du zeigst wirklich sehr schöne und interessante Ecken, und Deine Bilder machen große Lust. Neuengland ist sehr schön und es sieht dort ganz anders aus als im Südwesten - zum einen die Landschaft, aber auch die Häuser und Ortschaften. Ein paar der von Dir gezeigten Ecken reizen mich nun schon auch wieder ein bisschen zum Anschauen. Obwohl ich auch immer wieder feststelle, mein Herz gehört dem Südwesten.
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  18. #18
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    Zitat Zitat von Chris Beitrag anzeigen
    schoene Bilder vom Cape … obgleich es schon seltsam klingt es als Insel zu bezeichnen … ich denke "Cape" passt besser. So nennen es hier alle ...
    Sorry. Cape hört sich auch viel schöner an


    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Also die Mühle ist ja goldig. Wie idyllisch!

    Ja ich muss sagen, da haben wir uns doch auch nicht genug Zeit für Cape gelassen. Auf der anderen Seite waren wir ja die komplette Küste von Main (Acadia NP) und das möchte ich tatsächlich auch nicht missen. Man müsste halt mal so richtig Zeit haben, um wirklich alles unter einen Hut zu bringen und alles sehen zu können

    Aber Eure Tage waren auch nicht kurz, oder? Wann seit Ihr morgens normalerweise los und wann ward Ihr zurück in den Hotel/ B&Bs. Ich finde es super toll, was Ihr in der Zeit gesehen habt - an allen Etappen-Zielen. Aber es war auch schon ein "gutes" Tagespensum, oder?


    Du zeigst wirklich sehr schöne und interessante Ecken, und Deine Bilder machen große Lust. Neuengland ist sehr schön und es sieht dort ganz anders aus als im Südwesten - zum einen die Landschaft, aber auch die Häuser und Ortschaften. Ein paar der von Dir gezeigten Ecken reizen mich nun schon auch wieder ein bisschen zum Anschauen. Obwohl ich auch immer wieder feststelle, mein Herz gehört dem Südwesten.
    Hallo Stephanie,

    habe heute mittag mal ein wenig in Deinem RB von 2011 gelesen, bin aber noch nicht durch. Meinen größten Respekt, dass Du die Tour alleine mit Marvin gemacht hast!
    Oh ja, die liebe Zeit ...
    Also NYC haben wir den Jetlag ausgenutzt und sind zwischen 6 und 7 Uhr aus dem Hotel zur Metro. In den B&B´s gibt es leider immer erst ab 8 Uhr Frühstück, so dass wir meistens gegen 9 Uhr los sind.
    Auf dem "Cape" waren wir zwischen 18 - 21 Uhr immer im B&B.

    Neuengland hat uns auch begeistert und sehr gerne würde ich noch mehr davon sehen. Der Südwesten reizt uns auch, vor allem Männe, allerdings finde ich die Unterkünfte sehr teuer und schiebe die Reise noch ein wenig auf.

    Liebe Grüße
    Carmen

    ... gleich kommt der letzte Teil unseres RB´s

  19. #19
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    Montag, 17. Juni 2019
    Abschied von Cape Cod und Geschichte, die Spaß macht

    Es hieß Abschied nehmen, Abschied von unserem entzückenden B&B und dieser wundervollen Insel, die uns tatsächlich restlos begeistert hat.

    Beim Frühstück genossen wir unser, von Elsie liebevoll zubereitetes, Omelette mit Spinat und machten uns dann schweren Herzens für die Abreise fertig. Eine letzte herzliche Umarmung von Jo-Anne und Elsie bevor wir uns auf den Weg machten.

    Bevor wir jedoch von der Insel fuhren, wollten wir nochmals an den Strand. Auf der Fahrt kamen wir an der Higgins Farm Windmill vorbei und machten einen kleinen Fotostopp.

    Die historische Windmühle wurde 1795 erbaut. Seit 1974 steht sie auf diesem Platz im Drummer Boy Park in Brewster und kann von Juli bis September besichtigt werden.









    Über den landschaftlich sehr reizvollen Old Kings Highway (6A), der sich an der nördlichen Küste entlangschlängelt, fuhren wir Richtung Festland. Die Route führt an alten Kapitänshäuser, Antiquitätenläden, Kunstgalerien, Museen und Restaurants vorbei. Zwischen den Bäumen blitzen immer wieder Marschland, Sandstrand und das stille Wasser der Cape Cod Bay durch. Ich hätte so gerne all die schönen Häuser und Landschaften fotografiert, aber das war während der Fahrt einfach nicht möglich.

    Wir machten einen ganz kurzen Abstecher zum Mayflower Beach, parkten verbotenerweise am Straßenrand und machten schnell ein paar Bilder













    Weiter ging es zum Sandy Neck Beach. Hier bezahlten wir zum ersten Mal unsere 20$ Parkgebühr für 1 Stunde Aufenthalt! Die Parkgebühr gilt natürlich für einen ganzen Tag und kann auch mit Besuchen von weiteren Stränden in der Umgebung (die stehen auf dem Parkticket) kombiniert werden.
    Sandy Neck Beach Shop hatte noch geschlossen.

















    Es ist relativ steinig, Badeschuhe sind hier zu empfehlen



















    Ich liebe diese Dünenlandschaft





    Letzter Stopp am Town Neck Beach mit schönem Marschland







    Da wir im Wohngebiet Schrittgeschwindigkeit fahren konnten, konnten ich noch ein paar Schnappschüsse von den Häusern hier machen.





















    Über die Sagamore Bridge fuhren wir aufs Festland – „GOOD BYE CAPE COD – ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder“ seufzte ich.




    ... es geht gleich weiter ...

  20. #20
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    Eine halbe Stunde später gegen 12 Uhr erreichten wir unser nächstes Tagesziel.

    Circa drei Meilen außerhalb von Plymouth findet man die Plimoth Plantation, ein Freilichtmuseum besonderer Art.



    Als ich das erste Mal davon las, dachte ich das ist nichts für uns. Das sieht so touristisch aus und ist eher etwas für Familien mit Kindern. Aber immer öfters stolperte ich bei meiner Reiseplanung über Berichte dieser Sehenswürdigkeit und nachdem ich mich auch immer mehr in die Geschichte der Pilgerväter eingelesen hatte, wurde ich doch neugierig. Also entschieden wir uns für einen Besuch.

    Geschichte der Pilgerväter (Pilgrim Father´s) aus meinem Reiseführer
    Die ersten Siedler werden bis heute ehrfurchtsvoll „Pilgerväter“ genannt, denn der Aufbruch der religiösen Separatisten aus der englischen Heimat in die Neue Welt glich einer mühsamen Pilgerfahrt. Aber viele der 102 historischen Auswanderer kehrte England nicht nur aus Glaubensgründen den Rücken, sondern sie waren auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen, heute würde man sie Wirtschaftsflüchtlinge nennen.

    Übrigens wurde diese Reise von einer Gruppe von Spekulanten, den Merchant Adventurers, finanziert, die sich ihren Anteil an den Schätzen aus den neuen Kolonien sichern wollten. Die Mayflower stach am 6. September 1620 von Plymouth in See. Nach 66 Tagen Überfahrt, am 11. November 1620 ankerte das Schiff an der Spitze von Cape Cod (Provincetown). Eigentliches Ziel der Pilgerväter war der heutige Staat Virginia. Dort hatte eine Handelsgesellschaft aus London im Jahre 1607 die erste englische Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent gegründet.

    Die Reise auf dem Dreimaster verlangte den Menschen viel ab, die hygienische Verhältnisse an Bord waren schlecht, Krankheiten brachen aus und die Seekrankheit machten den Leuten schwer zu schaffen.

    An Bord ging es auch nach der Landung reichlich turbulent zu. Die Dienerschaft meuterte und verlangte angesichts der gleichen Risiken auch die gleichen Rechte wie die Herrschaft.
    Eine gemeinsame Verfassung, den so genannten "Mayflower Compact" wurde von den Aussiedlern vereinbart. Alle sollten die gleiche Rechte haben und sie wollten eine selbst verwaltete Gemeinschaft bilden, eine Kolonie zu Ehren Gottes und des englischen Königs. Dieser Vertrag wird heute noch als Vorgänger der amerikanischen Verfassung angesehen.

    Ein Suchtrupp der Siedler fand an einem Hügel in der Nähe von Truro ein von den Indianern angelegtes Vorratslager mit Korn. Zehn Scheffel Korn entwendeten die ausgehungerten Neuankömmlinge. Auf der Suche nach einem geschützten Platz zum Siedlen trafen die Einwanderer bei Eastham auf eingeborene Indianer. Da diese mit weißen Besuchern bereits ausreichend schlechte Erfahrungen gemacht hatten, als 1614 Captain Thomas Hunt zwei Dutzend Wampanoag-Indianer gefangengenommen und nach Spanien in die Sklaverei verkauft hatte.
    Die Indianer beschossen die Siedler mit Pfeilen, die Pilgerväter antworteten mit Musketen. Bei der Aktion kam aber niemand ums Leben, aber die Ankömmlinge verloren endgültig das Interesse, sich in dieser unwirtlichen Region niederzulassen. Fünf Wochen nach der Landung setzten sie Segel und nahmen Kurs auf die Festlandküste, wo sie am 20. Dezember 1620 im heutigen Plymouth an Land gingen.

    Dort gab es einen geschützten Hafen, einen hochgelegenen sicheren Hügel zum Siedeln, gerodetes Land und etliche Süßwasserquellen, so dass man die Plimoth Plantation gründen konnte. Indianer waren nicht zu sehen, Krankheiten hatten im Jahr davor ihre Zahl drastisch dezimiert. Von den wenigen Eingeborenen, die übrig waren, gingen zwei in die amerikanische Geschichte ein: Samoset, der die Siedler am 16. März 1621 in deren eigener Sprache mit einem herzlichen „Welcome“ begrüßte, und Squanto, ausgerechnet einer derjenigen Wampanoags, die 1614 von Captain Hunt entführt worden waren, und der nun auf abenteuerlichsten Wegen in seine Heimat zurückgefunden hatte.

    Die beiden halfen den Siedlern beim Überleben – zeigten wo und wie sie das Korn anbauen mussten, um die beste Ernte zu erzielen, wie man Kürbisse zog und wo es den meisten Fisch gab. Der Friedensvertrag, den Squanto zwischen den Führern der Weißen und der Indianer stiftete, hielt ein halbes Jahrhundert. Im Herbst 1621 feierten die 50 überlebenden Siedler (viele waren bereits im ersten Winter gestorben) gemeinsam mit 90 indianischen Freunden ein großes Fest. Es gab wilde Truthähne, Rehe, Gänse, Enten, Hummer, Fisch, Muscheln und Kürbisse, dazu Fruchtsäfte und selbstgebrautes Bier. Dieses Erntedankfest Thanksgiving ist bis heute Amerikas zentraler familiärer Feiertag.

    Die Merchant Adventurers, die Spekulanten in England, waren von den armseligen Sendungen, hauptsächlich Felle und Eichenstämme, nicht sonderlich begeistert und lösten gegen eine einmalige Zahlung von umgerechnet 9000 Dollar im Jahr 1627 den Vertrag auf. Die Siedler waren nun niemandem mehr verpflichtet. Drei Jahre später kamen 1000 weitere Puritaner mit elf Schiffen nach Salem, 1636 landeten schließlich 12000 Immigranten. Binnen 16 Jahren hatten sich die Kolonialisten unwiderruflich in der Neuen Welt festgesetzt.

    Fast 400 Jahre liegen die Ereignisse zurück und der Geschichte dieser ersten Siedler wurde in Form dieses Freilichtmuseums ein Denkmal gesetzt. Hier findet man auf eindrückliche Weise Living History – gelebte Geschichte.


    Wir gingen zum Visitor Center und kauften uns Tickets. Der Eintritt in Höhe von 30$/Person ist nicht gerade günstig, aber nach dem Besuch fanden wir, dass sich die Ausgabe wirklich gelohnt hat. Mit einem Lageplan und voller Erwartung machten wir uns durch die Eingangshalle auf den Weg in den Outdoorbereich. Wir wurden jedoch von einem freundlichen Herrn aufgehalten, der uns darauf aufmerksam machte unbedingt den Einführungsfilm anzuschauen. In 10 Minuten würde die nächste Vorführung starten und wir könnten uns bis dahin noch in der danebenliegenden Halle die originalen Möbelstücken von der Mayflower anschauen. So machten wir es dann auch.

    Nach dem wirklich interessanten Einführungsfilm gingen wir dann auf Erkundungstour.
    Wir kamen zur Wamponoag Homesite, eine Nachbildung eines kleinen Wampanoag Dorfes.

    Das Besondere ist, dass die Leute, die man hier trifft, tatsächlich Wampanoag Indianer sind oder von anderen amerikanischen Ureinwohnern abstammen. Sie zeigen Szenen aus dem Leben der Wampanoag zu der Zeit, als die Pilgerväter an der Küste Massachusetts ankamen und erzählen wie ihr Familienleben aussah, wie sie auf die Jagd gingen, Boote anfertigten, Häuser bauten und so weiter …

    Das Dorf war nicht groß, eine große und eine kleine Hütte, mehrere Arbeitszelte und eine offene Kochstelle … aber das war egal, es machte Spaß überall zuzuschauen, Fragen zu stellen oder auch einfach den Fragen anderer Personen und den dazugehörigen Antworten zuzuhören.



    Hier wurde gezeigt, wie man aus einem Baumstamm durch vorsichtiges Ausbrennen ein Boot herstellen kann.





    Kleine Hütte

    IMG_9134.jpg

    IMG_1854.jpg







    IMG_1862.jpg





    Wir machten uns auf den Weg zum 17th-Century English Village





    Blick aus dem Fort am Dorfeingang



    Es handelt sich um einen detailgetreuen Nachbau einer englischen Siedlung und der Alltag der Bewohner wird exakt so nachgestellt, wie er im Jahre 1627, einige Jahre nach der Gründung der Siedlung, vermutlich ablief.



    Zeitreise 400 Jahre zurück – wir tauchten ein, in eine längst vergangene Zeit



    Betten hingen zum Auslüften über den Gartenzäunen



    Schauspieler gingen, wie im wahren Leben, ihrer täglichen Arbeit nach





    Jeder der Einwohner verkörpert eine historische Person der „Mayflower-Pilger“, trägt die Klamotten von 1627, spricht das Englisch jener Zeit und kennt nur den Alltag und die politischen Verhältnisse des 17. Jahrhunderts.



    Die Türen der Häuser stehen offen, man wird gebeten einzutreten, kommt ins Gespräch. Wir stellen Fragen über Herkunft, Beruf und Erwartungen. In altmodischem Englisch erzählen sie uns von der langen beschwerlichen Überfahrt, dem harten ersten Winter in dem sie geliebt Menschen verloren haben.











    Das Dorf war nicht groß, zu gucken. Den Gesprächen der Besucher und den Bewohnern aber es hat so viel Spaß gemacht alles zu erkunden und in jedes Haus zuzuhören und auch selber Fragen zu stellen.







































    Tatsächlich hätten wir es noch länger ausgehalten und wären nochmals durch das Dorf gelaufen, aber die Zeit drängte. Das mit viel Liebe zum Detail gestaltete Freilichtmuseum fanden wir großartig. Selten war ein Museumsbesuch so interessant und kurzweilig. Geschichte, die Spaß machte!


    ... gleich geht es weiter ...

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