Auf zu neuen „Ufern“


Gegen 6am waren wir wach. Nach einem leckeren Kaffee vom hoteleigenen Starbucks und einem geteilten Stück Cheesecake - wer packt denn alleine so ein ganzen Stück - packten wir das Auto. Dieses Mal waren wir schlauer! Holger holte das Auto und fuhr es vor den Eingang. So mussten wir das Gepäck nicht durch die gesamte Mall tragen.


Um 9am ging es los ...




.... und eine Stunde später waren wir bereits am Hoover Damm.




In unserem ersten Urlaub 2009 stand der Damm zwar in der Planung, aber wegen Bauarbeiten auf dem Highway mussten größer Fahrzeuge (wir waren mit einem 32ft-Motorhome unterwegs) eine Umleitung fahren. Somit kamen wir noch nicht einmal in die Nähe.



Aus Angst vor terroristischen Anschlägen ist das Gelände bewacht. Also theoretisch. Alle Fahrzeuge müssen einen Security Check Point passieren. Wir wurden gefragt, ob wir Waffen dabeihätten. Wir verneinten es und durften gleich weiterfahren. Ob da nun jeder so wahrheitsgerecht antwortet???



Kleine Anekdote am Rande:
In den frühen 70er Jahren gab es wirklich mal eine Bombendrohung für den Hoover Damm. Da sich die ca. 35 Milliarden m³ Wasser des Leak Mead dann alle gleichzeitig den Black Canyon durchzwingen, hätte das eine Wand aus Wasser bedeutet, die sich beinahe über die gesamte Höhe des Canyon erstrecken und alles mitreisen würde, was im Weg ist. Der damalige Ranger vom Willow Beach -Jim Burnett- hatte seine helle Freude, den Campground zu räumen. Als er von der Bombendrohung informiert wurde, war er froh, dass am Wochenende immer alle Ranger im Dienst waren. Allerdings bedeutete „Alle“ genau 2. Und diese mussten nun 196 Camper, das Personal einer Fischzucht-Station, sowie einige Backcountry Camper dazu überreden, Ihren Platz zu verlassen uns sich auf höher gelegenes Gelände zu bewegen. Das dies kein einfaches Unterfangen war, könnt Ihr Euch vorstellen. Wie das Ausging könnt Ihr in seinem Buch „Hey Ranger!“ nachlesen.


Wir konnten gleich ins erste Parkhaus fahren. Wow, das gefiel mir. Es war in den Felsen gebaut.




Wir waren so früh, dass hier noch gar nichts los war. Kurzentschlossen schlossen wir uns der nächste Tour an, die auch sofort startete. Auf eine sehr lustige Art wurde uns Geschichte und Technische Daten erklärt.


Der Hoover Dam (engl., dt. Hoover-Damm oder -Staumauer) ist eine Talsperre auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona, knapp 45 Kilometer ostsüdöstlich von Las Vegas im Black Canyon. Sein Absperrbauwerk staut den Colorado River, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Der aufgestaute See weist eine Fläche von 63.900 Hektar (andere Angabe: 69.000 Hektar), eine Länge von rund 170 km und eine maximale Tiefe von etwa 180 Metern auf. Mit seinem Speicherinhalt von rund 35 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee der USA. ...
Gebaut wurde die Hoover-Staumauer zwischen 1931 und 1935 als Bogengewichtsmauer mit einer Höhe von 221 Metern und einer Kronenbreite von etwa 14 Metern. Die Sohlbreite beträgt 201 Meter. Die Staumauer besteht aus rund 2,6 Millionen Kubikmeter Beton und 43.500 Tonnen Stahl. Sie wurde nicht in einem Stück gegossen, sondern aus vielen einzelnen trapezförmigen, 1,50 Meter hohen Betonblöcken erstellt. In die Blöcke wurden ein-Zoll-starke Wasserleitungen eingebunden, durch die gekühltes Wasser zirkulierte. So konnte die beim Abbinden des Betons entstehende Hydrationswärme reduziert und damit eine Rissbildung vermindert werden. Hätte man die Mauer als einen Block gegossen, so wären zum endgültigen Abklingen des Auskühlungsprozesses mehr als 100 Jahre notwendig gewesen. Die Kühlanlagen waren in der Lage, jeden Tag 1000 Tonnen Eis zu produzieren.....
Zur Verbesserung der Festigkeit wurde das damals noch sehr neue Verfahren der Glasfaserarmierung eingesetzt. Das Betonieren dauerte von Juni 1933 bis März 1935. Um die Baustelle trockenzulegen, wurden auf jeder Flussseite jeweils zwei Tunnel durch die Felswände der Schlucht getrieben und der Colorado durch diese hindurchgeleitet. Der Durchmesser der Tunnel betrug 17 Meter, jeder Tunnel hatte eine Länge von 1.200 Metern, wobei während der Bauzeit dieser Tunnel etwa 14 Meter pro Tag abgegraben wurden.
(Quelle Wikipedia)






Nach der interessanten Tour machten wir noch einen Gang über die Staumauer. Wirklich imposant!











Langsam wurde es voll und wir fuhren lieber weiter. Tatsächlich war das erste Parkhaus inzwischen schon gesperrt, und vor dem Security Check Point hatte sich eine lange Schlange gebildet.


Nach einer Stunde Fahrt waren wir gegen 1pm in Kingman. Hier legten wir noch einen kurzen Einkaufsstopp ein. Da wir bei dieser Tour keinen Kühlschrank dabeihatten, konnten wir frische Lebensmittel nur für wenige Tage auf Vorrat kaufen. Das war schon ein großer Unterschied zur Fahrt mit dem RV.


Am Nachmittag erreichten wir unser erstes Ziel: Watson Lake.




Das erste Aufbauen des Zeltes sowie das Umsortieren des Kofferraums, so dass wir alle Gepäckstücke möglichst effizient platziert hatten, nahm einiges an Zeit in Anspruch. Aber schließlich war auch das geschafft.




Vor dem Essen wollten Marwin und ich noch einen Blick auf den See werfen, sowie die besten Spots für Nachtaufnahmen ausfindig machen.















Nach dem Essen (Hamburger: lecker!) und Spülen des Geschirrs, gingen wir alle gemeinsam noch mal vor an den See. Marwin und Holger halfen mir bei Nachtaufnahmen. Das war richtig schön!










Obwohl das Licht von Phoenix bereits den südlichen Horizont beeinflusste, war es doch über uns dunkel genug. Dieser Anblick der Sterne ist ein weitere Punkt, warum ich so gerne im Südwesten unterwegs bin. Und auch den großen Bär konnten wir ohne weiteres erkennen.



Ihr seht ihn nicht? Dann schaut mal hier:






Übernachtung: Watson Lake Park, Site #6, 15$
Unterwegs: 7,5h
Meilen gefahren: ca. 257 mi
Meilen gewandert: ./. mi