Samstag, 15. Juni 2019
Warum heißt der Buckelwal Buckelwal?
Vor dem Frühstück machte ich noch ein paar Bilder von unserem schönen B&B in der Morgensonne. Das Wetter war wunderschön, jedoch noch viel zu frisch um das Frühstück draußen einzunehmen.
Heute gab es Eier Benedict , Premiere für uns!
War gut, allerdings Sauce Hollandaise am frühen Morgen - muss ich nicht unbedingt haben.
Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf, zu unserem ersten Tagesziel.
Nach einer guten Stunde Fahrzeit, erreichten wir das kleine Städtchen Provincetown.
Wir parkten auf dem Parkplatz der MacMillan Pier direkt am Hafen. An diesem Tag wollten wir eine Whale-Watching-Tour machen. Dafür hatten wir uns den Anbieter Dolphin Fleet ausgesucht. Um ca. 9.30 Uhr gingen wir in den kleinen Laden und kauften uns Tickets für die nächste Tour um 10.30 Uhr. Ich erkundigte mich nach dem heutigen Seegang - die Dame meinte man solle auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, es wäre recht windig gewesen am Morgen. Gut, dass ich die Dramamine (die ich letztes Jahr für Junior gekauft hatte) eingesteckt hatte - vorsichtshalber nahm ich gleich eine davon.
Da wir bis zum Ablegen noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns schon mal ein wenig in der Stadt um.
[B]Provincetown
[/B]Im Jahre 1620 setzten hier die Pilgerväter erstmals Fuß auf amerikanischen Boden, ehe sie sich fünf Wochen später entschieden, auf der anderen Seite der Bucht in Plymouth anzusiedeln.
Provincetown galt als Zentrum für Walfang und Fischerei, über 40 Piers, heute sind es nur noch 3, streckten sich in die Bay hinein. Hier lebten die bekanntesten Walfänger Neuenglands.
Ende des 18. Jahrhunderts, nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges, waren viele Portugiesen von den Azoren und Kapverden nach Provincetown gekommen. Sie hatten zuerst auf den Walfängern von Nantucket und New Bedford angeheuert, die auf den Azoren Frischwasser und Fleisch aufnahmen und dort Leute finden mussten, weil viele amerikanische Walfänger desertierten. So kamen die Portugiesen nach Neuengland, holten ihre Familien nach und versuchten, sich auf dem neuen Kontinent ein besseres Leben aufzubauen. Sie lernten schnell, sich der amerikanischen Lebensart anzupassen und noch heute leben viele Nachkommen der portugiesischen Einwanderer in dem Städtchen.
Im 19. Jahrhundert ließen sich Maler, Künstler und Schriftsteller hier nieder, die den Ort zu der Künstlerkolonie P´town machten. In den 1960er Jahren kam es zu einem weiteren Bevölkerungswachstum - der ländliche Charakter und die niedrigen Grundstückspreise sprachen die Hippies dieser Zeit an. Der ideale Ort um Partys zu feiern und Gras zu rauchen. Cannabis-Duft hing in der Luft. Viele der Hippies blieben dauerhaft in Provincetown und gründeten dort Familien. In der Commercial Street, der Hauptstraße des Örtchens, entstanden zahlreiche neue Cafés und Headshops – Läden, die Wasserpfeifen und anderes Zubehör für den Konsum von Cannabis verkauften.
Die Hippie-Welle ebbt wieder ab und in den 70er Jahren zogen zunehmend Schwule nach Provincetown. 1978 wurde die Provincetown Business Guild (PBG) ins Leben gerufen, um gezielt den schwulen Tourismus zu fördern. Provincetown gehört inzwischen zu den bekanntesten von Homosexuellen bevorzugten Urlaubszielen an der amerikanischen Ostküste.
Heute leben hier neben den alteingesessenen Fischerfamilien viele Künstler, Intellektuelle , Außenseiter, Idealisten und Visionäre. Provincetown steht synonym für ein entspanntes Lebensgefühl.
Enge Strassen, verwinkelte Gassen, Häuschen, dicht an dicht.
P1080898.jpg
P1080903.jpg
Dann wurde es langsam Zeit zur Pier zu laufen. Wir nahmen die Abkürzung über den Strand.
Von der MacMillan Pier starten täglich zahlreiche Boote zur Walbeobachtung und zur Hochseefischerei.
Wir gingen aufs Schiff und waren uns ziemlich unschlüssig, wo wir sitzen sollten. Im Nachhinein kann ich nur sagen, ist völlig egal. Wir setzten uns ins Freie auf den Bug des Dampfers. Gespannt schauten wir uns an - werden wir heute tatsächlich Wale sehen!
Wir fuhren ca.1 Stunde zum Naturschutzgebiet Stellwagen Bank National Marine Sanctuary, einem riesigen Unterwasserplateau und beliebten Walbeobachtungsgebiet am Eingang der Massachusetts Bay zwischen Cape Cod und Cape Ann.
Die Gebiet beginnt 10 km nördlich von Provincetown, ist hier knapp zehn Kilometer breit und erstreckt sich etwa 30 km weiter in den Norden. Das Plateau liegt lediglich 30 bis 40 Meter unter der Wasseroberfläche, während die umliegenden Gewässer deutlich tiefer, um die 100 bis 200 m, sind. Die geringe Wassertiefe verbunden mit den Mineralien und Nährstoffen, die von auf die Bank treffenden Tiefwasser-Strömungen emporgehoben werden, begünstigen ein reiches Ökosystem, das auch große Meerestiere wie Buckel-, Zwerg- und gelegentlich auch Finnwale anzieht.
Im18. und 19. Jahrhundert das Zentrum des weltweiten Walfangs, heute eine große Touristenattraktion. Das Stellwagen Bank National Marine Sanctuary wird von vielen Häfen angelaufen, wie z. B. Provincetown, Barnstable, Boston, Plymouth und Nantucket. Die Saison beginnt im April und endet im Oktober.
Long Point Light Station
Männe kam mit einem amerikanischen Touristen ins Gespräch und beide waren sehr vertieft darin. Seine Frau, die eine Reihe vor mir saß meinte nach einer halben Stunde, sie könne über Bord gehen und ihrem Mann würde das nicht einmal auffallen. Na ja, der Aussage konnte ich mich nur anschließen .
... es geht gleich weiter ...