gut - fangen wir mal langsam an ...

Aller Anfang ist kalt

Ende März/Anfang April sind die Temperaturen in Nord Texas in der Regel warm bis heiss, mit leichten Schwankungen in beide Richtungen. Perfekte Zeit fürs Motorrad bevor das Wetter in den Sommermonaten die 40 Grad Hürde locker hinter sich lässt.

Hat man dann aber mal was vor, hat auch das Texas Wetter oft eine Überraschung parat; dieses Jahr Ende März Kaltausläufer von Canada mit Temperaturen bis an die Gefriergrenze.

Das ist jetzt unpraktisch, da die Temperaturen in Süd-Texas und Mexico schon jenseits von 30 Grad sind. Man muss auch einigermassen leicht packen - bei nur 55 Litern Drybag kann jetzt nicht das ganze Winterzeug mitgeschleppt werden.

Das muss jetzt pragmatisch gelöst werden; also einfach auf den ersten Meilen die Zähne zusammenbeissen und warme Gedanken machen. Es wird dann ja theoretisch mit jeder Stunde nach Süden etwas wärmer und der Tiefausläufer wird nicht ewig über Texas stehen ... theoretisch!

Bis Presidio in Texas unten an der Grenze sind es etwa 9 Stunden im Auto über die Interstate (etwa 560 Meilen/900 km) - mit dem Mopped über die Nebenstrassen entsprechend länger. Also auf jeden Fall zwei Tage Anreise – ich hab mir auch noch einen Tag im Big Bend National Park vorgemerkt, um dort ein paar Off-Road Strecken zu machen die ich bisher mit Auto oder Strassenmotorrad noch nicht gemacht hatte. Im gemächlichen Tempo sollte ich es aber locker über den Tag bis Ozona, TX oder so schaffen ... .

Auf geht’s ...:



gepackt und abfahrbereit ...

Puh ... das mit dem Zähne zusammenbeissen war dann doch schwieriger als ich dachte ... etwa 9 Grad und die luftdurchlässige Jacke lässt tatsächlich Luft durch - auch kalte ... das war schon bitter. Gerade auf den ersten Kilometer Interstate mit der man schnell aus der Stadt raus kommt ...
Der (Fahrt-)Wind ist am schlimmsten ... also Halt beim nächsten Walmart und einen Einwegponcho für 98 Cent gekauft um den Wind unter der Jacke etwas abzuhalten.

Das machte es schon etwas erträglicher ... zunächst ... .

Allerdings waren die Arme noch nicht windgeschützt ... also ein paar Walmarts später wieder rechts ran und für $9.99 eine Faltregenjacke – mit Ärmel – gekauft und untergezogen ... :




Nicht unbedingt hochmodisch – und ganz nebenbei kann ich nicht behaupten dass die Joppe von Qualität und Verarbeitung die $9.99 wert war – aber jetzt im Moment war sie Gold wert! Ich hätte sie an dem Tag für keinen Betrag der Welt wieder hergegeben ...!

Kurz vor San Angelo hab ich dann das Handtuch geschmissen ... die Pausen zum Aufwärmen mit heissem Kaffee wurden immer häufiger – die Pausen länger und die Fahrabschnitte kürzer. Also rechts ran und auf dem Smartphone ein Hotel gebucht. Mit Restaurant in Laufweite ... . Mann, Mann, Mann – das war selbst zum Laufen zu kalt.

Entfernungsmässig blieb ich da weit hinter meiner Erwartung und das wird morgen einen strammen Tag bis zum Big Bend National Park geben. Wie entwickeln sich denn die Temperaturen? Sah nicht wirklich vielversprechend aus, aber vielleicht wird es dann doch milder als bislang vorhergesagt:




Sorry, dass heute alle etwas frieren und schlottern mussten ... morgen wirds besser ...!

Die Strecke vom Tag:
https://kurv.gr/vc7le