27.08.2009
Die Idee, direkt nach Moab zu fahren war sehr gut. Zum einen hatten die Kids noch einmal Gelegenheit, sich in einem Pool auszutoben, und wir, noch einmal Bilder hochzuladen und Emails zu schreiben. Zum anderen hatten wir einen guten halben Tag für den Arches National Park gewonnen, was sich als sehr, sehr gut herausstellen sollte. Leider wurde trotz allem unsere Geduld noch einmal auf die Probe gestellt: Erstens, da wir mal wieder eine ¾ Stunde zum Tanken benötigten! Die Tankwartin entschuldigte sich in dieser Zeit 2 Mal, dass es so langsam ging. Dass wir ihr versicherten, sie könne dafür nichts und es am Fahrzeug läge, hielt sie nicht davon ab.
Zweitens versuchten wir in ganz Moab vergebens eine einfache bezahlbare Kaffekanne aus Glas zu bekommen, da mir die von El Monte gemietete an diesem Morgen herunter gefallen war. So dass wir trotz des Aufwachens um 6:45 Uhr erst um 12:00 Uhr im Nationalpark ankamen.
Zum ersten Mal machten wir auch Erfahrung mit dem Dumpen und lernten gleich, dass Dumpen nicht unbedingt „Frischwasser nachfüllen“ beinhaltet. Nachdem wir erfolglos versucht hatten unser Fahrzeug so an die Dumpstation ranzufahren, dass der Schlauch zu unserem Frischwassertank reichte, erfuhren wir, dass der Wasseranschluss für das Frischwasser auf der gegenüberliegenden Wegseite zu finden war. Dies machte das Rangieren glich viel einfacher .
Allerdings hatten wir bis dahin schon zwei Ehrenrunden mit unserem kleinen Vehikel gedreht und uns hilfesuchend an einen Campground-Bediensteten gewendet.
Inzwischen schalteten wir auch alle möglichen Verbraucher (inkl. Kühlschrank) ab, wenn wir das RV abstellten. Aber nichts half. Es lief immer gleich ab: 1. Versuch das Auto zu starten, 2. Zurkenntnisnahme der zu wenigen 10V, 3. Generator starten, 4. Main Battery abschalten, 4. geht wieder. Vielleicht war das Auto ja von AEG: Ausschalten, Einschalten, Geht nicht
Kurz vor 12:00 Uhr waren wir dann endlich am Arches Visitor Center, holten uns Informationen über die Trails und die Sonnenuntergangszeiten ab. Für Kevin und Justin ließen wir uns jeweils ein Junior Ranger Booklet geben.
In allen Nationalparks gibt es ein sogenanntes „Junior Ranger Programm“. Kinder können hierbei Abzeichen bekommen, indem sie ein Heft mit Aufgaben der verschiedensten Schwierigkeitsstufen ausfüllen. Neben Kreuzworträtseln, Tierspurbestimmungen müssen die Kinder auch je nach Park an einem Rangerprogramm teilnehmen und auch mal Abfall unterwegs einsammeln.
So war es auch hier. Das nächste Rangerprogramm startete um 12:30 Uhr an der Windows Section. So machten wir uns schnell auf den Weg.
Von Anfang an waren Felsmonumente und gigantische Landschaften zu bewundern.
Die Natur hat hier grandiose Bauwerke geschaffen. Als erstes machten wir einen Rundgang um den Balanced Rock, einem riesigen Felsklotz, der auf einer dünnen Felssäule balanciert.
In der Ferne konnten wir schon den Turret Arch erkennen
Bis wir dann zurück beim Auto waren, mussten wir erst einmal wieder die Batterie laden: Generator an, 5 Minuten warten, Fahrzeug starten. Das erwartete uns nun nach jedem Stop!
Als nächstes machten wir Halt bei der Windows Section. Mit Wasser bewaffnet, ging es los. Tatsächlich stand hier auch eine Rangerin, die auf „Kundschaft“ wartete. Die zu lösende Aufgabe war folgende: Auf der Rückseite von Bildern wurden Tiere und Pflanzen beschrieben und die Kids mussten raten, um was es sich handelte.
Ich kann Euch sagen, das war eine Herausforderung für die gesamte Familie. Holger und ich übersetzten den Text und Kevin und Justin rieten die Tiere. Meistens stimmte dies auch, aber uns fehlte teilweise wirklich das Vokabular, um die entsprechenden englischen Begriffe zu finden. Bei den Pflanzen war es dann ganz aus. Die Rangerin hatte aber Erbarmen mit uns, und bestätigte Kevin und Justin die Teilnahme, nachdem sie die Tiere erraten hatten.
Marwin hatte inzwischen ganz schön zu schaffen. Zum einen war er müde, zum anderen war es inzwischen gut 35°C im Schatten, den es allerdings im Arches National Park kaum gibt. So blieb Holger mit ihm erst einmal im Windowsschatten sitzen, während ich mit der Kamera die Umgebung erkundete.
Danach beschlossen wir, erst einmal zu unserem Campground zu fahren. Wir hatten vor, an diesem Tag noch den Sonnenuntergang am Delicate Arch zu bewundern, und wollten uns vorher noch etwas ausruhen und essen. Im Vorbeigehen schoss ich noch schnell ein Bild vom Doublearch.
Wir hatten eine Site im einzigen Campground im Arches im Devils Garden gebucht. Und ich war nun sehr gespannt, wie unsere Site aussehen würde. Kiki hatte uns eine Site mit eigenem Canyon im Forum empfohlen, was speziell für die Jungs echt ein toller Kletterfelsen gewesen wäre. Aber diese Site hatte mir doch tatsächlich einer kurz vor der Nase weggeschnappt. So nahm ich mit Google Earth den Campground mal genauer unter die Lupe und buchte auf gut Glück eine andere Site.
Und wir waren echt begeistert! Wir hatten viel Platz und – das wichtigste um die Mittagszeit- viel Schatten!
Es gab frisch gegrillte Hamburger und die schmeckten.
Fortsetzung folgt...