Sonntag, 12. Juli

Das Frühstück heute Morgen fand ich Klasse: frische Waffeln zum selber backen, frischer Obstsalat, Toast, div. Cornflakes, hart gekochte Eier (die jemand (ein Mann!) in der Mikrowelle wärmen wollte. Eine mittlere Explosion war das Ergebnis!) und einiges mehr. Proviant für den Tag hatten wir am Vorabend schon gekauft und nach dem Bestücken der Kühltasche konnte es los gehen zur Marina. Uns wurde ein netter Instructor zugeteilt, der uns (sprich meinem Gatten) die wichtigsten Details des Bootes und der Navigation erklärte. In seiner Jugend ist Roland viel mit dem eigenen Boot unterwegs gewesen und auch auf dem Lake Powell sind wir gemeinsam vor 19 Jahren schon herum geschippert, so dass keine Fragen auftraten. Endlich konnten wir loslegen. Ich bin nicht so die aller Mutigste und daher beschloss ich den Tag zu genießen. Mit dem Rücken zur Fahrtrichtung (nur nicht sehen was auf uns zukommt) machte ich es mir unter dem Sonnendach bequem. Steuern und Navigieren durften heute meine Männer! Wir hatten einen kopierten Plan des Sees dabei und unser erstes Ziel, Rainbow Bridge, wurde angesteuert und auch problemlos gefunden. Hier ein paar Bilder von der Fahrt:











Es hat sich hier einiges verändert, einen richtigen Steg zum Anlegen und sogar (saubere) Toiletten gibt es nun. Wir hatten Glück und es war gerade kein Ausflugsschiff da, sondern nur einige Amerikaner, die uns sofort ein „Have a nice trip!“ , „Enyoy your day !“ und Ähnliches zuriefen. Beeindruckend diese Freundlichkeit und Offenheit! Zu Fuß legten wir dann die letzte Strecke zu Rainbow Bridge zurück und konnten sie tatsächlich allein genießen.







Das wäre auch fast eine Bridge geworden!



Wir gingen aber nicht zu nahe heran, denn auf einem Schild wurde darum gebeten zu respektieren, dass dies für die Natives ein heiliger Ort ist. Außerdem merkten wir jetzt doch die Hitze und wollten wieder auf das kühlere Wasser zurück.

Der Weg zurück



Am Wegesrand



Nach einem Tankstopp suchten wir uns eine Bucht, aßen unsere Snacks und schwammen eine Runde.



Anschließend erkundeten wir den See weiter, beide Jungs durften auch mal steuern und ich träumte vor mich hin.



Aber auf einmal kam etwas Unruhe auf. Roland und Simon waren sich nicht einig über den Weg gewesen und natürlich hatte der Vater sich durchgesetzt. Mit dem Ergebnis, dass keiner mehr wusste, in welchem Seitencanyon wir uns befanden. Zum Glück war da noch ein anderes Boot und wir fragten nach, wo wir denn seien. Erst verstand ich nur etwas von ‚Last Chance‘, dann kam die Frage, ob wir eine Karte hätten. Gerade hatte ich die Karte in das andere Boot gegeben, als sich einer der Amerikaner an Bord dazu entschloss ins Wasser zu springen und zu uns zu kommen. Die Karte wechselte wieder das Boot, ebenso ein Hut und ein Bier. Landon (so der Name unseres Passagiers) schickte die anderen mit ihrem Boot vor, wir sollten hinterher fahren. Echt nett! Im Laufe des Gespräches erfuhren wir u.a., dass er zusammen mit seiner Familie und Freunden Urlaub auf einem Hausboot machte. Wohl ein jährlich wiederkehrendes Ritual. So offen und freundlich würde in Deutschland kaum einer auf einen zugehen (schwimmen). Wir wurden bis zur Markierung auf der ‚Hauptstraße’ zurückgeleitet und uns noch der Weg in den Hafen beschrieben. Dabei hätte ein einfaches ‚You are in the Last Chance Canyon‘ auch gereicht. Wir waren echt beeindruckt!

Den Rest des Nachmittags brauchten wir für die Rückfahrt mit einem kleinen Abstecher in den Antilope Canyon und vorbei am Glen Canyon Dam. Aufnahmen vom Antilope Canyon habe ich leider nicht gemacht, ich war zu sehr damit beschäftigt Timo und mich zu beruhigen. Es war ziemlich eng, beeindruckend und mit Gegenverkehr! Ich hatte dauernd Angst hinter der nächsten Kurve (und davon gab es viele) würde ein großes Schiff auftauchen. Was auch passierte, aber Roland hatte alles, einschließlich der Geschwindigkeit voll im Griff. Trotzdem habe ich glatt vergessen zu fotografieren, na jedenfalls fast, ein Foto von der Ausfahrt.



Einige der Hausboote im Privathafen.





Wieder an Land haben wir festgestellt, wie heiß es den Tag über gewesen sein muss, denn noch um 17:00 Uhr (Utah Zeit, Marina ist in Utah, ganz wichtig für die Rückgabe der Boote) waren es locker 45°C. Unsere Wasservorräte waren einschließlich des geschmolzenen Eises (in Gatorade-Flasche abgefüllt, damit die Truhe trocken bleibt) aufgebraucht und schnell wurde Nachschub besorgt. Pro Person muss man mindestens mit 2 Liter für 8 Stunden kalkulieren und das ist noch knapp!

Abends sind wir zu einem Mexikaner essen gegangen, der uns am Vortag schon ob der langen Warteschlange aufgefallen war, der musste einfach gut sein. ‚Fiesta Mexicana‘ Family-Restaurant (gibt es glaube ich 2mal in Page) wirklich empfehlenswert, sowohl von der Qualität als auch vom Preis (65$ + Service, inkl. 2 Desserts, finde ich nicht teuer). Rundum zufrieden vielen wir an diesem Abend in unsere Betten. Für die Kinder war die Bootsfahrt eines der schönste Erlebnisse auf der Reise und dafür hat sich das Geld gelohnt!

Blick von unserem Hotel aus