Donnerstag, 9. Juli

Wieder waren wir früh wach und so schon um 6:30 Uhr beim Frühstück. Wenigstens war es um diese Zeit nicht ganz so voll. Nach dem Auschecken sind wir direkt zum Flughafen gefahren, um zu sehen, ob wir eventuell noch einen Flug über den Grand Canyon machen konnten. Der Versuch am Abend vorher zu günstigeren Konditionen online zu buchen scheiterte an einer 78 Stundenfrist. Schon vor 8:00Uhr waren wir am Flughafen und hatten Glück. Wir wurden alle gewogen, zahlten den Flug mit 10% AAA-Rabatt und sollten um 9 Uhr zur Grand Discovery Tour (40-50 Min) wieder da sein. Die Zeit nutzten wir um uns noch im Supermarkt mit Getränken einzudecken. Als wir dann zum Boarding gerufen wurden, war die Zeremonie schon recht lustig und erinnerte, wie Sunny es auch schon schrieb, an das Aufstellen in der Schule. Auf den Boden waren beschriftete Fußabdrücke aufgemalt und jeder musste sich auf den Platz stellen, der auf seiner Boarding-Karte stand. Nach einem Foto mit dem Kapitän gingen wir dann der Reihe nach an Bord. Simon und Timo saßen in der ersten Reihe an den Fenstern, ich dazwischen und Roland hinter Simon. Ein Blick auf das Cockpit sagte uns, dass diese Maschine auch schon vor 19 Jahren bei unserem letzten Rundflug im Einsatz war.



Uns wurde angekündigt, der Flug könnte auf Grund der Jahreszeit „a little bit bumpy“ werden und dann zogen wir unsere Kopfhörer auf um den weiteren Informationen auf deutsch zu lauschen. Die kleine Maschine (19 Sitzplätze) startete und Timo schaute gar nicht glücklich, er mag die Starts gar nicht. Der Ausblick der dann folgte entschädigte aber, so hoffe ich für alles, auch für die Folgen des „a little bit bumpy“ . Die Tabletten gegen Reisekrankheit schlummerten gut und sicher im Auto, an die hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht, da sie bisher noch nie jemand von uns benötigt hatte. Vorsorge wäre hier jedoch besser gewesen(Tipp für andere Flugbegeisterte). Armer Timo schon wieder war er Derjenige, der am meisten leiden musste! Das Frühstück ließ er sich noch Mal durch den Kopf gehen und nahm es hinterher im Doggy Bag mit nach draußen. Ich hoffe, er behält den Grand Canyon trotzdem in guter Erinnerung!











Hinter uns im Flieger saßen zwei Männer aus dem Rheinland und mit dem uns( bin Düsseldorferin) eigenen Humor fragen sie, wohin wir jetzt zum Frühstücken gingen. Aber Timo nahm‘s mit Humor. Anzumerken ist noch, dass tatsächlich der Einsatz beider Piloten notwendig war, um die Maschine zu steuern. Oder hat es sicherheitstechnische Gründe, dass beide Piloten die Hand am Gashebel (oben Mitte) haben? (Frage an die Fachleute)

Auf der Fahrt Richtung Mesa Verde legten wir noch einen Stopp am Watchtower ein, wo meine Männer sich ein zweites Frühstück gönnten und ich den restroom aufsuchte. Wieder fiel mir auf wie sauber und wohlriechend diese Räumlichkeiten hier in Amerika waren. In Deutschland konsultiere ich die öffentlichen nur in höchster Not.







In Kayente wurde die nächste Pause bei Subway eingelegt, unsere Jungs hatten……natürlich schon wieder Hunger! Weiter fuhren wir auf Cortez zu. Die Landschaft war einfach faszinierend, weite Flächen, ein Hügel und schon sah die Umgebung schlagartig anders aus. Kein fließender Übergang von Steppe zu Grünland, teilweise war auf der rechten Seite der Straße ein vollkommen anderes Landschaftbild als auf der linken.



Ufos?













Wir kamen aus dem Staunen kaum raus. Dafür aber bald in einen Stau. Auf der ganzen Strecke waren schon viele Straßenarbeiten gewesen, dann wurde der Verkehr nur noch einspurig an einer Stelle vorbeigeführt. Dieser nette Mann wies uns den Weg, alle 10-15 Minuten nach Absprache mit seinem Partner am anderen Ende der Baustelle, drehte er das Zeichen auf „Slow“. Die ganze Zeit musste er in der sengenden Sonne stehen, nicht unbedingt mein Traumjob.



Die Straßenbauarbeiten haben uns glatt 1,5 Stunden „gekostet“ und dazu hatte ich nicht bedacht, dass Cortez in Colorado und damit eine Stunde weiter war. So wurde nichts aus der abendlichen Fahrt über den Mesa Top Loop. Aus dem Internet wusste ich aber, dass wir noch bis 20:30 Uhr Karten für die Rangertouren am nächsten Tag an der Morefield Campground Ranger Station kaufen konnten. Dafür brauchten wir nicht den weiten Weg zum Visitor Center zu fahren, was wir auch zeitlich gar nicht mehr geschafft hätten. Nach all seinem Leiden durfte Timo die Auswahl treffen und entschied sich für Balcony House, die abenteuerlichste der Touren (armer Simon!).

Nun fuhren wir zur EconoLodge, unserer Unterkunft für die Nacht mit einem herrlichen Blick auf die Berge und direkt gegenüber von Denny’s und Walmart.





Den Pool nutzten wir nicht mehr, den mittlerweile hatten wir mächtigen Hunger. Diesen Abend schmeckt uns das Essen bei Denny’s richtig gut und im Walmart fanden wir dann auch Traubenzucker als Aufputschmittel für unseren Jüngsten. Interessant war noch ein Hinweis bei Denny’s, dass dort (wie angeblich in allen Filialen) keine Traveller’s Cheques mehr angenommen werden. Unser nächstes Ziel waren unsere Betten, denn morgen früh wollten wir zeitig zum Mesa Verde NP aufbrechen um möglichst am frühen Nachmittag weiterfahren zu können. Also: Augen zu und schlafen!