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Thema: 2715 Meilen von Chicago nach New York, zw. Tornadowarnungen und Sonnenbrandgefahr

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  1. #1
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Mittwoch, 18. Mai 2011


    Erwartungsgemäß waren wir um 4:00am wach. Da es erst ab 6:30am Frühstück gab, verbrachten wir noch etwas Zeit mit Kuscheln, Kaffee trinken und ….natürlich… fernsehen.

    Im Frühstücksraum wurde ich dann erst noch einmal zurück in die deutsche Mentalität geholt. Msich einfach zu einer Gruppe dazu setzte. Hier waren kaum Gespräche möglich.
    Bisschen geoutet habe ich mich dann aber auch noch: Marwin wollte eine Waffel essen. Also gab ich Teig in den Waffelautomat, klappte zu und … das Teil fing an zu piepsen. Ich brauchte dann auch wirklich Support, um zu verstehen, dass man das Waffeleisen rumdrehen musste, damites losbäckt.

    Nach dem Frühstück sammelten sich alle am Front Desk. Wir warteten auf den Bus, der uns zu Horizon Transport in Wakarusa bringen sollte. Als er da war, lief jeder mit seinen Koffer zum Bus, stellte sie rein und setzte sich sofort in den Bus. Das hatte zur Folge, dass eine komplette Familie mit ihrem ganzen Gepäck vor dem Bus stand, weil es nicht mehr in das Gepäckfach passte. Natürlich stieg keiner der anderen Passagiere wieder aus, um zu helfen (typisch). Nur ein Niederländer und ich versuchten, was wir konnten. Ich nahm mein Bordcase aus dem Kofferraum, denn es gab auch Gepäckfächer über den Sitzen, wo dieser reinpasste. Dann schauten wir, was noch umzuräumen ging. Irgendwie schafften wir es dann alles noch unterzubringen, wobei Kinderwagen und MaxiCosi noch mit in den Fahrgastraum musste, und die Familie im Bus verteilt saß. (Der Busfahrer kümmerte sic im übrigen auch nicht darum ) Die junge Mutter nahm alles recht gelassen, nur die Tante, die wohl zum ersten Mal auf Reisen war, wurde nervös.

    Abfahrt!...

    ......Denkste!!!
    Beim checken der Passagiere, merkte unser „Schweizer“ Moturis-Mitarbeiter, dass zwei junge Niederländer die Formalitäten am Tag zuvor nicht erledigt hatten. Somit mussten wir auch noch auf diese warten. Endlich um 8:15am setzte sich der Bus in Bewegung.

    Während der Fahrt bekamen wir das „Einweisungsvideo“ zweimal in Englisch und Deutsch vorgespielt und nach knapp drei Stunden waren wir bei Horizon Transport. Durch den Bus ging ein „Oh“ und „Ah“. Was hier an neuen Fahrzeugen alles rumstand: Neben unterschiedlichsten Arten von Wohnmobilen standen auch neu Transporter z. Bsp. für FedEx, Schulbussen, LKWs und PKWs auf den verschiedenen Plätzen.

    Es dauerte noch einmal 5 Minuten bis wir in einen Hof mit unzähligen Moturis-Fahrzeugen einbogen.



    Wir bekamen eine sehr nette Ansprache eines weiteren Moturis-Mitarbeiters, der uns unter anderem die Spezialitäten einer Überführungsfahrt erklärte. Und, was wir machen sollten, wenn vor uns z.Bsp. ein Baum auf die Straße sprang. Dann durften wir endlich zu unseren Autos.

    Da alle eine Nummer vorne hatten, fanden wir unser Auto gleich.

    Und ich war begeistert.



    Wirklich alles neu! Selbst die einzelnen Teile des „convenience kit“ waren noch in Ihren Verpackungen und mussten erste einmal ausgepackt werden. Super!





    Im Unterschied zur normalen Anmietung, konnten wir hier keinen Kindersitz, Campingstühle, Toaster und dergleichen mieten. Moturis hatte aber auf dem Hof einen kleinen Laden eingerichtet. Hier kauften wir uns jeder einen Campingstuhl und noch einiges an Campingbedarf. Wir packten die Sachen aus, verstauten sie in den Schränken, Abfall wurde in einer Tonne gesammelt und nach einer weiteren kurzen Einführung am Fahrzeuge konnten wir dann endlich gegen halb zwei vom Hof rollen!


    Den nächsten Walmart hatte ich zu Hause bereits in mein GPS eingegeben und auch den Gitarrenladen, denn ich wollte mir ja eine Westerngitarre kaufen (war letztendlich billiger, als mein von zu Hause zwei Mal nach USA mitzunehmen und wieder zurück – und sicherer). Natürlich zog sich der Ganze Einkauf schön in die Länge und war auch sehr ermüdend. Die Zeitumstellung machte sich bemerkbar und ich musste ja auch noch zum Campingplatz fahren.
    Gegen 5pm brach ich die Suche nach einem Cellphone ab, und machte mich wieder auf Richtung Lake Michigan, wo ich für die nächsten beiden Tage eine Site auf dem Campground im Indiana Dunes State Park reserviert hatte. Gegen 7pm war ich dann auch endlich dort. Sehr müde, froh am ersten Campground zu sein, schaffte ich meinen Sohn, der unterwegs eingeschlafen war und selbst mit dem Zauberwort „Abendessen“ nicht mehr wach zu bekommen war, ins Bett.

    Ich packte die Koffer aus, aß eine Kleinigkeit zu Abend und war dann auch sehr schnell im Bett verschwunden.

    Gefahrene Meilen: 121mi (selbsgefahren)
    Zeit unterwegs: ca. 11 h
    Toll: $2,50
    Campground: Indiana Dunes State Park
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  2. #2
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    Donnerstag, 19. Mai 2010


    Um 5:00 Uhr waren wir wach. Da war natürlich auch erst einmal Kuscheln angesagt. Es regnete und daher keine Eile von Nöten. Eigentlich hatte ich geplant, heute noch einmal nach Chicago reinzufahren. Marwin war aber von Anreise, Abholung RV und die ganze Zeitumstellung ziemlich fertig und auch gar nicht so begeistert von der großen Stadt. Somit beschloss ich, diesen Tag ganz ruhig anzugehen und lieber etwas die Natur des State Parks zu genießen.

    Frühstück musste heute im RV eingenommen werden. Doch so einfach war das nicht. Zwar hatten wir eine Kaffemaschine mit einem 30cm langen Kabel. Es gab aber Steckdosen nur unten seitlich der Treppe und unter dem Waschtisch . Ich hatte also die Wahl, entweder den Kaffee auf der Toilette oder auf dem Boden zu kochen . Nun ja –wie man sich denken kann- fiel die Wahl auf den Boden. Und Marwin wurde mehrmals ermahnt: Achtung Kaffeemaschine!

    Nun ja, da wir einiges am Vortag nicht gekauft hatten, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, in dem riesigen Laden herum zu suchen, und deshalb heute nochmal einkaufen gehen mussten, kam ein Verlängerungskabel einfach mit auf die Liste. Und da Marwin keine 3 Wochen ungetoastetes Brot essen wollte, kam auch noch ein Toaster auf die Liste.

    Nun ging es endlich an das Öffnen der Verpackungen. Aber bis ich dann endlich meinen Bagel geschmiert hatte, war Marwin schon wieder fertig mit seinem Frühstück.

    Mein GPS verriet mir, wo der nächste Walmart war: Michigan City. Dort fanden wir auch einen AT&T-Laden, der allerdings erst um 10am aufmachte. Also doch erst zu Walmart.
    Das Einkaufen verlief mit wachem Kopf um einiges leichter, als am Vortag. Und Toaster, Steckerleiste und Kindersitz fanden schnell in den Einkaufwagen. Auch hatte ich noch Muße, die etwas spärliche Kochlöffelausrüstung (der convinience kit brachte genau eine Schöpfkelle und einen Pfannenwender mit) zu vervollständigen. Lohnte sich ja, wir würden ja im Sommer noch mal herkommen!

    Zurück bei AT&T konnte man mir dann auch gleich helfen. Ich wollte nämlich eine SIM-Karte, mit der ich auch Datendienste nutzen konnte. Die nette Verkäuferin empfahl mir den GoPhone Tarif, mit dem ich für 2$/day erreichbar war, Flatrate für SMS und lokale Gespräche hatte und richtete mir auch gleich die Karte ein. Einen Datentarif buchten wir auch gleich dazu. Super, alles was ich wollte!
    Der Himmel klarte auf, die Sonne kam raus. Jetzt ging der richtige Urlaub los!

    Der nächste Weg führte zum Visitor Center des Indiana Dunes National Lakeshore. Hier besorgte ich schon einmal den Annual Pass. So richtig brauchen würde ich ihn ja eigentlich erst im Acadia NP, aber falls wir unterwegs doch noch einen Abstecher zu einer National Area machen würden, musste ich dieses ja nicht extra bezahlen. Auf Nachfrage empfahl mir der Ranger den kurzen Trail am Mount Baldy, der höchsten Sanddüne. Erst Recht Kindern würde dies viel Spaß machen.

    Und tatsächlich: Marwin hatte tierisch viel Spaß diese 126 feet hohe Düne immer wieder runter zu laufen … fallen … rollen…..







    Wir hatten sehr starken Wind. Und der herum wehende Sand verlieh der ganzen Gegend etwas Mystisches.





    So machte auch mir das Fotografieren hier viel Spaß.




    Etwa eineinhalb Stunden später begaben wir uns zurück zum State Park, indem es auch einige Wanderwege durch eine Moorlandschaft gibt. Wir begaben uns in eine richtige Naturidylle, konnten viele Vögel und kleinere Tiere sehen und genossen die Ruhe.











    Das Abendessen konnten wir tatsächlich draußen genießen, wenn es doch recht kühl war.



    Und auch das erste stilgerechte Grillen von Marshmallows über dem Lagerfeuer konnten wir genießen.

    Gefahrene Meilen: 51mi
    Zeit unterwegs: ca. 10 h
    Toll: keine
    Campground: Indiana Dunes State Park
    Besonderheiten: 30cm Kabel an einer Kaffeemaschine sind einfach zu kurz!
    Best regards,
    Stefanie

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  3. #3
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    Freitag, 20. Mai 2010


    Wieder um 5:30am wach. Diesmal konnte ich den Kaffee auf der Anrichte kochen, somit musste ich nicht dauernd meinen Sohn ermahnen. Bei der Inbetriebnahme des Toasters ging dann natürlich gleich mal der Rauchmelder an . Vermeidbar war das nur, wenn man den Toaster auf den Herd stellte und die Dunstabzugshaube einschaltete, was ziemlich Lärm machte. Somit wurde kurzerhand die Batterie aus dem Rauchmelder genommen….

    Bis alles wieder verstaut, der Abwasch erledigt und die elektronischen „Spielsachen“ alle an ihrem Platz waren, war es kurz vor 9:00. Und dann kam, was zu einem täglichen Ritual werden sollte: Dumpen, Fresh water nachfüllen, Müll wegbringen und tanken. (Nicht immer notwendigerweise in dieser Reihenfolge)
    Beim Tanken bekam ich aber erst einmal einen gehörigen Schrecken: Rund $4 für die Gallone. 2009 waren es noch $3. 30% Preissteigerung in 2 Jahren…

    Heute hatten wir eine hammerharte Strecke vor uns. 325Meilen waren es bis zum Punderson State Park bei Cleveland! Also los! Passenderweise spielte der erste gefundene Radiosender Countrymusic, die Sonne schien und ich war frohen Mutes!



    Allerdings nur so die ersten 150Meilen. Dann begann die Strecke sich elend zu ziehen. Wir fuhren nur Interstate, was ziemlich langweilig war. Tempomat war anfangs noch auf 70mph später dann auf 75mph (Speed Limit: 65mph). Mehr traute ich mich nicht, wenn ich damit auch beinahe die langsamste war.

    Baldkonnte ich mich auch nicht mehr über die Ticket-Automaten an den Toll-Stadions amüsieren. Diese erkannten mein Fahrzeug als LKW (wegen dem hohen Aufbau) und schoben das Ticket aus den oberen Schlitzen heraus. Da die Fahrerkabine auch nicht höher liegt, als bei einem normalen PKW, musste ich mich ganz schön strecken, um überhaupt an das Ticket ranzukommen.

    Irgendwann wollte ich nur noch einen Kaffee. Aber von den in Indiana alle paar Meilen auftauchenden Service Area gab es in Ohio keine mehr! Irgendwann führ ich dann einfach eine Ausfahrt raus und stellte mich in einen Feldweg. Verpflegung und vor allem Kaffee hatten wir ja schließlich selbst an Bord.

    Aufregend wurde das Ganze dann zum Ende hin bei Cleveland. Alle paar Minuten piepste mein Navi, weil ich die Interstate oder die Fahrspur wechseln wechseln musste. Oder ich musste mal von ganz rechts nach ganz links, weil die Ausfahrt links war . Die anderen Verkehrsteilnehmer fuhren nicht mehr nur links an mir vorbei (inzwischen gilt auf den meisten Insterstates auch ein Rechtsfahrgebot), sondern auch rechts. Von den gewohnten definsiven Fahrverhalten im Südwesten war hier absolut nichts mehr zu sehen. Eher das Gegeteil war der Fall! Teilweise waren die Ausfahrtsbezeichnungen so lang, dass ich schon beinahe eine Lupe brauchte, um alles auf dem Display entziffern zu können (wie gesagt, das GPS spricht nicht).
    Eine dreiviertel Stunde kämpfte ich mich so durch den Ballungsraum Cleveland, bis wir wieder in ländlichere Gefilden ankamen und endlich gegen 3:30pm im Punderson State Park. Allerdings war es in Ohio bereits 4:30pm. Ich war fertig!

    Als erstes stellten wir fest, dass es total heiß war. Wir hatten immer noch die langen Shirts von Chicago an und hier war es mindestens 15°C wärmer. Diese konnten wir hier gegen kurze Hosen und T-Shirts wechseln! Herrlich!!!



    Der Punderson State Park war ein schöner, sehr grüner Park mit vielen Wanderwegen und einem kleinen See. Überall standen wunderschön blühende Buckeyetrees, dem Ohio State Tree, herum.







    Ursprünglich gehörte das Gebiet Samuel Punderson, der es 1808 besiedelte und Stück für Stück erschloss. Nach dem zweiten Weltkrieg ging er jedoch pleite und das Gebiet wurde von der ODNR Division of Wildlife übernommen.

    Viel los war mit mir heute nicht mehr. Das einzige was wir machten, war ein kurzer Spaziergang zur Waschmaschine (Marwin hatte einen ziemlichen Verschleiß an Hosen in den ersten beiden Tagen), ein wenig spielen, Hamburger grillen und das erste Gitarrenspielen am Lagerfeuer, bis unsere Freunde endlich gegen 9pm ankamen.

    Am Anfang hatten die Kids noch etwas Verständigungsschwierigkeiten. Doch dann sagte Marwin das magische Wort „Simpuliamus“ und schon rannten die drei mit Zauberstöcken bewaffnet über den inzwischen dunklen Campground. Es wurde spät bis wir schließlich im Bett waren.

    Gefahrene Meilen: 325mi
    Zeit unterwegs: ca. 7h h
    Toll: $20,87
    Campground: Punderson State Park
    Besonderheiten: Ticket-Automaten halten RV für einen Truck
    Best regards,
    Stefanie

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  4. #4
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    Samstag, 21. Mai 2011


    Mike ließ es sich nicht nehmen, auf seinem Campingkocher für uns alle Frühstück zu machen. Ich durfte ihm noch nicht einmal meine Spüle für den Abwasch anbieten, so freute er sich auf die zwei Tage Camping. Aber es war sehr lecker!



    Gegen 10am machten wir uns auf Richtung Cleveland. Ich musste einen ganzen Tag nicht Autofahren und fand‘s klasse! Erste Station war der Hafen von Cleveland. Dort steht auch das große Football Stadion der Cleveland Browns sowie die Rock’n Roll – Hall of Fame.










    Mir fielen die vielen Ehrendenkmäler für Soldaten oder Feuerwehmänner auf.





    Mike hatte extra für uns Baseballkarten für ein Spiel der Cleveland Indians gegen die Cincinnati Reds besorgt. Somit fuhren wir um die Mattagszeit zurück zum Baseballstadion, parkten das Auto und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir landeten bei einem Mexikaner. Das Essen war echt lecker, aber was auf der Karte als Appetizer ausgeschrieben war, schafft ich noch nicht einmal als Hauptgericht.

    Während des Essens fühlte sich das Lokal mit immer mehr Baseballbegeisterten Menschen jeden Alters und Geschlecht, sowohl Anhänger der Indians als auch Anhänger der Reds. Und alle schienen zusammen gemütlich einen Bierchen zu trinken. Es wurde voller und voller. Und lauter und lauter. Die Feier ging schon jetzt los.

    Wir hatten tolle Sitzplätze. Nahe am Abschlag und ich genoss die Atmosphäre.





    Mir kam das ganze so vor, wie ein gigantisch großes Familienfest. Ganze Familien waren hier und dauernd gab es was zu essen: Hot dog, Eis, Nachos…..







    Lange Zeit erreichte keiner der Teams Punkte. Aber plötzlich im 7. Inning ging die Post ab. Und ab da wurde es dann auch richtig laut. Immer wenn die Reds am Schlag waren, forderte das Display die Zuschauer auf, viel Krach zu machen. Dem Wunsch wurde auch ganz schnell nachgekommen. Schon ein bisschen fies, oder ?

    Auch lernte ich, dass es beim Baseball keine Cheerleader gibt. Und gesungen wird nur 2 Mal: Am Anfang die Nationalhymne und, wenn der Gast das 7. Inning abgeschlossen hat, grölt das ganze Stadion „Take me out to the ball game“ (was alle wohl schon in der Grundschule lernen).

    Marwin begeisterte sich aber am meisten für die „Kuscheltiere“, wie er die Maskottchen in Ermangelung des Ausdrucks nannte.







    In der Punderson Lodge ließen wir den Abend noch bei einem sehr leckeren Abendessen und einer Flasche Wein gemütlich mit direktem Blick auf den See ausklingen.





    In der Lodge soll es spuken und bereitwillig erzählte uns die Bedienung auch einige Spuckgeschichten.



    Gefahrene Meilen: keine selbstgefahren
    Zeit unterwegs: ca. 12h
    Toll: keine
    Campground: Punderson State Park
    Besonderheiten: Tolle Atmosphäre in einem Baseball Stadion.
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  5. #5
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    Sonntag, 22. Mai 2011


    Leider regnete es, als wir aufwachten. Wir hatten am Vortag echt Glück mit dem Wetter, denn laut unseren Freunden waren Freitag und Samstag wirklich die ersten beiden Sonnentage in Ohio im Mai gewesen.
    Ich konnte Mike überreden heute das Frühstück im WoMo zuzubereiten. Begeistert war er nicht, aber auch seine Frau freute sich, dass sie im Trockenen frühstücken konnte.

    Da wir bei Regen nicht viel machen konnten und Mike und Beth auf der Rückfahrt sowieso noch Halt bei Freunden einlegen wollten, wurde ich kurzer Hand mit eingeladen und wir fuhren gleich nach dem Frühstück (also ca. 11am) dort hin.
    Ich fand mich in einer wunderschöner mit vielen Bäumen durchsetzten exklusiven Wohngegend wieder. Das Haus der Freunde war riesig und ich schon etwas beeindruckt. Ich wurde aber sofort sehr freundlich aufgenommen, und nach etwa 3 Stunden Small Talk und einigen Tipps für die Reise mehr im Gepäck machten Marwin und ich uns auf Richtung Niagara Fälle.

    Die Fahrt bis zur Kanadischen Grenze verlief ohne große Vorkommnisse. Marwin gönnte sich einen längeren Mittagsschlaf (wenn ich mich recht erinnere schlief er beinahe die gesamte Strecke über ) und auch die Sonne war gegen Mittag wieder herausgekommen.

    Mein GPS führte mich bei Buffalo von der Interstate 90 ab und direkt am Lake Erie entlang, so dass ich einige Blicke Richtung Buffalo, wo ja zu diesem Zeitpunkt ein sehr geschätztes Mitglied des Forums wohnte, werfen konnte. Was ich da aber sah, war nicht sehr ansprechend und sah sehr nach dreckiger Industriestadt aus. Yvonne bestätigte mir den ersten Eindruck am nächsten Tag.

    Um 18:45 schließlich erreichten wir die Grenze an der Peace Bridge und reihten uns in die ziemlich langen Autoschlangen ein. Laut Anzeigentafel hatten wir aber trotzdem den Grenzübergang mit den kürzesten Wartezeiten vor uns. Allerdings schien die Angabe von 10 Minuten nur ein Schätzwert zu sein. Denn tatsächlich dauerte es ein knappe halbe Stunde bis wir beim Grenzhäuschen ankamen.

    Ich reichte unsere Pässe raus, beantwortet die obligatorischen Fragen nach Aufenthaltsort – und dauer in Kanada. Und dann kam die Frage „Where ist the Daddy?“ Und da fiel es mir wieder wie Schuppen von den Augen. Richtig, ich hatte ja mal (so drei Monate vorher) gelesen, dass man, wenn man alleine mit Kind reist, sicherheitshalber eine Bestätigung vom anderen Elternteil mitnehmen sollte. Schi.......!

    Ich versuchte mir von meiner gerade gewonnenen Erkenntnis nichts anmerken zu lassen und erklärte der Dame in möglichst freundlichen, unschuldigen und nichtsahnenden Tonfall, dass er zu Hause in Deutschland auf beiden anderen schulpflichtigen Söhne aufpassen müsse. Die großen Brüder wären in meinem Pass eingetragen, wo sie sich von deren Existenz überzeugen könne. Die Grenzbeamtin nickte, verschwand in ihrem Häuschen und tippte einiges in ihren Computer ein. Dann wies sie mich an, weiter vorne auf dem Parkplatz anzuhalten und mit Marwin zusammen (!) in die Grenzstation zum Immigrationsschalter zu gehen. Sie erlaubte mir aber auch, seitlich vor den Parkbuchten zu halten, da ich ja so ein großes Fahrzeug hätte (war also sehr nett bei dem ganzen Prozess).

    Am Immigrationschalter wurde ich dann ebenfalls noch einmal nach Daddy gefragt, erzählte wieder die gleiche Geschichte und wir bekamen schließlich unsere Stempel für Kanada. Der gesamte Prozess dauerte 45 Minuten.

    Weitere 45 Minuten später waren wir dann schließlich in Niagara-on-the-lake. Hier wurde es dann doch noch mal spannend. Zwar führte mich das GPS zielsicher zum Hotel. Doch dessen Einfahrtebereich war so eng, dass ich selbst mit dem kleinen RV dort nicht reinfahren konnte. Es gabe aber an der Straße auch keinerlei Haltemöglichkeiten. Netterweise half mir der wohl indische Parkplatzwächter vom angrenzenden Applebees und zeigte mir den Weg zum hoteleigenen Parkplatz und wies mir dort sogar direkt ein Plätzchen zu. Mit den Worten „Tell them, that Mohamed helped you“ verabschiedete er sich.

    Wir packten das Boardcase mit ein paar Sachen und machten uns auf zum Hotel. Mit der Reservierung hatte alles geklappt. Wir bekamen tatsächlich ein Zimmer im 12. Stock (dieses war die höchstmögliche Etage für die gebuchte Kategorie) und es lag auch am Ende des Ganges, weit weg von den Aufzügen.
    Im Zimmer angekommen ging der erste Weg natürlich zu der riesigen Fensterfront. Und wir bestaunten die beiden Wasserfälle, die wir auf dem Weg noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Und genau für diesen Anblick hatten wir hier auf einen Campground verzichtet und hatten uns ins Hotel eingemietet





    Verwundert nahm ich war, dass man das Tosen der Wasserfälle noch deutlich durch die geschlossenen Fenster hören konnte.

    Da es um 10pm eine Feuerwerk geben sollte, beeilten wir uns noch schnell bei Applebees zu Abend zu essen(im Hotel lagen Rabatt-Gutscheine). Ich gönnte mir ein kanadisches Bier, welches mir der Kellner empfahl. Und dann genossen wir das Feuerwerk - schön gemütlich auf den Stühlen im Zimmer sitzend!







    Gefahrene Meilen: 230mi
    Zeit unterwegs: 8,25h
    Toll: $5,90 USA, $5,60 Kanada
    Unterkunft: Oaks – Overlooking the Falls
    Besonderheiten: „Where ist he Daddy?“
    Geändert von Vorfreude (21.02.14 um 15:57 Uhr)
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    Stefanie

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    Montag, 23. Mai 2011


    Um 7:00am wach, gönnte ich mir erst einmal eine Tasse Kaffee und hinterließ per Internet noch mal einige Infos für die daheimgebliebenen . Ich hatte mit Yvonne ausgemacht, dass wir uns auf der amerikanischen Seite um 11:00am treffen wollten. Frühstück wollte ich unterwegs bei Starbucks holen.

    Leider verulgte mich mein GPS dieses Mal. Dort wo laut GPS ein Starbucks sein sollte, war keiner. So irrten wir erst einmal eine Weile die Strasse auf und ab, bis ich dann endlich mal fragte. Und was kam dabei raus? Mehr oder weniger direkt neben dem Hotel war einer – versteckt im Basementbereich eines anderen Hotels.

    Mit Kaffee, cold "Hot Chocolate" und zwei Muffins bewaffnet machten wir uns auf den Weg. Erst mit der kleinen Bahn runter zum Visitor Center. Dabei fing es leider an zu regnen und wurde bald zu einem kleinen, aber kurzen Wolkenbruch. Diesen warteten wir im Visitor Center ab. Dann ging es mit dem Busshuttle bis zur Rainbow Bridge, zu Fuß über die Brücke (was von der kanadischen Seite 50ct kostete, von der amerikanischen Seite allerdings nichts …), wieder rein in die USA. Am Eingang zur „Maid-of-the-mist“ Tour trafen wir Yvonne.

    Als erstes ging es auf den Observation Tower und wir schossen ein paar Bilder.



    Leider war der Himmel sehr bewölkt. Dann kam noch ein garstiger Wind dazu. Wir waren nicht in der Lage die blauen Regencaps ohne Hilfe anzuziehen, da der Wind sie so sehr umher wehte.





    Es war nicht viel los und so konnten wir auch schon mit dem ersten Boot mitfahren.

    Die Bootsfahrt war toll. Erst von hier unten hatte man eine Vorstellung wie hoch die Fälle tatsächlich waren. Gemütlich tuckerten wir an den amerikanischen Fällen vorbei.





    Bei den kanadischen Fällen wurde es deutlich unangenehmer.



    Der Wind wehte die Gischt so uns entgegen, dass wir das Feeling hatten, direkt unter der Dusche zu stehen. Allerdings unter einer ziemlich kalten Dusche. Und für Marwin war der Spaß hier vorbei. „Ich will nach Hause! Ich will zu meinem Papa!“, war das einzige, was er noch von sich gab. Ich konnte mich nur noch als lebende Wand vor ihn stellen, um das meiste abzuhalten. Mit Fotos machen war da gar nichts mehr. Abgesehen davon, war meine Objektivfront inzwischen auch so nass, dass es gar keinen Sinn mehr machte. Ein paar Beweisfotos schoss ich noch, dann war Schluß.



    Endlich drehte das Schiff wieder um und Marwin hörte auch mit dem Meckern auf. War aber ziemlich schnell wieder von dem Boot runter. Den restlichen Tag war er auch leider nicht mehr dazu zu bewegen, hinter die Fälle zu schauen, noch ein anderes „Abenteuer“ an den Fällen zu besuchen.

    So haben wir den restlichen Tag mit Ausruhen, viel Schwätzen und Fotografieren verbracht.







    Glücklicherweise verschwanden die Wolken auch bis zum Nachmittag, so dass wir noch richtig schönes Licht bekamen.






    Wieder zurück auf der kanadischen Seite kamen wir noch zu einem richtigen Highlight!







    Wir hatten beschlossen, das Abendessen selbst zu machen auf dem Zimmer. Somit führte unser Weg erst noch mal am RV vorbei. Marwin bestand auch auf seinen Toaster. Also schmuggelten wir nicht nur Brot, Butter, Käse, Wurst und Getränke in das Hotelzimmer, sondern auch einen Toaster, getarnt unter den Schwimmsachen. Denn Marwin wollte unbedingt schwimmen gehen.

    Der angeblich „heated Pool“ war aber dermaßen kalt, dass ich um nichts in der Welt da rein getraut habe. Dafür hielt der „Hot Tube“ was sein Name versprach. Der war aber Marwin zu heiß. Fazit war: Marwin hatte den gesamten Pool für sich, und ich den Hot Tube für mich alleine.

    Das Abendbrot auf dem Zimmer mit Blick auf die Fälle war der krönende Abschluss dieses tollen Tages.



    Leider war Marwin so müde, dass er beim Beginn des Feuerwerks (da heute Victoria Day war, gab es ausnahmsweise auch montags ein Feuerwerk) bereits tief und fest schlief. Ich genoss das Feuerwerk dieses Mal ohne Kameralinse vor den Augen.




    Eigentlich wollte ich danach noch etwas gemütlich Fernseh schauen. Dies wurde aber sehr aufregend, denn dauernd wurden die Sendungen unterbrochen, da für die Stateline Pennsylvania-New York eine Tornadowarnung durchgegeben wurde. Genau auf Höhe der Strecke, welche ich am Vortag gefahren bin (für meine Begriffe also ziemlich nah). Außerdem kam dann kurze Zeit später noch eine T-Storm-Warnung für Buffalo und Umgebung durch. Statt gemütlich im Bett zu liegen, tigerte ich durch's Zimmer und schaute immer wieder aus dem Fenster. Es dauerte einige Zeit, bis ich endlich die nötige Bettschwere hatte…

    Gefahrene Meilen: keine
    Zeit unterwegs: ca. 9h
    Toll: $0,50 Rainbowbridge (aber von der kanadischen Seite aus)
    Unterkunft: Oaks – Overlooking the Falls
    Besonderheiten: T-Storm Warnung und erste –für mich- sehr nahe Tornado Warnung
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