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Thema: Flexibel durch den (Süd-)Westen - 6-wöchige Reise in 2 Akten

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    21.08.2016
    Ab durch die Mitte…



    Als ich morgens wach war, nahm ich zum ersten Mal richtig wahr, dass die Check-Lampe am Kühlschrank leuchtete. Ein Blick auf die Anleitung erklärt mir, dass das Gas nicht gezündet hat und liefert auch gleich die Beschreibung, was ich tun musste. Allerdings musste ich mehrmals den Startvorgang einleiten, bis das Gas auch endlich zündete und der Kühlschrank wieder aktiv kühlte.
    Nun wussten wir folgendes: Ich hatte unser Kühlschrank Problem nicht gelöst. Und da die Heizung an der gleichen Stelle gezündet wurde und es ja auch immer sehr lange dauerte, bis es morgens warm wurde, schienen wir dort ein Problem zu haben. Wir mussten die nächste Zeit öfter mal die Check-Lampe checken.

    Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir nur ein kurzes Stück bis zum Fountain Flat Drive. Doch heute wollten wir hier kein Picknick machen, sondern wir fuhren die kleine Straße bis zum Ende. Dort suchten wir ein Plätzchen, wo wir den RV stehen lassen konnten.
    Holger und ich hatten uns den Imperial Geyser Trail in Kombination mit dem Fairy Falls Trail für heute vorgenommen. Dies war weder etwas für Marwin noch für Hannelore. Da Hannelore aber das Auto nicht fahren wollte, blieben die beiden dort und wollten sich nur in der Nähe etwas umschauen und einen Faulenzer-Tag einlegen.

    Das Wetter war super, wir hatten Picknick, Wasserblase und Fotoausrüstung dabei und auch das Bärenspray hing am Rucksack. Einem abenteuerlichen Tag stand also nichts im Weg.

    Gleich am Trailhead trafen wir auf den Ojo Caliente – bedeutet frei übersetzt so viel wie „heißes Loch“-, der mit seiner tiefblauen Farbe die Vorfreude auf mehr weckte.



    Nun führte uns der Weg durch die Sentinel Meadows. Eine flache Landschaft, in der sich Wiesen mit kleinen jungen Nadelwäldchen und Geothermal-Gebieten abwechselten. Zu Beginn folgten wir einem schmalen, aber gut ausgetretenen Pfad und die Zeugen der vulkanischen Aktivitäten lagen in sicherem Abstand. Ein tolles Fotomotiv, da ich hier die Gelegenheit bekam, ein Bison mit Geyser gemeinsam aufs Bild zu bekommen.















    Die beiden Bisons hatten wir die gesamte Zeit über im Blick, während wir daran vorbeiliefen. Nach allem, was wir bisher über die Tiere im Yellowstone gehört und gelernt hatten, habe ich inzwischen mehr Respekt vor Bisons als vor Bären.

    Interessant fand ich, wieviele kleine Campgrounds in gesamten Backcountry Gebiet der Yellowstone Parks versteckt sind. Wer will, kann hier wochenlange Hikes nur mit Rucksack und Zelt unternehmen.



    Bald jedoch führte der Weg nicht mehr an den Geyser-Gebieten vorbei, sondern mitten durch. Direkt einen Weg erkennen konnte man auch nicht mehr, nur die Richtung wurde von kleinen roten Fähnchen markiert. Wie man von Fähnchen zu Fähnchen kam, war dem Hiker selbst überlassen.











    Hier gab es keine riesigen roten Warnschilder mehr, die einen vor dem Betreten von Thermalgebieten warnte oder gar Holzstege, die darüber hinweg führten. Hier musste man mitten durch. Nun bereute ich es ein wenig, mich am Morgen nur für die Trekkingsandalen entschieden zu haben. Ich redete mir ein, dass der Schlamm besonders gesundheitsfördernd sei.







    Bis auf eine Stelle fanden wir das nächste Fähnchen recht schnell und es war eine tolle Wanderung. Wir genossen die absolute Ruhe. Tatsächlich trafen wir auf ungefähr 4 Meilen nur ein weiteres Pärchen, mit dem wir uns aber kurz sehr nett unterhielten. Leider ließen sich aber auch weder Bären noch Wölfe blicken, auf die ich hier im Backcountry gehofft hatte.









    Feststellen konnten wir aber, dass sich unser Blick verändert hatte. Tatsächlich nahmen wir auf dem weiteren Weg recht frische Häufchen wahr, die uns vor der Anwesenheit von Bisons warnte. Darauf hätte ich früher kaum geachtet. Bald darauf konnten wir auch zwei Vertreter dieser Gattung zwischen ein paar Bäumen erspähen. Näher zwar als die Beiden zuvor, aber immer noch weit genug entfernt, dass wir keine Konfrontation fürchten mussten.

    Es dauerte nicht mehr lang, da konnten wir in der Ferne die Fairy Falls erkennen.







    Doch wir erreichten erst einmal eine Weggabelung und mussten entscheiden, ob wir den kurzen Umweg zum Imperial Geyser machen wollen. Mein Hiking Guide meinte hierzu: „definitely worth the extra effort“, und überzeugte uns damit, diesen Abstecher von einem zusätzlichen Kilometer zu machen.
    Und tatsächlich waren wir froh über diese Entscheidung. Denn nach 0,4 Meilen standen wir vor einem in den fantastischsten Grün- und Gelb-Tönen leuchtenden Pool, der dem Namen „Imperial“ alle Ehre machte. In kurzen Abständen wurde im hinteren Bereich Wasser in die Höhe gespuckt. Gigantisch!








    Wir gingen den direkt am Ablauf verlaufenden Pfad zurück und kamen so noch am Spray Geyser vorbei.













    Definitely worth the effort!!!

    Fortsetzung folgt...
    Geändert von Vorfreude (01.01.17 um 18:34 Uhr)
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

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