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Thema: Das Colorado-Plateau mit „Recreation Vehicle“ und 3 Kindern

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  1. #1
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    21.08.2009

    Gegen 5:30 Uhr war ich wach. Das gesamte Wohnmobil schaukelte unregelmäßig von einer Seite zur anderen. Erst dachte ich, Holger würde sich im Bett rumdrehen. Doch der lag genauso ruhig neben mir wie ich. Wind konnte es auch nicht sein, denn aus dem Fenster schauend konnte ich sehen, dass die Bäume sich nicht bewegten. Mir wurde es etwas mulmig. Holger stand auf um nachzusehen.

    Als er wiederkam meinte er grinsend: „Du glaubst es nicht! Neben unserem RV steht ein riesiger Hirsch!“. Natürlich war ich sofort auf den Beinen, sprang in meine Schuhe, schnappte schnell die Kamera und ein Jacke und war kurze Zeit später im Nachthemd vor dem Fahrzeug. Und tatsächlich, ein Elk-Bulle mit einem stattlichen Geweih nahm neben unserem Wohnwagen sein Frühstück ein. Etwas weiter entfernt sah ich noch zwei Tiere. Ich machte schnell Fotos.





    Eine ganze Weile beobachtete ich die Hirsche. Sie bewegten sich langsam über den gesamten Campground, fraßen hier mal etwas Gras, fraßen da mal an einem Kaktus. Stand eine Box im Weg von einem unachtsamen Camper, wurde da auch mal die Schnauze reingehängt und der Inhalt geprüft. Es war ein toller Anblick.

    Und das Beste: Ich durfte bis auf 3 Meter an die Tiere ran! (Mehr habe ich mich allerdings nicht mehr getraut).

    Diesen tollen Tagesanfang setzten wir mit einem leckeren, gemütlichen Frühstück fort.


    Um 9:30 waren wir dann schon wieder "on the road again". Unsere heutige Etappe führt uns als erstes zum Desert View, am Osteingang zum Grand Canyon Nationalpark. Hier genossen wir noch einmal den fantastischen Rundblick.













    Nun wollte ich auch endlich meinen Hut haben. Im nahegelegenen Geschäft hatten sie dann tatsächlich auch das Modell vom Vortag in meiner Größe. Super, nun konnte es richtig losgehen....

    Als wir wieder im Auto saßen, um weiterzufahren sprang mal wieder der Motor nicht an! Also wieder am Control Panel rumgedrückt … und siehe da, es funktionierte.

    Da wir bis Page ja nur 226km zu fahren hatten, wollten wir unterwegs noch beim Canyon des Little Colorado River vorbeischauen, wo ich mich auch ein bisschen nach Schmuck umsehen wollte. Leider nahmen wir erst einmal einen View-Point zu früh. Was sich sofort rächte, denn als wir von einem kleinen Rundgang zum Auto zurückkamen, sprang es mal wieder nicht an! Es dauerte auch schon etwas länger, bis es sich wieder überreden lassen wollte, doch weiter zu fahren. Langsam wurde wir unruhig. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht! Hätten wir doch lieber am ersten Tag gleich wieder zu El Monte zurückfahren sollen? Naja, jetzt war es zu spät, um umzukehren. Wir wollten später weiter sehen.

    An diesem Tag fuhr ich unser Urlaubsgefährt. Und dabei wurde mir auch klar, warum Holger zwei Tage zuvor deutlich unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit blieb. Das Fahrzeug zog kräftig nach links. Ohne ständiges Gegenlenken würde man im Graben landen. Dabei hatte man allerdings beinahe eine 1/4 Umdrehung Spiel im Lenkrad. Und eine Vollbremsung würde wohl eher auch nicht funktionieren. Man fuhr das Gefährt, ohne das Gefühl der kompletten Kontrolle.

    Wenig später kamen wir dann tatsächlich am Canyon des Little Colorade River an. Und dies war deutlich, denn gleich durften wir Eintritt bezahlen. Inzwischen hatten wir aber auch rechts und links der Straße die Behausungen der Navajos gesehen und ich hatte mir so ein paar Gedanken zu dem Umgang der Amerikaner mit diesem Volk gemacht, so dass ich fast gerne die paar Dollar bezahlte.
    Die Amerikaner verdienten einen Haufen Geld mit dem Grand Canyon, sollte doch auch die Navajos Geld mit ihrem Little Canyon verdienen.





    Recht klein, so fand ich den Blick trotzdem beeindruckend. Gewöhnt von den Alpen bin ich, dass die Berge sich nach oben aus der Ebene erheben und man sein Ziel von weitem sieht. Hier fuhr man aber auf der „Höhe“ und die Canyons gingen nach unten. Einfach so eine Spalte in der Landschaft.
    Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich nach unserem Ziel Ausschau gehalten habe und überrascht war, nichts zu sehen. Erst kurz vor Erreichen konnte ich es sichten, weil es einfach unter uns lag.



    Auf dem Rückweg zum RV schlenderte ich durch die Verkaufsstände der Navajo. Der Schmuck ist echt schön und ich könnte da ja fast alles kaufen. Wie wir später feststellten, waren die Preise auch viel billiger als in den Souvenirläden. Da ich aber noch nicht wusste, was auf unserer Reise alles noch so kommen würde, beschränkte ich mich auf ein Set, bestehend aus Kette, Ohrringen uns Armband.

    Zurück am Auto: same procedure ! Leider dauerte es nun richtig lang, bis wir wieder Spannung auf der Autobatterie hatten. Das war ja auch das merkwürdige! Wir hatten nicht einfach nur zu wenig Spannung auf der Batterie, nein sie war total tot! Und nach einer Weile dann plötzlich wieder voll da. Das machte kein Spaß….

    Weiter ging es nun über die US 89 Richtung Page. Hinter Bitter Springs stieg die Straße stetig auf zum Antelope Pass, wo sie mitten durch die Echo Cliffs getrieben wurde. Das sah schon gigantisch aus. Ich musste bis in den 2 Gang zurückschalten und unser RV schaffte sich schwerfällig nach oben. Ständig kontrollierte ich die Temperaturanzeige, die sich beachtlich dem roten Bereich näherte. Wir hielten am Viewpoint an. So konnte sich der Motor etwas abkühlen. Aber auch der Ausblick von hier war großartig. Wohlweislich lies ich den Motor laufen.

    Wir blickten auf eine riesige weite Ebene, in die sich der Colorado sein Flussbett geschnitten hatte –der Marble Canyon. Unter uns konnte ich die alte 89 ausmachen. Im Hintergrund war das Paria Plateau zu sehen. Welche eine Weite! Nur schwer löste ich mich.
    (Anmerk. der Redaktion: Diesen View sieht man zur Zeit nicht, da das Stück Straße zur Zeit wegen Erdrutsch gesperrt ist...)






    Den nächsten Halt wollten wir am Horseshoe Bend machen. Ich hielt Ausschau nach unserem Ziel. Da musste doch eine Erhöhung sein. Man muss doch die Felsen sehen. Au, nein. Mal wieder hatte ich mich selbst reingelegt. Wir waren ja auf dem Plateau und der Colorado floss unter uns. Man konnte nichts sehen.

    Aber endlich kam das Hinweisschild zum Parkplatz.

    Ich gab die Parole aus, dass jeder eine Flasche zu Trinken mitnehmen solle und einen Hut aufsetzen! Nichts ahnend, dass wir dies wirklich stark brauchen würden. Und dann kämpften wir uns erst einmal eine rote Sanddüne rauf. Ich bereute es etwas, nur die Trekking Sandalen angezogen zu haben. Hinter der Düne ging es dann über Sand und Fels wieder abwärts und weiter zum Rim.



    Die Sonne heizte uns von oben, der Sand und die Felsen von unten ein. Wir hatten über 30°C im Schatten, bloß gab es keinen Schatten! Der Weg bis zum Viewpoint ist ja nur eine dreiviertel Meile lang, aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass man auf diesem kurzen Stück verdursten konnte. Unsere Flaschen waren leer, da waren wir noch nicht ganz am Ziel.

    Aber es hatte sich gelohnt. Was ein Naturschauspiel! Der Colorado machte hier tatsächlich eine beinahe 360° Kurve. Warum der wohl nicht geradeaus weitergeflossen ist? Tief unter uns floss er gemütlich seinen Weg. Rechts und links waren schmale Grünstreifen. Und was eine Ruhe hier herrschte!



    Man kam sich richtig klein vor, vor dieser Kulisse.
    Etwas bammel hatte ich um unseren Jüngsten, der nämlich nicht so ganz verstand, dass es am Rand einige hundert Meter steil nach unten ging. Holger und ich mussten uns abwechseln, Marwin in sicherer Entfernung mit anderen Dingen zu beschäftigen.



    Nach einer ganzen Weile machten wir uns auf den Rückweg. Langsam wanderten wir wieder den Hügel rauf. Unterwegs gingen wir an einem älteren Pärchen vorbei, ohne Kopfbedeckung und Getränke! Die Frau hatte Probleme mit dem Kreislauf! Am Auto angekommen, verkrochen wir uns in den Schatten und stürzten erst einmal eine weitere Flasche Wasser herunter. Der Weg hatte es echt in sich!

    Leider dauerte es dann auch beinahe 10 Minuten, bis wir unser Motorhome starten konnten. Nun machte es keinen Spaß mehr. Ich war richtig sauer! Wir hatten nun wirklich nichts falsch gemacht. Sorgsam achteten wir jedes Mal darauf, keinen Verbraucher anzulassen, wenn wir parkten. Wir mussten eine Werkstatt finden…

    Die letzten Meilen bis Page waren schnell geschafft. Jetzt wollten wir eigentlich nur noch schnell die Lebensmittel- und Biervorräte aufstocken im Walmarkt und dann auf den Wahweap-Campground. Leider war auch das nicht so einfach, wie gedacht. Die Kassiererin weigerte sich strikt, uns das Bier auch nur einzuscannen, ohne dass sie einen Ausweis gesehen hat. Hallo, wir waren mit allen drei Kindern einkaufen!

    Also schnell zum RV gerannt, den Ausweis geholt und zurück. Erst danach durften wir das Bier einladen.

    Um 16:00 Uhr waren wir dann auf unserem Campground. Der Tag wurde mit einem Bad im Lake Powell und dem Einrichten unseres ebenfalls im Walmart erworbenen, amerikanischen Prepaid Cell Phone beendet.

    Gefahrene Meilen: 141
    Zeit unterwegs inkl. Halts: 6,5h
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  2. #2
    USA-Southwest-Liebhaberin Avatar von Simone
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    Den Bericht kenne ich ja noch gar nicht

    Egal- ich bin natürlich dabei

    Mensch Steffi, was sind die Jungs groß geworden

    Horseshoe Bend- danke, dass du das auch als mega anstrengend empfunden hast

    Ich bin da 2012 ja schier kollabiert, was die meisten hier nicht verstehen konnten

    Elli, wie schön dass Du hier mal wieder vorbeischaust

    Ich sehe übrigens auch nicht alle Bilder

    Aus Beitrag Nr. 13 fehlen die Elche und ein Bild vom GC.
    Viele Grüße Simone





  3. #3
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Eigentlich hatten wir ja zu Hause geplant, im Anschluss an Mesa Verde über den Million Dollar Highway nach Ouray zu fahren. Doch die Unzuverlässigkeit unseres Fahrzeuges und die Erfahrungen der letzten Tage bewegten uns dazu, umzuplanen. So wollten wir noch an diesem Tage bis nach Moab. Aus diesem Grund hatten wir die Tour durch das Cliff Palace bereits für 10:00 Uhr gebucht.
    Deshalb stellten wir uns das erste Mal in diesem Urlaub den Wecker. Wir hatten von unserem Campground am Fuße des Tafelberges eine beinahe 1-stündige Fahrt bis zum Cliff Palace vor uns. Kurz vor Weckzeit (7:00 Uhr) waren wir aber schon wach. Abfahrbereit kurz vor 8:00 Uhr mussten wir aber erst einmal wieder feststellen, dass unser RV nicht von alleine anspringen wollte. So mussten wir erst mal wieder unseren Generator bemühen. Wir genossen ein amerikanisches Frühstück mit Pancakes, welches es direkt beim Imbiss am Campground gab.

    Die Cliff Dwellings der Ureinwohner Amerikas sind beeindruckende Bauten in Spalten und Höhlen unterhalb des Plateaus des Mesa Verde Massivs.





    Die Anasazi waren Farmer, die auf dem Plateau Landwirtschaft betrieben, aber unterhalb gewohnt, gelebt und ihre Vorräte untergebracht hatten. Nur über steile Treppen und Leitern konnte man diese Städte erreichen. Sie lebten hier von 500 n Chr. bis ca. 1200 n. Chr. und verschwanden dann ohne bisher bekannte Gründe.
    Mesa Verde selbst ist ein dicht bewaldeter und zerklüfteter Tafelberg, der sich von der umliegenden Landschaft des südwestlichen Colorado um mehr als 600 Meter abhebt und damit an seinen höchsten Punkten eine Höhe von fast 2600 Metern erreicht. Mesa Verde bedeutet „Grüner Tisch“.

    Auf dem Weg wurden wir bald mit den Überbleibseln eines Waldbrandes konfrontiert.





    Einige Hirsche durchstreiften das Gebiet auf Futtersuche.



    Vom Parkplatz zum Sammelpunkt ergab sich doch gleich wieder ein anderes Bild




    Auch wir mussten über enge Treppen und Leitern klettern, um Cliff Palace zu besichtigen. Nichts desto trotz haben sich die Anasazi eine wunderschöne Gegend ausgesucht, um sich nieder zu lassen.















    Während der Tour machten wir Bekanntschaft mit einem texanischen Ehepaar. Sie waren begeistert von unseren drei Jungs und erzählten gleich von ihrer Großmutter aus Deutschland und, dass sie auch unbedingt mal nach Deutschland wollen. Mike erzählte auch von seinen Touren auf die 4000er der USA.

    Wie es der Zufall wollte, trafen wir die beiden vor dem Balcony House –unserer nächsten guided Tour- wieder. Wir unterhielten uns noch ein wenig, während wir auf den Beginn derTour warteten. Plötzlich bekam ich von Glenna ein Halstuch geschenkt, was mich sehr freute.



    Die Tour zum Balcony House hat unter den Ranchern den Spitznamen "Indiana Jones Tour".



    Und von unserer Rancherin bekamen wir den Tip, falls wir Angst bekämen, sollten wir einfach lautlos vor uns hin singen…

    Letztendlich war die Besichtigung wirklich ein Abenteuer. Erst ein wenig enttäuscht, dass wir hier nur wieder alte Ruinen anschauen sollten, waren Kevin und Justin ganz schnell Feuer und Flamme. Um in das Balcony House zu kommen, mussten wir erst einmal eine 10-Meter hohe Leiter raufklettern.



    Für Holger war das echt eine Herausforderung, da er ja das 20kg-Paket (Marwin im Tragesitz) auf dem Rücken hatte.



    Glenna hatte Höhenangst. Und da Holger gut mit Marwin zurecht kam, half ich Glenna die Leitern rauf.

    Im Balcony House sahen wir dann den Balkon, der dem Cliff Dwelling seinen Namen gab. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich der "Balkon" als Aussicht über dem Tal befand mit einem schönen Geländer oder Mauer. Weit gefehlt! Es war ein kleiner Absatz an einer Hauswand. Es gab hier keinerlei (!) Mauern, die den Lebensraum der Ureinwohner vor dem Fall in die Tiefe schützte.





    So konnten wir Marwin auch nicht aus dem Tragesitz nehmen, obwohl er dies lautstark kundtat.
    Vom einen Bereich zum nächsten führte lediglich ein enger Gang. Von oben konnte man diesen gut verteidigen, indem man Speere und Steine durch die enge Spalte warf. Mit der Trage auf dem Rücken, war hier kein Durchkommen.



    Erst als wir zum Kriechgang kamen, über den wir das Balcony House wieder verlassen sollten, durfte er raus. Denn zusammen mit ihm konnte Holger nicht hindurchkriechen. Triumphierend krappelte Marwin davon.



    Allerdings musste er kurz darauf wieder in den Tragesitz, da es an den Aufstieg zur Mesa ging.





    Oben unterhielten wir uns noch eine ganze Weile mit Mike und Glenna, die ganz entzückt war, dass ich ihr so geholfen hatte. Wir gaben ihnen unsere Emailadresse. (Nach unserer Reise haben wir auch tatsächlich eine Email bekommen und 2011 besuchten wir die Beiden 2 Tage auf ihrem Land in Colorado. Wir haben immer noch Kontakt ) und verabschiedeten uns.

    Nach einem weiteren Abstecher zum Spruce Tree House, weil Justin gerne mal in einen Kiva gehen wollte







    machten wir uns auf den Weg nach Moab. Den KOA Campground erreichten wir gegen 17:30 Uhr. Den Abend verbrachten wir mit einem Bad im eiskalten Pool und dem Hochladen von Bildern auf unsere Homepage.
    Best regards,
    Stefanie

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  4. #4
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    Die Idee, direkt nach Moab zu fahren war sehr gut. Zum einen hatten die Kids noch einmal Gelegenheit, sich in einem Pool auszutoben, und wir, noch einmal Bilder hochzuladen und Emails zu schreiben. Zum anderen hatten wir einen guten halben Tag für den Arches National Park gewonnen, was sich als sehr, sehr gut herausstellen sollte. Leider wurde trotz allem unsere Geduld noch einmal auf die Probe gestellt: Erstens, da wir mal wieder eine ¾ Stunde zum Tanken benötigten! Die Tankwartin entschuldigte sich in dieser Zeit 2 Mal, dass es so langsam ging. Dass wir ihr versicherten, sie könne dafür nichts und es am Fahrzeug läge, hielt sie nicht davon ab.

    Zweitens versuchten wir in ganz Moab vergebens eine einfache bezahlbare Kaffekanne aus Glas zu bekommen, da mir die von El Monte gemietete an diesem Morgen herunter gefallen war. So dass wir trotz des Aufwachens um 6:45 Uhr erst um 12:00 Uhr im Nationalpark ankamen.

    Zum ersten Mal machten wir auch Erfahrung mit dem Dumpen und lernten gleich, dass Dumpen nicht unbedingt „Frischwasser nachfüllen“ beinhaltet. Nachdem wir erfolglos versucht hatten unser Fahrzeug so an die Dumpstation ranzufahren, dass der Schlauch zu unserem Frischwassertank reichte, erfuhren wir, dass der Wasseranschluss für das Frischwasser auf der gegenüberliegenden Wegseite zu finden war. Dies machte das Rangieren glich viel einfacher .

    Allerdings hatten wir bis dahin schon zwei Ehrenrunden mit unserem kleinen Vehikel gedreht und uns hilfesuchend an einen Campground-Bediensteten gewendet.

    Inzwischen schalteten wir auch alle möglichen Verbraucher (inkl. Kühlschrank) ab, wenn wir das RV abstellten. Aber nichts half. Es lief immer gleich ab: 1. Versuch das Auto zu starten, 2. Zurkenntnisnahme der zu wenigen 10V, 3. Generator starten, 4. Main Battery abschalten, 4. geht wieder. Vielleicht war das Auto ja von AEG: Ausschalten, Einschalten, Geht nicht



    Kurz vor 12:00 Uhr waren wir dann endlich am Arches Visitor Center, holten uns Informationen über die Trails und die Sonnenuntergangszeiten ab. Für Kevin und Justin ließen wir uns jeweils ein Junior Ranger Booklet geben.
    In allen Nationalparks gibt es ein sogenanntes „Junior Ranger Programm“. Kinder können hierbei Abzeichen bekommen, indem sie ein Heft mit Aufgaben der verschiedensten Schwierigkeitsstufen ausfüllen. Neben Kreuzworträtseln, Tierspurbestimmungen müssen die Kinder auch je nach Park an einem Rangerprogramm teilnehmen und auch mal Abfall unterwegs einsammeln.
    So war es auch hier. Das nächste Rangerprogramm startete um 12:30 Uhr an der Windows Section. So machten wir uns schnell auf den Weg.

    Von Anfang an waren Felsmonumente und gigantische Landschaften zu bewundern.



    Die Natur hat hier grandiose Bauwerke geschaffen. Als erstes machten wir einen Rundgang um den Balanced Rock, einem riesigen Felsklotz, der auf einer dünnen Felssäule balanciert.







    In der Ferne konnten wir schon den Turret Arch erkennen



    Bis wir dann zurück beim Auto waren, mussten wir erst einmal wieder die Batterie laden: Generator an, 5 Minuten warten, Fahrzeug starten. Das erwartete uns nun nach jedem Stop!

    Als nächstes machten wir Halt bei der Windows Section. Mit Wasser bewaffnet, ging es los. Tatsächlich stand hier auch eine Rangerin, die auf „Kundschaft“ wartete. Die zu lösende Aufgabe war folgende: Auf der Rückseite von Bildern wurden Tiere und Pflanzen beschrieben und die Kids mussten raten, um was es sich handelte.
    Ich kann Euch sagen, das war eine Herausforderung für die gesamte Familie. Holger und ich übersetzten den Text und Kevin und Justin rieten die Tiere. Meistens stimmte dies auch, aber uns fehlte teilweise wirklich das Vokabular, um die entsprechenden englischen Begriffe zu finden. Bei den Pflanzen war es dann ganz aus. Die Rangerin hatte aber Erbarmen mit uns, und bestätigte Kevin und Justin die Teilnahme, nachdem sie die Tiere erraten hatten.





    Marwin hatte inzwischen ganz schön zu schaffen. Zum einen war er müde, zum anderen war es inzwischen gut 35°C im Schatten, den es allerdings im Arches National Park kaum gibt. So blieb Holger mit ihm erst einmal im Windowsschatten sitzen, während ich mit der Kamera die Umgebung erkundete.







    Danach beschlossen wir, erst einmal zu unserem Campground zu fahren. Wir hatten vor, an diesem Tag noch den Sonnenuntergang am Delicate Arch zu bewundern, und wollten uns vorher noch etwas ausruhen und essen. Im Vorbeigehen schoss ich noch schnell ein Bild vom Doublearch.



    Wir hatten eine Site im einzigen Campground im Arches im Devils Garden gebucht. Und ich war nun sehr gespannt, wie unsere Site aussehen würde. Kiki hatte uns eine Site mit eigenem Canyon im Forum empfohlen, was speziell für die Jungs echt ein toller Kletterfelsen gewesen wäre. Aber diese Site hatte mir doch tatsächlich einer kurz vor der Nase weggeschnappt. So nahm ich mit Google Earth den Campground mal genauer unter die Lupe und buchte auf gut Glück eine andere Site.
    Und wir waren echt begeistert! Wir hatten viel Platz und – das wichtigste um die Mittagszeit- viel Schatten!





    Es gab frisch gegrillte Hamburger und die schmeckten.







    Fortsetzung folgt...
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