2. Tag


Big Island


Der zweite Tag führte uns in den Puna District im Südosten der Insel.

Dieser Tag stand bis zum Ende buchstäblich auf der Kippe.
Ursprünglich war in diesem Gebiet unsere erste Unterkunft unmittelbar neben dem Lava Tree State Park, im "Lava Tree Tropical Inn" geplant.

Nachdem Hurrikan "Iselle", der im Südosten tobte und erhebliche Schäden angerichtet hatte, buchten wir um nach Volcano.
Mitte des Jahres, am 27. Juni, überlegte sich der Vulkan Pu'u O'o, wieder Lava zu spucken. Diese floß in östliche Richtung und bedrohte den Ort Pahoa und die hierdurc hverlaufende HI-130. Ein überfließen der Straße wurde für den 28.09. berechnet. Wir hatten uns damit abgefunden, diesen District, kurz vor der Katastrophe, die tatsächlich das gesamte Gebiet von der Aussenwelt abgeschnitten hätte (es gibt keine Ausweichstrecke), nicht mehr anfahren zu können bzw. zu wollen.

Nun denn, es hat geklappt.

Zunächst wollten wir von der Glenwood Rd. noch einen Blick auf den Pu'u O'o werfen, hatten aber nicht mehr in Erinnerung, wie weit wir dafür reinfahren müssen.

Hier haben wir dann festgestellt, dass wir viel zu weit waren (im nachhinein haben wir dann gelesen, dass 30 Meter nach dem Abbiegen gereicht hätte. So waren es ein paar Meilen Umweg):



Auf der Tankstelle kamen wir mit einem Einheimischen ins Gespräch, der uns abseits der Hauptverkehrsstraße zum Ausgangspunkt unserer Tour führte.


Schließlich erreichten wir den Lava Tree SP, der aber wegen Aufräumarbeiten (Hurrikan Iselle) geschlossen war:
Schade - den Park hätten wir uns gern angesehen.

Unsere ursprünglich gebuchte Unterkunft konnten wir uns von außen ansehen:


So fuhren wir weiter in einen recht einsamen Teil der Insel.
Wir befanden uns nun auf einem Gebiet mit dem jüngsten Land, dass unsere Mutter Erde zu bieten hat.

Riesige Lavafelder zeigten sich vor uns.

Es werden zwei Hauptarten von Lava unterschieden:
- A'a' Lava: schwarz, kleine Gesteinsbrocken, sehr scharfkantig und
- Pahohoe Lava: silbrig-grau, Flächen, die oft interessante Muster aufweisen, recht glatt.

In diesem Gebiet gab es fast ausschließlich A'a' Lava.

Als nächstes sollte es dann zum Champagne Pond gehen. Dabei kamen wir dann auch an den ersten großen (A'a'-) Lavafeldern und am Cape Kumukahi Lighthouse vorbei:






Auf den Champagne Pond haben wir dann allerdings verzichtet, weil wir mit dem Jeep Compass leider keinen 4WD hatten und der Weg nicht sehr vertrauenserweckend aussah.

Aber wir hatten ja noch genug auf dem Zettel, z.B. die Wai'opae Tide Pools: (Tide Pools sind mit Meerwasser gefüllte Becken, die keinen direkten Zugang zum Meer haben. Sie werden durch die Tide jedoch regelmäßig mit frischem Wasser versorgt.Durch die Abtrennung vom Meer handelt es sich um sehr ruhiges Wasser. Man kann dort in aller Regel sehr gut baden (warm). Ausserdem sind sie oft sehr fischreich).












Die ersten Aunahmen mit unserer neu erworbenen Unterwasserkamera:




Auch hier waren die Renovierungsmaßnahmen voll im Gange:


Der Ahalanui Park war zwar geöffnet - aber Baden war verboten:


Der direkte Weg zum Isaac Hale SP war versperrt:


Dafür fuhren wir über wunderschöne Straßen:


Isaac Hale SP:




Faszinierend wilde Küstenabschnitte...


... wechselten sich ab mit Postkartenidylle:






Merke: Immer schön das Wasser im Auge behalten


Hat leider nicht geklappt:


Schließlich erreichten wir den Rand des letzten Lavaflows am Kaimu Beach Park. Bis September 2013 floß die Lava kontinuierlich für mehr als 30 Jahre und überquerte auf einer Breite von 9 Meilen (14,5 Kilometer) die "Chain of Craters Road).

Hier handelt es sich um Pahoehoe Lava.

Deutlich zeigt sich, wie fruchtbar die Lava ist. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich schon wieder Vegetation.












Einer der wenigen Strände im Südosten, natürlich mit schwarzem Sand. Diese Art Strände sind nicht von Dauer. Meist verschwinden sie, aus erdgeschichtlicher Sicht, recht schnell wieder. Weißer Strand ist dagegen sehr dauerhaft.



So richtig hatte Birgit nicht zugehört:




Bevor wir uns wieder auf den Weg in unser Domizil machten, gab es noch einen leckeren Smoothie:





Ups, verfahren??? - Nein, das ist das eine Ende der Chain of Craters Road. Was die Einheimischen aber nicht davon abhielt, hier wieder zu bauen.


Diese Aufnahmen zeigen den kleinen Ort Pahoa. Diese 950-Seelen-Gemeinde ist eigentlich keiner besonderen Erwähnung wert, stellt sie doch lediglich einen Markierungspunkt auf dem Weg in den Puna District dar. Einzig der Lava Tree SP ist ein lohnenswertes Ziel (gewesen?).

Besondere Bedeutung hat Pahoa aber dadurch bekommen, dass es an der einzigen Verbindungsstraße von Hilo in den Südosten der Insel, dem Highway 130, liegt.

Am 27.06.2014 begann der Pu'u O'o wieder, Lava auszustoßen. Zunächst sah es so aus, dass die Lava ihren gewohnten Weg in den Süden wieder aufnimmt. Im August überlegte Pele es sich aber anders: Die Lava floß in Richtung Osten - und nahm somit direkten Kurs auf Pahoa.

Die Bilder stammen vom 22.09.2014. Zu diesem Zeitpunkt war der Lavafluß noch weniger als eine Meile von Pahoa entfernt. Wir überlegten lange, ob wir den Puna District aufgrund der Entwicklung lieber ausfallen lassen sollten. Unsere Entscheidung für einen Besuch der Gegend fiel tatsächlich erst vor Ort.

Am 28.10.2014, also fünf Wochen nach unserem Besuch, erreichte die Lava dann die erste Bebauung von Pahoa. Seit dem 05.11.204 steht die Lava, nachdem sie einen Friedhof überschwemmt hat. Allerdings wird sie, da von oben Nachschub kommt, immer breiter. Am 10.11.2014 hat sich die Lava das erste Haus geholt. Leider ist heute, am 11.11.2014 hier Redaktionsschluß - wir hätten gerne weiter berichtet. Der Ort Pahoa und das gesamte Gebiet wird sich entscheidend verändern (sofern Pele es nicht sogar ganz einnimmt).

Zwischenzeitlich wurden Ausweichstraßen gebaut - wie lange die unbehelligt bleiben ist allerdings fraglich. Auch überlegt man, die HI-130 mitttels einer Brücke über die Lava wieder herzustellen.

Es bleibt spannend...



Wer weiss, wie lange es dort noch so aussieht!

Tatsächlich schaffte wir es auch noch zu Akatsuka Orchid Gardens:






Wir kamen um 16:54 Uhr an - um 17:00 Uhr wurde geschlossen. Für diese Aufnahmen reichte es aber noch so gerade eben.


Zum Abschluß des Tages fuhren wir dann noch zum Jaggar Museum im Volcanoes NP, um uns den Haleakala Crater bei Dunkelheit anzusehen. Dies war ein einmaliges Erlebnis!!!
Obwohl wir bei Weitem nicht die einzigen Besucher warren, herrschte hier eine ehrfurchtsvolle Stimmung. Unterhalten wurde sich, wenn überhaupt, nur im Flüsterton.


Im nachhinein stellten wir fest, dass wir den besten Tag für diese Nachtaunahmen gewählt hatten - die folgenden Abende waren diesig.

Das Abendessen war wohl doch etwas scharf:



(Fortsetzung folgt)