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Thema: Southwest again!

  1. #121
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    29.9.2012

    Aufstehen war an diesem Morgen um 7:15 Uhr. Heute wollten wir zum „Studhorse Point“ und zum „Skyline Arch“ fahren. Dies hieß wieder den Kindersitz in unserem Auto installieren, da wir wieder mit einem Fahrzeug unterwegs sein würden. Die Fahrstrecke zu diesen Highlights war nämlich eine Dirtroad. Also nichts für`s WoMo. Um 9:25 Uhr ging es bei 64° Fahrenheit los. Die Strecke erwies sich dann als fast grenzwertig für unser Fahrzeug. Tiefe Spurrillen galt es zu überwinden und so mancher Felsbrocken hatte sich genau mitten auf diesem Weg breit gemacht. Es war gar nicht so einfach diese Hindernisse geschickt zu umfahren. Ab und zu stieg ich aus um die beste Möglichkeit zu finden diese Widrigkeiten zu meistern ohne das Mietfahrzeug zu beschädigen.




    Ist es dort nicht besser runter zu fahren?

    Die Fahrt war ein Gerüttel und Geschaukel und dauerte dementsprechend lang. Aufatmend erreichten wir das erste Ziel, den „Studhorse Point“ Außer uns befand sich nur noch ein Fahrzeug an der kleinen Haltebucht. Wir sahen einen Mann zwischen den mächtigen Hoodoos umher gehen, und machten uns auch daran dieses Gebiet zu erkunden.















    Es wurden einige Fotos geschossen, aber die Hitze war an diesem Morgen schon wieder recht heftig. Deshalb fiel der Stop dort relativ kurz aus.










    Uns war ja auch bewusst, dass wir noch ne Weile auf dieser Holperstrecke unterwegs sein würden. Deshalb machten wir uns auf die Socken, denn es stand ja noch die Wanderung zum „Skyline Arch“ an. Gut geschüttelt kamen wir dann Dank Wolfgangs sicherer Fahrweise am Trailhead der Wanderung an.
    Wir packten Kind und Proviant ein und los ging es, immer einer voll in der Sonnen liegenden Quadspur von Offroadern folgend.





    Ein kurzer steiler Berg musste erklommen werden, ansonsten war die Wanderung eher unspektakulär. Amelie war das erste Mal nicht so gut drauf und weinte ab und zu. Wahrscheinlich war es ihr zu heiß in ihrem Tragetuch. Nachdem sie dort raus geholt, und auf dem Arm getragen wurde, war sie wieder friedlicher und lieb. Wegen der Kleinen wollten wir im Schatten ne kleine Pause einlegen und ihr auch etwas zu essen geben. Wir mussten eine Weile suchen bis wir eine schattige Stelle fanden wo wir rasten konnten.
    Danach konnten wir wieder ohne Probleme weiter gehen. Es war jetzt auch nicht mehr weit. Unterwegs kamen wir noch an einer Stelle vorbei bei der man auf ein Luxushotel, das „Amangiri Hotel“ schauen konnte. Ich glaube eine Übernachtung dort kostet um die 300$. Mir gefiel dieses Betonungetüm dort in der Wüste nicht so sehr. Es sah recht kalt und ungemütlich aus mit seinen klaren Linien und viereckigen Gebäuden. Aber wem es gefällt.



    Kurz darauf standen wir unvermittelt am“ Skyline Arch.“ Man muss aufpassen und den Blick immer auf dem Boden vor einem haben, damit man nicht plötzlich in die Tiefe fällt.
    Ohne es zu bemerken stand ich nämlich direkt auf dem Arch und sah nur in ein Loch hinein. Der Archbogen ist relativ breit und wenn man von rechts darauf läuft merkt man durch diesen anderen Blickwinkel nicht unbedingt gleich, dass man auf einem Arch steht.
    Ich ging also herum und konnte so richtig durch den Arch schauen. Eine tolle Sicht auf die Straße unterhalb und auf den Lake Powell mit dem Lone Rock im Hintergrund entschädigte uns für die furchtbare Anfahrt und die anschließende Wandertour bei dieser Hitze. Die Temperaturen lagen an diesem wieder sonnigen Tag mittags bei 82° Fahrenheit.
    Wir schossen wie üblich unzählige Fotos, auch mit den Männern auf dem Arch stehend.







    Sieht schon spektakulär aus. Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg. Mit etwas Magengrummeln dachte ich an die heftige Rückfahrt die uns noch erwartete. Aber überaus sicher brachte uns Wolfgang wieder zurück. Insgesamt 3 Stunden haben wir für diesen Ausflug gebraucht.
    Auf dem CG gab es dann noch ein kleines Mittagessen, und während Wolfgang relaxen und die Bilder bearbeiten wollte, gingen Sabrina, Michi und ich noch zum shoppen.
    Abends grillten wir wie üblich, und saßen dann, bis die Kleine müde wurde, noch zusammen bei unserem Zelt.







    Als Wolfgang und ich dann wieder allein waren gesellten sich unsere australischen Nachbarn, die im Zelt neben uns ihren Platz gefunden hatten, noch zu uns. Zusammen schauten wir uns ihre uns unsere Bilder an, und erzählten uns von unseren bisherigen Erlebnissen. Ein sehr netter Abend ging so um 22:00 Uhr zu Ende.

    Samstag, 29.09.2012

    Heute Vormittag stand der Studhorse Point und der Skylight Arch auf dem Programm. Da beides nur über eine Dirtroad zu erreichen ist fuhren wir alle mit dem Euquinox. Die Straße war an ein oder zwei Stellen mit tiefen Spurrillen gerade noch so zu fahren mit diesem Auto. Aber Wolfgang meisterte sie und so waren wir wenig später bei den Hoodos des Studhorse Points angelangt.











    Nachdem wir etwas zwischen ihnen herum gekraxelt sind und etliche Fotos geschossen haben ging es weiter zum Skylight Arch. Die kurze Wanderung zum Arch ließ bei Amelie aber leider keine Freude aufkommen. Sie war das erste Mal wirklich knatschig im Ergo, also trugen wir sie abwechselnd auf dem Arm bis zum Arch.









    Dort versuchten wir es nochmal mit dem Ergo und diesmal klappte es und sie schlief darin ein.
    Die Hoodos und der Arch mit Blick auf den Lone Rock und den Lake Powell waren sehr schön. Insgesamt hat unser Ausflug etwas mehr als 3h gedauert und ist sehr lohnenswert wie ich finde. Nach dem Mittagessen im WoMo am Lake Powell RV Resort ging es für uns alle (außer Wolfgang, der wollte relaxen) zum Einkaufen. Einen Tankstop haben wir auch noch eingelegt. Wieder zurück am Campground haben wir noch Wäsche gewaschen und im Pool und Hottub gebadet. Zum Abendessen haben wir am Zeltplatz von Christiane und Wolfgang Ribeye-Steak, Lachs und leckere Maiskolben gegrillt (unser WoMo-Stellplatz hatte leider kleinen Grill dabei, es gibt aber beim Poolgebäude zwei oder drei große Grills, die man benutzen kann).
    Amelie winkt jetzt immer mal wieder, meistens aber noch mit geschlossener Hand.

    Meilen: 10
    Wetter: Sonne, 80°F
    Übernachtung: Lake Powell RV Resort, Page, Az, Site 41 ($ 43,47 für 2 Nächte Water & Electric für uns drei; Christiane und Wolfgang haben sich eine Tent-Site genommen)


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  2. #122
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Ja, Kali, da musst du durch! Das geht so weiter die nächsten Tage. Aber du wirst mit tollen Eindrücken belohnt, versprochen!
    Grüßle Christiane
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  3. #123
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Wirklich klasse Euer Bericht. Nicht nur die Fotos sind toll, sondern auch die Art der doppelten Berichterstattung

    Ich freue mich schon auf die weiteren Erlebnisse.

  4. #124
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    Supe schöne Fotos von der Wave
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
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  5. #125
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Schön, dass noch einige User mitreisen! Die Fotos raussuchen erfordert schon ne Menge Zeit, da ja immer drei Leute Fotos geschossen haben, und die Auswahl dem entsprechend ist! Aber es macht Spass, so die Reise noch einmal im Geiste zu machen.
    Es geht gleich weiter, Grüßle Christiane
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  6. #126
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    30.9.2012
    Um 6:15 Uhr standen wir an diesem sonnigen Morgen bei 60° Fahrenheit auf, bauten das Zelt ab und gingen zum WoMo um zusammen zu frühstücken. Dann nutzen wir das Internet und skypten mit den daheim Gebliebenen. Um 9:20 Uhr waren wir unterwegs zum einkaufen und tanken. Es dauerte dann doch bis wir um 10:15 Uhr endlich weg kamen. Kurz nach Page gab es dann noch einen LKW-Unfall, der eine komplette Straßensperrung zur Folge hatte. Wir standen noch eine Weile in der Schlange und warteten die Aufräumarbeiten ab, aber es zog sich hin. Wir beschlossen zu wenden, und den Abzweig zur „Wahweap Marina“ zu nehmen.



    So konnten wir die Unfallstelle geschickt umfahren, da sich die zweite Zufahrt zur Marina genau ein Stück hinter der Sperrung befand.
    Zügig ging es danach weiter zum „Zion NP“.



    Bei dem Parkplatz zur „Checkerboard Mesa“ trafen wir, obwohl nicht verabredet, auf Sabrina und Michael, die dort ihre Mittagspause einlegten.





    Die Gelegenheit für uns auch unsere Mittagssnacks auszupacken. Nach der gemütlichen Pause machten wir uns auf den Weg zum Visitor Center. Dort holten wir das per Internet beantragte Permit für die „Subway“ ab, die am nächsten Tag vor uns lag. Wir mussten noch ein Formular mit vielen Fragen (ob wir den Weg kennen würden, ob wir wirklich nur zu zweit sind oder vorhaben noch jemanden mitzunehmen z.B.) und Hinweisen (gutes Schuhwerk zu tragen und eine Taschenlampe mitzunehmen) ausfüllen, dann hielten wir das begehrte Permit in den Händen.
    Nachdem Permit holen suchten wir uns einen Parkplatz hinter dem Visitor Center, was gar nicht so einfach war. Der NP war sehr voll und natürlich waren auch so ziemlich alle Parkplätze belegt. Man hatte sogar noch eine große Wiese in der Nähe als Parkplätze ausgewiesen. Wir hatten aber Glück und ergatterten noch einen Schattenplatz direkt hinter dem Visitor Center in der Nähe des “ Watchman CG“. Sabrina und Michael hatten dort schon eine Site vorgebucht, und wir wollten den „Watchman Trail“ noch an diesem Tag laufen, der auch dort los ging.



    Die 91° Fahrenheit machten den Trail nicht gerade zu einem Vergnügen, da es erst mal steil nach oben ging. Allerdings kamen dann auch mal einige schattige Ecken und der Trail gefiel uns sehr gut.











    Mit tollen Ausblicken wurden wir für die Mühen belohnt. Wieder glühten die Speicherkarten. Oben , kurz unterhalb des „Watchman“, war dann der Trail zu Ende und man konnte noch einen kleinen Loop laufen.









    Die ganze Wanderung dauerte nur 1,5 Stunden, was bei dieser Hitze durchaus genug war. Unten angekommen wurden noch einige Fotos am Bach geschossen, dann überlegten wir was wir noch unternehmen könnten.








    Unterwegs begegnete uns noch dieser hübsche Geselle!



    Erst wollten wir, nachdem wir schon um 14:00 Uhr wieder unten waren, noch eine andere Wanderung unternehmen. Aber es war uns dann zu heiß, außerdem wären wir dann eventuell in Zeitdruck geraten, da wir für später mit Sabrina und Michael zum Essen verabredet waren. So beschlossen wir nur noch eine Runde mit dem Shuttlebus durch den Park zu fahren. Die Fahrt war sehr angenehm, allerdings waren die Busse auch sehr voll. Nach einer ganzen Runde durch den Park, kamen wir dann gerade rechtzeitig in Springdale an.
    Wir hatten bei unserem letzten Besuch dort eine nette Pizzeria entdeckt und damals vorzüglich gegessen. Wir machten uns sogleich auf die Suche nach dem kulinarischen Tempel und fanden ihn auch gleich.



    Gerade als wir die Speisekarte dort betrachteten kamen Sabrina und Michael mit dem Shuttlebus, der genau an der Haltestelle vor der Pizzeria „Pizza,Noodles &Co“ hielt. Zusammen gingen wir dann hinein und bestellten leider Gottes jeder eine Pizza. Ich hatte nicht mehr in Erinnerung wie groß und gut belegt dieselben sind. Uns gingen fast die Augen über als unsere Bestellung kam.







    Im Angebot gibt es dort auch einige leckere Biersorten und zusammen bestellten wir ein Pitcher Pilsener. Wir schlugen uns die Bäuche voll und genossen das leckere Getränk. Aber schaffen konnten wir nicht alles. Es blieb praktisch eine ganze Pizza übrig, die sich Sabrina und Michi dann einpacken ließen.
    Nach dem Essen verabschiedeten wir uns erst einmal von den Anderen da wir in Hurricane ein Motel vorgebucht hatten. Dort war es für uns näher wenn wir am nächsten Morgen in die „Kolob Area“ wollten wo der Trail zur „Subway“ los geht. Wir hatten also noch eine gute halbe Stunde Fahrt vor uns. Um 19:40 Uhr waren wir am „Days Inn“ in Hurricane angekommen. Das Zimmer war ok (Zi.Nr.217, 47,00 Euro), es gab einen Indoor Pool und Frühstück war auch inbegriffen.



    Sonntag, 30.09.2012

    Für 07:30 Uhr haben wir uns mit der Familie daheim zum Skypen verabredet. Danach gab es erstmal Frühstück. Dann wurde noch gedumpt und um 09:30 Uhr sind wir losgefahren zum Zion NP. Dort haben wir ein Stück nach dem Osteingang Mittagsrast gemacht.







    Eigentlich wollten wir den Many Pools Trail laufen aber da der Bach kein Wasser geführt hat, würden bestimmt auch die Pools ausgetrocknet sein. Also sind wir danach durch den langen Tunnel gefahren und anschließend zum Watchman CG, wo wir schon die sehr schöne und schattige Site A10 per Internet von zu Hause aus reserviert hatten.



    Nach etwas „Spiel-Pause“ sind wir mit dem Kinderwagen zum Shuttle und dann zum Lower Emerald Pool aufgebrochen. Der betonierte Weg zum Lower Emerald Pool war gut mit dem Kinderwagen zu bewältigen, doch ab dort war dann Schluss.






    Unterwegs noch eine Begegnung mit einem "Einheimischen"







    Aber wir mussten ja sowieso wieder zurück weil wir noch eine Verabredung hatten. Wieder zurück am WoMo haben wir schnell das Wasser für Amelies Abendbrei fertig gemacht und sind dann mit dem Springdale-Shuttle in die Stadt gefahren. Dort haben wir uns zum Pizzaessen bei Pizza&Noodle mit Christiane und Wolfgang verabredet. Die übernachteten mal zur Abwechslung in einem Hotel da sie am nächsten Tag die lange Wanderung zur Subway ausgeruht antreten wollten. Nach einem sehr leckeren Essen sind wir noch ein wenig Richtung Park gelaufen und erst an der nächsten Shuttlebus-Haltestelle ins Shuttle eingestiegen. Wieder im WoMo haben wir unsere Wandersachen für den nächsten Tag gerichtet, weil wir den ersten Shuttle um 07:00 Uhr nehmen wollten.

    Meilen:
    Wetter: 92°F, Sonne
    Übernachtung: Watchman CG, Zion NP, Ut, Site A10 ($ 36,- für 2 Nächte mit Stromanschluss für uns drei)
    Geändert von Keilusa (05.03.13 um 11:00 Uhr)
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  7. #127
    USA-Sehnsüchtige Avatar von kristina77
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    Hach ... ich schwelge in Erinnerungen. Der Zion hat mir damals auch sehr gut gefallen!

    Und die Bilder von Amelie sind ja auch herzallerliebst <3

  8. #128
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Jetzt folgt noch ein weiteres Highlight unseres Urlaubes! Deshalb Achtung Subway! Sehr Fotolastig, weshalb ich auch Sabrinas Part extra einstelle. Die hatten nämlich auch ein Highlight, Angels Landing im Zion NP!

    1.10.2012
    Wir standen um 6:00 Uhr auf, frühstückten mit leckeren Waffeln und machten uns dann auf den Weg zum Trailhead der „Subway“.



    Wir genossen die Fahrt dort hin mit sehr schönen Ausblicken. Allerdings waren zwei Fahrzeuge hinter uns recht nervig. Sie fuhren immer wieder dicht auf und drängelten so sehr, dass Wolfgang rechts ran fuhr um die Leute vorbei zu lassen. Am Trailhead trafen wir die Drängler, zwei asiatische Familien mit umfangreicher Fotoausrüstung wieder.






    Sie wollten offensichtlich auch zur „Subway“. Einer kam dann zu uns ans Auto und entschuldigte sich für die Drängelei. „Sorry, that I`d push you“ sagte er zu Wolfgang. Wir lachten nur und machten uns zügig auf den Weg. Die Asiaten-Truppe folgte uns unmittelbar. Wir blieben dann mal stehen und machten von dem tollen Sonnenaufgang einige Fotos.



    Dort wurden wir dann von der Gruppe, drei Männern und einer Frau, überholt. Kurz darauf blieben die wieder stehen um zu fotografieren und wir überholten. So ging es eine Weile weiter, bis eine längere Wegstrecke keiner mehr stehen blieb. Die Vierergruppe war vor uns, uns aber zu langsam, so dass wir nun endgültig überholten. Beim Vorbei laufen sagte dann Wolfgang ebenso: „Sorry that I´d push you“ und alle lachten. Es war eine lockere Stimmung und gut gelaunt zogen wir weiter.





    Am Anfang ging die Wanderung eben durch die tolle Landschaft mit Kiefern und Büschen. Ca. eine halbe Stunde später kam der Abstieg in den Canyon. Der Abstieg war nicht Ohne, man musste immer mal wieder aufpassen auf dem steilen Weg mit Geröll und Sand nicht abzurutschen oder zu stolpern.Unten im Canyon ging es dann gerade so weiter.







    Im Visitor Center sagte man uns wir sollten genau im Bachbett bis zur „Subway“ laufen und dass das Wasser stellenweise bis an die Hüfte gehen würde. Wir wussten aber aus Beschreibungen dass es auch meist rechts und links des Baches einen Weg geben würde und man nur immer wieder den Bach queren musste. Deshalb hatten wir beschlossen so weit es eben gehen würde trockenen Fußes bis zur „Subway“ zu laufen, damit wir die Wanderschuhe nicht ausziehen mussten. Das gestaltete sich manchmal anstrengender als wir dachten. Teilweise war der Weg nicht gut zu erkennen, manchmal ging der Weg sowohl rechts als auch links am Bach entlang, und wir mussten uns entscheiden welchen wir nehmen wollten. Einige Male war regelrechte Kraxelei erforderlich um größere Felsen zu überwinden. Es war recht abenteuerlich und aufregend, aber auch sehr schön.







    Ab und zu bekam ich auch ne Schramme ab weil wir uns durch Gestrüpp kämpfen oder von Stein zu Stein hüpfen mussten. Für mich mit relativ kurzen Beine nicht immer einfach. Es machte aber unglaublich viel Spaß obwohl die Tour eine sehr konzentrierte Vorgehensweise erforderte. 28 Mal wurde der Bach dabei von uns überquert.







    Wir schafften es dann tatsächlich bis zu den gr0ßen Kaskaden, die sich praktisch vor dem eigentlichen Eingang zu dieser Felsenröhre befanden, trockenen Fußes.





    Dort zogen wir die Schuhe aus und Wading-Boots, also Wasser taugliche Neoprenschuhe an. Die Kaskaden waren ziemlich glitschig, und auch hier war wieder größte Vorsicht angebracht, da wir direkt über die Kaskaden oder an deren Rand weiter gehen mussten. Wir entdeckten den sogenannten „Crack“, eine Felsenrinne durch die das Wasser regelrecht schießt, und den man oft auf Fotos dieser Lokation sieht.










    Auch wir schossen unzählige Fotos und waren froh diese tolle Ecke anfangs noch ganz für uns allein zu haben.
    Das Wasser war natürlich schon recht kalt und nach einer ganzen Weile die wir in dem „Subway“ verbrachten, fröstelten wir doch. Wir beschlossen ein Stück zurück zu laufen, wo wir auf dem Hinweg einen großen Stein ausgemacht hatten der in der Sonne lag. Dort wollten wir unsere Mittagspause für ein Picknick und zum Aufwärmen nutzen. Von der asiatischen Gruppe war immer noch nichts zu sehen, obwohl wir uns mittlerweile schon 2 Stunden in dem tollen Eck aufhielten. Wir vermuteten schon dass sie umgekehrt wären.



    Nach unserer Pause beschloss Wolfgang die Badehosen anzuziehen und etwas weiter in dem „Subway“ nach hinten zu gehen. Dort verengte sich die Röhre und endete in einem kleinen Slotcanyon, von dessen Ende man sich auch von oben kommend abseilen konnte. Dafür sollte man aber wohl etwas Canyonering-Erfahrung mitbringen. Wir hatten den einfacheren Weg hier her gewählt, aber Wolfgang wollte gerne bis zur möglichen hinteren Ecke vordringen. Dort war der Wasserstand aber etwas höher, deshalb war Badekleidung angebracht.



    Gerade als er sich umzog tauchte noch ein Pärchen auf, und kurz darauf erschienen auch die Asiaten mit denen wir gar nicht mehr gerechnet hatten.















    Jetzt war doch einiges los hier und ungestörte Fotos nicht mehr so leicht möglich. Gut, dass wir schon so zeitig hier waren und eigentlich genügend Fotos geschossen hatten. Das Pärchen ging dann auch noch nach hinten und stellte sich sogar in voller Montur unter den kleinen Wasserfall der dort herunter kommt. Als dann auch noch eine Gruppe junger Leute sich von oben abseilte, war so richtig was los, obwohl die gleich das Weite suchten und gar keine Fotos schossen.



    Wir beschlossen dann auch so langsam umzukehren, da der Weg ja doch noch einige Zeit in Anspruch nehmen würde, und zum Schluss ja noch der Aufstieg aus dem Canyon auf uns wartete. Es war dann wieder recht aufregend den richtigen Weg zurück zu finden. Manchmal ging es einfach an einer Ecke nicht weiter, oder wir hätten wieder ins tiefere Wasser müssen, was wir ja nicht wollten. Es war ein richtiges Suchspiel den genauen Rückweg zu finden.




    Ab und zu waren auch umgestürzte Bäume Aus dem Weg zu räumen!

    Anstrengend war dann wirklich noch der Aufstieg aus dem Canyon, denn im Gegensatz zum Morgen, als es noch frisch und vorwiegend schattig dort war, knallte jetzt die Sonne ziemlich heiß vom Himmel. Aber nach insgesamt 9 Stunden war diese Wahnsinnstour geschafft.
    Wir hatten für den Hinweg genau 3 Stunden benötigt, waren dann 2 Stunden und 50 Minuten vor Ort, und brauchten für den Rückweg 3 Stunden und 10 Minuten. Ziemlich geschafft kamen wir wieder am Auto an. Wir unterhielten uns noch kurz mit einem jungen Pärchen die mit uns zusammen den Canyon rauf wanderten und gleichzeitig mit uns am Auto waren. Sie hatten es auch genossen sich in den Canyon abzuseilen.
    Als wir unser Auto aufschlossen wartete noch eine unliebsame Überraschung auf uns. An diesem Tag war es wieder sehr heiß gewesen, was wir unten in dem Canyon gar nicht so bemerkt hatten. Das Autothermometer zeigte 93° Fahrenheit an. Wir hatten am morgen eine Cola-Dose im Getränkehalter stehen lassen, die dann tatsächlich von der Hitze im Auto explodiert ist. Der Deckel der Dose wurde regelrecht aufgesprengt und das klebrige Getränk wurde im ganzen vorderen Bereich des Fahrzeugs verspritzt. Eine fürchterliche Sauerei.



    Jetzt hieß es erst mal putzen. Wir brauchten eine Weile bis wir alles einigermaßen sauber hatten, dann fuhren wir zügig zurück nach Hurricane. So staubig wie wir waren gingen wir aber erst mal zum „goldenen M“ und warfen einen Hamburger mit Pommes ein. Ein leckeres Eis folgte dann auch noch. Frisch gestärkt ging es dann zum Motel, wo wir uns im Pool und im Hot Tub erfrischten. Im Zimmer wurden dann noch die Bilder auf den Laptop geschoben und dann ging es nach diesem ereignisreichen Tag rechtschaffend müde ins Bett.
    Geändert von Keilusa (05.03.13 um 13:01 Uhr)
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  9. #129
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    Angels Landing folgt gleich auch noch!


    Montag, 01.10.2012:

    Wir haben uns heute den Wecker auf 06:00 Uhr gestellt, aber irgendwie nicht gehört oder er hat nicht geklingelt. Um 06:27 Uhr bin ich aufgewacht und wir haben uns blitzschnell gerichtet, so dass wir gerade noch den Bus um 07:00 Uhr bekommen haben. Um 07:30 Uhr sind wir bei „The Grotto“ losgewandert Richtung Angels Landing.













    Eine Stunde später waren wir beim Scout Lookout. Von dort aus sind wir noch etwa 200 Meter den nun durch Ketten gesicherten Weg gegangen. Dort gab es auch eine tolle Aussicht und wir haben beschlossen mit Kind in der Trage nicht bis ganz hinauf zu gehen. Vor allem das wieder hinunter wäre uns zu gefährlich gewesen.













    Wieder am Scout Lookout haben wir Pause gemacht und Amelie gewickelt. Um 09:30 Uhr ging es dann in 45 Minuten wieder hinunter.




    Unten haben wir dann noch den Kayenta Trail genommen und sind die 1,5 Meilen zu den Middle und Upper Emerald Pools gelaufen. Bei den Upper Pools haben wir wieder eine Rast gemacht und Amelie hat ihren Mittagsbrei bekommen.




















    Dort oben gab es ganz feinen Sand und wir haben Amelies Füße den feinen Sand spüren lassen.











    Dann ging es über den Lower Emerald Pool zur Zion Lodge und von dort mit dem Shuttle zurück zum Campground, wo wir um 13:00 Uhr ankamen. Den Nachmittag ließen wir ruhig angehen: duschen, Nickerchen machen und viel spielen mit Amelie. Am späten Nachmittag haben wir einen Spaziergang über den Platz gemacht (B27 und B29 sind auch schöne schattige Sites, falls es uns mal wieder hier hin verschlägt) und danach das Visitor Center besucht. Abends gab es leckeren Salat mit Thunfisch zum Essen. Nach Spülen und Amelie zu Bett bringen fielen wir auch bald in die Federn.



    Meilen: 0
    Wetter: Sonne 95°F
    Übernachtung: Watchman CG, Zion NP, Ut, Site A10 ($ 36,- für 2 Nächte mit Stromanschluss für uns drei)

    Geändert von Keilusa (05.03.13 um 13:33 Uhr)
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  10. #130
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    das waren zwei tolle Wanderungen
    Amelie geht es offensichtlich sehr gut.

  11. #131
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    Nach den tollen Wanderungen, jetzt ein Ruhetag für die Füsse!

    2.10.2012
    Bis um kurz vor halb sieben haben wir wunderbar geschlafen, und dann noch einmal das gute Frühstück mit Waffeln genossen. Nachdem wir wieder abfahrbereit waren machten wir uns bei schönem Wetter und 66° Fahrenheit auf den Weg zum North Rim des Grand Canyon, der noch in unsere Routenplanung gerutscht war. D er North Rim konnte auch noch gut besucht werden da es auf unserem Weg nach Tuba City keinen so großen Umweg bedeutete. In Tuba City wollten wir uns dann wieder mit Sabrina und Michael treffen.
    Schon der Weg zum Rim war sehr schön, hatte doch die herbstliche Laubfärbung hier schon eingesetzt. Immer wieder hielten wir an um Fotos zu schießen.












    Nachdem dann ein Parkplatz gefunden war gingen wir am Rim entlang zu den verschiedenen Aussichtspunkten wo wieder unzählige Fotos geschossen wurden. Leider war es gegen Mittag nicht so optimal zu fotografieren, da wir meist Gegenlicht hatten. Trotzdem hat sich dieser Abstecher durchaus gelohnt. Wir schauten uns noch die Lodge an, und besuchten den Bookstore und den Souveniershop wo noch nette Schmuckstücke den Besitzer wechselten.























    Um die Mittagszeit, mittlerweile waren es schon wieder 91° Fahrenheit, suchten uns erst einmal eine schöne Ecke für ein Picknick, bevor wir uns endgültig wieder auf die Socken machten. Unterwegs gab es noch einen Stop bei den “Cliff Dwellings“. Das waren Behausungen von Indianern die die natürlichen Aushöhlungen von Felsen und großen Felsbrocken als Wohnung nutzten. Es gab ein paar Verkaufsstände dort wo man allerlei selbsthergestellte Sachen erwerben konnte. Wir schauten uns aber nur kurz um und schossen ein paar Fotos. Es war einfach unglaublich heiß und das klimatisierte Auto zog einen magisch an.









    Ein kurzer Halt erfolgte noch bei der „Navajo Bridge“ wo wir im Gestänge der Brücke, die über den Colorado River führt, einen Kondor entdeckten. Begeistert eines der Tiere, die hier vor einigen Jahren wieder angesiedelt wurden, in freier Wildbahn zu sehen schossen wir wieder unzählige Fotos. Auch hier war es wegen des Gegenlichtes nicht einfach, deshalb ging es auch bald wieder weiter.









    Um 16:00 Uhr kamen wir in Tuba City an und suchten den CG der hinter der Traiding Post lag. Die Zeltplätze waren nicht besonders schön hier, aber im Motel war nichts mehr frei und hinter das WoMo von Sabrina und Michi durften wir uns auch nicht stellen. Also blieb uns nichts anderes übrig als einen der Zeltplätze zu nehmen.



    Etwas missmutig stellten wir unser Zelt auf, schauten uns die Traiding Post an, und gingen dann noch einkaufen. Abends kochten wir uns Spagetti zusammen, schauten miteinander die Bilder der letzten Tage an und berichteten von unseren Erlebnissen.


    Dienstag, 02.10.2012

    Heute Morgen stand noch vor der Abfahrt dumpen auf dem Programm. Beim Wegfahren von der Site zum dumpen haben wir doch glatt das Elektrikkabel vergessen weg zu machen. Wir hofften, dass nichts kaputt gegangen ist. Nach dem dumpen fuhren wir nochmal zur Site um nachzuschauen, aber der Pfeiler mit dem Anschluss stand noch genauso schief da wie bei unserer Ankunft und war noch bombenfest im Boden. Da haben wir also noch mal Glück gehabt. Abfahrt war dann um 08:45 Uhr nach Tuba City. Während der Fahrt witzelten wir, dass wir notfalls im nächsten Jahr zum abarbeiten der Schuld wieder her kommen müssten…
    An dem Parkplatz beim Abzweig zum Grand Canyon North Rim haben wir einen kurzen Wickelstop eingelegt. Nach 20 Minuten ging es weiter und da Amelie gut schlief in einem Rutsch durch nach Tuba City. Dort gab es Brei für Amelie und Bagels für uns. Danach machten wir einen kleinen Nap und im Anschluss schauten wir uns mit Christiane und Wolfgang, die mittlerweile auch hier eingetroffen waren, die Trading Post an. Dann ging es noch zum einkaufen.



    Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Tomatensoße und danach haben wir noch die Bilder der beiden Wanderer von der Subway angeschaut.

    Meilen: 191
    Wetter: Sonne 91°F
    Übernachtung: RV Park Tuba City Trading Post, Tuba City, Az, Site 7 ($ 26,54 Full Hookup fürs Wohnmobil)


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  12. #132
    Swiss Lady Avatar von Rumba
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    Wow, wow, wow............was für eine Wanderung Christiane....

    Unglaubliche Bilder von einer Location, die man auch nicht sooo oft in RB's wiederfindet ( also ich zumindest nicht)

    Toll, einfach toll

    Viele Grüsse
    Monique

  13. #133
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    Danke Monique! Ja die Tour ist schon besonders! War aber für mich auch mit die anstrengenste Wanderung, da man immer wieder einen Weg rechts oder links des Baches suchen musste. Würde ich aber jederzeit wieder machen und kann ich für Topwanderer, die eine so lange Tour nicht scheuen, nur empfehlen!

    Es geht weiter! Diesmal nicht so anstrengend,versprochen!

    3.10.2012
    Die Nacht war wider Erwarten recht ruhig gewesen, obwohl unser Platz direkt an einer Straße lag. Der Tag begann sonnig mit leichten Schleierwolken und 60° Fahrenheit.
    Obwohl wir heute ein strammes Programm hatten standen wir erst um 7:15 Uhr auf. Als wir dann gleich darauf das Zelt abbauten wurde uns bewusst, dass hier im Indianergebiet ja gar keine Sommerzeit herrschte und wir so eine Stunde gewonnen hatten. Wir hatten am Vorabend noch beschlossen mal wieder Frühstücken zu gehen, da ein „Denny`s“ , wo wir immer wieder gerne zum Frühstücken hin gehen, fast direkt gegenüber lag. Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten machten wir uns auf den Weg zum „Blue Canyon“ den wir bisher auch nur von Beschreibungen und Bildern kannten. Außerdem wollten wir uns noch den „Coalmine Canyon“, dessen Abzweig kurz vor dem zum „Blue Canyon“ lag, auf dem Rückweg anschauen.

    Wir installierten also wieder den Kindersitz in unserem Fahrzeug, da es wieder galt eine Dirtroad zu fahren.



    Die Wegbeschreibung war sehr gut und nach einer Stunde Fahrzeit waren wir dort. Der Weg war teilweise etwas happig, vor allem als wir den wash kurz vor dem Canyon queren mussten. Tiefer Sand machte die Fahrt runter in den steilen wash zu einem Abenteuer und wir kamen gerade so auf der anderen Seite wieder hoch.




    Haarscharf am Graben vorbeigeschrammt!

    Ich war mir sicher, dass wir zurück dort nicht mehr hochkommen würden. Dort im Tiefsand stecken zu bleiben war bestimmt nicht so prickend und so beschlossen wir den Weg einfach nachher weiter zu fahren, da es zwei Zufahrten zum „Blue Canyon“ gab. Eine Zufahrt ging von der 160 bei „Tonalea“ Richtung „Blue Canyon“ und ging durch bis zur Zufahrt von der 264 die bei „Tuba City“ abbog. Diesen Abzweig hatten wir genommen. Die restliche Strecke nach diesem wash war dann einigermaßen zu fahren und kurze Zeit später hatten wir unser Ziel erreicht.






    Wir packten ein paar Getränke in den Rucksack und unser Enkelkind wurde wieder von Michael in den „Ergo“ gepackt. Dann stöberten wir zwischen den tollen Formationen mit ihren schokoladenfarbenen Mützen herum. Außer uns befand sich keine Menschenseele dort, obwohl wir vor der Abfahrt in den wash ein Auto stehen sahen. Es gibt im „Blue Canyon“ keine spezielle Wanderroute, man sucht sich selber Wege in diesem verwinkelten Gebiet.





    Immer darauf bedacht die empfindliche kryptobiotische Kruste nicht zu zertreten. Unsere Speicherkarten glühten wieder als wir so unseren Weg durch die fantastischen Gebilde fortsetzten. Gelbe Blumen die hier noch überall in großer Anzahl blühten, machten den tollen Eindruck noch komplett, denn mittlerweile hatten sich auch die Schleierwolken so ziemlich verzogen und die Sonne knallte vom Himmel.






    Die tollsten Farb und Steinkombinationen faszinierten uns sehr!











    Nach 1,5 Stunden hatten wir uns genug ausgetobt, Amelie bekam noch etwas zu essen, dann machten wir uns auf den Rückweg.
    Da wir ja nun, da wir an einer anderen Stelle wieder rauskommen würden als wir reinfuhren, und nicht am „Coalmine Canyon“ vorbei kommen würden, beschlossen wir den Umweg noch in Kauf zu nehmen und noch mal in die 264 einzubiegen um dem Canyon auch noch einen Besuch abzustatten.
    Da es dort nur einen Zugang runter in den Canyon zu geben scheint, und der auch laut Berichten aus dem Internet recht schwer zu finden sei, spazierten wir nur am Rand des Canyon entlang und machten Fotos. Außer uns waren nur zwei junge Mädchen dort, die aber gerade als wir kamen wieder in ihr Auto stiegen und fort fuhren. Erstaunlicherweise kann man mit dem Auto fast bis an den Rand des Canyon fahren und es gibt auch Picknicktische dort.






    Klasse die verschiedenen Gesteinsfarben!








    Nach ca. einer halben Stunde machten wir uns wieder auf die Socken, da wir noch bis zum „Grand Canyon South Rim““ fahren wollten.
    Die Fahrt dort hin verlief unspektakulär, und als wir ankamen gingen wir erst mal ins Visitor Center.







    Dort wollte ich mich nach den Fahrzeiten für den Hikers-Bus erkundigen, da die Fahrzeiten im Internet nur bis September ausgewiesen waren. In der Parkbroschüre stand alle Busse würden ab 6:00 Uhr morgens fahren. Ob der Hikers-Buss fuhr sollte man im Visitor Center erfragen. Im Visitor Center war die Hölle los, eine Menschenschlange stand vor jedem der Schalter, die fast bis zum Ausgang ging. Also hieß es anstehen, da ich wissen wollte ob der Bus überhaupt fuhr. Ich bekam einen positiven Bescheid und sollte die Fahrzeiten aus der Broschüre entnehmen. Dort stand die Busse würden ab 6:00 Uhr fahren.
    Da wir ja am nächsten Tag die größte und längste unserer Wanderungen in den USA vor uns hatten, nämlich runter in den Canyon und wieder rauf an einem Tag, wollten wir so früh wie möglich starten. Im Vorfeld unserer Reise hatten wir ein Jahr vorher versucht einen Schlafplatz in der sich im Canyon unten befindlichen „Phantom Ranch“ zu bekommen, da von der Wanderung runter und rauf an einem Tag immer abgeraten wird. Mit einer Übernachtung unten im Canyon war es aber gut machbar. Wir hatten aber leider Pech, alles war ausgebucht. Auch alle Campgrounds unten im Canyon, die man 3 Monate vorher buchen kann, waren leider ausgebucht. Es wäre ja noch möglich gewesen mit Zelt im Gepäck die Tour zu unternehmen. Dies fiel nun auch flach.
    Die Entscheidung, nun diese Wanderung an einem Tag durchzuziehen, fiel uns nicht leicht. Ich ließ es noch den ganzen Urlaub hindurch offen ob wir es wagen sollten oder nicht. Anfangs war ja noch nicht klar wie es mit meiner gebrochenen Rippe, meinen Beschwerden mit Schulter und Rücken überhaupt laufen würde. Da ich mich aber die erste Zeit im Urlaub ziemlich geschont hatte, außerdem Wolfgang die meiste Zeit den schweren Rucksack mit Getränken und Proviant schleppte, ging es mir als wir am Grand Canyon ankamen recht gut.
    Zu Hause machen wir auch regelmäßig größere Bergtouren, unter anderem haben wir schon die Alpen überquert, soll heißen wir sind von Oberstdorf nach Meran gelaufen. Auch durch regelmäßiges Joggen, und der Absolvierung eines Marathons hielten wir schon über Jahre unsere Fitness.
    Kurz vor dem Urlaub hatten wir noch eine größere Bergtour gemacht, der „Hochvogel“ war das Ziel. Eine 9-Stunden Tour die wir auch bei 35° C schafften. So fühlten wir uns eigentlich gut gerüstet für unser Vorhaben den Grand Canyon an einem Tag zu schaffen. Kleine Zweifel blieben bei mir aber trotzdem.
    Nach dem Besuch des Visitor Centers besuchten wir noch den Bookstore, wo ich mir noch kleine Heftchen kaufte in denen die Wandertour runter und rauf sehr gut beschrieben, und die Route eingezeichnet war.
    Im Anschluss fuhren wir mit Sabrina und Michael zum „Mather CG“ wo die Beiden schon eine Site hatten und checkten ein.



    Wir konnten uns wieder zusammen auf einen Platz stellen, und währen Wolfgang das Zelt aufbauen, und alles zum Grillen vorbereiten wollte, fuhren wir anderen noch mal zum Rim um Sonnenuntergangsbilder zu schießen.







    Als wir zurück kamen hatte Wolfgang schon ein schönes Feuer entzündet und wir konnten leckere Hamburger grillen. Satt saßen wir dann noch eine Weile am Lagerfeuer und gingen dann aber bald in die Koje, denn am nächsten Morgen hieße es ja sehr früh aufstehen.





    Da ja der Bus laut Broschüre erst so spät weg fuhr und dann noch einen Zwischen-Stop an einer anderen Haltestelle einlegen würde, hatten wir beschlossen selbst um 5:00 Uhr mit unserem Auto zu einem Parkplatz in der Nähe des „South Kaibab Trails“, wo unsere Wanderung starten sollte, zu fahren, und das Auto dann später wieder abholen. Wir stellten dann noch unsere Uhren wieder um, da hier ja wieder keine Sommerzeit galt, bevor endgültig Nachtruhe war.

    Mittwoch, 03.10.2012

    Zum Frühstück ließen wir es uns heute gut gehen, es ging zu Dennys. Gut gesättigt fuhren wir alle mit dem Equinox über die AZ-264 und die Hopi-Dirtroad 7 zum Blue Canyon. Da wir kurz vor dem Canyon einen sehr sandigen Hügel hinunter gefahren sind und wir wahrscheinlich nicht mehr hinauf gekommen wären haben wir nach der 1,5 stündigen Erkundung den nördlichen Weg nach Tuba City genommen. Die Hoodos des Blue-Canyon sind wirklich sehr schön anzusehen und es gibt immer wieder neue Perspektiven mit schönen Foto-Motiven.













    Wieder zurück in Tuba City sind wir noch mal 14 Meilen die AZ-264 runter gefahren um uns den Coalmine Canyon anzuschauen. Nach diesen beiden sehr schönen Canyons und unzähligen Fotos ging es um 14:30 Uhr von Tuba City zum Grand Canyon South Rim. Dort haben wir als erstes am Mather Point geparkt und haben die Viewpoints dort besichtigt.









    Dann sind wir auf den Campground gefahren (Site 36, im Aspen Loop hatten wir bereits reserviert). Nach dem Ausladen der Grillutensilien für Wolfgang der schon mal ein Feuerchen machen wollte, sind wir (Michi, Amelie, Christiane und ich) zum Yavapai Point zum Sonnenuntergang gefahren.









    Nach diesem schönen Spektakel ging es wieder zurück zum Campingplatz wo wir noch Hamburger grillten und vor dem Lagerfeuer saßen.

    Meilen: 86
    Wetter: 90°F Tuba City, Schleierwolken, Grand Canyon etwas kühler
    Übernachtung: Mather CG, Grand Canyon, Site 36, Aspen Loop ($ 36,- für 2 Nächte für uns drei)

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  14. #134
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    Heute kommt das dritte große Highlight unserer Reise, die Wanderung runter in den Canyon und wieder rauf, deshalb stelle ich erst mal Sabrinas Tag ein, dann unseren mit wieder einer Flut von Bildern!

    Donnerstag, 04.10.2012

    Nach dem Aufstehen und Frühstücken sind wir zu Fuß mit Buggy zum Market Plaza gelaufen und von dort mit dem Shuttle Bus der Village Route zu Hermits Rest Transfer gefahren.



    Dann sind wir umgestiegen in den Bus der Hermits Rest Route und zur Monument Creek Vista-Haltestelle gefahren. Von dort sind wir den geteerten Rim-Trail zum Pima Point gelaufen. Wir haben die Aussichten auf den Canyon genossen und viele Fotos gemacht. Eine Weile lang haben wir die Adler beim schweben in den Aufwinden entlang des Rims beobachtet.















    Da Amelie am Ende etwas quengelig wurde ging es vom Pima Point zu Hermit´s Rest dann wieder mit dem Bus.



    Dort hat Amelie ihren Brei bekommen und wir haben wieder die tolle Aussicht genossen. Zurück nahmen wir den Bus bis zur Bright Angel Lodge. In deren Restaurant aßen wir zwei leckere Burger zu Mittag. Nachdem wir auch von dort nochmal in den Canyon geschaut haben, ging es mit dem Bus weiter zurück zum Markt Plaza.














    Den Laden mit Giftshop nahmen wir dann auch ausgiebig unter die Lupe, fündig wurden wir jedoch nicht. Als wir am Campground ankamen bauten wir erst mal das Zelt von Wolfgang und Christiane ab. Die beiden waren ja am sehr frühen morgen zu ihrer Wanderung zum Boden des Canyons und zurück hinauf aufgebrochen. Anschließend fuhren wir mit dem WoMo zum Camper Service wo es auch eine Laundry gab. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir mit Wäsche waschen, trocknen und zusammenlegen. Als wir gerade wegfahren wollten spazierte ein großer Elk, also ein Wapitihirsch, aus dem Wald quer über den Parkplatz.



    Er war zu dem am Morgen gesehenen Maultierhirsch noch ein ganzes Stück imposanter. Danach wollten wir noch im Visitor Center einen Stempel für unseren NPS-Pass holen, doch es hatte leider schon geschlossen. Also ging es zurück zum Campground wo es noch Bagels zum Abendessen gab. Wir gingen früh ins Bett und schauten uns am Netbook noch die Bilder der vergangenen Tage an.


    Meilen: 3
    Wetter: Sonne mit ein paar Schleierwolken, windig, 70-75°F
    Übernachtung: Mather CG, Grand Canyon, Site 36, Aspen Loop ($ 36,- für 2 Nächte für uns drei)

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  15. #135
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    Oh, da binich jetzt aber wirklich gespannt auf die Wanderung, die wir ja gere selbst in einem Jahr angehen würden....

    Hab de Wanderschuhe schon fest geschürt, Wasser in rauhen Mengen eingepackt, kann also losgehen
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  16. #136
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    Na da hoffe ich doch mal, dass noch ein paar mehr Begleiter auf dieser tollen Tour dabei sind!
    Macht euch auf was gefasst! We did it!

    4.10.2012 Teil 1- der Weg nach unten!
    Der große Tag war gekommen. Um 4:30 Uhr standen wir auf. Wir waren froh schon am Vorabend unsere Rucksäcke gepackt zu haben, denn es war noch kuhdunkle Nacht. Auch ich trug heute einen Rucksack, allerdings nur einen kleinen, bepackt vorwiegend mit Wasser. Es wird ja immer angeraten pro Person mindestens 4-6 Liter Wasser dabei zu haben, was wir auch beherzigten. Noch im Gepäck waren außer belegten Bagels, einige Müsliriegel, Studentenfutter und salzige Kekse um den Elektrolyt-Haushalt in der Waage zu halten. Etwas Obst und einige Dosen Cola vervollständigte unseren Proviant. Im Gepäck waren außerdem eine Rettungsdecke und ein kleines medizinisches Notfallset. Außerdem natürlich Taschenlampen damit wir uns am Anfang besser orientieren konnten. So fühlten wir uns gut gerüstet.
    Wir parkten in der Nähe der zum „South Kaibab“ führenden Stichstraße und wollten den parallel dazu führenden Wanderweg laufen. Das war etwa 1km mehr zu laufen, was uns aber nichts ausmachte. Direkt zum „South Kaibab“ Trailhead dürfen nur Busse fahren. In der Dunkelheit konnten wir den Weg allerdings nicht finden, da er nicht angeschrieben war. Also liefen wir einfach an der Straße entlang, was zu dieser Stunde kein Problem darstellte, weil noch kein Bus unterwegs war.
    Der Himmel war noch mit Sternen übersät, und die Temperaturen lagen so bei 52° Fahrenheit. Ich hatte noch meine dünne Jacke anbehalten und lange Hosenbeine, was ich als durchaus angenehm empfand. Wolfgang war schon sommerlich in kurzer Hose.
    Kurz bevor wir am Rim ankamen, überholte uns dann der Hikers-Bus, was uns sehr verwunderte. Es hieß doch der würde erst um 6:00 Uhr fahren. Egal, jetzt kamen wir zeitgleich am Rim an. Bis die paar wenigen Leute ausgestiegen waren, machten wir uns schon auf den Weg.
    Ich machte noch schnell ein Foto von Wolfgang, dann liefen wir zügig um 5:15 Uhr los, da wir nicht unbedingt in der Meute laufen wollten.



    Es geht ja anfangs steil in Serpentinen runter und wir sahen etwas unterhalb von uns einige Taschenlampen leuchten. Da war wohl jemand noch früher aufgebrochen als wir. Plötzlich wurde es richtig ungemütlich auf dem Trail. Es kam ein heftiger Sturm auf, der immer wieder den Sand des Weges aufwirbelte. Deshalb war fotografieren erst mal unmöglich, außerdem konnten wir kaum aus den Augen schauen weil wir regelrecht sandgestrahlt wurden.
    Na das fing ja gut an. Mit blinzenden Augen tasteten wir uns in der Dunkelheit vorwärts.
    Je tiefer wir in den Canyon kamen, um so weniger wurde der Wind. Gott sei Dank, das wäre kein Vergnügen gewesen wenn es den ganzen Weg über so gestürmt hätte.
    Nach einer halben Stunde waren wir schon am „ Ooh Aah Point“, und das „Cedar Ridge“-Schild erblickten wir nach einer Stunde. Das ging ja recht zügig. Unterwegs hatten wir schon ein paar Fotos geschossen, als wir bemerkten, dass so langsam die Sonne aufgehen wollte.



    Ich nutzte hier erst mal die Toilette, währen Wolfgang mit drei jungen Damen ins Gespräch kam die etwas entfernt von uns eine Pause einlegten. Von ihnen waren die Lichter gewesen die wir die ganze Zeit vor uns gesehen hatten. Eine von den Mädchen war Deutsche. Sie waren sich noch nicht ganz sicher ob sie den ganzen Weg bis hinunter gehen wollten. Wir unterhielten uns etwas, dann gab es noch eine Fotosession, bei der wir uns gegenseitig ablichteten.


    windumtost und sandgestrahlt!



    Ich drängte aber zum weiter gehen. Wolfgang wollte immer wieder stehen bleiben zum fotografieren. Eine längere Fotopause machten wir an der „ O´Neil Butte“ wo wir tolle Sonnenaufgangsfotos schossen.


    Eine eigetümliche Stimmung herrschte hier, es war total still, der Wind hatte sich gelegt und die Felsen waren von einem unglaublichen orange-rot wie übergossen!
    Einfach traumhaft!





    Als es dann langsam heller wurde kamen uns auch zwei Muli-Karavane entgegen, die wir auf dem schmalen Weg vorbei ließen. Jetzt konnte man auch die schöne Landschaft mit ihrer unterschiedlichen Vegetation genießen.



    Es war gar nicht so leicht die Landschaft entsprechend zu würdigen und gleichzeitig zügig den Weg fortzusetzen. Während oben am Rim noch Bäume wuchsen, gab es hier nur kleinere Büsche und Agaven zu sehen. Am „Skeleton Point“ war es dann warm genug um die Hosenbeine weg zu machen und die Jacke auszuziehen.











    Dort wurde auch ein Müsliriegel gegessen. Wolfgang hatte vor dem Start schon einen gegessen, ich konnte, wohl vor Aufregung, noch nichts runter bekommen. Ich hatte immer noch keinen Hunger, aber ich zwang mich etwas zu essen. Schließlich wollte ich nicht unterwegs schlapp machen.
    Es wurde jetzt zusehends wärmer, aber immer noch war es recht angenehm. Jetzt hatte man schon mal einen Blick auf den unten fließenden Colorado, und es erschien uns nicht mehr weit.







    Das täuscht allerdings. Nach dem „Skeleton Point“ kamen noch mal ein paar Serpentinen, bis wir am „Tipoff“ noch mal ne Toilettenpause einlegten. Kurz darauf kam der „Panorama Point“ mit tollen Blick auf die unten befindliche Brücke, die es hieß zu überqueren.







    Unser Schritt wurde wieder etwas schneller, hatten wir es doch fast bis unten geschafft. Kurz nach dem Panorama Point kam uns ein Mann entgegen, der uns einige Zeit vorher joggend überholt hatte.





    Der war runter gejoggt und ging nun gemütlich wieder nach oben. Der Betrieb hier auf dem Trail hielt sich in Grenzen und war überschaubar.
    Kurz vor der „Kaibab Suspension Bridge“ musste man noch einen kleinen Tunnel durchqueren, und kaum über die Brücke rüber, war man schon beim „Bright Angel CG“.







    Genau um 9:30 Uhr hatten wir die erste Etappe geschafft. Wir freuten uns mächtig. Bis zur „Phantom Ranch“ wollten wir allerdings nicht gehen. Wir suchten uns in der Nähe des Baches eine schattige Ecke. Wir fanden eine Bank, die direkt am Weg lag den wir weiter gehen mussten. Hier wurde jetzt ausgiebig Essenspause gemacht.







    Erst mal gab es eine Dose Cola. Darauf hatte ich so richtig Lust, nach dem ganzen Wasser welches es auf dem Weg hinunter nur gab. Wir hatten unsere Trinksysteme im Rucksack, außerdem noch einige Flaschen Wasser. Hier auf dem „South Kaibab Trail“ konnte man im Gegensatz zum „Bright Angel Trail“ kein Wasser nachfüllen. Deshalb ist gute Einteilung der Wasservorräte wichtig. Weil es auf dem Weg nach unten noch nicht so heiß war, benötigten wir gar nicht so viel Wasser wie vorher angenommen.
    Wir vertilgten unsere Bagels, und genossen es einfach hier zu sein. Eine Weile noch beobachteten wir das Treiben hier unten, sahen noch einen kleinen Fuchs in der Nähe, und beobachteten wie ein Helikopter landete um Material zu bringen. Einige Ranger holten mehrere Pakete am Hubschrauber ab und brachten sie wohl zur Ranch.

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  17. #137
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    4.10.2012 Teil 2-der Weg nach oben!

    Obwohl ich eigentlich vor hatte mindestens eine Stunde zu pausieren, wurden wir unruhig und um 10:15 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Wir fühlten uns gut, Pause machen konnten wir
    später immer noch wenn es heißer würde. Über die „Silver Bridge“ ging es wieder auf die andere Seite des Colorado und ein Stück den „River Trail“ entlang des Flusses.







    Ein kurzer Blick zurück......


    .......und eine Blick hinauf wo wir hin müssen!


    Wir sahen einige Rafting-Boote am Ufer liegen und machten einige Fotos.



    Währenddessen wurden wir von einem jungen Mädchen überholt, welches wir vorher schon auf einem Stein am Wegesrand hatten sitzen sehen.
    Sie machte kurz darauf auch einen Fotostop und wir zogen wieder vorbei. Sie machte eine Bemerkung und wir kamen ins Gespräch. Im weiteren Verlauf der Wanderung schloss sich die junge Dame uns an, da sie ganz allein hier unterwegs war. Sie war sehr nett, und während der ganzen Wanderung unterhielten wir uns prächtig. Es stellte sich dann heraus, dass wir uns schon mal begegnet waren, nämlich am „Coalmine Canyon“. Sie war eines der jungen Mädchen die gerade weg fuhren als wir ankamen. Was für ein Zufall.

    Sie war aus Karlsruhe und mit ihrer Freundin im Südwesten unterwegs, die allerdings nicht mit in den Grand Canyon wandern wollte. Durch unsere Unterhaltung kam uns der doch lange Weg gar nicht so schlimm vor und unser Tempo war wegen der Unterhaltung auch moderat. Kurz nach der Anlegestelle für die Raftingboote ging es dann bergauf, allerdings nicht sehr steil. Ich war etwas erstaunt, hier fast die ganze Zeit an einem Bach dem „Pipe Creek“, entlang zu laufen. Es war hier wegen des Wassers auch wieder viel grüner und bunte Blumen waren hier auch wieder zu sehen.



    Eine tolle Strecke, die richtig Spaß machte. Was mich noch erstaunte war die Tatsache, dass es hier sehr schattig war. Ein Großteil des „Bright Angel Trails“ verlief im Schatten, was wir natürlich sehr begrüßten. Ich war wirklich verwundert, hieß es doch in den Beschreibungen der Trails, dass es keinen Schatten geben würde und deshalb die Tour extrem anstrengend sei. Für uns war es natürlich toll da es schon recht warm war, so ca. 86° Fahrenheit. Ich denke wir hatten uns die richtige Jahreszeit für diese Wanderung ausgesucht, denn im Sommer soll es unten im Canyon teilweise über
    104° Fahrenheit geben. Bei solchen Temperaturen kann so eine Tour schon zu gesundheitlichen Problemen führen. Wir aber hatten Glück und empfanden die Hitze nicht unbedingt als unangenehm.
    Wo es ging machten wir uns im Bach, unsere Schildkappen die wir trugen, vollständig nass und setzen sie so wieder auf, was wir als sehr angenehm empfanden. Es war richtig erfrischend.



    Nach kleinen Serpentinen bei „Devils Corkscrew“ ging es Richtung „Garden Creek“ nach rechts, um dann wieder, immer dem „Garden Creek“ folgend bergauf zu den „Tapeats Narrows“ geht.



    Eine kleine Trinkpause und weiter ging es Richtung „Indian Garden“ dessen Nähe man schon erahnen konnte, da plötzlich wieder große Bäume den Weg säumten. Am „Indian Garden“ machten wir dann noc h mal ne längere Pause, aßen einige salzige Kekse und unser Obst.



    Es war wunderschön hier, allerdings auch recht voll, da hier viele, von oben kommende Wanderer hier rasteten. Für viele, die von oben kamen, war hier der Schluss der Wanderung und sie kehrten nach einer Pause wieder um.




    Ein Blick noch mal zurück, bevor das Tal aus unserem Blickwinkel verschwand.

    Dementsprechend voll war der weitere Trail. Wir beobachteten noch eine Weile das Kommen und Gehen. Man glaubt gar nicht mit welcher Ausrüstung, beziehungsweise gar keiner Ausrüstung manche Leute dort unterwegs sind. Da sieht man Leute mit Flipflops und welche mit dicken Kniebandagen, die kaum laufen können, sich den Berg hochquälen. Oder es sind welche unterwegs die gerade mal ne Wasserflasche in der Hand tragen. Man kann zwar an den Rastplätzen Wasser auffüllen, allerdings gibt es nur drei Nachfüllstationen unterwegs. Etwas wenig finde ich, wenn man nur eine kleine Wasserflasche dabei hat. Es wundert mich jedenfalls nicht, wenn immer wieder vor den Touren in den Canyon ohne entsprechende Ausrüstung gewarnt wird.





    Unsere Getränke waren ausreichend. Wolfgang füllte seinen Trinksack einmal nach, weil er die Flaschen nicht aus dem Rucksack holen wollte. Allerdings schmeckte ihm das Wasser überhaupt nicht. In den USA ist es üblich dem Trinkwasser Chlor beizumischen, was wir nicht gewohnt sind. Auch mir schmeckt dieses Wasser nicht. Gott sei Dank hatten wir genügend dabei.
    Ich hatte auch am „Indian Garden“ mindestens eine Stunde Pause eingeplant, aber auch hier reichte uns eine halbe Stunde. Irgendwie waren wir unruhig und wollten einfach hinauf. Also packten wir wieder zusammen und machten uns auf den Weg. Es kam das „Three Mile Reshouse“, „Jacobs Ladder“, in wieder kleinen Serpentinen zu der „Two Mile Corner“ und im großen Bogen zum „Mile and a-Half Resthouse“ wo noch einmal ne kleine Pause mit Toilettengang fällig war. Hier telefonierte auch unsere nette Begleitung mit ihrer Freundin, um ihr unsere ungefähre Ankunftszeit mitzuteilen.



    Wir waren unglaublich gut in der Zeit, und Wolfgang meinte wir müssten so um 15:00 Uhr oben sein. So langsam merkten wir auch die Anstrengung und wir konnten es kaum erwarten nach oben zu kommen. Man konnte den Rim schon sehen, aber es zog sich unglaublich. Es ging jetzt an das steilste Stück der Tour, in Serpentinen immer höher und höher. Das ist natürlich äußerst anstrengend wenn das heftigste Stück der Wanderung zum Schluss kommt. Wir hatten wirklich genug, allerdings nur mental, denn körperlich waren wir noch relativ fit.



    Nach den steilen Serpentinen kam endlich der „Second Tunnel“. Jetzt war es nicht mehr weit, und bald konnten wir schon die „Bright Angel Lodge“ sehen.


    Man kann die Lodge schon sehen!

    Das gab uns noch mal richtig Schwung und wir zogen mit Elan weiter. Noch ein Foto beim „First Tunnel“ und die letzten Meter wurden zurück gelegt.



    Ein Mann, den wir überholten, machte uns noch auf Felszeichnungen hoch über uns aufmerksam, aber nicht mal die interessierten uns noch. Wir wollten nur noch oben ankommen.
    Genau um 14:50 Uhr hatten wir es geschafft! Glücklich und stolz klatschten wir uns ab. Wir verabschiedeten uns von unserer Begleitung, die diese Tour für uns recht kurzweilig gestaltet hatte. Auch sie hatte sich gefreut nicht allein den anstrengenden Aufstieg in Angriff nehmen zu müssen. So hat man sich immer gegenseitig motiviert.


    Wir mussten nun noch mit dem Shuttle-Bus versuchen zum Parkplatz unsere Autos zu kommen. Leider waren unsere Kinder telefonisch nicht erreichbar um uns abzuholen. So hatten wir noch ne Stunde Busfahrt vor uns, da wir noch einmal die Linie wechseln mussten. Am Auto angekommen, fotografierten wir noch unsere überaus dreckigen Schuhe....


    Und so sehen die Schuhe nach diesem Hammerhike aus!


    .....und machten uns dann auf den Weg nach „Tusayan“ wo wir für diese Nacht ein Hotel vorgebucht hatten. Nach der Wandertour wollte ich unbedingt in einem richtigen Bett schlafen. In der „Red Feather Lodge“ konnten wir sogleich unser Zimmer beziehen. Das Hotel war absolut in Ordnung und das Zimmer sauber und ok. Wir stiegen schnell unter die Dusche, eigentlich wollten wir noch den Pool genießen, aber ich war zu müde. Schließlich waren wir ja schon sehr früh aufgestanden und hatten einige Höhen -und Kilometer in den Knochen.




    Wir waren insgesamt 30,7 km gelaufen, wobei wir 1344 Höhenmeter bewältigten. Zeit in Bewegung waren 7 Stunden und 15 Minuten, gestanden, beziehungsweise Pausen hatten wir 2 Stunden und 20 Minuten. Unser Tempo bei der Tour war super, der Schnitt in Bewegung betrug 4,2 h km, und der Gesamtschnitt betrug 3,2 h km.

    Wir gingen noch zum Hamburger-Essen ins gegenüber liegende goldene M, dann war Schicht für mich. Um 17:30 Uhr war ich glücklich und zufrieden im Bett, während Wolfgang noch die Bilder überspielte.

    Ach ja, nicht nur die Schuhe waren "paniert"!
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  18. #138
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    WOW !!!!

    Großer Respekt für eure tollen Wanderleistungen !!!!

  19. #139
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  20. #140
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    Ich bewundere Eure Fitness und Kondition und natürlich den super Bericht.

    LG
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