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Thema: 8 Schweizer - 4 Wochen - 2 WoMo's - Südwesten USA 2010

  1. #1
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    8 Schweizer - 4 Wochen - 2 WoMo's - Südwesten USA 2010

    Ihr wolltet es so... kommt allerdings bestimmt dem/der einen oder anderen bekannt vor...



    Die Familie Widmer ("man-of-aran") konnte im Juli 2008 eine vermeintlich einmalige grosse USA-West-Reise machen, 4 Wochen, mit dem Yellowstone und vielen Höhepunkten des Südwestens. Bereits in der Planungsphase wussten wir von Bekannten an unserer Strasse (Catherine ist eine Walking-Kollegin meiner Frau), dass diese sogar eine fünfwöchige Reise im Nordwesten und Südwesten durchführten, dies im Sommer 2007.

    Natürlich gab dies dann einige Photo- und Erfahrungs-Austausch-Abende. Dabei stellte die Familie Ermel fest, dass sie im Südwesten selber doch einige sehr lohnenswerte Ziele noch nicht gesehen hatte, und nahm sich vor, dies im 2010 nachzuholen. Anlässlich des Jugendfestes unseres Dorfes 2009 fiel meine "verhängnisvolle" Aussage, dass ich es mir also durchaus vorstellen könnte, mit einer Familie wie sie durch die USA zu reisen (wohlwissend, dass meine Frau ganz bestimmt nicht nochmals eine so weite und so lange Reise machen würde, denn sie ist lieber in Europa und möchte doch so gerne mal nach Italien).

    Umso grösser dann meine Überraschung, als Ermel's uns anfragten, ob ich das wohl ernst gemeint habe, und meine Frau Anita eigentlich gar nicht so abgeneigt war... Natürlich machte ich "Reisefüdli" dann sofort Nägel mit Köpfen und präsentierte meinem Chef die Ferienanfrage und den beiden Familien einen ersten Reiserouten-Vorschlag. Nach einigen Diskussionen in der Firma klappte es mit 4 Wochen Urlaub und die Reiseroute wurde bald verfeinert. Und so kam es, dass wir am...

  2. #2
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Donnerstag, den 8.7.2010

    ... nachdem ich in der Firma noch alle Pendenzen erledigt hatte und endlich um ca. 17.30 nach Hause fahren konnte, unsere vorbereiteten Kleider und sonstigen Waren in die Koffer verpackten und feststellten... dass weder Gewicht noch Masse der Koffer einer detaillierten Überprüfung standhielten. Vor zwei Jahren konnten wir noch 2 Gepäckstücke à 32 kg pro Person mitnehmen, dieses Jahr nur noch eines mit maximal 23 kg. Und trotz unserer Erfahrung von 2008 und dem Weglassen einiger Kleider etc., die wir bestimmt nicht brauche würden, reichte das nicht. Die grosse Aufregung beim Umpacken (nicht zuletzt auch wegen eines relativ resistenten 16-jährigen Dominik, der partout nicht so wollte wie wir Eltern) führte zusammen mit der Vorfreude dazu, dass ich bis ca. 02.00 Uhr in der Früh nicht einschlafen konnte. Nachdem Aufstehen auf ca. 05.00 Uhr angesetzt war, gab dies dann doch eine recht kurze Nacht.

    Freitag, 9.7.2010: Zürich - Atlanta - San Francisco

    Um 05.55 Uhr verliessen wir unser Haus, rollten unsere Koffer der Strasse entlang bis zu unseren Mitreisenden und danach an den Bahnhof unseres Dorfes, wo wir um 06.10 Uhr den Regionalzug bestiegen. Um ca. 07.15 Uhr trafen wir nach zweimaligem Umsteigen in Zürich-Flughafen ein und konnten somit ca. 07.25 gemütlich bei den Delta-Schaltern fürs Checkin anstehen. Vorabend-Checkin und Internet-Checkin war bei Delta nicht möglich, aber kein Problem... Viertel vor acht war unsere Familie wunderbar eingecheckt (alles Gepäck knapp im grünen Bereich), während unsere Freunde am Nebenschalter noch mitten im Prozedere waren... und nach fünf Minuten auch noch... und nach zehn Minuten auch noch...

    Nun musste ich doch kurz nachfragen - offenbar stimmte was nicht mit den ESTA-Genehmigungen. Unsere Freunde hatten ihre Passnummern beim Internet-Prozedere Monate vorher ohne den vorangehenden Buchstaben eingegeben; eine Fehlermeldung gab das nicht, aber die Fluggesellschaft konnte es so nicht akzeptieren. Wir mussten also an einem Internet-Terminal in der Eincheck-Halle das ESTA-Prozedere für unsere Freunde wiederholen! Und als das endlich geschafft war, war natürlich die Kolonne am Delta-Eincheck-Schalter immens. Dreiviertel-Stunden vor dem geplanten Abflug waren wir dann doch durch, und nun gings in relativ hohem Tempo zur Security. Dort gab's eine weitere Ehrenrunde, weil Pascal (Sohn unserer Freunde) ein Multifunktions-Tool im Rucksack gelassen hatte und man dieses am Fundbüro abgeben musste, um es in vier Wochen wieder abholen zu können...

    Somit waren wir eine Viertelstunde vor Abflug am Terminal - das Boarding war schon in vollem Gange. Eigentlich hatten wir ja mit unseren Freunden Monique und Dieter vereinbart, dass wir zusammen ein Cüpli trinken, denn die beiden flogen doch tatsächlich am gleichen Tag und fast zur gleichen Zeit nach Las Vegas!!! Da sie aber aus Verkehrsstau-Gründen erst sehr spät am Flughafen eintrafen, wie wir später dann erfuhren, hatte sich unser Treffen also beidseitig zerschlagen... Na ja, dann sieht man sich halt wieder irgendwann im August oder September in der Schweiz, oder?

    Abflug mit Delta dann kurz nach 10.00 Uhr.



    Ruhig zurücklehnen, die Aufregung abhaken, und die letzten Bilder der Schweiz für einige Wochen geniessen...

    Wir flogen dann tatsächlich sozusagen über unser eigenes Haus - die beiden Seen hier sind Hallwiler- und Baldeggersee und liegen praktisch vor unserer Haustüre.



    Vom weiteren Flug und unserem Aufenthalt in Atlanta habe ich keine Bilder gemacht, war auch nicht wirklich aufregend, und optisch auch nicht sehr attraktiv. Zum grössten Teil flogen wir über Wolken, Atlanta war in einer ziemlich krassen Dunstglocke und das Essen sowie die Flugbegleiterinnen... na ja... Immerhin konnte man insgesamt vier Filme konsumieren.

    Ankunft in Atlanta nach gut 10 Stunden Flugzeit um ca. 14.30 Uhr Ortszeit. Nach einer klassischen Fast-Food-Verpflegung in Atlanta hatte unser Weiterflug nach San Francisco leider über eine Stunde Verspätung, und wir landeten dort erst knapp vor 21.00. Dann ging aber alles ganz fix, und um ca. 22.00 waren wir in unserem Hotel Holiday Inn Express Airport angelangt. Nach dem laaaaaangen Tag, der vor allem mir, aber auch allen anderen gehörig in die Knochen fuhr, gings dann schnurstracks ins Bett, schliesslich hatten wir am nächsten Morgen um 07.00 Uhr ein Rendez-vous mit der Road Bear-Mitarbeiterin und ihrem Shuttle. Ich konnte am Mittwoch mit Road Bear vereinbaren, dass wir unsere Fahrzeuge bereits um 08.00 übernehmen könnten, weil wir noch eine respektable Fahrtstrecke geplant hatten. Und da wollten wir natürlich pünktlich sein.

    Nun gut, morgen gehts nun also richtig los. Ich hoffe auf viele Mitreisende und lade Euch zu einem Begrüssungstrunk vor dem WoMo ein. Eine Kiste "Widmer Hefeweizen" aus Portland habe ich selbstverständlich kühlgestellt!

  3. #3
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    AW: 8 Schweizer - 4 Wochen - 2 WoMo's - Südwesten USA 2010

    Erster!!!
    Da bin ich ja mal gespannt, wie es weitergeht.

    LG Pietja

    gesendet aus Tapatalk

  4. #4
    Swiss Lady Avatar von Rumba
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    freue mich, nochmal mitzureisen

    Viele Grüsse
    Monique

  5. #5
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Ich steige auch gleich mit ein!
    Die flüssige Verpflegung ist ja schon mal gesichert!

    Grüßle Christiane
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  6. #6
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Samstag, 10.7.2010: San Francisco - Mariposa

    Alles klappt ganz wunderbar: Kinder stehen ohne Murren auf (grosses Wunder), trotz Jetlag haben aber alle bis zum Weckerklingeln um viertel vor Sechs geschlafen (mittleres Wunder), Frühstück ist ganz ok mit Rührei, gebratenem Speck (na gut, das Brot lässt zu wünschen übrig, an das Toastbrot werden wir uns bestimmt gewöhnen) und Orangensaft, aber HILFE, der "Kaffee", also nein... als Zucker-im-Kaffee-Verschmäher weiss ich mir nur mit einer geballten Ladung Zucker zu helfen, um das Gebräu einigermassen zu überstehen... So fällt es uns auch leicht, ganz pünktlich um 07.00 in der Hotelhalle zu erscheinen, wo die Road-Bear-Mitarbeiterin bereits wartet - Schweizer Pünktlichkeit allenthalben eben!

    Auf dem Road Bear - Hof sind wir natürlich zu so früher Stunde die ersten, und die Übernahme des Fahrzeuges geht mit grosser Lockerheit vonstatten - schliesslich kennen beide Familien das Ganze bereits, und die Änderungen gegenüber der Fahrzeuge, welche wir vor 2 bzw. 3 Jahren hatten, sind relativ gering.



    Solange hier noch Ordnung herrscht (im Gegensatz zum letzten Reisebericht), laden wir Euch herzlich zu einer kurzen Innenbesichtigung ein:











    Auch mit der minutiösen Schadensaufnahme, dem Papierkrieg und dem gemütlichen Einpuffen schaffen wir es beide um 09.10 vom Hof. Wie vor zwei Jahren fahren wir zum nahegelegenen "Food Maxx" und chartern dort je zwei Einkaufswagen. Die werden nun gnadenlos gefüllt. Wobei manchmal auch die Gelüste stärker sind als die Vernunft, namentlich bei den trockenen Cookies und dem Vanilla Coke von Dominik. Hingegen finden auch Dutzende von Litern Mineralwasser den Weg in unsere WoMo's, lange sollten diese allerdings nicht reichen. Inklusive Abstecher in den Subway zwecks Beschaffung des Lunches sind wir (Meilenstand unseres Fahrzeuges 11'054, bei Ermels einige hundert Meilen mehr) um viertel nach Zwölf auf der Piste.

    Es wird gleich mal aufs Tempo gedrückt und die goldenen Hügel sind bald überwunden.



    In der Nähe von Manteca verlassen wir die Interstate und setzen uns in einem kleinen Park an die Picknicktische, zusammen mit den Subway-Sandwiches. Nebenan richtet sich eine mexikanische Familie häuslich ein, mit Kühlboxen, Grills, Zeltkonstruktion etc. Das Familienoberhaupt lädt uns spontan ein, in ein paar Stunden beim BBQ mit dabei zu sein - leider müssen wir ablehnen, wir wollen ja noch bis Mariposa heute.

    Also weiter. Über Modesto, Waterford und La Grange fahren wir in einer sehr schönen Landschaft und an vielen schönen Seen vorbei in Richtung Mariposa. Am Don Pedro Reservoir machen wir einen Kaffeehalt.



    Das hügelige Gebiet westlich des Yosemite National Park gefällt mir sehr gut, ist recht abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll für WoMo und Fahrer. Eine gute Einstimmung!







    Offenbar sind die einen Familienmitglieder konditionell für diese Reise noch nicht ganz auf der Höhe...



    Kurz vor 18.00 Uhr treffen wir in Mariposa oder besser gesagt Midpines auf dem KOA ein. Nach der ultimativen Einrichtungs-Aktion (was nicht schon vorher erledigt wurde) das erste Nachtessen vom Grill, bereits in der Dunkelheit, und massiv eingesprüht mit einem Insektenschutzmittel. Grosses Kompliment, das von uns eruierte Mittel ist recht wirkungsvoll und vor allem wohlriechend! Ach, übrigens, im Vordergrund neben dem Wein ist die Flasche Jack Daniels BBQ-Sauce zu entdecken, welche mich die nächsten dreieinhalb Wochen treu begleitete, da offenbar mein Geschmack ein anderer ist als derjenige der anderen Familienmitglieder. Apropos: Auf diesem Photo ist die ganze Gruppe (ausser dem Schreibenden = Ruedi) zu erkennen: von links nach rechts "unser" Dominik, Pascal und Fabienne Ermel, Alfred genannt "Fredu" und Catherine Ermel, meine liebe Anita und unsere meist auch liebe Flavia.



    Heutige Fahrdistanz: 162 Meilen

  7. #7
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    Sonntag, 11.7.2010

    Endlich der erste richtige offizielle Sightseeing-Tag! Und erst noch der Geburtstag von Fabienne, welcher wir natürlich am Morgen in der Früh ein kleines Ständchen singen... Und trotzdem schaffen wir es bereits um 8.20 Uhr wegzukommen.

    Über die I-140 gehts nach El Portal, bei dessen NP-Eingang wir unsere Annual Passes lösen. Leider haben wir zwischen Midpines und dem Parkeingang keine Tankstelle angetroffen, sodass wir in El Portal schon mal ein seeehr teures Nachtanken vornehmen (gut 10 Gallonen à $ 4.25). Das sollte uns lehren... Jedoch werden wir von der herrlichen Natur baldigst abgelenkt:



    Der herrliche Tunnel-View-Blick ist eines der meistphotografierten Sujets des Yosemite, was uns aber nicht hindert, uns einen freien Foto-Platz zu erkämpfen:



    Die Fahrt von El Portal in Richtung Wawona bis zum Abzweiger zur Glacier Point Road ist dann ein mittlerer Frust. Es wird hier massiv gebaut, also gibt es Rotlichter und Fahrten auf einem Waschbrett im Schritt-Tempo. Wir verlieren hier viel Zeit.

    Trotzdem gehts um 10.40 hoch in Richtung Glacier Point, welchen wir eine knappe halbe Stunde später erreichen. Zwischendurch fahren wir an saftigen Lichtungen vorbei - eine davon wird dann später noch eine Rolle spielen...

    Die Ausblicke sind gigantisch!



    Ein erster Ausblick auf den Half Dome





    Unsere Wanderung führt uns knapp 300 Höhenmeter auf den Sentinel Dome, der 2'476 m über Meer gelegen ist und sensationelle Ausblicke bietet. Nicht alle bewältigen den Aufstieg gleich gut, Flavia scheint einen Hungerast zu haben... zuletzt haben wir's dann aber doch alle geschafft!



    Ist das El Capitan?



    Die Wasserfälle führen meines Erachtens für einen Hochsommertag doch noch recht Wasser.



    Faszinierende Formen und Farben





    Beim Glacier Point ist noch ein kurzer Abstecher in den Souvenir-Shop drin, und wir vereinbaren, auf der am morgen gesehenen Lichtung einen Kaffeehalt einzuschalten und die Geburtstagstorte von Fabienne anzuschneiden. Fredu meint nur so, dort werde uns dann bestimmt ein Bär über den Weg laufen.

    Die Torte wird dann allerdings bald zu einer Nebendarstellerin...



    Den putzigen Kerl können wir bestimmt eine halbe Stunde lang beobachten, und es gelingt uns auch noch, andere Picknicker davon zu überzeugen, ein wenig vorsichtig zu sein (allerdings glauben sie's erst, als wir ihnen die Bilder auf der Digi-Kamera zeigen).



    Schwer beeindruckt vom bärigen Auftritt und von Fredu's Wahrsagerei fahren wir dann noch eine runde Stunde runter ins Yosemite-Valley, wo wir kurz vor Sechs auf dem Upper Pines - Campground eintreffen.



    Heutige Fahrdistanz: 87 Meilen

  8. #8
    Swiss Lady Avatar von Rumba
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    Cool, schöne Bilder lieber Ruedi .....unglaublich, dass diese Reise schon 6 Jahre her ist

    Und.......mein Gott, wie ''klein'' die Kinder noch waren...........jetzt sind sie ''richtige'' Erwachsene.

    Freue mich auf weitere schöne Erlebnisse mit euch.

    Viele Grüsse
    Monique

  9. #9
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    Zitat Zitat von Rumba Beitrag anzeigen
    ....jetzt sind sie ''richtige'' Erwachsene.
    findest Du??? na ja, manchmal schon...

    Vielen Dank, Monique. Ja, die Zeit läuft. Aber noch immer bin ich begeistert darüber, welch tolle Erlebnisse uns die Reise brachte!

  10. #10
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Montag, 12.7.2010

    Zum Thema "früh aufstehen", heute gehts um 08.10 Uhr auf die Piste. Jeden Abend wurde zwischen den zwei Steuermännern abgesprochen, wann man losfahren wolle, und Dominik wurde eine Vertelstunde früher bekanntgegeben - er war derjenige, der das grösste Gejammer produzierte, alle anderen hatten kein Problem mit frühem Aufstehen und Wegfahren.

    Die kurze Strecke nach Mariposa Grove hat uns tatsächlich anderthalb Stunden gekostet. Einige Meilen vor den Mammutbäumen ist die Strasse gesperrt und ein "Overflow"-Parkplatz eingerichtet, und das schon um viertel vor Zehn. Tatsächlich, hier hat es sehr viele Leute, das sieht man auch auf einzelnen Photos.

    Als erstes machen wir eine Tour mit einer Art "Shuttle", ein Zugfahrzeug und etwa 3 Wagen, welche eine Rundstrecke abfahren mit zwei Haltepunkten. Die Tour dauert etwa 75 Minuten.





    Die Namen der einzelnen Giganten habe ich mir nicht alle gemerkt. Die höchsten Bäume werden übrigens bis fast 90 Meter hoch.



    Aber definitiv, die Bäume sind absolut gigantisch. Der hier nennt sich "The Fallen Monarch".




    "The Faithful Couple", glaube ich...



    Lustigerweise gehören diese gigantischen Zapfen (keine Angst, das Ding war dort extra für die Besucher deponiert) nicht zu den Giant Sequoias, sondern zu kleineren Bäumen. Die Giganten haben das offenbar nicht nötig...



    Diese Zäpfelchen sind für die Riesen verantwortlich:



    Der mitgelieferte Self-Guide funktioniert bestens.



    Hier mal ein Grössenvergleich (ich bin übrigens auch nicht - mehr - der Schmalste...):



    Der Grizzly Giant hat am Boden eine Durchmesser von 9 Metern, in 38 Metern Höhe immer noch 4 Meter und ist klar über 60 Meter hoch. Ein Methusalem mit 2'700 Jahren!



    Interessant übrigens, dass der dickste Ast einen Durchmesser beim Stamm von 2 Metern hat!!!

    Nach unserer Rundfahrt lassen wir uns Zeit, gehen nochmals zum Fallen Monarch, der in der Nähe des Startpunktes der Shuttlebusse liegt, und geniessen dort ein Picknick.

    Um 13.15 fahren wir zurück zum Parkplatz und danach mit unseren WoMo's wieder in Richtung Norden. Und wieder sieht's fast mehr als erträglich so aus:



    So erreichen wir um 15.00 die Kreuzung zum Yosemite Valley. Alles kann man nicht haben, und so verzichten wir schweren Herzens auf einen Wasserfall-Wanderung - na ja, Wasserfälle haben wir in der Schweiz ja genug... Wir fahren in Richtung Crane Flat, wo wir uns auf dem dortigen Campground abmelden (in einem Anflug von Schlauheit habe ich sowohl hier als auch auf Tuloumne Meadows reserviert). Danach gehts weiter auf die Tioga Road.

    Und definitiv, diese hält, was sie versprochen hat. Vor zwanzig Jahren war ich hier schon mal entlang gefahren, und die Ausblicke sind noch schöner als in meiner Erinnerung - ok, das Wetter ist nicht optimal, genau nach unserem Halt beim Olmstead Point beginnt es zu regnen, allerdings nur 20 Minuten lang und nicht allzu stark.





    Am Tenaya Lake noch ein letzter Stopp...



    ... und um 17.30 haben wir den Campground Tuloumne Meadows erreicht. Irgendwie verstehen die beiden Ranger beim Eingang nicht so wahnsinnig Spass, denn sie weisen uns und unseren grossen Schiffen Plätze ganz hinten auf dem Ground zu, und bis dort hinten ist es eine Schrittempo-Fahrt durch Schlaglöcher und Tümpelchen, die mich fast den letzten Nerv kostet.



    Fast? Na ja, der Platz ist ja eigentlich super zwischen den Bäumen gelegen. Wir sind sehr nahe am Ranger's Campfire, und die liebe und nette Rangerin singt mit kleinen Kids tausende von Liedern und räuchert uns ein, während wir versuchen, für uns ein Rindssteak zu grillieren. Und auf diesem Platz müssen wir das einzige Mal gegen die Mücken kapitulieren - selbst das Wundermittel hilft nicht mehr 100pro.

    Heutige Distanz: 116 Meilen

  11. #11
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    Dienstag, 13.7.2010

    Kurz nach unserer Abfahrt um 08.00 Uhr sind wir auch schon am Tioga Lake angelangt, wo wir einen kurzen Stopp einlegen.



    Nun folgt eine wunderbare Fahrt die Tioga-Passstrasse entlang und runter vom höchsten Punkt (3'031 m.ü.M.) bis nah Lee Vining, wo wir einige Lebensmittel einkaufen.



    ie Fahrt von Lee Vining nach Bodie dauert etwas über eine Stunde, vor allem weil wir auf den letzten 3 Kilometern Gravel Vorsicht walten lassen. Bei der Eingangspforte gibt es noch einige Dollars zu bezahlen...



    Die Besichtigung des Bodie State Park dauert gut anderthalb Stunden.



    Uns gefällt es hier sehr. Die ganze Ortschaft ist sehr liebevoll und gepflegt gestaltet. Es gibt sehr interessante Einblicke ins Leben hier vor hundert Jahren und zum Teil auch weniger. Die letzten Bewohner seien hier offenbar erst in den sechziger Jahren verschwunden. Zur Goldrauschzeit lebten hier bis 10'000 Personen und es muss ziemlich gesetz- und gottlos zu und her gegangen sein.





    Trotz der "nicht berühren"-Hinweise lässt es sich Dominik nicht nehmen, seine als Schreiner-Lehrling neugewonnene Muskelkraft zu demonstrieren.



    Bei dieser Fräse fühlt er sich natürlich wie zuhause!





    Auch in den Ferien üben Schulhäusern eine Faszination aus:





    Das konjunkturresistenteste Gewerbe der Welt:



    Der Wagen dazu???



    Um zwei Uhr gibt's dann in Bodie Mike's BBQ ein typisch amerikanisches Mittagessen. Uns haben die Burger mit French Fries und Coleslaw bestens geschmeckt - die Familie Ermel steht irgendwie nicht so drauf, lässt einiges stehen.

  12. #12
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    Fortsetzung:

    Selbstverständlich darf der Mono Lake nicht fehlen. Beim Visitor Center holen wir uns Informationen; die sehr netten Herren dort schildern uns noch weitere Sehenswürdigkeiten wie die Alabama Hills (müssen wir aber mangels Zeit auslassen) und warnen uns vor der grossen Hitze im Death Valley. Einen Zugang zum See suchen wir beim Visitor Center vergebens und fahren zu den South Tufas - wir werden es nicht bereuen!!!








    Tut mir leid, aber der See war echt photogen





    Heute müssen wir noch nach Bishop, weshalb wir uns um viertel vor fünf auf den Weg machen und um 18.15 beim Millford Campground kurz vor Bishop anlangen. Es ist der erste CG auf der Strecke und da er uns genügend gut gefällt, bleiben wir, ohne gross weiterzusuchen. Elektrisch und Wasser sind vorhanden sowie saubere Duschen, und die Manager's sind nette Leute, mit denen man gut plaudern kann.

    Kurz nach dem Nachtessen kommt Fredu mit dem Tipp, es gebe ein Rodeo-Training zu sehen. Nachdem wir auf unserer letzten Reise und auch auf diesem Trip an keinem echten Rodeo vorbeikommen, nehmen wir die Gelegenheit natürlich wahr und schauen zu, bis die Sonne untergegangen ist.







    Heutige Fahrstrecke: 158 Meilen

  13. #13
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    Mittwoch, 14.7.2010

    In Bishop bei der Enterprise-Autovermietung sollen wir heute ab acht Uhr unser zwei vorbestellten PKW abholen. Deshalb fahren wir um halb Acht ab. Nur leider finden wir das Büro nicht, weder mit meiner ausgedruckten Karte noch mit dem Navi. Also betrete ich einfach die Druckerei, welche sich an der angegebenen Adresse befindet. Der Typ nimmt mich am Finger, zieht mich nach draussen und zeigt mir, wo genau vier Häuser weiter die Vermietungsfirma hingezogen ist. Wir parken unsere RV's auf einem grösseren Parking Lot hinter der Polizeistation, mit ausdrücklicher Genehmigung eines Officers.

    Bei der Vermietung ist allerdings noch gar niemand im Büro. Die Wartezeit verkürzt uns ein ehemaliger Heidelberg-Soldat mit sehr guten Deutschkenntnissen, der sich freut, mal wieder die Sprache sprechen zu können. Es ist der Vermieter der Autovermietfirma und er meint, die Dame sei nicht immer pünktlich... Als sie dann aber erscheint, geht es ruck-zuck. Kurz nach neun sitzen wir in unseren Fahrzeugen - wir in einem Chevrolet Traverse 3,6 L V6, Ermels in einem Van. Nichts mit Mittelklassewagen - und das zum vereinbarten Preis, da haben wir gar nix dagegen!

    Die Fahrt über Lone Pine nach Panamint Springs dauert ca. 2 h und ist doch sehr eintönig. Der erste Blick auf das dem eigentlichen Death Valley vorgelagerten Tal sieht so aus:



    Eine weitere halbe Stunde später erreichen wir die Mesquite Sand Dunes, Nähe Stovepipe Wells, und wagen uns aus den Fahrzeugen, um einige Meter in Richtung Dünen zu gehen. Die Temperatur erreicht doch schon 108 Grad F oder ca. 42 Grad Celsius.



    Hier übrigens unsere Fahrzeuge - im Hintergrund Devil's Cornfield:



    Nächster Halt ist das Visitor Center bei Furnace Creek. 112 Grad F bzw. 45 C auf 190 Fuss unter Meeresspiegel. Dort kriegen wir gegen Vorweisen der Nationalpark-Ausweise auch unsere Marken, welche wir ins Auto kleben müssen. Bei der Furnace Creek Ranch checken wir ein und essen kurz (was, ist mir echt entfallen, offenbar hat die Hitze mein Hirn verbrannt...).

    Um halb drei, zur absolut perfekten Zeit, folgt der Zwischenstopp beim Badwater Basin. Die 115 Grad F beim Parkplatz werden beim Betreten der Salzkruste einige Meter tiefer locker noch um etwa 5-8 Grad übertroffen - das ist jetzt wirklich ein Erlebnis, eine solche Wahnsinns-Hitze! Hier erreichen wir 282 Fuss unter Meeresspiegel - ein Rekord.

    Nur die halbe Mannschaft macht sich auf den Weg über die Salzkruste. Natürlich ist genügend zu Trinken mit dabei!





    Nach einiger Zeit ist dann aber genug, und 25 Minuten nach Ankunft sitzen wir wieder im gekühlten Auto. Nächster Stop Devil's Golf Course. Auch dieser Teil der Wüste ist eindrucksvoll - und heiss.





    Danach folgt der Artist's Drive mit Artists's Palette. Ein absolut faszinierendes Farbenspiel reisst uns wiederholt aus den Fahrzeugen - aber nur kurz...





    Auch der Zabriskie Point darf auf unserer Route nicht fehlen! Hier hat es einige Leute, aber doch nicht so viele, dass es stört. Schliesslich muss man 200-300 Meter gehen vom Parkplatz aus...



    Um halb fünf sind wir zurück auf unseren Zimmern und machen uns Pool-bereit. Das Bad in der grossen Pool-Anlage tut sehr gut, auch wenn das Wasser (warmwasserquellengespiesen) nicht wirklich kühl ist...

    Im Zimmer sind auch einige Internet-Minuten angesagt, schliesslich will die Verwandtschaft zuhause informiert sein.

    Besonders für Dominik und mich ist das Nachtessen im Steakhouse ein Höhepunkt!



    An wen Flavia wohl denkt???



    Zurückgelegte PW-Distanz heute: 212 Meilen

  14. #14
    Slot Canyon Addict Avatar von Ilona
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    War bisher nur stille Leserin , was so gar nicht meinem Naturell entspricht. Ich bin nämlich der Meinung, dass man zwischendurch durchaus ein paar Zeilen schreiben kann, wenn man schon mitliest .

    wohlwissend, dass meine Frau ganz bestimmt nicht nochmals eine so weite und so lange Reise machen würde, denn sie ist lieber in Europa und möchte doch so gerne mal nach Italien
    Ich hoffe doch, dass deine Frau zwischenzeitlich mal euer Nachbarland besuchen durfte .

    Lieber Ruedi,

    das sind ganz tolle Eindrücke aus einer Gegend, die wir bisher noch bereist haben, weil es nicht in unseren Reisezeitraum passt.

    Nur im Death Valley waren wir schon und das hatte damals im März angenehme 28°C. Bei euch hatte es weit über 40°C .

    Nun bin ich aber gespannt, wie's weiter geht .
    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  15. #15
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Hallo Ilona

    Besten Dank für Dein Feedback!!! Freue mich sehr, dass Du mitliest, wie auch Petra, Christiane und Monique - Hallo!

    Ich hoffe sehr, dass sich das mit dem Reisezeitraum bei Euch irgendwann noch ändert - es lohnt sich! Die hier vorgestellte Reise war für mich persönlich die schönste bisher in meinem Leben.

    Es ist interessant - ich habe ja den ursprünglichen Text übernommen, einfach die Bilder-Reinpflanzerei gibt noch zu tun. Aber da hat sich in den letzten 6 Jahren doch noch das eine oder andere getan. Wir waren seither in der Toscana, am Gardasee, machten eine Deutschland-Tour, waren auf Madeira sowie auf einer Kreuzfahrt in den Norden... aber auch 2014 auf einem Las-Vegas-Kurztrip... und dieses Jahr gehts ja schon wieder rüber

  16. #16
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    Der Yosemite NP ist super schön! Wolfgang hat bedauert ihn nicht in meiner Routenplanung zu finden. Es wäre aber zu früh im Jahr für einen Besuch dort gewesen. Irgendwann müssen wir aber noch einmal hin. Toll für euch, gleich ne Bärensichtung!
    Ich fand damals auch witzig, dass die riesigen Zapfen eigentlich zu anderen Bäumen gehören und nicht zu den Mammutbäumen.
    Wir haben uns zwei dieser riesigen Zapfen damals mit nach Hause genommen.

    Die Tuffas am Mono Lake stehen noch auf unserer Liste. Die haben wir noch nicht besucht.
    Ich glaub im Death Valley wäre ich nicht ausgestiegen bei dem Temperaturen.

    Schöne Bilder! Ich freu mich auf mehr!
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  17. #17
    Amerikaner
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    Hi,
    super, dass Ihr Bären gesehen habt. Ich war heuer bereits zum 16. Mal in den USA und habe noch nie einen Bären gesehen. Und das obwohl wir schon des Öfteren zu Stellen gefahren sind, wo man "ganz sicher" Bären sieht.
    LG
    Travelina

  18. #18
    Amerikaner Avatar von zeller
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    8 Schweizer - 4 Wochen - 2 WoMo's - Südwesten USA 2010

    Oh
    Natürlich möchte auch ich da noch mitreisen

    Eure Bilder aus dem Yosemite machen Lust dort auch ein drittes mal vorbei zu schauen.
    Gerne komme ich weiterhin mit

    Liebe Gruess us Wifelde

    Roland

  19. #19
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    AW: 8 Schweizer - 4 Wochen - 2 WoMo's - Südwesten USA 2010

    Zitat Zitat von zeller Beitrag anzeigen
    Oh
    Natürlich möchte auch ich da noch mitreisen

    Eure Bilder aus dem Yosemite machen Lust dort auch ein drittes mal vorbei zu schauen.
    Dem schließe ich mich an. Auch Mono Lake müssen wir uns unbedingt genauer anschauen und das Death Valley ist immer wieder faszinierend.

    LG Pietja

    gesendet aus Tapatalk

  20. #20
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Ja, die Bärensichtung... und dann noch vorausgesagt, das war das wirklich Witzige dran!

    Der Mono Lake ist sehr zu empfehlen, ist ja auch machbar zwischen Yosemite und Death Valley.

    Weiter gehts!

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