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Thema: Mit Vollgas über das Colorado Plateau

  1. #181
    Amerikaner Avatar von zeller
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    Mit Vollgas über das Colorado Plateau

    Ich bin richtig fest begeisstert, danke das Du weiterschreibst
    Gruss Roland

  2. #182
    Kanadier Avatar von Kali
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    Hallo Chris,
    auch ich freu mich, das es nach einem "kurzen" Boxenstop für Flieger und Pilot,
    jetzt weitergeht.
    Deine "Schreibe" bringt oft ein breites Grinsen in mein Gesicht.
    Interessant wäre dein Bericht wenn Möglichkeit zwei des Verschlafens in Frage gekommen ist.
    Gruß Kali

    2001 2007 2012 2017 2023


  3. #183
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    Welcome back, lieber Chris

  4. #184
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    back, Chris!!! Ach ist das schön, wieder von Dir zu lesen! Und dann gleich von so einem bisher tollen Tag (wenn Du Bilder von dem morgendlichen Treiben am Mesa Arch sehen willst, dann schau mal in meinem RB von Sommer 2011 ). Es hat sich gelohnt, früh aufzustehen. Aber auch Deine Bilder sind toll. denn da sieht man das Tal gut beleuchtet und klar .


    Freue mich, dass es hier weiter geht
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  5. #185
    Slot Canyon Addict Avatar von Ilona
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    Bin zwar erst später dazu gestoßen, aber ich freue mich, dass du weiter schreibst .

    Dein Schreibstil ist so was von erheiternd, dass ich es schade fände, wenn es wie bei Schubert und Beethoven bei einer weiteren "Unvollendeten" geblieben wäre .
    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  6. #186
    Hi Chris,

    schön das es weiter geht - wir sind natürlich auch weiterhin dabei und sind schon gespannt wie es weiter geht...
    Schöne Grüße von der Ostsee
    Katja & Birthe

  7. #187
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    Hallo Chris,

    ich bin ja ziemlich neu hier. Daher hatte ich Deinen Reisebericht noch gar nicht gesehen.
    Aber jetzt bin ich auch dabei!!!
    Absolut tolle Bilder!

    LG
    Beate

  8. #188
    USA-süchtig Avatar von Keilusa
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    Schön, dass es hier weiter geht lieber Chris!
    Und dann auch noch gleich mit einer so tollen Ecke!
    Ich freu mich auf mehr!
    Grüßle Christiane
    Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!

  9. #189
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    Chris, nun leg mal los, hast noch Einiges nachzuschreiben

  10. #190
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Ach ja.....der White Rim Trail ist auch ein Punkt auf der to-do Liste. Allerdings im Rahmen einer mehrtägigen "geführten" Tour.
    Wir haben letztes Jahr einfach zu wenig vom Canyonland NP gesehen.

  11. #191
    Hallo Chris,

    ich gehöre auch zu den Neuen hier im Forum. Rundreise per Flieger ist ja mal ganz speziell, cool. Mit den schönen Bildern kann ich leider aus der Luft nicht viel anfangen, weil ich dort noch nie gewesen bin. Im Oktober sind wir in Bluff, UT und da werde ich mir das ein oder andere erst einmal aus meiner Perspektive anschauen.

    Trotzdem ist es ein toller Bericht und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

    Liebe Grüße aus Rockport, TX
    Christine
    Liebe Grüße aus München
    Christine


    Ob sich ein Weg lohnt, erkennt man erst, wenn man aufgebrochen ist.


    Unser 5-jähriges US-Abenteuer könnt Ihr hier ansehen: Debby & Faya in Amerika

    Die Neuzeit gibt es unter: Quer durch die Welt

  12. #192
    Utah-Fan Avatar von Falko
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    Hi Chris,

    man da habe ich jetzt erst gerafft, dass dein Reisebericht weitergeht.

    Klasse. So unvollkommen durfte der doch nicht zu Ende sein.

    Schön, dass man wieder etwas von dir hört.
    Gruß
    Falko

    ... we love the red rock country...



    neu: Falko und Iris auf Reisen.eu





  13. #193
    ... runs on Dunkin Donuts Avatar von didiz58
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    So heimlich still und leise, geht es hier weiter. wir sind natürlich dabei.

    Chris, hast du schon einen größeren Flieger geordert - das wird nämlich ziemlich eng hier...
    LG von Dieter (und Birgit schließt sich an)

  14. #194
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    So ... frisch gestärkt aus dem Urlaub gehe ich mal die letzten Episoden meiner 08/15 Reise an:

    Flusspferde im Ofen


    Endlich gehts weiter. Flugs mit dem guten alten Camry rüber in den Arches Park gewechselt. Die Strecke zog sich abermals ziemlich. Ich bin aber mit gutem Zeitpolster los und mal nicht in besonderer Eile. Zu spät kommen will man natürlich nicht, da – wie zuvor schon erwähnt - dieser Tage ohne Vorausbuchung nur sehr schwer an die Tour durchs Fiery Furnance heran zu kommen ist.

    Treffpunkt für diese Ranger-Tour ist auf dem Parkplatz und ich war zeitig angekommen und musste noch warten. Die Zeit konnte ich dann nutzen um mal das Mietauto zu fotografieren – da isser, der gute alte Camry, noch gut in Schuss:



    Dahinter sieht man das Fiery Furnance, was hatten sie dort erklärt ...? Der Name steht nicht für die Temperaturen in dem Gebiet – die schattigen Zwischenräume dieser sandsteinernden Fin-Canyons sind eher kühl - sondern dafür dass es in der Abendsonne mit derselbigen tief im Westen sehr rot-orange glüht.

    Das steht auch hier auf dem Schild:



    noch ein Schild:



    Man sieht es nicht gerne wenn da unkontrolliert durchs Fiery Furnance gestöbert wird. In den alten Tagen hatte man es damit begründet dass sich unbedarfte Leute drin labyrithmässig verlaufen würden. Heute scheint der Krustenschutz im Vordergrund zu stehen – die Kruste auf dem sandigen Boden, die aus Cyanokulturen besteht.

    Früher durfte man ohne Ranger gar nicht rein – heute kann man sich ein Permit im Visitor Center holen und selbst rein gehen. Vorher muss man sich aber ein Krustenschutz-Video anschauen. Muss ich auch mal irgendwann machen, aber ich mag auch rangergeführte Touren – da kann man oft noch was lernen ... .

    Ach ja ... als ich das Ticket für die Ranger-Tour erworben habe gabs noch die Ermahnung Hut, genügend Wasser mitzubringen und möglichst Hiking-Boots zu tragen – und bitte keine Turnschuhe! Davon hatte ich auch im Vorfeld schon gelesen in einem La-La-Reisebericht ... ich hatte aber nur Turnschuhe mit – da werden wir gleich noch von hören ...

    Da es immer noch nicht los geht fotografierte ich nochmal in die Runde – herrliche Gegend hier:


    hinten die La Sal’s ...



    dort die gesamte Windows Section: Ham Rock, Garden of Eden, Cove of Caves und die Windows selbst

    Dann gings los – die Rangerin fuhr vor und stieg mit grossem Klemmbrett bewaffnet aus dem Pickup Truck. Sofort kamen wie auf eine geheime Verheissung die ersten Teilnehmer aus der sicheren Deckung der Anonymität hervorgetreten ... grad noch harmlose Passanten und nun erwartungvolle Probanden in einer lang im Voraus ausgebuchten Ranger-Tour. Alle schauten nun vorsichtig in die Runde, um die kurzen und seltsamen Momente bis zum sich schnell einstellenden “Wir-Gefühl“ zu überbrücken ... . Interessanterweise war eine von zwei Passantinnen mit denen ich kurz zuvor auf dem Parkplatz noch geschäkert hatte auch bei der Tour und ich hatte dann nachher noch gelernt, dass die andere genau diejenige war, die aus plötzlichen Bedenken wegen Höhenangst ihre Teilnahme storniert hatte. So hatte ich dann mein Ticket bekommen weil ich wohl am Vortag juste nach dem Storno in den Visitor Center spazierte. Glück gehabt ...oder fast ... eigentlich war das stornierte Girl die attraktivere - aber so hatte ich nun die andere am Rockzipfel ... .

    Als dann die Teilnehmer aus der Strichliste gehakt wurden war mein Plan die Turnschuhe nicht anmerken zu lassen.

    Ist ja wie frueher inne Disko ... da durfte man ja auch oft nicht mit Turnschuhen rein ... . Musste man beim Reingehen auch immer vorsichtig sein nicht mit denselbigen erwischt zu werden ... .

    Ich war aber immer ganz gut im Vorbeischleichen am Türsteher ...!


    Aber dieses Talent muss wohl in den letzten Jahren etwas eingeschlafen sein, denn noch vor Nennung meines Namens bin ich von der Rangerin ausgerufen worden ... “ob ich denn keine Wanderschuhe im Auto habe“ – ich verneinte und sagte ich komm ganz gut mit den Turnschuhen zurecht ... wollte sie aber nicht gelten lassen, da es ihr um die ‘Ankle-Protection‘ ginge ... wenn man drinnen mit dem Fuss umknicke ... .

    Ein kurzer Blick in die Runde zeigte auch dass alle anderen gehorsamst mit schwerem Wanderschuh besohlt waren.

    Sie wollte gerade richtig mit Vorhaltungen loslegen, da kam glücklicherweise eine Zerstreuung in Form von zwei Spätankommern ... in Vibram Fivefingers! Hatten auch nix anderes dabei, so dass die dann die grosse Standpauke bekommen hatten. Works for me ... ! Wobei ich war ja vor Jahren schon zweimal im Fiery Furnace mit Turnschuhen und da war auch nix passiert ... . Ich halte ja von dem Wanderschuh-Fanatismus nicht so viel ... .

    Da wird auch immer etwas übertrieben nach meiner Meinung – wenn ich da nochmal abschweifen darf. Viele erklären ja die National Parks zur Wanderschuh-Pflichtzone, obgleich im Vergleich zum möglichen die meisten Besucher letztendlich nur kurz den Fuss vom Gas nehmen.

    In den USA-Foren liest man oft Augenzeugenberichte, nach denen regelmässig Touristen mit unverantwortlichen Turnschuhen - oder in der Steigerungform – mit Flip-Flops auf zivilisationsfernen Wanderwegen gesamtheitlich zu treffen sind.

    Dazu von mir auch ein paar Überlegungen; fangen wir mit den Flip-Flops an ... viele Südwest-Reisende berichten kopfschüttelnderweise von Flip-Flop Trägern tief im Grand Canyon oder hoch auf dem Weg zum Angel‘s Landing.

    Ich selbst bin auch schon ein paar mal dort gewesen und als Flip-Flop-Freund achte ich auch ein bischen drauf und muss bezweifeln, dass dieses Ausmass so existiert. Bitte mal drauf achten ... . Wann sieht man abseits der unbefestigten Wege tatsächlich Flip-Flops? Man kann weite Strecken nur sehr schwer in Flip-Flops laufen. Insofern ist der Flip-Flop möglicherweise der sicherste Wanderschuh, da man damit erst gar nicht so weit kommt ... . Wobei - man weiss ja nie wann man mal unversehens an einer Tiki-Bar vorbei kommt und dann ohne Flip-Flops vom Türsteher nicht reingelassen wird ...

    Da fällt mir noch eine ganz andere Geschichte ein - sowas in der Art ist tatsächlich fast schon mal passiert ... wir waren am Nantasket Beach in der Nähe von Boston und einige von uns waren am Strand barfuss gelaufen. Nach einiger Zeit war es angezeigt auf ein Kaltgetränk einzukehren. Dazu bietet sich “Barefoot Bob’s“ an, ein Beach Bar & Grill mit Tiki und Insel-Flair ... so gut wie es eben geht in New England. Mit Palmen innendrin, einer Raw Bar und grossem Patio wo auch oft ein paar karibische Töne gespielt werden und direktem Zugang auf der Rückseite vom Strand.
    Dort wurden dann nur die Flip-Flop Träger reingelassen, weil man dort bei “Barefoot Bob’s“ nicht barfuss rein darf ... .


    Also – wo war ich ... ach ja – nun zu den Turnschuhen ... da habe ich zu meiner Meinung nun endlich einen semi-berühmten Mitstreiter; Andrew Skurka, Abenteurer und Extrem-Hiker – hat Kanada zu Fuss durchquert und auch eine Runde um Alaska gemacht. Sprach neulich im örtlichen Fachhandel über Outdoor-Ausrüstung und vertritt da eine Meinung mit ähnlicher Kernaussage – dies ist keine High-tech Marken-Equipmentschlacht sondern das macht man am besten mit einer Ausrüstung, die der Sache dient.

    Somit trägt er auf seinen Touren keine Wanderschuhe sondern Turnschuhe mit fester Sohle, die auch ausdrücklich unterm Knöchel enden.
    Zwei Gründe: Schuhe sollen so leicht wie möglich sein da das Gewicht an den Füssen mit jedem Schritt gehoben werden muss. Er schätzt dass er mit einem leichteren Turnschuh gegenüber einem Wanderschuh bis zu 20% Energie sparen kann. So einen Verdacht hatte ich latent auch immer gehabt ... aber das nie konsequent zu Ende gedacht. Ich besitze - allen Unkenrufen zum Trotz - ja auch Wanderschuhe.

    Vom Ankle-Support hält er auch nicht so viel; er sagt so schnell knicke man mit dem Ankle auch nicht um und wenn der im Fall des Falles nicht nachgibt, dann ist es vielleicht das Knie! Mit einem twisted Ankle kommt man aus der Wildnis immer noch besser wieder nach Haus als mit einem kaputten Knie. Also keine knöchelhohen Schuhe bei Andrew Skurka.

    Ich meine da auch dass nun nicht jeder zum unverzüglichen Umknicken neigt. Klar kann das auf den ersten 10 Metern im Nationalpark passieren, und wer da zum Umknicken neigt muss vielleicht auch anders vorsorgen, aber als breite Masse muss man nicht so ein grosses Geschütz auffahren. Volleyball wird ja auch nicht in Wanderschuhen gespielt ... .


    Genug abgeschweift – die Tour geht los ...:


    die Ranger-Dame – und die beiden Vibram-Träger ...

    Es ging dann rein in den feurigen Kamin ... äh .. das Fiery Furnance – so zwischen die Finnen. Bevor es losging gabs erst noch eine schnelle Vorstellungsrunde und die Frage ob denn schon mal jemand diese Tour zuvor gemacht hatte ... .

    Ich war der einzige Wiederholungstäter mit zwei Tateinheiten.

    - “wann war das?“ war die nächste Frage ...

    - “1987 und 1989 ...“

    - “Öhm ... da war ich noch nicht geboren ...

    - “ ... mit Turnschuhen ... war damals vollkommen in Ordnung ...“

    Den Nachsatz konnte ich mir natürlich nicht verkneifen ... .

    Dann gabs nochmal Erklärung und Ermahnung bezüglich der Kruste. Ich hatte dazu im letzten Reisebericht schon etwas geschrieben und konnte auch an diesem Tag mit dem Satz “Don’t bust the crust“ wieder ein paar verlorene Punkte gut machen.



    so sieht es innen aus ...

    Es gab mehr zu sehen als ich fotografiert hatte, da ich lieber zuhöre als fotografiere ...

    Zwischendurch gabs immer wieder ein Päus’cken, wo interessante Trivia und Informationen toll geboten wurden. Die Rangerin hatte das super interessant gemacht und wollte es gerne ein wenig interaktiv aufziehen - aber die einzigen die sich da ordentlich beteiligt hatten waren ihre 3 Hiking Boots-Sünder ... nämlich die Vibram-Träger und der Verfasser. Die restliche Kundschaft hatte immer nur schweigsam genickt.

    Gelegentlich – aber wirklich nicht arg - gabs mal das ein oder andere Hindernis zu überwinden ... zum Beispiel ein halb-schmaler Grad, unebener Boden, eine enge Schräge oder ein sogenannter Crack, wo ein kleiner Void überschritten/-sprungen werden muss. Übervorsichtigerweise wurden dann von der Rangerin verschiedene Techniken vorgeführt, wie z.B. Rutschen auf dem Po, ein Spidergrip in einer Wand oder ein künstliches Geländer als lästige Hilfestellung ...

    Nach meiner Meinung hätte man die meisten dieser Hindernisse mit den Händen in der Hosentasche und in Flip-Flops meistern können, aber Sicherheit geht vor - dachte ich zunächst ... . Man kennt ja oftmals die übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen, damit auch wirklich niemanden nichts passieren kann. Nur so für den theoretischen Fall ... .
    ...
    ... aber – was ist das ... ?!
    ...
    Wie sich einige der Teilnehmer dort durch bewegt hatten ... Ungeschickt lässt grüssen! Eine Horde Flusspferde wäre da eleganter gewesen ... . Also allein für diese Vorstellung lohnte die Tour schon fast ... .

    Erinnert mich ein bischen daran wie ich mal meinen früheren Mandanten Eng Bak aus Singapur an der Wall Street fürs Foto auf den Bullen heben musste. Letztendlich mit Räuberleiter und der Mithilfe von zwei weiteren Passanten haben wir ihn wackelig in Position bekommen um dann ein Bild mit ihm in stolzer Pose und dem Victory V zu fotografieren und selbst dabei wäre er beinahe noch wieder abgerutscht.

    Nur ganz nebenbei: die sich da am ungeschicktesten anstellten waren übrigens genau die mit den vorgabegetreuen Wanderschuhen ... . Die Rebellen in den Vibrams nahmen die Schikanen genauso mühelos wie der Verfasser im Turnschuh.


    Irgendwann war dann noch eine grosse Pause und ich konnte mich an diese Stelle sehr gut erinnern von den letzten beiden Malen:



    Da war das grosse Pothole, hier im Bild unten rechts zu sehen – diese Potholes erodieren aus dem Sandstein ähnlich wie die Arches und beherbergen oft eine interessante Lebensform; kleine Brine-Shrimp, die in Pfützen leben solange diese Wasser führen und zur Fortpflanzung sogenannte ‘Dormat Eggs‘ in den Pfützenboden legen. Diese können jahrelange Trockenheit überleben um dann beim nächsten Regen schnell zu schlüpfen und noch vorm erneuten Austrocknen neue Eier zu legen ... faszinierend!

    ein Bildausschnitt mit dem Pothole:



    Als ich das letzte Mal hier war lebte zwar die Rangerin noch nicht - das Pothole allerdings schon noch. Nun ist es umgekehrt; das Pothole ist mittlerweile leider klinisch tot ... durch ständiges Hineingreifen der vorbeigeführten Besucher ist kein Leben mehr drin.

    Ein wichtiger Hinweis die Pfützen in der Wüste nicht unnötig zu berühren!

    Es wäre nicht der Arches Park, wenns hier nicht auch noch ein paar Arches gäbe:



    Skull Arch – ich habe jetzt irgendwo bei der Recherche gelesen, dass man diesen Arch auf dem Kopf betrachten muss um den Skull richtig zu erkennen ... das habe ich so noch nie zuvor betrachtet. Ich helfe mal kurz hier mit einer verdrehten Synopse aus:



    ja – könnte was dran sein ... wobei ... nun sehe ich sogar einen Skull, der mit einem skeletösen Handschuh einen Baseball fängt:













    Ha ha ... etwas silly ... OK – das war nun die letzte Felsformation/-assoziation von mir ... versprochen ...!


    Weiter gehts ... . Hier unterwegs ein ganz vertrockneter Ast auf dem Boden ... ganz vertrocknet ...?! – Nein ... er wurde uns als Überlebenskünstler vorgestellt:



    Dieser Ast lebt! Er liegt dort auf dem nackten Fels und betreibt zumindest auf der linken Seite noch einen grünen Büschel. Die Rangerin wusste dass der Ast angepasst an die Gegebenheiten die Lebensfunktion auf der rechten Seite aufgegeben hatte und nun mit ein paar wenigen Wurzeln die linke Seite betreibt.

    Die Rangerin hat den Ast auch mit einem neuen lokalen Helden verglichen; nämlich Aron Ralston, dessen dramatisches Mishap den Film ‘127 Hours‘ inspiriert hatte. So wie er seinen Unterarm geopftert hatte um sein Überleben zu sichern so legt der Ast eine Hälfte still, um mit der anderen weiter zu florieren. Dieser Ast ist der Aron Ralston des Fiery Furnace’s. Pars pro toto in der Wüste!

    Ein Sensatiönchen hab ich aber noch:



    Diesen Ast habe ich tatsächlich bei meinem ersten Fiery Furnace Besuch schon mal fotografiert! Hier ein Archivbild von 1987. Damals wurde auf der Tour nicht drüber gesprochen. Ich wollte nur ein artsy Foto machen aus ungewöhnlicher Perspektive! Die ‘linke Seite‘ war auch damals - 24 Jahre vorher - schon grün ... wie wenig sich in der für mich langen Zeitspanne doch geändert hat.

    da fällt mir noch eine ähnliche Geschichte ein: bei meinem ersten Besuch im Bryce Canyon in den 80ern erinnere ich mich noch an eine Schautafel am Bryce Point, die sagte dass die Landschaft von Wind und Wetter geschaffen wurde und sich stets verändert. Man solle in ein paar Jahren wiederkehren und die Landschaft vergleichen ... gesagt – getan; ich habe mal meine Bilder vom sogenannten ‘Alligator‘ am Bryce Point von 1987 und 2012 nebeneinandergehalten und ... kein wirklich sichtbarer Unterschied in 25 Jahren ... ich bin mir nicht sicher was die damals so gedacht haben wie lange genau man warten sollte ... Zeit ist so ein relativer Begriff ...

    1989 im Film Back to Future II klang es ja auch plausibel dass wir 2015 Hoverboards und elektrische Schnürsenkel haben – da sind wir ja nun auch nur noch ein Jahr von entfernt ... Und bis zum 19ten Teil des weissen Hai ist es auch noch ein weites Stück ... ich freue mich aber schon aufs Hoverboard






    ‘Surprise Arch‘ ... so genannt weil der Entdecker, Park Superintendent Bates Wilson, am 13 Dezember 1963 zwischen den engen Finnen drunter eine ausgiebige Rast gemacht hatte und dann erst beim zufälligen Blick nach oben – völlig überaschend – den Arch entdeckt hatte ... oder so wird die Geschichte erzählt.

    In der Tour - damals wie heute - wird versucht ein Re-Enactment dieser Surprise zu vermitteln ... dazu wird versucht die Mannschaft mit einer weiteren Pause und harmlosen Geschichte(n) genau drunter abzulenken und dann erst später zum Blick nach oben zu animieren. Hatte diesmal nicht ganz geklappt, weil alle schon nach oben gucken als wir her kamen ...

    Der Surprise Arch ist die letzte Station auf der Tour und es geht nun wieder raus aus dem feurigen Kamin. Auf dem Weg nach draussen begegneten wir noch einer kleinen Privat-Truppe, die dann erstmal sofort von der Rangerin nach deren Permit kontrolliert wurde. Hatten die zwar, aber im Rucksack. Per Vorschrift muss es aber aussen sichtbar am Rucksack baumeln ... gab dann auch gleich einen Anschiss. Na ja – nahmen die Jungs locker ... .

    Permit im Rucksack – Vibram Fünffingers ... Regelbrecher rechts und links - so allmählich kam ich mir dann natürlich vor wie ein gesetzeskonformer Spiesser - mit meinen Turnschuhen ...! Cool ist eindeutig was anderes ... . Beim nächsten Mal sollte ich zum Antritt der Tour wenigstens mal kurz mit Flip-Flops antäuschen ... .

    Hier noch ein paar Bilder auf dem Weg nach draussen:












    Zum Ende der Tour habe ich dann noch etwas mit meinen beiden Passantinnen geschwatzt, die andere hatte ja die ganze Zeit auf dem Parkplatz gewartet und weiss überhaupt nicht was sie da alles verpasst hatte.

    War auch noch ein bischen seltsam ... meine Dame – also die, die mit drin war – betonte gleich mehrmals dass ich hier ordentlich was erlebt hätte, begünstigt durch die Cancelation ihrer Begleitung ... na ja – die hatte ja nicht storniert um es mir zu ermöglichen sondern weil sie plötzlich Schiss hatte ... da muss ich ja jetzt wohl kein Trinkgeld geben ...? Nach kurzer Zeit hat man sich dann noch zum Abendessen im Ort verabreden müssen.

    Derweil konnte ich noch ein paar weitere Bilder vom Parkplatz aus machen ... der Arches Park ist doch einfach klasse!













    Auf dem Weg zurück zum Ort habe ich dann nochmal den Abzweig in die Windows Section genommen – war ja noch viel zu früh um nach Haus zu gehen ... .

    Da ist zum Beispiel der Parkplatz nebst Aussichtspunkt am sogenannten ‘Garden of Eden‘, da kann man ja auch mal halten – hab ich ewig nicht mehr gemacht.

    In der schräg stehenden Sonne hat man von einen phantstischen Blick in die Runde ... man sieht das Fiery Furnance und dort drüben über das Salt Valley ... oh hoppla ... was ist das:



    kann man dort den Delicate Arch erkennen ...?

    - tatsächlich! Wenn man angestrengt hinschaut sieht man tatsächlich das allabendliche Spektakel am Delicate Arch – hier mal reingezoomt:



    Donnerwetter ... dass man das von hier sehen kann ... da habe ich doch mal gleich mein kleines Fernglas rausgeholt, was ich glücklicherweise vor Abflug noch eingepackt hatte.

    Da muss man überlegen, ob das überhaupt schon mal jemand entdeckt hat, dass man den Arch von hier aus sehen kann. Ich sinierte ein wenig dass ich möglicherweise der erste bin der diesen Zusammenhang entdeckt hat ... wer weiss ... irgendwann kommt ja für jeden die grosse Stunde ... .

    Nun gut – in diesem Fall waren es nur 4 ½ Minuten, dann hatte ich hinter einem Busch am Parkplatz eins von diesen “Guckrohren“ gefunden ... diese Metallrohre, die man in eine Kimme legen kann und dann durchgeguckt einen markanten Punkt erkennen kann.

    So ein Ding stand da jedenfalls, schon sehr ausgeleiert und abgewetzt:



    Die Beschriftungen waren nicht mehr tau-frisch, aber man konnte noch entziffern ‘Fiery Furnance‘ und eben ‘Delicate Arch‘ ... sieht so aus als ob meine Stunde als grosser Entdecker noch etwas warten muss ...



    der Delicate Arch durchs Röhrchen – oder so

    Noch ein paar Motive zum Abend:









    an den Windows selbst:


    Turret Arch

    Und zum Schluss noch ...



    Insgesamt wurde es dann zurück in Moab schon wieder reichlich spät für die Verabredung zum Supper. Schnell den Camry vorm Hotel geparkt – einchecken muss ich dann später. Der Abend klang bei Miguel’s Baja Grill aus – das vielleicht beste Restaurant im Ort. Mit den beiden Damen von Fiery Furnance wurde es wider Erwarten dann noch recht lustig und spät ... mit jeder Margarita wurden sie etwas lockerer drauf ...



    ... das Umwerfendste am Abend blieben aber die Margaritas ... .

  15. #195
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Ach Chris, Dein Schreibstil ist einfach phantastisch....genauso wie Deine Bilder.
    Die Rangertour kann ich auch nur jedem wärmstens empfehlen, wir haben sie in fast gleicher Form (ohne Verwarnung wegen falschem Schuhwerk oder verstecktem Permit) voriges Jahr im September erlebt.

  16. #196
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Ja, die Fiery Furnace Tour macht echt Spass! Wenn ich sie doch selbst ein wenig anderes erlebt habe, als Du hier erzählst. Ich habe sie nämlich aus der "Wanderschuh-Träger-Perspektive" erlebt
    Wenn ich auch meine, eher weit weg gewesen zu sein vom Flusspferde-Stil. Allerdings, man sieht sich ja selbst eher selten zu beim Wandern

    Super, dass es hier weitergeht. Es macht immer viel Spaß Deine Berichte zu lesen. Mach schnell weiter, ja!
    Best regards,
    Stefanie

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  17. #197
    Kanadier Avatar von Kali
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    Hallo Chris,
    super wieder deine "Schreibe".
    mit jeder Margarita wurden sie etwas lockerer drauf ...
    bei uns hieß das früher "schöner".
    Gruß Kali

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  18. #198
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    ... Ich habe sie nämlich aus der "Wanderschuh-Träger-Perspektive" erlebt
    Wenn ich auch meine, eher weit weg gewesen zu sein vom Flusspferde-Stil. Allerdings, man sieht sich ja selbst eher selten zu beim Wandern
    Sorry ... ich wollte natuerlich niemanden nahetreten oder mich ueber Leute mit Wanderschuhen lustig machen ... wie schon geschrieben habe ich ja selbst auch ein Paar. Es war nur so dass die 'gescholtenen' ohne Wanderschuhe sich eben muehelos durchs Furnace bewegt haben und einige der schuh-konformen sich eher schwerfaellig durchs Gelaende bewegten ...

    aber klasse dass noch weiter mitgelesen wird ...

  19. #199
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    AW: Mit Vollgas über das Colorado Plateau

    Nein, nein Chris. Keine Sorge. Zu nahe getreten bist du mir auf keinen Fall! Ich fand es eher witzig. ....

    Und du hast ja recht. Ich habe ähnliche Gedanken, wenn ich manchen mit Wanderstòcken in den Bergen sehe. Da steigt auch das Risiko eines Unfalls anstatt es zu mindern

    Geht es denn bald weiter?

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    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  20. #200
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    Zitat Zitat von Vorfreude Beitrag anzeigen
    Geht es denn bald weiter?
    etwas wird es noch dauern ...muss erst mal wieder Reisekostenabrechnung machen ...

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