Freitag, 20. Mai 2010


Wieder um 5:30am wach. Diesmal konnte ich den Kaffee auf der Anrichte kochen, somit musste ich nicht dauernd meinen Sohn ermahnen. Bei der Inbetriebnahme des Toasters ging dann natürlich gleich mal der Rauchmelder an . Vermeidbar war das nur, wenn man den Toaster auf den Herd stellte und die Dunstabzugshaube einschaltete, was ziemlich Lärm machte. Somit wurde kurzerhand die Batterie aus dem Rauchmelder genommen….

Bis alles wieder verstaut, der Abwasch erledigt und die elektronischen „Spielsachen“ alle an ihrem Platz waren, war es kurz vor 9:00. Und dann kam, was zu einem täglichen Ritual werden sollte: Dumpen, Fresh water nachfüllen, Müll wegbringen und tanken. (Nicht immer notwendigerweise in dieser Reihenfolge)
Beim Tanken bekam ich aber erst einmal einen gehörigen Schrecken: Rund $4 für die Gallone. 2009 waren es noch $3. 30% Preissteigerung in 2 Jahren…

Heute hatten wir eine hammerharte Strecke vor uns. 325Meilen waren es bis zum Punderson State Park bei Cleveland! Also los! Passenderweise spielte der erste gefundene Radiosender Countrymusic, die Sonne schien und ich war frohen Mutes!



Allerdings nur so die ersten 150Meilen. Dann begann die Strecke sich elend zu ziehen. Wir fuhren nur Interstate, was ziemlich langweilig war. Tempomat war anfangs noch auf 70mph später dann auf 75mph (Speed Limit: 65mph). Mehr traute ich mich nicht, wenn ich damit auch beinahe die langsamste war.

Baldkonnte ich mich auch nicht mehr über die Ticket-Automaten an den Toll-Stadions amüsieren. Diese erkannten mein Fahrzeug als LKW (wegen dem hohen Aufbau) und schoben das Ticket aus den oberen Schlitzen heraus. Da die Fahrerkabine auch nicht höher liegt, als bei einem normalen PKW, musste ich mich ganz schön strecken, um überhaupt an das Ticket ranzukommen.

Irgendwann wollte ich nur noch einen Kaffee. Aber von den in Indiana alle paar Meilen auftauchenden Service Area gab es in Ohio keine mehr! Irgendwann führ ich dann einfach eine Ausfahrt raus und stellte mich in einen Feldweg. Verpflegung und vor allem Kaffee hatten wir ja schließlich selbst an Bord.

Aufregend wurde das Ganze dann zum Ende hin bei Cleveland. Alle paar Minuten piepste mein Navi, weil ich die Interstate oder die Fahrspur wechseln wechseln musste. Oder ich musste mal von ganz rechts nach ganz links, weil die Ausfahrt links war . Die anderen Verkehrsteilnehmer fuhren nicht mehr nur links an mir vorbei (inzwischen gilt auf den meisten Insterstates auch ein Rechtsfahrgebot), sondern auch rechts. Von den gewohnten definsiven Fahrverhalten im Südwesten war hier absolut nichts mehr zu sehen. Eher das Gegeteil war der Fall! Teilweise waren die Ausfahrtsbezeichnungen so lang, dass ich schon beinahe eine Lupe brauchte, um alles auf dem Display entziffern zu können (wie gesagt, das GPS spricht nicht).
Eine dreiviertel Stunde kämpfte ich mich so durch den Ballungsraum Cleveland, bis wir wieder in ländlichere Gefilden ankamen und endlich gegen 3:30pm im Punderson State Park. Allerdings war es in Ohio bereits 4:30pm. Ich war fertig!

Als erstes stellten wir fest, dass es total heiß war. Wir hatten immer noch die langen Shirts von Chicago an und hier war es mindestens 15°C wärmer. Diese konnten wir hier gegen kurze Hosen und T-Shirts wechseln! Herrlich!!!



Der Punderson State Park war ein schöner, sehr grüner Park mit vielen Wanderwegen und einem kleinen See. Überall standen wunderschön blühende Buckeyetrees, dem Ohio State Tree, herum.







Ursprünglich gehörte das Gebiet Samuel Punderson, der es 1808 besiedelte und Stück für Stück erschloss. Nach dem zweiten Weltkrieg ging er jedoch pleite und das Gebiet wurde von der ODNR Division of Wildlife übernommen.

Viel los war mit mir heute nicht mehr. Das einzige was wir machten, war ein kurzer Spaziergang zur Waschmaschine (Marwin hatte einen ziemlichen Verschleiß an Hosen in den ersten beiden Tagen), ein wenig spielen, Hamburger grillen und das erste Gitarrenspielen am Lagerfeuer, bis unsere Freunde endlich gegen 9pm ankamen.

Am Anfang hatten die Kids noch etwas Verständigungsschwierigkeiten. Doch dann sagte Marwin das magische Wort „Simpuliamus“ und schon rannten die drei mit Zauberstöcken bewaffnet über den inzwischen dunklen Campground. Es wurde spät bis wir schließlich im Bett waren.

Gefahrene Meilen: 325mi
Zeit unterwegs: ca. 7h h
Toll: $20,87
Campground: Punderson State Park
Besonderheiten: Ticket-Automaten halten RV für einen Truck