Mittwoch, 16. Juli 2008, nachmittags:
Nach dem Lunch-Break haben wir auch Flavia wieder "auf dem Boot": Als erstes kommen wir auf der Rückfahrt am Skyline Arch vorbei.
Als nächster steht der Sand Dune Arch auf dem Programm. Hier bleibt Anita zurück und nur die Kinder kommen zurück. Ein lustiger Bogen, verborgen zwischen Felsen, zu dem man durch ganz tiefen Sand hochgehen kann - am besten macht man das barfuss. Sehr gut erreichbar und spassig auch für kleinere Kinder!
Den Broken Arch schauen wir uns nur aus der Ferne an:
Diese eigentümlichen Formationen gehören zu Fiery Furnace. Offenbar gehen in diesem Labyrinth immer wieder Leute verloren, weshalb man nur noch mit Führern dort wandern darf.
Nun fahren wir in Richtung Delicate Arch. Für die ganz grossen Arches-Fans ist dies vielleicht eine Entäuschung, aber nach unserer morgendlichen Wanderung werden wir den Trail direkt zum berühmtesten aller Arches nicht absolvieren. Es wären doch immerhin weitere 3 Meilen, und der Trail ist als recht anspruchsvoll beschrieben. Man muss seine Grenzen kennen.
Es gibt einen Parkplatz mit zwei Viewpoints gegenüber der Anhöhe, wo der Delicate Arch liegt. Vom Parkplatz aus kann man 100 m zum ersten Viewpoint gehen und sieht dann den Delicate Arch ganz von ferne. Also, das genügt uns nun aber doch nicht ganz. Wir gehen hoch zum "Upper Viewpoint", ein Anstieg auf einen Felsgrat, für die gar nicht fitten schon nicht mehr ganz geeignet.
So sieht man vom Grat aus zum Delicate Arch rüber.
Also, hier hat sich mein grosses Objektiv nun wirklich gelohnt! So sieht die Sache doch schon wesentlich interessanter aus. Man kann auch gut erkennen (an den Leuten, die dort rumkraxeln), wie gross dieser majestätische Bogen ist:
Meine wackere Familie auf dem Rückmarsch: Die Begeisterung von Flavia hält sich in engen Grenzen, der Aufstieg war schon anstrengend, und es ist doch schon eher heiss als warm.
Der Arches National Park ist gnadenlos, lässt einen nicht zum Verschnaufen kommen. Jede Gesteinsformation, jede Aussicht ist einzigartig, speziell und spektakulär.
Wir fahren am Garden of Eden vorbei...
... in die Windows Section. Die Familie ist ziemlich geschafft, doch ich kann mich nicht zurückhalten. Der Rundgang zu den Windows und zum Turret Arch nehme ich also allein unter die Füsse. Eine Wasserflasche in der einen Hand, die Kameratasche in der anderen.
Hier der Turret Arch:
Und hier die beiden Windows (North und South):
Ich gehe zurück zum Parkplatz, langsam laufe ich auf dem Zahnfleisch. Ich öffne die Tür, strecke die Wasserflasche rein, rufe "Nachtanken" und mache mich ein weiteres Mal auf den Weg. Ich kann einfach nicht anders. Gegenüber der Parkplätze wartet der Double Arch. Auch diesen will ich unbedingt noch von nahe sehen. Wenn man überhaupt eine "Rangliste der Arches" machen kann, muss ich ehrlich sagen, der Double Arch rangiert für mich ganz weit oben!
Ok, soviel zu den Bogen. Wir steuern nun den Balanced Rock an.
Creative-Director Dominik hat eine Idee, und die wird sofort in die Tat umgesetzt, denn der Balanced Rock braucht wirklich unsere Hilfe!
Diese Idee findet sofort Nachahmer, und wir finden es lustig, dass Gruppe um Gruppe dieselbe Art Photoaufnahmen macht.
Auch die Three Gossips...
... und die Park Avenue, welche mir auch ausserordentlich gefällt, ...
... kommen noch in den "Genuss" unseres Besuches.
Wir sind nun am südlichen Rand des National Parks angelangt. Unser reservierter Campground liegt ja beim Devils Garden und somit 20 Meilen von hier. Wir sind verschwitzt und müde, und wir sollten noch einkaufen. Unsere Dusche funktioniert ohne Wasseranschluss nicht. Bitte nicht schreien: Wir fahren raus aus dem Park, verzichten auf den Devils Garden CG, was wohl die grösste Verschwendung der ganzen Reise sein dürfte, und suchen den KOA Moab auf, nachdem wir unsere Einkäufe im City Market gemacht haben.
Der Campground hier ist aber auch wirklich toll und absolut empfehlenswert: Im Gegensatz zum letzten ist er sauber, gemütlich, und es hat Aprikosenbäume mit frischen Aprikosen dran, die man einfach pflücken darf. Dazu laufen diverse Hasen gar nicht scheu zwischen den einzelnen Stellplätzen rum. Wir duschen in aller Gemütlichkeit und spülen kiloweise Sand aus unseren Haaren und von unserer Haut. Tut das gut!
Solchermassen gestärkt mache ich mich daran, zu grillieren. Mit den Instant-Kohlesäcken werde ich mich aber nie mehr anfreunden. Man kann diese an allen vier Seiten anzünden und nach fünf Minuten glüht alles und man kann das Grillfleisch auf den Rost legen. Doch die "Hitze" ist so mickrig, dass man Stunden warten muss, bis das Fleisch endlich gar ist. Also, ein nächstes Mal würde ich mir irgendeinen Grill in einem Wal Mart oder so kaufen, der ein wenig mehr taugt. Doch irgendwann habe ich's dann doch geschafft und wir können essen.
Diesen wunderbaren Tag lassen wir mit einem feinen cremigen Ice Cream, welches die KOA-Crew vor dem Eindunkeln bei einem gemütlichen Treffpunkt verkauft und wo wir noch mit einigen anderen Campern sprechen, ausklingen. Zu guter Letzt spielen wir noch eine Runde Minigolf auf dem campground-eigenen 9-Loch-Platz.
Glücklich und zufrieden und weil es nicht mehr ganz so heiss ist, schlafen wir wie die Murmeltiere.