Der fünfte Tag
Dienstag 2.5.17
Hier mal die Route von heute
Als wir heute Morgen aus dem Fenster schauen zieht ein Nebelschwaden auf halber Höhe an den Bergen vorbei.
Nach dem sich jeden Tag wiederholendem Morgenritualen fahren wir den Weg zurück nach Revelstoke.
Dort stellen wir uns beim gelbem „M“ hin um über Wifi mit zuhause zu telefonieren.
Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Golden. Grade aus dem Ort raus sehen wir nen Schild auf dem darauf hin gewiesen wird das es die nächsten 135 km keine Tanke gibt. Was wir noch nicht ahnen, ist, das uns das noch das blanken Wasser auf die Stirn treiben wird. Laut unserer Tankanzeige haben wir noch für 180 km Brennstoff an Bord, also noch genug Puffer. Zuerst geht es durch den Revelstoke Nationalpark und direkt anschließend durch den Glasier Nationalpark. In diesem sehen wir schon von weitem zwei Autos mit Warnblinkanlage an auf der anderen Seite stehen. Die Kamera hab ich griffbereit zwischen den Beinen liegen.
Auf Höhe der Autos steht dieser Typ seelenruhig am Straßenrand und frisst.
Wir können in aller Ruhe Bilder machen denn ihn scheint unsere Anwesenheit nicht zu stören. Nach ca 10 min. fahren wir dann weiter.
An einer Steigung liegt in einer S-Kurve ein Truck samt Auflieger auf der Seite, und zwei Abschleppwagen stehen schon dabei. Der Fahrer war wohl auf der für ihn Gefällstrecke zu schnell in die Kurven gegangen. Da wird wohl gleich ne Vollsperrung erfolgen. Wir kommen immer höher und dem Schnee immer näher. Irgendwann kommt ein Signalton von unserem „Kleinen das der Diesel nur noch für 80 Km reicht. Ups, bis Golden sind es noch 72 Km, der Puffer ist also gehörig geschmolzen. Es kommen aber noch zwei Orte vor Golden also kein Problem denken wir. Dem ist aber nicht so. Zum einen müssen wir noch über einen Pass von 1630 Metern und die beiden Ortschaften haben laut Anzeige im Navi keine Tanke. Ruck zuck sind wir auf mal 6 Km im Minus. Oh ha. Theo, der heute wieder Fahrdienst hat, streichelt das Gaspedal jetzt mit Samtpfötchen. Wir beobachten den Km-Zähler und die Tankanzeige. Als letztere auf null fällt und uns das Ende des Diesels anzeigt sind es bis zur Tanke noch 2.4 km. Aber der Motor läuft noch. Endlich sehe ich die Tanke und buchstäblich mit dem letzten Tropfen schleichen wir auf die Tanke. Sowas nennt man dann Punktlandung. Ich glaub wenn da ne rote Ampel noch zwischen gewesen wäre hätten wir ein wenig schieben müssen. Nach dem wir 110 Liter Diesel getankt haben, übrigens ist das die Werksangabe von der Größe des Tanks, setzen wir unsere Fahrt fort in Richtung Field.
Dort wollen wir einen Abstecher zu den Takakkaw Falls machen. Diese sind mit 254 die zweithöchsten Wasserfälle Kanadas. Leider ist die Zufahrt noch geschlossen. Somit fällt die Zickzackfahrt auf den steilen Serpentinen aus. Kurz hinter Field erreichen wir den View-Point vom Spiral-Tunnel. An diesem kann man ein und den gleiche Zug zur gleichen Zeit auf verschiedenen Ebenen sehen. Der Platz ist noch nicht richtig vom Schnee geräumt und so manch eine Dame aus dem Reich der Mitte hat Probleme mit ihren „Ballettschühchen“.
Nach wenigen Minuten kündigt sich ein Zug mit lautem Signalhorn an.
Fast im Schritttempo quält er sich die Steigung hoch.
Als wir weiterfahren sehen wir an einem steilen Hang eine Schneeziege. Leider kann man hier nicht anhalten und die Kamera ist auch nicht schnell genug zur Hand.
Weiter geht es nach Lake Louise. Mittlerweile sind wir oberhalb der Schneegrenze. Am Lake Louise sind auf den Dächern und neben den Wegen noch mehr als 60 cm Schnee .Der Hammer aber ist, das der See noch zugefroren ist und man ihn noch betreten kann.
So hab ich das Fairmont Hotel auch noch nicht gesehen
Am Visitor Centre holen wir uns noch Infos über die Campground`s in der Nähe. Leider sind alle hier und auf dem Icefield Park Hwy. noch geschlossen. So müssen wir auf den gut 60 km entfernten Tunnel Mt. CG in Banff ausweichen da dieser das ganze Jahr geöffnet hat.
Kurz vor Banff geniesen wir noch die freie Sicht auf die umliegenden Berge
und sehen noch diese beiden lustigen Kerlchen
Als wir dort ankommen wundern wir uns wie voll doch der Platz ist.
Dieser hat allerdings den Flair eines deutschen Randstreifens, aber wir haben tollen Sonnenschein bei fast 26°
Nachdem wir uns mit neuem Feuerholz eingedeckt haben schmeißen wir den Grill an und sitzen noch bis nach 8 Uhr drausen.
Wir machen noch nen kleinen Spaziergang über den CG und als die Sonne untergeht verziehen wir uns in Womo wo wir uns noch nen kleinen Absacker zu Gemüte zu führen.
Gefahren Km 320
Wetter: erst bewölkt und kühl am Nachmittag dann strahlender Sonnenschein