20.08.2009

Es eine kurze Nacht, denn um 4:00 Uhr morgens meinten unsere europäischen Körper, es wäre Zeit zum Aufstehen. Auch die Kinder waren hell wach. Wir beschlossen, die Zeit für ein erstes echt amerikanisches Frühstück zu nutzen, was selbst um diese Zeit in Las Vegas überhaupt kein Problem darstellte.

Holgi hatte ein Steak, die Kids probierten ihre ersten Pancakes...



... und hatten ihr erstes Erlebnis mit amerikanischen Gebräuchen: Im Glauben, die große weißes Kugel auf den Pancakes wäre eine Kugel Eis, steckten sie sich gleich mal eine große Portion davon in den Mund....

Danach machten wir noch einen kurzen Spaziergang und sahen unser erstes Fahrzeug US-like.





Cool

Wir hatten am Vortag von Cincinnati aus, bei "El Monte" (unser RV-Vermieter) angerufen, um die Abholzeit etwas genauer in Erfahrung zu bringen. (1 Stunde war mir mit Kindern zu lang, um in der Lobby zu warten). Wir bekamen die Auskunft, zwischen 7:30 und 8:00 Uhr würde man uns abholen. Somit waren wir pünktlich um 7:30am abfahrbereit in der Lobby. Etwa eine Viertelstunde später kam dann auch schon das Fahrzeug von EL Monte. Doch wir mussten dann noch bis 8:00 Uhr warten, da noch eine weitere Familie am Hotel abgeholt werden sollte. Die kam aber nicht.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir ja noch sehr freudig erregt, was für ein tolles „Recreation Vehicle“ –Erholungs-Fahrzeug! auf deutsch- wir bekommen sollten. Und als wir dann endlich den Hof von El Monte erreichten, wanderten unsere Blicke aufgeregt über die dort stehenden Wohnzimmer auf Rädern.
Die gesamte Prozedur der Motorhome-Übernahme streckte sich dann allerdings bis 10:15 am hin. Erst stürzte dauernd der Rechner ab, dann mussten wir uns den Einführungsfilm anschauen und schließlich wurden wir von einem Angestellten in unser Fahrzeug eingewiesen.





Wir hielten alle Mängel fest und waren begeistert über unser neues zu Hause für die nächsten 14 Tage. Wir hatten nicht nur einen Slight-out und sondern gleich zwei. Sowohl die Sitzecke als auch das einzelne Sofa konnten zu Betten umgebaut werden, so hatte jedes Kind ein eigenes Bett. Super, dann konnte es ja nun endlich losgehen….



Natürlich ging es dann erst einmal zum Walmarkt. Bis wir dann alles im Einkaufswagen hatten, war ratz-fatz wieder eine Stunde um. Schnell verstauten wir unsere Verpflegung – darunter unzählige Getränkedosen, was für uns doch ein komischer Anblick war, da wir seit Jahren keine Getränkedosen mehr in Deutschland in der Hand hatten – notdürftig im Fahrzeug. Einräumen würden wir das dann am Abend. Endlich zum „High Noon“ saßen alle ordentlich angeschnallt auf ihren Plätzen, Holger drehte den Schlüssel im Zündschloß und…..

….tsja, und es passierte nichts! Keine Anzeige am Armaturenbrett leuchtete. Wir hatten keinen Strom!
Nach mehrmaligem Probieren versuchte ich es am Main Control Panel. Und siehe da, nach einigem unmotivierten Rumdrücken auf dem Schaltpanel ließ sich das Auto starten. In der Annahme, wir hätten irgendetwas falsch bedient, starteten wir nun endgültig zu unserer 1. Etappe in Richtung Grand Canyon.

Leider durften wir auch schon den ersten Punkt unserer Reiseroute streichen: Wegen Bauarbeiten auf dem Hoover Damm mussten alle großen Fahrzeuge eine Umleitung fahren. Aber wir sind ja flexible. Durch die Wüste von Nevada fuhren wir nun auf dem Highway 95 Richtung Lake Mohave. Hier gab es ja außer sehr heiser Luft wirklich gar nichts. Nur ein paar Pflanzen trotzten der Hitze. Wie man es aus den Filmen kennt, verlief die Straße beinahe kerzengerade bis zum Horizont.





Erst als wir über die 163 in die Black Mountains kamen, änderte sich die Gegend. Die ersten Felsmassive tauchten rechts und links von der Straße auf.





Und dann überquerten wir den Colorado zum ersten Mal. Dies war faszinierend für mich: nur wenige Meter rechts und links vom Fluss gab es einen grünen Streifen von Gras, Palmen und anderen Pflanzen. Nur um dann gleich wieder den kargen. trockenen Felsen zu weichen.



Wir schraubten uns über den Union Pass



und hatten dann bald Kingman und damit unserer eigentliche Strecke erreicht. Hier machten wir erst einmal eine kurze Pause und genossen unsere „kleine“ Melone.


Nun ging es weiter über den Hwy 40 bis Williams, wo die ersten Schilder zum Grand Canyon weisten. Inzwischen wollten wir nur noch ankommen. Die lange Anreise vom Vortag steckte uns noch in den Knochen und wir merkten das Schlafdefizit. Gott sei Dank konnten wir uns auf unsere Kinder verlassen. Die großen hatten ihre Nasen in Harry Potter – Bänden und Marwin schlief die meiste Zeit.



Endlich um 19:00 Uhr am Grand Canyon angekommen



, mussten wir dann feststellen, dass wir um einiges weiter südlich sind: Die Dämmerung hatte begonnen und bis wir unsre Site im „Trailer Village“ erreicht hatten, war es dunkel. So fand unser erster Aufbau des RV dann schließlich im Dunkeln statt. Aber Holger assistiert von Kevin meisterte das wirklich prima!

Nach einem kalten Abendessen, waren wir dann alle schnell im Bett.