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Thema: Mit Vollgas über das Colorado Plateau

  1. #81
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    Staub zu Staub

    ... auf gehts zum Sandia Peak ...

    Die Talstation der Seilbahn war schnell gefunden, es gab von Hertz eine Karte zum Grossraum und so unübersichtlich ist Albu auch nicht.

    Das Ticket war schnell gelöst und da gehts auch schon los:


    die Bodenstation, Albu Downtown hinten links im Dunst

    es wird dort ja behauptet es sei die längste Seilbahn der Welt, aber ich bin bei solchen Superlativen mittlerweile recht vorsichtig ... bin ja früher auch in den Alpen viel Seilbahn gefahren, aber vielleicht fühlt sich das als Knirps alles länger und grösser an ... . Der Teleférico in Mérida, Ve kam mir auf jeden Fall länger vor ... aber das zählt vermutlich nicht, da dort mehrere Sektionen sind.


    die Gondel unterwegs ...:




    Au – und hier an einem Grad vorbei; da stecken auch gleich zwei Bergsteiger drin ... kann sie jeder sehen?


    hat jeder eine Lupe ...?

    ich denke wir brauchen eine Synopse ...:





    Bildmitte: ... also die haben auf jeden Fall noch ein gutes Stück vor der Brust ...


    Gipfelstation:




    Obendrauf kann im Winter auf der anderen Seite Ski gefahren werden ... oder man kann im Sommer für weitere 10 Dollar mit dem Sessellift wieder ein Stück runterfahren ...:




    Man kann natürlich auch oben die perfekte Aussicht geniessen, selbst an dem Tag als ich dort oben war konnte man ein wenig schauen obgleich es etwas dunstig war. Na ja, die Aussicht hatte ich ja grade am Vormittag noch genau so gehabt.

    Die Fahrt hoch war gar nicht mal so cheezy wie befürchtet sondern klasse - ein werter Programmpunkt wenn man mal in Albuquerque ist. Der Klimaunterschied ist spürbar (Pulli oder Jacke mitnehmen!) aber nicht so krass wie in Palm Springs.

    Mein Fazit: wer einmal in USA Seilbahn fahren möchte: Palm Springs Tramway, ... wer es zweimal machen möchte: dann noch auf den Sandia Peak

    Als ich oben an einer exponierten Stelle etwas in die Ferne schaute fiel mir noch ein älteres Paar auf, welches sich gegenseitig abwechselnd mit dem grandiosen Background fotografierte ... . Höflich wie man ist biete ich also an zu fotografieren damit auch beide im Bild sind. Wurde wie immer in USA auch gleich dankbar und freudig angenommen und ich nutze dann eigentlich immer gerne die Gelegenheit die Leute zu allen möglichen (und unmöglichen) Posen zu animieren und insgesamt ist es dann oft ein grosser Spass!

    Er war Sorte Harley-Davidson-Typ und sie die passende Braut – beide etwas älter. Neben den verschiedenen Posen, die alle meine Idee waren, hatte er auch immer wieder etwas Sand oder sowas genau beim Abdrücken hochgeworfen was dann so im Gegenlicht ein kleines effektvolles Staubwölkchen ergab ... interessanter Effekt!
    Den Trick kannte ich jetzt noch gar nicht – aber ich dachte man kann es sich für die Zukunft ggf. mal merken – es haute mich jetzt nicht unbedingt aus den Socken aber wo man nun mit dem neuen Fotoapparat tiefer ins Fach einsteigen möchte muss ich ja noch alles lernen ...

    Nachdem die Session mit seinem Apparat beendet war kam dann erwartungsgemäss das Gegenangebot und es wurde dann ein Bild von mir mit meinem Apparat gemacht bevor dann dankbar Hände geschüttelt und Schultern geklopft wurden ...

    Der anschliessende Smalltalk auf dem Weg zurück zur Gondelstation ergab dass sie mit dem Auto unterwegs waren von Arizona nach Missouri und die Gelegenheit genutzt hatten auf den Sandia Peak zu fahren.

    Er sei früher oft mit seinem Vater hier oben auf dem Sandia gewesen weil es Dad‘s Lieblingsort war ...

    Tragischerweise war Dad aber im Vorjahr verstorben und er zeigte auf eine Plastiktüte, die er nun im Spazierschritt am äusseren Zipfel nochmal gründlich schüttelnd entleerte. Mir war diese Tüte bislang noch nicht richtig aufgefallen, aber aus genau dieser Tüte hatte er wohl die ganze Zeit diesen “Staub“ genommen ...

    Die beiden waren nämlich hier um Dad‘s verbrannte Überreste nach seinem Wunsch auf dem Sandia zu verstreuen, damit er hier oben seine ewige Ruhe findet ... ..

    OK ... schnelle Bestandsaufnahme:

    • meine Hände – staubig grau ...
    • Schulter und Ärmel – staubig grau ...
    • mein nagelneuer Fotoapparat – staubig grau ...



    ... auch ich hatte nun Harley-Dad all over me – und das wo ich ansatzweise Germophob bin ...

    zum Schluss noch ein abendliches Bild vom Sandia Peak bei freier Sicht:



    Das nächste Ziel für morgen heisst Page, AZ aber der Wetterbericht für den Vormittag zeigt sich nicht von der freundlichen Seite; es ist starker Wind bis 40 Knoten (72 km/h) ab 11:00 in der Vorhersage. Ungefähr eineinhalb Stunden Flugzeit bis Page – da empfiehlt sich frühes Aufstehen, um vorher schon dort anzukommen. Also den Wecker abermals auf unmenschlich früh stellen!

    Morgen wird wieder geflogen. Gute Nacht!

  2. #82
    Reisebär Avatar von Taiger.Wutz
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    Hi Chris,

    bin erst jetzt mit dabei.
    Klasse Bericht, gefällt mir - nicht nur die besuchten Ziele machen`s, auch Dein Schreibstil fällt `n bissel ausm Rahmen. Sehr schön.
    Auch die Hinweise auf die Seilbahnen sind very hilfreich.
    Bin mal gespannt, wie`s weitergeht.
    Nicht jeder hat ja`n Flugzeug im Rucksack

    Gruß
    Günter
    - even a bad day on vacation beats a good day at work -

  3. #83
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Upps, das ist aber mal ein Ding ...

    Aber nach soeiner Feuerbestattung sind alle Viren und Bakterien mit verbrannt, keine Sorgen.....
    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
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    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  4. #84
    USA-Southwest-Liebhaberin Avatar von Simone
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    Chris, was für ein Abenteuer

    Was sich mir aber trotz Deiner Beschreibung leider nicht erschlossen hat ist, was Tamales nun sind

    Tja, und die Sache mit dem Staub... also Sachen gibts wobei ich mir bei der Vorstellung ein leichtes Grinsen nicht verkneifen kann
    Germophob...wieder was gelernt

    Mann bin ich gespannt, wie es weitergeht
    Viele Grüße Simone





  5. #85
    ... runs on Dunkin Donuts Avatar von didiz58
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    Zitat Zitat von Simone Beitrag anzeigen
    Was sich mir aber trotz Deiner Beschreibung leider nicht erschlossen hat ist, was Tamales nun sind
    Egal, Simone, Hauptsache was leckeres zu Essen.
    LG von Dieter (und Birgit schließt sich an)

  6. #86
    Kanadier Avatar von Kali
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    Und wenn sie zu scharf sind gibt es bestimmt irgendwo ein Corona zum ablöschen.
    Gruß Kali

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  7. #87
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    Campfire-Duft

    Das Hotel in der Old Town hatte doch überraschenderweise ein echt klasse Frühstück. Ausserdem hatte ich mich noch kurz mit der Tischnachbarschaft verschwatzt und schon war ich mal wieder gefährlich hinter dem Zeitplan.
    Hastig wurde deshalb die Tasche gepackt und auf gehts zum Flugplatz. Moment – ich muss doch noch das Mietauto tanken ... . Glücklicherweise sind am Flughafen doch immer reichlich Tankstellen, so dass man das auf dem letzten Meter noch schnell erledigen kann ... beim Emfangnehmen der Mietwagen Unterlagen hatte die freundliche Dame doch gestern irgendwas vom Tanken gesprochen ... ich habe ja leider die Eigenschaft manchmal nicht richtig zuzuhören ... . Ja – ich glaube das war was sie gesagt hatte – es gäbe in der unmittelbaren Nähe des Flughafen keine Tankstelle. Na Klasse – kann ich gleich noch wieder zurückgurken – das kostet wieder extra Zeit ...

    Nun gut – noch bevor es los ging bin ich mal wieder hinter dem Zeitplan ... was für eine Hetze im Urlaub.

    Etwa 450 km bis Page, das wird etwas über 1 ½ Stunden dauern. Der Wind kam auch etwas von vorne, so dass die Flugzeit auch noch einen Moment länger werden sollte.

    Vorbei an einem mir bis dato unbekanntem Berg ‘Mt Taylor‘, welcher aber genau auf Kurs lag so dass ich erstmal drum rum musste ...




    Es war die Zeit der schrecklichen Waldbrände in New Mexico und Arizona im Juni 2011, wenn sich da noch jemand dran erinnert. Die daraus resultierenden Rauchschwaden hatten gestern schon den Blick vom Sandia Peak etwas getrübt aber auch hier oben auf 12000 Fuss Höhe wurde ich nicht davon verschont. Zunächst versuchte ich den einzelnen Schwaden auszuweichen, aber irgendwann wurde es dann zu dicht und wups – war ich mitten drin. Nicht nur die Sichtverhältnisse wurden bescheiden - es war auch Duftnote Campfire ... . Es war mal wieder wie immer - wenn ich auch nur in der Nähe eines Lagerfeuers sitze zieht der Rauch immer genau in die Richtung in der ich bin ...

    Keine Fotos, weil es in der Qualmwolke nix zu sehen gab.

    Nach einiger Zeit kam man plötzlich aus der Wolke wieder raus. Gerade passend, um den Canyon de Chelly auf der rechten Seite zu sehen ... .



    Hätte man vielelicht noch eine Runde drüber machen sollen, um das näher zu fotografieren ... na – beim nächsten Mal.
    Ich hatte eigentlich gehofft, auf dem Foto noch den Spider Rock zu erwischen, aber der ist leider neben dem rechten Bildrand.

    Die US Route 191 bei Chinle liegt ja in einem weiten Tal und hier sehen wir die westliche Kante des Tals, bzw. der östlichen Kante des Black Mesas vor uns




    Hier noch der Blick über die Tragfläche nach grob Nordosten. Der hintere Einschnitt, der dort zu sehen ist ist die US Route 160, die sich dort zwischen Kayenta und dem Abzweig der Arizona State Route 98 durch die Schlucht schlängelt. Kennen viele von uns ja von der Fahrt zwischen dem Monument Valley und Page:



    Auf der anderen Seite sieht man dann wunderschön das Plateau das sich über weite Teile der Navajo Nation erstreckt - so Richtung Hotevilla, Bacavi und Shungopavi:



    Zwischendurch checke ich immer schon mal noch die aktuellen Wetteransagen der verschiedenen Stationen im Westen, die ich in der Höhe noch reinbekomme um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie pünktlich der vorhergesagte starke Wind im Zielgebiet ankommt. Vielleicht ist das eigentliche Wetter ja ein bischen später als die Vorhersage ... . Aber nein - die Windgeschwindigkeiten nehmen in Page ständig zu und man hört auch beim Flugfunk auf der Frequenz von Page, dass dort so allmählich der Flugbetrieb eingestellt wird.
    Rundflug-Gästen wird man es dann wohl nicht mehr zumuten wollen, denn wenn Wind mit hoher Geschwindigkeit über so ein schroffes Terrain wie dort auf dem Colorado Plateau fegt, bleiben kräftige Turbulenzen nicht aus ... wir haben jetzt noch nicht drüber gesprochen, aber das Flugzeug wackelt nach anfangs sehr ruhigem Flug seit einer Weile schon recht kräftig.

    Page hat zwei gekreuzte Landebahnen und der Wind, obwohl schon kräftig, weht aber genau aus der Richtung der Hauptlandebahn, in diesem Fall der 15.
    Aber erstmal noch ein weiteres Bild vom Black Mesa:




    Die Black Mesa hat zwei grosse Kohle-Tagebau Minen, die Kayenta Mine und die umstrittene Black Mesa Mine. Die grössten Kohlevorkommen in ganz USA sollen hier liegen.

    die Black Mesa Mine is dem ein oder anderen bekannt aus der Black Mesa Peabody Coal Kontroverse in den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Da ging es um ein Abkommen welches die seinerzeitige ‘Peabody Western Coal‘ zunächst mit den Navajo und zwei Jahre später dann mit den Hopi unter fraglichen Umständen gemacht haben. Auffällig ist dass zumindest der Unterhändler der Hopi auch auf der Peabody Payroll gewesen ist
    Auf dem Leasehold Gebiet hatte Peabody dann zwei separate Minen entwickelt; die Black Mesa Mine und die Kayenta Mine.

    Hauptkritikpunkt war dass die Kohle der Black Mesa Mine für ein Kohlekraftwerk, die Mohave Generating Station im über 400 Kilometer entfernten Laughlin, NV bestimmt war. Um die Kohle durch das unwegsame Gelände dorthin zu transportieren hat man sich für eine sogenannte ‘Slurry-Pipeline‘ entschieden, mit einer Länge von 439 Kilometern seinerzeit die längste Slurry-Line in USA. Slurry-Lines pumpen Kohle gemischt mit Wasser durch die Pipeline und dazu wurde dort bestes Trinkwasser benutzt! Pro Jahr wurden dort über eine Milliarde Galonen Trinkwasser durchgepumpt, was den Grundwasser-Spiegel bedrohlich gesenkt hatte.
    Ende 2005 ist der Abbau und Slurry gestoppt worden, allerdings weil das Kohlekraftwerk am anderen Ende der Leitung geschlossen wurde.

    80% des operativen Budgets der Hopi und 60% der Navajo kamen aus Steuern und Lizenzen des Kohleabbaus am Black Mesa (Black Mesa Mine und Kayenta Mine) –und nicht wie man vielleicht meint von den Eintrittsgeldern der Antilope Canyons.


    Die nächste Aufnahme ist genau über der Black Mesa Coal Mine gemacht, so dass man die im Bild nicht sehen kann. Genau dahinter (auch nicht im Bild) ist die Kayenta Coal Mine, dessen Kohle in das vielen von uns wohlbekannte Kohlekraftwerk, der Navajo Generating Station in Page, AZ transportiert wird. Hier erfolgt der Transport allerdings nicht per Slurry-Line, sondern die gemahlene Kohle wird zunächst durch das unwegsamere Gelände mit einem 27 Kilometer langen Förderband zu einem Verlade-Silo der BM&LPR (Black Mesa and Lake Powell Railroad) gebracht:




    Die Verlade Station auf die Eisenbahn ist leider auf diesem Bild auch juste nicht mehr zu sehen, aber man kann die Station und auch die Stelle wo das Förderband die US Route 160 überquert vom Auto aus gut sehen - der eine oder andere weiss sicher genau wo das ist (zwischen Kayenta und dem Abzweig der 98).
    Was man im Bild sehen kann ist die US Route 160, zumeist verdeckt von der schroffen Kante auf der Südseite, die Versorgungs Strasse durch die Mine, die Indian Route 41 und auch einen Teil des Förderbands. Schnell noch eine Synopse.



    Im Hintergrund dann auch noch die 564, die zum Navajo NM geht und zu meiner Überraschung hab ich hinten im Dunst auch noch den Navajo Mountain gefunden, der war mir im Original-Bild gar nicht aufgefallen ...

    Hier im nächsten Bild kann man ihn dann besser erkennen:



    In der nächsten Episode gehts weiter ...

  8. #88
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Also ich bin echt begeistert: Aufnahmen von einem ganz anderen Blickwinkel gepaart mit wirklich interessanten Hintergrundinformationen.

    Bitte weiter so
    Best regards,
    Stefanie

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  9. #89
    ... runs on Dunkin Donuts Avatar von didiz58
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    Weiterhin ein toller Bericht, insbesondere auch wegen der interessanten Punkte, die man nicht sieht . Schöne Aufnahmen von Gegenden, die man sonst ja nur aus einer anderen Perspektive kennt.

    Da kommt sicherlich noch mehr...
    LG von Dieter (und Birgit schließt sich an)

  10. #90
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    Ein wirklich toller Bericht der anderen Art. Ich freue mich schon auf den Weiterflug.....und wie hieß es bei unserem Flug über den Grand Canyon "a little bit bumpy"

  11. #91
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    ein scharfer Wind, ein unscharfer Pfiff und ein Schlüsselerlebnis ...


    Liest noch jemand mit ...? Ich hatte nun die Reiseflughöhe von 12,499 ft bereits verlassen, wie man hinten im Vergleich zum Navajo Mountain sehen kann (Bild in der letzten Episode). Bitte da nicht täuschen, aber der Berg ist mit 10,346 ft (3153 m) Höhe auch nicht unbeachtlich. Man kann ihn von vielen Punkten auf dem Colorado Plateau sehen, öfter als man denkt ...

    In Page war im Funkverkehr mittlerweile absolute Stille – alle die vernünftig waren blieben nun am Boden ... der Wind wehte laut Ansage recht konstant mit den vorhergesagten 40 Knoten (72 km/h) aus Süd-Südost.

    Sinkflug ist immer eine kleine Rechenaufgabe – dadurch dass das Flugzeug nun abwärts fliegt will es schneller werden ... der Physiker nennt das Umwandeln von potentieller in kinetische Energie. Normale Menschen können das etwa mit einem Fahrrad vergleichen, was bergrunter schneller wird. Ich persönlich fahre auch immer am liebsten mit dem Fahrrad bergab .

    Daraus ergeben sich zwei Strategien; entweder man kalkuliert das Schnellerwerden mit ein und hat einen Plan wie man nachher für die Landung wieder langsamer wird oder man nimmt die Motorleistung etwas zurück um den genannten Effekt zu kompensieren. Dabei gilt es aber wieder zu beachten, dass man das vorsichtig dosiert weil der Motor nicht schock-gekühlt werden darf/soll. Durch das ‘Gaswegnehmen‘ sinken die Zylinderkopftemperaturen und diese Temperatur soll sich nie rapide ändern. Das gilt auch etwas verschärfter für dieses Flugzeugmodell aufgrund der Zylinderanordnung, aber ich will nicht zu sehr mit technischen Details langweilen ... .

    Glen’s Liste mit den Einflug-Vorschriften half da auch überhaupt nicht, da stand ja ich soll 75% Motorleistung so lang wie möglich beibehalten ...

    Aber irgendwann muss man ja das Gas wegnehmen, sonst kommt man nicht runter. Nun gut, es ist ja noch ein bischen bis Page und ich habe deshalb früh, etwa 90 km draussen, mit einem sanften Sinkflug angefangen. Eigentlich kann das GPS auch ausrechnen wann der Sinkflug beginnen soll, aber das was ich hatte wusste ja momentan noch nicht mal dass es Page gibt, da – wie sich in der Zwischenzeit rausgestellt hatte - die falsche Datenbank aufgespielt worden war. Was das GPS anging - es war wie in vor-kolumbianischen Zeiten der Meinung wir wären längst von der Erdscheibe gefallen. Aber ich habe ja noch meine Faustformeln fuers Kopfrechnen ...

    ein Standard-Sinkflug verliert pro Minute 500 Fuss Höhe ...also 2 Minuten für 1000 Fuss - bei einer Geschwindigkeit ueber Grund bei 324 km/h sind benötigt man dann 11.1 Kilometer fuer 1000 Fuss. Bei 270 km/h sind es 9.26 Kilometer pro 1000 Fuss oder bei 378 km/h gar 12.9 Kilometer pro 1000 Fuss Höhe ...
    Hoert sich zu kompliziert an fuers Kopfrechnen ...? Liegt an der Umrechnung in Kilometer ... bei 180 Knoten macht man 6 nautische Meilen in 2 Minuten ...


    Aber – es gab mehrere gute Nachrichten; der Wind war zwar stark - aber genau in Richtung der grossen Landebahn ... das sollte keine Herausforderung sein – die Anflugprozedur für diese Landebahn (15) geht im Gegenanflug ungefähr grob über die beiden Antelope Canyons, so dass ich da vielleicht mal ein interessantes Foto machen kann (mit dem neuen Apparat ) und kein Mensch flog mehr in Page, so dass ich dort die Anflugprozedur notfalls fürs Foto noch etwas “anpassen“ konnte ...

    Der starke Wind war nun auch von einer starken Gegenwind- in eine leichte Rückenwind-Komponente umgeschlagen und zusammen mit der grosszügig bemessenen Motorleistung kam ich mit einer ordentlichen Geschwindigkeit über Grund in Richtung Page gepfeffert so dass ich meine Funkmeldung etwas früher als üblich absetzte, um genügend Zeit zwischen erster Meldung und der Ankunft zu haben. War eigentlich egal, es war ja eh niemand mehr unterwegs. Nee – doch ... ich war gerade dabei den Lower Antilope Canyon fürs Foto zu identifizieren, da meldete sich jemand anders im Funk. Es war ein Flugzeug in der Experimental-Klasse und in einer Non-Standard Prozedur. Experimental Flugzeuge melden sich meist als solche weil eh niemand weiss was für ein Flugzeug es ist und so weiss man dann zumindest dass man es nicht weiss ...

    Was dann auch nicht weiter hilft, weil man nicht einschätzen kann mit welcher Geschwindigkeit es sich etwa bewegt demzufolge auch nicht wann es dort ist ankommt. Also gabs erstmal kein Foto vom Antelope Canyon weil ich nun gucken musste wo der ist und was er vor hat. Ich war im Gegenanflug und auch einen Tucken schneller als ich sollte – da musste ich doch mal etwas von der Motorleistung wegnehmen – Einflugvorschrift hin oder her - sonst bekomme ich den Hobel nicht langsamer. Ich hoffe der Glen liest hier nicht mit.

    Um da noch etwas Zeit zu schinden und auch noch einen scenic Ausflug über den Lake Powell rauszuschlagen habe ich mich mit dem anderen Flugzeug geeinigt dass er zuerst rein soll, ich flöge dann erstmal Richtung Lake Powell und drehe hinter ihm ein wenn er an mir vorbei kommt ...

    Guter Plan! Denn ...

    Die Landschaft um den Lake Powell ist absolut rundflug-geignet und atemberaubend. Ich weiss dass der Hubschrauber-Rundflug über den Grand Canyon beim Normal-Tourist zum quasi-Standard gehört, aber wenn ich da eine persönliche Empfehlung geben darf, dann denke ich dass ein Rundflug über den Lake Powell mit einer der anwesenden Gesellschaften in Page besser angelegtes Geld ist. Ich selber bin nun viele Male über beide Gebiete geflogen und der Lake Powell (und die Küste von New England) gehören für mich zu den rundflugtauglichsten Landschaften in USA. Wir werden da morgen noch ein bischen was von sehen ...
    Es spricht natürlich auch nichts dagegen beides zu machen, also sowohl einen Rundflug über dem Grand Canyon und auch einen über den Lake Powell. Aber wenn man eins davon wählen muss empfehle ich den Rundflug ab Page – ich glaube die kleine Runde zur Rainbow Bridge gibt es schon unter $100 oder so?


    Ähm ... wo ist den nun dieser Experimental-Flieger? Der hatte doch eben nur 10 Meilen draussen gemeldet ... da müsste ich den doch schon längst sehen können?
    Oha – da kommt er ... es war ein kleines Eigenbau Flugzeug was sich gegen die 40 Knoten Gegenwind quälte (72 km/h). Während ich dieselben 72km/h im Rücken hatte und bereits hinter Antelope Island war und auf die Warm Creek Bay zusteuerte ...
    Na ich hab ihm da mal noch ein bischen Zeit gegeben und den unfreiwilligen Rundflug genossen, da konnte ich noch ein paar Hausboote beobachten und dann eine langsame Schleife mit dem Alstrom Point in Utah auf der rechten Seite einleiten um wieder zurück nach Page in Arizona zu kehren ... ein Landeanflug durch zwei Bundesstaaten sozusagen ...

    Wow – nun hatte auch ich die 40 Knoten Wind von vorn statt von hinten ... da konnte ich dann gleich mal wieder das Gas reinschieben (das Flugzeug hat kein Gaspedal sondern eine Art Knauf). Zum fotografieren war nun keine Zeit mehr, aber ich schiebe mal noch schnell ein Archivbild ein von der lokalen Gegebenheit dort in Page.



    Der Flugplatz liegt genau an der ursprünglichen Kerbe des Colorados sozusagen an einer steilen Klippe. Dort wehte der Wind nun genau kräftig runter was natürlich einen ordentlichen Lee-Effekt verursachte mit starken ‘Fallwinden‘. Da hätte ich auch etwas früher dran denken können und etwas mehr Gas drinlassen können. Nun hatte ich Gegenwind und es ging durch den Lee-Effekt auch noch abwärts ...

    “Schalten Sie auch nächte Woche wieder ein um zu sehen ob das Flugzeug es noch geschafft hat ...“ nein – kein Cliffhanger ... oder doch – wenn ich das Gas nicht wieder reingeschoben hätte ...
    Das Gas war nun wieder auf volle Pulle um dann den Flugplatz vernünftig zu erreichen. Glen von der Werkstatt wäre so stolz auf mich gewesen wenn er gesehen hätte wie lange ich selbst im Landeanflug das Vollgas drin hatte ...

    Die Landung selbst war langsam, sanft, kurz und unereignisvoll ... und es ging dann gleich zum Parkplatz. Nach dem Abstellen ist das erste Anliegen dann immer gleich zu organisieren wie man am Boden voran kommt und ein Hotel zu finden ... . Normalerweise gehöre ich in die Gruppe der Nicht-Vorbucher, um einfach immer ins “Blaue“ starten zu können – grad wie es einem einfällt. Diesmal ist alles anders – ich war ja mit Fritz Zehrer im Peppers im Courtyard verabredet, da kann es erfahrungsgemäss immer auch mal spät werden und es bietet sich an auch dort im Courtyard zu übernachten. Eigentlich mag ich das Courtyard in Page nicht so gerne, da es so weit ab vom Schuss ist ... gerade wenn man ohne Auto unterwegs ist sitzt man da absolut fest! Deshalb bin ich lieber oben zentral am Lake Powell Boulevard. Page hat auch keinen sehr robusten Taxiservice, wie ich vor einigen Jahren schon mal feststellen musste.
    Also ins Courtyard. Allerdings habe ich glücklicherweise mal kurz vorher gecheckt – das Hotel war zum Termin leider ausgebucht, so dass ich dann doch über meine Marriott Telefonnummer buchen musste. Das geht aber nur wenn man es 48 Stunden zuvor macht.

    Dann mal gucken, ob ich noch ein Auto finde... also kurz zu Arthur bei Avis rüber geschlendert. Jupp – er hatte noch einen Kompakten, genau was ich brauche! Also hab ich für 2 Tage meine kleine rote Nuckelpinne im Empfang genommen. Foto kommt noch ...

    Ich hoffe, Arthur hat mich nicht erkannt, ich habe dort zuviele Male ein Auto zu staubig zurück gegeben, aber diesmal werde ich es auf jeden Fall notfalls vor Rückgabe waschen ... bevor da wieder Fragen kommen. Die Avis Station in Page ist ein Franchise und der Arthur ist super nett aber immer auch berechtigterweise um seine Autos besorgt.

    So ... der Tag startete etwas spät in Albuquerque und nun steh ich in Page mit dem Gepäck im Mietwagen und es ist noch nicht mal Mittag. Was nun?
    Zum Einchecken noch etwas früh – also erstmal mal einen Kaffee im Starbucks oben im Safeway. Als ich vom Parkplatz zum Eingang ging war ein Cruise America Wohnmobil mit frisch aufgestocktem Proviant gerade abreisebereit ... . So musste zumindest die Mannschaft an Bord gedacht haben ... . Ich wusste gar nicht dass Wohnmobile hinten einen Riesengepäckraum mit grosser Abdeckklappe haben wo offenbar die grossen Hartschalenkoffer des Transatlantikflugs untergebracht werden ... . Aber hier konnte ich es deutlich erkennen, denn die Klappe stand noch weit auf ... und da fuhren sie auch schon los ... .

    Da muss man natürlich warnen bevor die Koffer alle durch die Landschaft kegeln. Ich hab mal kurz gerufen – hat aber keiner gehört. Kein Problem – ich habe es zwar noch nie beim Guiness Buch der Rekorde eingereicht - aber meinen Pfiff auf den Fingern macht so schnell keiner nach ... bei jedem Live-Konzert werde ich kurz vor der Zugabe zum wichtigsten Mann im Publikum, um die Band zu weiteren Stücken auf die Bühne zurückzupfeifen.

    Wer noch alte Mitschnitte von den WDR Rockpalast Nächten in der Essener Gruga Halle hat kann mich da hören vor den Zugaben von Graham Parker, The Police, Jack Bruce, The Who, Grateful Dead, The Undertones, Black Uhuru und Roger Chapman ...

    Kann sich noch jemand an die alten Rocknächte erinnern wenn Alan Bangs und Albrecht Metzger mit seinem etwas holprigen Signature-Satz “German Television proudly presents ...“ die Nacht einläutete? In der Halle wurde auf grossen Bildschirmen an der Seite noch die letzten Minuten des vorhergehenden ARD Programms und der Ansage übertragen und dann beim Präludium aus 'Te Deum' hatte der gesamte Saal bereits die Eurovisions Melodie mitgegröhlt ... . Diese Rocknächte waren absolut kultig - zu den ersten bin ich immer noch per Anhalter hin ...


    Moment - ich glaube ich schweife ab ... die fahren da doch tatsächlich mit der offenen Klappe los ... also zwei Finger genommen und zum Pfiff angesetzt

    ... zzzz, ... pffff, ... whww, ...

    ... mann, mann, mann - ist das eine trockene Luft hier ... es kommt kein Pfiff ...

    ... pfvvv ...zzz ...

    tja – normalerweise hab ich den Bogen gut raus – mit dem Pfeiffen auf Fingern ... aber das schien hier heute nicht rechtzeitig zu klappen ... wie peinlich ...
    ... also nun ein Sprint - sie wollen gerade in den Lake Powell Blvd einbiegen da kann ich grad noch an die Scheibe klopfen ...

    Nach der kurzen Episode und einem Kaffee hab ich dann mal beim Courtyard vorbei geschaut ob man denn schon einchecken kann. Ging auch und ich konnte kurz meine wenigen Klamotten ins Zimmer schmeissen ... was nun? Ah – Kaffee ... in der Lobby stehen ja immer die Kaffee-Warmhalte-Zapfkannen, da konnte ich schnell mal noch nachfüllen ...

    Wo ich schon mal hier war – es gab schon noch eine offene Rechnung in der Region – nämlich der Yellow Rock. Zweimal hatte ich vergeblich versucht dort hochzukommen aber den richtigen Ort zum Aufstieg nicht gefunden. Das lag nun nicht daran dass dieser so schwer zu finden ist, sondern weil ich bei den Wegbeschreibungen mal wieder nicht richtig aufgepasst hatte. Ich habe es ja an anderer Stelle auch schon mal berichtet, dass ich leider die schlechte Angewohnheit habe bei Wegbeschreibungen immer nur halb zuzuhören, weil ich glaube es alles auch so zu finden. Oft klappt es auch – manchmal aber auch nicht.

    Diesmal sollte ich mich deshalb im Vorfeld richtig erkundigen – bei Fritz Zehrer auf der Webseite gibt es ja alles was man braucht - und notfalls muss man auch mal eine Notiz machen ... .

    Gut gebrüllt Löwe ... aber wie ich das so denke, sitze ich bereits schon im Auto und passiere gerade die Brücke am Staudamm. Wie komme ich nun ins Internet?

    Aber da ist ja noch der Big Water Visitor Center des GSENM – genau auf dem Weg, die werden das ja wissen ...

    Kurzerhand also links ab und flott vor den Visitor Center gefahren. Ich hatte dann noch kurz die Kofferraumklappe auf – ich kann mich allerdings nicht mehr genau erinnern wieso. Woran ich mich aber noch genau erinnere ist dass der Autoschlüssel noch kurz in der Sonne gefunkelt hat bevor die Kofferraumklappe zuschlug!

    Sowas sind Momente wo es einem immer heiss und kalt gleichzeitig wird ... ausgesperrt ...! . Genau deswegen gabs früher die alte Grundregel ‘der Schlüssel gehört immer in die Hosentasche, wenn man was aus dem Kofferraum holt‘. Genauer gesagt, die Regel war von Herrn Köster - unserem alten Kunstlehrer, für den wir oft irgendwelche Sachen während des Unterrichts aus seinem alten Opel Rekord holen mussten. Da hat ihn nämlich mal jemand dabei ausgesperrt ... . Der Mietwagen war ja auch eine Klapperkiste aus dem Hause General Motors ... da kann sowas schnell passieren.

    ...

    Aber wartet mal ... was ist das? Puh - Glück gehabt! ... die Fahrertür stand noch sperrangelweit offen ... Entwarnung!
    Das Auto hatte zwar keine Zentralverriegelung, aber irgendwo vorne im Fahrerbereich ist ja immer so ein Knopf oder Hebelchen mit dem sich die Kofferraumklappe effektvoll aufpoppen lässt.

    Wo ist bloss dieser Knopf ...? in den Amaturen ...? Unter dem Sitz? In der Seitenverkleidung ...? Nix zu finden ...
    Vielleicht gibt es ja von innen einen Zugang zum Kofferraum ... quasi jedes Auto hat doch heutzutage eine umklappbare Rückbank. Ah – die Rücksitzlehnen sind geteilt, da kann man die bestimmt umklappen. Seltsam nur dass die ‘Ritze‘ zum teilen genau in der Mitte zu sein scheint. Das ist ungewöhnlich da sowas bei sinnvollen Designs asymetrisch umgelegt wird.

    Da müssten ja auch eigentlich zumindest an den Rücksitzlehnen Knöpfe oder Knäufe sein, mit denen man die Rücklehne aus der sicheren Verankerung lösen kann. Aber ich konnte nix dergleichen finden ... . Mal sehen ob die Ritze weit genug ist dort durchzugreifen ... jau – ich kann den kompletten Arm durchstecken – nun muss ich nur nach dem Schlüssel fischen, was leider nicht gelingen wollte. Wo lag der denn noch gleich? Der Versuch durch die schmale Ritze zu schauen scheiterte an der absoluten Dunkelheit hinten im Kofferraum. Dies war ein Fall für eine Taschenlampe. Man hat ja immer eine Taschenlampe dabei ... . Hatte ich auch, aber die war ... genau - im Kofferraum ...

    Ich brauche also eine Taschenlampe ... . Da fuhr gerade passend ein weiteres Auto auf den Hof, drin waren er und sie aus Holland – und sie hatte auch eine Taschenlampe im Kofferraum [sic!]. Mit der konnte man dann ein Stück weit rein gucken, in den Kofferraum. Aber der Schlüssel war nicht zu sehen ... . Doch was war das? Na sicher ... jedes amerikanische Auto hat ja im Kofferraum den Sicherheitszipfel mit dem ein versehendlich im Kofferraum eingesperrter Passagier die Klappe von innen öffnen kann. Ist glaub ich Vorschrift ... wobei – wenn man es schon für richtig erachtet Leute im Kofferraum einzusperren will man ja eigentlich auch dass sie da drin bleiben und sich nicht stetig selbst befreien ... aber ich schweife schon wieder ab ... .

    Der Zipfel baummelte genau vor mir im Taschenlampenlicht ... ich konnte ihn auch gut greifen ... und – pong – da ging die Klappe mit einem flotten Schwung auf. Puh! Der Tag war gerettet.

    Ich sollte jetzt wirklich nichts mehr dem Zufall überlassen und mir vielleicht die Wegbeschreibung zum Yellow Rock doch wirklich notieren ... richtig?! Wir werden es sehen ... in der nächsten Episode.

  12. #92
    Amerika-Virus infiziert Avatar von pietja
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    AW: Mit Vollgas über das Colorado Plateau

    Gröööl.........echt klasse geschrieben Chris. Du solltest Dir einen Verleger suchen.

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  13. #93
    ... runs on Dunkin Donuts Avatar von didiz58
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    Zitat Zitat von Chris Beitrag anzeigen
    Aber irgendwann muss man ja das Gas wegnehmen, sonst kommt man nicht runter.
    Das halte ich für ein Gerücht!

    Zitat Zitat von Chris Beitrag anzeigen
    aber ich will nicht zu sehr mit technischen Details langweilen ... .
    Da haben wir ja Glück gehabt:

    Zitat Zitat von Chris Beitrag anzeigen
    ein Standard-Sinkflug verliert pro Minute 500 Fuss Höhe ...also 2 Minuten für 1000 Fuss - bei einer Geschwindigkeit ueber Grund bei 324 km/h sind benötigt man dann 11.1 Kilometer fuer 1000 Fuss. Bei 270 km/h sind es 9.26 Kilometer pro 1000 Fuss oder bei 378 km/h gar 12.9 Kilometer pro 1000 Fuss Höhe ...
    Hoert sich zu kompliziert an fuers Kopfrechnen ...? Liegt an der Umrechnung in Kilometer ... bei 180 Knoten macht man 6 nautische Meilen in 2 Minuten ...


    Wie schon zuvor, ein wirklich toller RB. Aber, lieber Chris, ich glaube nicht, dass ich mit dir zusammen Urlaub machen möchte:
    DAS HALTE ICH NERVLICH NICHT DURCH.
    LG von Dieter (und Birgit schließt sich an)

  14. #94
    HAllo Chris

    da wir beim letzten Urlaub mit Tim Martin ( the flying Cowboy, der durch den Corona arch geflogen war) bei sehr stürmischen Wetter unterwegs waren, sogar so stürmisch, daß er uns die Rückbuchung sogar freistellte, würde ich mich bedenkenlos bei Dir reinsetzen;
    es ist schon was Tolles, die Punkte aus der Luft zu entdecken, die man selbst schon besucht hatte und erst recht die, die man vermutlich nie zu Fuß oder mit SUV erreichen können wird

    alles Gute

    Utahfan

  15. #95
    FC-Aarau-Fan Avatar von man-of-aran
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    Zitat Zitat von Chris Beitrag anzeigen
    ein scharfer Wind, ein unscharfer Pfiff und ein Schlüsselerlebnis ...
    Liest noch jemand mit ...?
    Oh ja, nur keine Bange! Wirklich ein aussergewöhnlicher, spannender, interessanter, toller Bericht!!!

  16. #96
    Keine Angst Chris, das muß es ganz anders blasen, bis ich aussteige oder mit dem Fallschirm anspringe

    VG
    Utahfan

  17. #97
    Fotografin+Arch-Liebhaber Avatar von Vorfreude
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    Best regards,
    Stefanie

    Das Colorado-Plateau mit "Recreation Vehicle" und 3 Kindern (2009)
    2715 Meilen von Chicago nach New York (2011)
    Formen und Farben des Südwesten (2011 - In 6 Wochen von Las Vegas über Yellowstone NP nach Denver)
    Die Canyon-Abenteuer-Tour (2014 )
    Flexibel durch den (Süd-)Westen (2016, LA - LV - Yellowstone - Denver)
    Wälder, Wasser, Wein (2022 - Kanada: VI - BC - Alberta)


    Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" (J. W. v. Goethe)

  18. #98
    Cheeseburger in Paradise Avatar von Chris
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    Zitat Zitat von didiz58 Beitrag anzeigen
    ... Aber, lieber Chris, ich glaube nicht, dass ich mit dir zusammen Urlaub machen möchte:
    DAS HALTE ICH NERVLICH NICHT DURCH.
    also Dieter ... da verbummel ich nur einmal kurz den Schluessel und du wirfst schon die Karten ...??

    Zitat Zitat von utahfan Beitrag anzeigen
    da wir beim letzten Urlaub mit Tim Martin ( the flying Cowboy, der durch den Corona arch geflogen war)
    mit dem fliegenden Cowboy wird sich in diesem Reisebericht spaeter noch beschaeftigt ...

  19. #99
    Hallo Chris

    na da bin ich ja gespannt wie ein Flitzbogen

    VG
    Utahfan

  20. #100
    Kanadier Avatar von Kali
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    Hallo Chris,
    was für eine Frage. Na klar bin ich noch dabei
    Hab nur ein wenig "Ballast" aus der Kühlbox entfernt damit wir zügig die 12.500 ft.Flughöhe erreichen.
    Also mein nächster Abenteuerurlaub würde ich bei: "Reise mit Chris" buchen.
    Bei dir ist ja immer was los.
    Gruß Kali

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