Mittwoch, 8. Juli

Heute Morgen verlangte mein Männe etwas Kräftigeres zum Frühstück, da wir ja ein Stück in den Canyon wandern wollten. Ich habe nur schnell ein paar abgepackte Muffins und Äpfel aus dem Frühstücksraum geholt und ab ging‘s zum Market Place. Dort gab es für 4,99$ ein „All American Breakfast“ und dazu Kaffee bzw. Orangensaft. Um 8:40 Uhr (über eine Stunde später als ich eigentlich wollte) waren wir am Trailhead des South Kaibab Trail. Wie zu erwarten ging der Weg runter bis zu Cedar Ridge recht zügig, 50 Minuten haben wir bis zu diesem idyllischen Ort gebraucht. Die Atmosphäre kommt auf Fotos leider nicht richtig rüber. Im Grunde hätte dieser Weg für eine Tour im Sommer als Umkehrpunkt gereicht.

etwa in Höhe des O-Ha Point auf dem Weg zu Cedar Ridge














und so führt der Weg weiter



Vorsicht, gefährliche Raubtiere!



Als Timo in der Ferne den Weg gesehen hat, den wir weitergehen wollten, war seine spontane Reaktion „Da will ich nicht mehr lang!“

Seht Ihr den Weg, der um den Berg nach unten schlängelt?

Aber mit etwas Überredungskunst meinerseits ist er dann doch mitgekommen. (Nachdem sich diesmal die Sohle des anderen Wanderschuhs gelöst hatte und ich deshalb meine Walking-Schuhe anziehen musste. Bin ja lernfähig, die waren im Rucksack!) Der Weg weiter zum Skeleton Point war recht gut zu laufen, ließ aber schon erahnen, dass es aufwärts wohl schwierig würde. Und unser Großer immer vorweg! Nach etwa 2 Stunden fand Timo einen wunderschönen Felsüberhang mit gaaaanz viel Schatten und wäre dort am liebsten geblieben. Es war einfach ziemlich heiß! Aber der Rest (oder ich?!) wollte noch schauen, ob hinter der nächsten Biegung der Colorado River zu sehen war. Allein bleiben wollte er auch nicht und folgte mir langsam. Doch dann wurde es für ihn zu viel, er konnte und wollte einfach nicht mehr. Roland und Simon waren aber schon hinter der nächsten Biegung verschwunden. So bat ich Timo kurz zu warten, da dies definitiv die letzte Kurve unseres Weges runter sein sollte. Und da war der Skeleton Point um 10:45 Uhr in Sichtweite, wir hatten unser Ziel doch noch erreicht. Unter Aufbietung der letzten Kraftreserven schaffte auch Timos es noch hierhin und das kleine Stück um die Kurve, um den Colorado zu sehen. Hier der Beweis:







Schnell schloss Timo noch (Nasen)blutsbrüderschaft mit dem Grand Canyon und nachdem dies erledigt war, „spurteten“ wir zu dem schattigen Felsüberhang und machten eine ausgiebige Pause. Der Platz ist sehr zu empfehle, da immer im Schatten. Vielleicht helfen diese Fotos beim Auffinden.










Der Einzige der voll fit war, war Simon. Das bracht ihm das Privileg ein, den schwersten Teil unserer Rucksackinhalte zu tragen. Timo hatte danach nur noch einen leeren Rucksack. Dankbar für unsere Stöcke tigerten drei von uns schleichend bergauf. Simon brauchte keine Hilfe, ging schnell voran solange er uns noch sehen konnte und wartete dann. Schön wenn man so in der Blüte der Leistungsfähigkeit steht! Wir anderen erfanden derweil den neuen Sport des Shadow-Hopping: Immer bis zum nächsten Schatten wandern und dort 1 Minute Pause. Wieder 1 Minute zum nächsten Schatten und wieder 1 Minute Pause. (Nun ja nicht ganz so extrem, es konnten auch schon mal 2 Minuten sein, die Pause).



Eine weiter ausgedehnte Rast legten wir an Cedar Ridge neben einer ähnlich geschafften Familie ein. Sie hatten uns vorher schon viele der schattigen Plätze freigehalten. Der letzte Teil zieht sich!





Um 15:20 Uhr waren wir ziemlich fertig wieder am Trailhead, aber es hat sich gelohnt! Wir hätten nur noch mehr Wasser mitnehmen können : für jeden von uns hatten wir ca. 1 Gallone Flüssigkeit dabei und wir haben uns gegen Ende beschränken müssen!

Der nächste Weg führte uns erst einmal zum Market Place um Getränke zu kaufen. Im Hotel haben sich die Kinder im Pool und wir erst auf dem Zimmer und dann auch im Whirlpool entspannt. Zu Abend gegessen wurde in der Western Pizzeria, die recht gut war, kein Vergleich zu dem Fastfood zwei Tage vorher (allerdings auch um einiges teurer. In Deutschland würden wir aber in ähnlich exponierter Lage gut und gern 50% mehr zahlen, mindestens!).

Kaum wieder auf dem Zimmer schliefen er Roland und Timo und dann auch Simon ein. So hatte ich schon um 20:50 Uhr Ruhe die Tagesereignisse zu notieren. Nachdem wir heute in den Canyon sind, wollen wir morgen die andere Richtung nehmen: wir fliegen über den Grand Canyon. Gute Nacht!