Tag 19: Montag, 08.09.2014: Stud Horse Point and no CBS… but Alstrom Point… ein Ausflug mit ein paar Verrückten...

Der Wecker klingelt um 4:45h. Wir schauen aus dem Fenster raus und es tröpfelt. Ein dicht mit Wolken verhangener Himmel lädt nicht gerade zum frühen Aufstehen ein.
Als um fünf Uhr eine SMS von Steffi kommt, dass sie sich nochmal aufs Ohr lege, da es regnet, antworte ich: Wir auch!!
Ok., also auch kein Stud Horse Point.

Neben mir schaut Robert immer wieder auf sein Handy, checkt das Regenradar und ist irgendwie unruhig. Ihn juckt es wohl, trotzdem hinzufahren…

Plötzlich steht er auf und zieht sich an, ja, er will tatsächlich gehen. Ich habe echt keine Lust, bei diesem Wetter mitzufahren und bleibe liegen.
Schlafen kann ich nicht mehr, aber ich döse so vor mich hin und überlege, was uns dieser Tag wohl noch bringen mag.

In der Zwischenzeit macht Robert trotz schlechten Wetters einige Bilder am Stud Horse Point und kommt beeindruckt zurück.



















Als er mir die Bilder zeigt, ärgere ich mich natürlich, dass ich zu bequem war, aufzustehen.

Mit Steffi, die aus der laundry kommt, besprechen wir kurz unser weiteres Vorgehen. Sie hat schon im Office gefragt, ob wir unsere dritte Nacht hier canceln können. Das ist kein Problem. Was könnten wir dann machen, wo könnten wir hin fahren? Die nächste Station wäre der Zion NP. Auf dem Weg dorthin könnten wir in Kanab einen Zwischenstopp machen auf einem CG mit Pool. Vielleicht haben wir Glück und das Wetter ist dort besser.
Jetzt sollten wir noch klären, ob wir unseren Jeep ebenfalls ohne Zusatzkosten früher abgeben können und den zweiten erst gar nicht mieten. Steffi ruft bei ccadventures an, und ja, wie es aussieht, sind sie auch hier kulant und das ginge klar. Prima, dann machen wir das doch so!

Wir frühstücken, machen das RV abreisefertig und fahren erst noch zum Tanken und kurz zum Walmart für ein paar Lebensmittel.
Steffi und Holger sind schon mal mit dem Jeep und ihrem RV zu ccadventures vorgefahren, und wir kommen mit unserem RV nach.
Gleich kommt Kevin auf uns zu und meint, Delio versuche uns im Moment davon zu überzeugen, doch zum Alstrom Point zu fahren. Sein Regenradar zeige nicht mehr als maximal eine Stunde Regen in der Nacht und keine Thunderstorms. Unsere Männer sind natürlich gleich Feuer und Flamme!
Steffi und ich schlagen gedanklich die Hände über dem Kopf zusammen und fragen uns, warum es bei uns eigentlich so chaotisch zugehen muss. Erst hü, dann hott, dann wieder hü…

Naja, auch Robert steht mit glänzenden Augen vor Delios PC und lässt sich vom Satellitenradar überzeugen. Wir nehmen also doch den zweiten Jeep mit. Bleibt zu klären, wo wir unsere RVs heute Nacht parken, denn zurück zum CG wollen wir nun nicht mehr. Da haben wir erst vor 30 Minuten die dritte Nacht storniert, die denken ja, wir sind total bescheuert…!

Wir fragen Delio, ob wir die beiden Womos bei ihm über Nacht abstellen dürfen und er meint, klar, kein Problem.

Zwischenzeitlich haben wir schönstes sonniges Wetter und wollen noch, bevor wir zum Alstrom Point fahren, zum Antelope Point baden gehen. Sehr zur Freude der Kinder. Warum aber kommt Holger mit dem zweiten Jeep nicht hinter uns her? Wir warten an der Ausfahrt, aber er kehrt um und geht nochmal ins Büro zurück. Kevin kommt her und klärt auf: Der Tank des Jeep war fast leer. Wir erfahren, dass der Tank am Abend zuvor noch ganz voll war und über Nacht wohl unbefugt von Dritten geleert wurde.... Naja, das macht uns nicht unbedingt Mut, unsere beiden vollgetankten Womos hier in dieser Gegend über Nacht stehen zu lassen.
Egal, wir überlegen später, was wir machen, jetzt geht es erst zum Antelope Point. Die Jeeps nehmen wir mit, dann können wir dort schon für die Nacht alles einladen.
Wir finden einen schönen Zugang zum See, wieder etwas weiter unten als letztes Jahr. Von dort, wo wir letztes Jahr in den See gegangen sind, können wir nun um die fünf Meter tief reinspringen, was auch ziemlich spaßig ist.



Nach einer guten Stunde wird die Bewölkung immer dichter und wir kehren auf den Parkplatz zu den RVs zurück, weil wir noch essen und packen müssen. Wir wollen auch nicht erst im Dunkeln am Alstrom Point ankommen, sondern möglichst unsere Burger bei Tageslicht dort grillen.

Ich mache Pfannkuchen, während die anderen alle unsere Sachen, die wir für unseren nächtlichen Ausflug brauchen, in den Jeep laden.

Ich habe die Idee, beim Walmart nachzufragen, ob wir die beiden Womos dort abstellen dürfen. Wir müssen dort eh noch etwas einkaufen, und Robert fragt nach. Kein Problem, bekommt er zur Antwort. Sicher? Ja, dann machen wir das so. Wir parken die RVs gegeneinander und zwar so dermaßen dicht an dicht, dass garantiert kein Mensch unsere beiden Tankstutzen aufschrauben und den Inhalt des Tanks leeren kann. Jeder, der das schaffen würde, hätte sich den Sprit direkt verdient.

Alle Wertgegenstände sind bereits im Jeep und wir hoffen inständig, dass der im Womo verbliebene Rest auch morgen noch an Ort und Stelle sein möge.
Dann geht es los, bis Big Water auf der #89, und dann ab in die Pampa. Begleitet werden wir von permanenten Warnungen vor Flash Floods und Thunderstorms im Radio... Und der Himmel sieht auch nicht so ganz klasse aus... Wollen wir das wirklich wagen?



Der erste und einzige Wash, der schon kurz später erreicht ist, ist zwar breit, aber scheint nicht zu tief zu sein. Steffi, die vor uns fährt, hat das genauso eingeschätzt und fährt durch. Problemlos. Wir hinterher, kann ja nichts schief gehen!!

Wir machen einen kurzen Fotostopp bei Nipple Bench, fahren dann aber zügig weiter. Kein einziges Auto außer unseren beiden ist unterwegs.
Die letzten beiden Meilen zum Alstrom Point sind wie letztes Jahr eine echte Herausforderung. Beide Jeeps kommen aber unbeschadet an.



Erst mal ein Blick in die Tiefe... auch bei schlechtem Wetter äußerst beeindruckend, wie ich finde.



Wir suchen uns ein schönes Plätzchen für unsere Zelte, die wir ruckzuck aufbauen, weil es ziemlich nach Regen ausschaut. Für den Vollmond sehen wir schwarz, momentan sind wir damit zufrieden, wenn wir hier oben kein Gewitter erleben müssen und einigermaßen trocken durch den Abend und die Nacht kommen.











Kaum fertig gedacht... beginnt ein urplötzlicher und heftiger Regenschauer. Wir retten uns alle blitzartig ins Auto und harren aus. Im Auto ist es total heiß, aber wir können ja jetzt keine Scheibe runter lassen…

Ok., Regenschauer durch, Versuch Nummer zwei: Feuer machen, Gasgrill vorbereiten, Burgerzutaten herrichten. Kaum soweit erledigt, kommt der nächste Schauer. Also alle wieder ins Auto, ausharren. Das Ganze wiederholt sich noch zwei- ,dreimal, dann ist der Regen zwar nicht durch, aber zumindest nicht viel mehr als ein Nieselregen. Das Feuer bleibt an, und wir grillen die Burger. Zumindest einen Teil, dann müssen wir nochmals flüchten. Nach dem zweiten Bier finden wir das aber mittlerweile ganz lustig…



Kurzum, wir bekommen alle unsere Burger, werden alle satt, haben einen Riesenspaß, auch wenn das Wetter nicht so optimal ist. Einmal zeigt sich sogar der Vollmond, aber nur für wenige Sekunden. Das wäre fototechnisch schon toll gewesen hier oben, bei schönem Wetter und klarem Himmel…



Egal, wir haben alle unseren Spaß und verziehen uns gegen 21:45h ins Zelt.

Warm ist es hier drin, puuh, wir lassen die Eingänge des Überzeltes ein Stück weit offen. So lange, bis der nächste Regenschauer kommt, dann mache ich wieder dicht und wir schwitzen weiter...
Trotz Hitze und miesen Isomatten können wir alle recht gut schlafen.